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ichen Und 4bb.j <",P",ftr«-' ''.'M ^'. lf» .!!- ?r^'. ri<!'.-- t . ,: . .. . , - . .»::. 'Nr -' ' . . ... ..' -.--i! .. 4««- ''n." -,;!i:/'l'.'!-- j»"-< '''' n-^ 1? monaii. 7L Pt. 1. au die «Meduio», Die Redaktion be» (D /! .' Aretschm'sche Buch-- ftndet sich Manen- Handlung, zu senden. " " und Tageblatt Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. Dienstag, den 24. August. «. n «i- wllen er, leister litz. :.5O. , 1. Et. «den im rei gute chnitte glichst Fenster DeS- meiden erstraße k ferstr. eu, mdlich, el. »S- lmmern, e Leute r. 396l italienischen Hofe weilt in einem österreichischen Bade und der Botschafter deS Reichs in Petersburg pflegt der gewöhn lichen Sommerruhe, ohne zu einer besonderen diplomatischen Aktion veranlaßt zu sein. mehr mußte es auffallen, daß sein Vertreter in Konstantinopel neuerdings eine umfassende Tätigkeit emsaltet hat. In diplomatischen Kreisen glaubt man sogar di« ablehnend» Haltung der Pforte gegenüber den gemeinschaftlichen Bor? schlügen der Ostmächte lediglich dem Einflüsse des Sir Elliot zuschreiben zu müssen. Auch die englische» Blätter schlage« rn den letzten Tagen einen herausfordernd*» To« an, wober sie nicht vor der Drohung einer' bewaffnete« Intervention England's zurückschrecken. Wenn auch solchen Drohungen der englischen Presse nicht allz» viel Gewicht beiz»leg«n ist/ so gewinnen dieselben doch eine größere Bedeutung durch den Umstand, daß, wie von gut unterrichteter Seite ge?» meldet wird, bereits zwischen der englische» und französischen Regierung Verhandlungen über »in etwaiges gemeinschaft liches Borgehen der beiden Staaten in der orientalischen Frage schweben, welche ihrem Abschlusse ziemlich nahe sein sollen. Selbst für diesen Fall hält man aber die Situation nicht für beunuhigend, da die leitenden Staatsmänner dev verbündeten Kaiserreiche auch diese Eventualität vorgesehen haben. Die türkische Negierung hat nunmehr den Aufstand welches nenten- sucht, )ctobn welcher Haus- Lhisfre nieder- stellen dürfen. Einige Blätter gefallen sich schon wieder im Fabriziren von kriegerischen Gerüchten Bon Berlin aus tritt man derartigen Neuigkeiten entschieden entgegen, indem man insbesondere auf die Beurlaubungen und^ Reisen der Diplomaten verweiset. Fürst Bismarck befindet sich in ländlicher Abgeschlossenheit und wird erst Ende Herbst nach Berlin zurückkehreu, sein Stellvertreter im preußischen Staatsministerium Camphausen ist ebenfalls auf längere Zeit beurlaubt. Bon den Vertretern Deutschland's im Auslände sind Fürst Hohenlohe und Graf Münster von ihren Posten fern, nur der deutsche Botschafter in Kon stantinopel, welcher dem Aufruhrheerde am nächsten ist und der Botschafter in Wien sind auf ihren Posten einigermaßen in Anspruch genommen. Der deutsche Gesandte am II 'r gut ganz siums ikums Stuhl wieder vorgezogen und wieder näher bei der be- orgren Wittwr seines alten Jugendfreundes sich niederge lassen hatte. „Nun, Sie Aermster! Wer und was hat Sie denn so geärgert, daß Sie noch jetzt in solche Aufregung gerathen können?" „Ja, es ist Thorheit, es ist Dummheit von mir, daß ich mich noch immer mit der Dressur von so schafsküpfigem Rindvieh, solchen ochsigen Eseln von Bauernflegeln abgebe! Ich habe es auch abgeschworen —" „Um morgen den Schwur wieder zu brechen, nicht wahr?" — fiel die Frau Geheime Kommerzienräthin lächelnd ein. „Nein, nein! Diesmal habe tch's gelobt, um's zu halten; denn nicht noch einmal will ich die Dummheit eines solchen hirnverfrorenen Burschen wieder erleben. Denken Sie nur, meine Hochverehrte! was