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Anlage z«m KrMrger Anzeiger und Tageblatt 135 Dienstag, den 15. Jimi Chemnitzer Marktpreise vom 12. Juni 187b. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braust in Freiberg. — Festlich gekleidete Kinder strömten gestern früh in großen > Schaaren nach der „Himmelfahrt-Fundgrube" zur Feier des ' Prüf er fest es. Es ist unsern Lesern ja wohl bekannt, wie der am 18. März 1864 verstorbene Herr Friedrich August Prüfer in liebevoller Erinnerung und zum sortlebenden Andenken seiner ihm in die Ewigkeit vorangecilten Kinder Wilhelmine Auguste und " Bernhard Adolph die sogenannte „Augusten - Bernhard- Prüferstiftung" errichtet und testamentarisch bestimmt hat, Laß alljährlich von den Zinsen der etwa 24,000 Thlr. betragen den Stiftung den Bergmannskindern der „Himmelfahrt-Fundgrube" und zwar gewissen Altersklassen ein Fest bereitet werde. Nach dem von Seiten des Festkomitee's, Vorsitzender Herr Betriebs direktor Wengler, in uneigennützigster Aufopferung die mühevollen Vorbereitungen zum Feste getroffen, versammelten sich gestern früh 700 Knaben und Mädchen freudestrahlenden Blickes, um die Ab sicht des edlen Stifters zu verwirklichen „den Kindern ariner Eltern einen Tag der Freude zu gewähren". Die Räume, welche sonst nur der ruhig gemessene Schritt des Bergmanns durchwandert, wurden gestern zu bunten Teppichen jugendlichen Frohsinns und amnuthiger Heiterkeit. Der wolkenbedeckle graue Himmel, der ziemlich griesgrämlich auf das muntere Treiben Herabblickle, war gnädig genug, seinen dunklen Wolken jede Störung zu verbieten. Nachdem die frohe Kinderschaar ihr solennes Frühstück einge nommen, formirte man sich zuin Zuge, der nach längerem Harren aus das Eintreffen der städtischen Musikkapelle endlich sich in Be wegung seyen konnte. Mit einer Abtheilung der Kapelle an der Spitze eröffneten denselben die Mädchen, meist weih gekleidet nnd mit Band- und Blumenschmuck versehen; dann folgten die Knaben, ebenfalls mit einer Abtheilung der städtischen Kapelle an der Spitze nnd Blumensträuße an der Brust tragend. Auherdem sührte jede Abtheilung an ihrer Töte die in Blumen gewundenen Embleme: X. 8. 8. (Augusten-Bernhard-Prüfer Stiftung). Der Zug bejvrßie sich von der „Himmelfahrt" die Horn-, Erbische- und Burgstrahc entlang durch die Pronicnade nach dem „Tivoli" und dem „Schützenhause", überall von, dichtgedrängten Publikum um geben, so daß es den Zugführern ost Noth machte, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Das Tivoli war für die Mädchen, das Schützenhaus für die Knaben rcservirt. Die Kinder wurden in beiden Lokalen — den betreffenden Wirthen gebührt dasür volle Anerkennung — aus das Vortrefflichste mit Speisen und Getränken regalirt. Vor Beginn der Mittagstafel (j1 Uhr) hielt im Tivoli Herr Pastor Rosenkranz eine kurze Ansprache, in welcher er die Bedeutung des Festes den Kindern an s Herz legte und hervorhob, wie die Quelle eines Leids (der Tod der Prüfcr'schen Kinder) für sic zur Quelle der Freude geworden. Im Schützen- Hause übte Herr Kanter «m. Krenkel dieselbe Funktion. Der An blick beider Festtafeln, sowohl im Tivoli wie im Schützcnhause, mit je 350 munteren Kindern besetzt, gewährte ein allerliebstes Bild, dessen Eindruck die heiteren Klänge der Tischmusik noch er höhten. Und Herr Betriebsdirektor Wengler, dem die Leitung des ganzen Festes oblag, wurde nicht müde, dem Sinne des Stifters geniäß, den Tag zu einem rechten Freudentage zu gestalten, wobei er von seiner Frau Geniahlin, sowie von den Komitcemitgliedern kräftigst unterstützt wurde. Auch der Aktor der Stiftung, Herr Advokat Geisler nebst Frau Gemahlin, erfreuten das Fest durch ihre Anwesenheit und Unterstützung. Nach aufgehobener Tafel amüsirten sich die Kinder durch Spiel und Tanz, theils in den Gärten, theils in den Sälen der beiden Etablissements, bis Abends 7 Uhr. Vor ihrem Auseinandergehen wurde ihnen noch Kaffee und Kuchen gereicht und außerdem erhielt jedes ein bleibendes Geschenk; die Mädchen