mein gestern in Dienst getretener Bursche, so ein echtes Exemplar von Kartoffelfressern aus einem Dorfe, da so hinter der Landkarte Weg, heute Mor gen angestiftet hat! Ich gab ihm, da ich meine Drefsut systematisch betreiben wollte, zunächst nur zwei Regeln zum Lernen und Beachten: die eine, daß er nie von seinem Herrn ng. an ein» I. v. In Oesterreich ist die Unterdrückung des Aufstandes in den benachbarten türkischen Provinzen zu einer brennen den Frage geworden. Es wird in der Presse allen Ernstes erörtert, ob es nicht im Interesse deS Landes geboten sei, bei dem offenbaren Unvermögen der Türket, der Insurrektion > Herr zu werden, thatsächlich zu intervenire«. Welche Stellung » das österreichische Kabinet diesem Verlangen gegenüber an- i nimmt, ist dadurch klar manifestirt, daß die Pforte die Erlaubniß erhielt, an der dalmatinischen Küste bei Kiek Truppen auszuschiffen. Uebrigens werden wir morgen in einem besonderen Artikel ausführlicher die Haltung be leuchten, welche Oesterreich dem Aufstande gegenüber einzu- Tagesscha«. Freiberg, den 23. August. 1875. gum eisten Male seit dem Bestehen des deutschen Reiches wird" in diesem Jahre die deutsche Flotte von dem Kurier einer Besichiignng unterzogen und em grotzes Manöver vor ihm auMbren. Zu diesem Zwecke werden auf der Rhede von Warnemünde bei Rostock sämmtliche Panzerschiffe und einiae Hoksclnffe vereinigt. Nachdem am 20. und 21. Sep tember d'e Revue des neunten Armeekorps stattgefunden, wird snb der Kaiser am 22., Morgens 9 Uhr , an Bord d-S AdmiruMiffS „König Wilhelm" kegeben, und dre Revue der versammelten Flotte, sowie das Manöver semen Anfang nehmen. Sämmtliche Kriegsschiffe bilden zuerst eine Schlacht linie, acaei über einem fingirten von Norden kommenden Femd, um die Bucht von Warnemünde gegen einen Landungsversuch m Mwen. Es werden sämmtliche Schiffe mit Feuer vor- aehen und eine Reihe höchst interessanter Evolutionen aus- sühren, durch welche die neue Taktik der Marine illustrirt wird. Hierauf formirt die Flotte zwei Treffen, welche sich aeaeneinandec aufstellen. Das ganze Manöver wird um 4 Ub- Nachmittags beendet sein; Landungsversuche sind dis jetzt nicht beabsichtigt. Indessen ist es nicht ausgeschlossen, daß solche auf besonderen Befehl des Kaisers dennoch zur Ausführung kommen. Es ist nicht zu bezweifeln, daß dieses großartige, für Deutschlaird neue Schauspiel viele Tausende n-ub Warnemünde locken dürfte. Mit Stolz und Befriedi gung wird das deutsche Volk sehen, daß auch unsere Flotte so weit gediehen ist, um sich als ein würdiges Glied neben das in io vielen Schlachten ruhmvoll bewährte Landheer zu stellen. Die Tüchtigkeit und Bedeutung der Flotte ist bereits von allen Fachmännern anerkannt, und erweckt den Neid unserer Feinde, die erkennen, daß wir jetzt zur See wie auf dem Lande auftreten können. Die Flottenrevue kann gewissermaßen als der Abschluß der Organisation unserer maritimen Wehrkraft angesehen werden, durch welche wir uns den übrigen Seemächten fast ebenbürtig an die Seite nehmen hat. In Frankreich werden neuerdings wieder Wall fahrten in Szene gesetzt. Anfang September sollen drei derartige Demonstrationen nach Lourdes und anderen Orten stattfinden. Die Klerikalen waren in ihren Wünschen sogar soweit gegangen, internationale Pilgerfahrten zwischen Deutschen und Franzosen zu organisiren, um vom Himmel die Vernichtung der französischen Republik zu erbitten. Dieser schöne Plan konnte jedoch bis jetzt nicht zur Aus führung gebracht werden, da noch einigermaßen vernünftige Menschen sich zu einer solchen Demonstration nicht hergeben, mit Frauen, Kindern und Schwachköpfen allein wollten aber selbst die klerikalsten Klerikalen nichts unternehmen. Je mehr England seine gänzliche Theilnahmlosigkeit an den Vorgängen in der Herzegowina biSber betonte, 'desto Nach den Ergebnissen der amtlichen statistischen Er hebungen ist in den letzten Jähren in Bezug auf den deutschen Handel die Thatsache konstatirt worden, daß bei fast allen Getreidesorten die Einfuhr größer gewesen ist, als die Ausfuhr — eine Erscheinung, welche mit gutem Grunde darauf znrückzuführen ist, daß die sich schon seit geraumer Zeit vollziehende Entwickelung Deutschland'? aus einen Ackerbau- zu einem Industriestaats gerade in den letzten Jahren rasch und stetig Fortschritte genlacht hat. Die Einfuhr an Weizen betrug 1874 8,150»DO Zentner, die Ausfuhr 7,900,000 Zentner, an Roggen 19 Millionen bezw. 3,4<X),OOO, während 1872 noch 6 Millionen Zentner- Weizen eingeführt, dagegen 74 Millionen Zentner aus geführt wurden. Die größte Konstanz zeigt der Handel mit Mehl, bei welchem auch fortdauernd noch die Ausfuhr die Einfuhr überwiegt. ES wurden 1874 an Mehl 1,970,000 Zentner ein-, jedoch 2,370,000 Zentner auS- geführt. Von sonstigen Nahrungsmitteln hatte nur der Reis eine bedeutendere Zufuhr aufzuweisen, nämlich gegen 1,064,000 und 1,287,000 Zentner 1872 und 18'73, 1,304,000 Zentner 1874. Herrn da wären", ruft ec durch das Schalter des Post bureaus. „Wer ist denn Dein Herr", fragt der Postbeamte zurück. „Ja, das darf ich nicht sagen," erwidert der Burscht. „Nun, dann kann ich auch keine Brief« für ihn finden." „Na, denn adjüs," sagt mein Joha« »nd trollt ruhig nach Haus. Als ich ihn auf die Mittheil«n« je«r postalischen Unterredung andonnere, wie er so dumm hab« sprechen können, antwortet er ganz stolz: „Ja, Herr Oberst! SjL sagten mir ja, ich solle nicht von meinem Herrn sprechen.." „Köstlich, köstlich! Der Bursche gefiele mir schon; der hat Talent," meinte laut austachen^ die würdige Damtz. „Nun, hören Sie nur; die veschichte ist »och nicht zu Ende. Ich schicke nun den dummen veiyel sicher hin zur Post und ermächtige ihn ausdrücklich, meine» volle» Namen und Titel zu offenbaren. „Ich solle die Brief» für meinen Herrn abholen und sagen, daß derselbe Oberst ». D. Knopf von Knopfsburg heiße." Die drollige MRthcklung amüsirt den Postsekretär, und er läßt sich dep Bursche» i»'S Bureau komme», nm sich noch etwas mit einem so komischen Originczl- menschen zu unterhalten. Dau» gehr er an das betreffende Fach und giebt ihm meine Postsachen Als ab»r Johann sie mir aushändigt, zieht er aus der Rocktasche — denken Sie nur, meine Verebrteste! — noch «m ganzes Packet mit beliebigen anderen Adressen hervor. „Wie kommst Du denn an diese Briese, die ja für andere Leute bestimmt sind," fragte ich auf's Höchste erstaunt, erhalte aber im ge- müthlichsten Tone die einfache Antwort: „Weil Herr Oberst mir sagten, daß ich immer auf Deren Borthei! bedacht sein müsse, da nahm ich, als der Postsekrstär nach Ihren Briefen suchte, aus einem Mir zur Seite stehenden Fache, waS ich lassen konnte, und bringe Ihnen das noch ganz extra mit; na, Sie find doch nun wohl ganz zufrieden, oder müssen's ein andermal stoch mehr Briefe sein- „Himmlischer Johann," fiel die Geheime Kommerzien- ' räthin ein und konnte vor Lachen nicht weitersprechen. FeuiNeLttu. Schlosser als Eheprokurator. „Ah, charmant I charmant! alter Freund! Wie lange habe ich auf die Freude Ihres Besuches warten müssen! Sind doch nicht wieder" — „Ja, das verdammte Podagra! Habe diesmal drei Wochen lang das Sopha hüten müssen und quäle mich auch jetzt nur noch jämmerlich an diesem getreuen Krückstock sott. Ha, wie wohl da Ihr schöner Sessel thut!" Und der Oberst a. D. Knopf von Knopfsburg setzte sich behaq- lich in demselben nieder. „O, das bedaure ich aufrichtigst," erwiderte die verwitt- wete Frau Geheime Kommerzienräthin Schnellreich, indem fit ihre Brille, mittels welcher sie die neueste Nummer des -Daheim" gelesen, bei Seite schob „ja, ich kenne den bösen weist, der meinen Mann selig auch öfter, als mir und 'M lieb war, heimsuchte. Das Schlimmste war bei dem Guten, daß er dann immer seine sonst so vortreffliche Laune verlor und Nichts ohne Aerger erfuhr oder behandelte. Da find Sie besser " . " was, ich besser dran? Heiliges Kreuzhimmel ¬ donnerwetter! ich ärgerte mich wahrhaftig herzlich gern nicht ganz und gar nicht; aber den ganzen lieben langen Nichts als Widerwärtigkeiten u. Per. dneßlichksiien auf. Noch heute wieder, — ja, ich könnte „Bitte, Oberst, nehmen Sie sich in Acht' Ihr Stubl Sie fällm rück^ Hügels, noch ein Ruck, und --ne mu^n rücklings hinunter." ?uch »h! da« »«dammi, -- md a. D. sprechen dürfe, und die andere, daß er stets seines Herrn Vortheil im Auge haben müsse." „Sehr gute Vorschriften, sehr gut; aber wollen Sie sich nicht eine Zigarre anzünden? Sie wissen ja, daß ich stet- eine gute Sorte präseutiren kann," sagte die wohlwollende Dame, indem sie einen kostbaren Ztgarrenkasten öffnete und dem Freunds darreichte. „Immer die alte Liebenswürdigkeit; wie sollte ich die zurückweisen ?" Rasch blitzte ein Phosphorfeuer auf, und mit Andacht unv Kennermiene sah der alte Oberst auf die ersten Wölkchen des vortrefflichen Krautes. „Nun also — waS thut mein Johann Rhinozeros Wit jene« tugendhafte» Lehren? Ich schicke ihn, damit ausgerüstet, zuerst zur Post, um nach meinen Briefen zu fragen. „Ob Briese für meinen der Südslaven offiziell anerkannt , früher w«r er ihr all zusehr Bagatelle. Wir dürfen nun täglich türkische Bulletins erwarten. Eine offizielle Bekanntmachung führt als Grund ihres bisherigen Schweigens über di« Srmgmss« in der Herzegowina den Mangel an wichtigen Thatsachsn an. Zugleich werden die von den auswärtigen Blättern über den Aufstand gebrachten Nachrichten theils als übertrieben, theils als unbegründet bezeichnet. Ss wird sodann hervor gehoben, daß, nachdem die V«rsöhnu»HSv«rs»ch» bei den Insurgenten in Nevesinje erfolglos geblieben wären, die bewaffnete Macht aufgeboten Word« sn und die Insurgenten zerstreut wurden. Bald seien letzter« ab« durch neue Banden Aufständischer ans Dalmatie» «»» Montenegro verstärkt worden. Darauf habe die Regierung beschlösse«; da sie in der Herzegowina eine nur geringe Truppenzahl unterhielt und da sie die Insurgent»« nicht durch etwaige Erfolge über eine kleine Lruppenanzahl ermuthigen wollte; den Aufstand durch Entfaltung »iner großen Truppsnmacht mit möglichst geringem Blutvergießen zu ersticken. In dem betreffenden Aktenstück wird ferner bemerkt, daß die Regierung bald 25 Bataillone (ungefähr 18,000 Mann) in der Herzegowina haben werde und daß Derwisch Pascha inzwischen angewiesen worden sei, Offensiv««ßregeln zu ergreifen. Die Regierung werde vo» jetzt «b Bulletin» über die Vorgänge in der Herzegowina veröffentlichen. Was die aufständische Bewegung in der Umgegend von Gradiska und Baujaluka betreffe, so seien die Nachrichten über dieselbe übertrieben wvrden; die ganze dortige Be wegung reduzire sich aüf den Versuch »iniger Fremden, einen Aufstand zu provoziren. D« Versuch sei indessen erfolglos geblieben. — Hinsichtlich des gemeinsamen Schritte» Deutschlands, Ruhlands und Oesterr^ch-Uugarmk verlautet, ivn. ett von Näheres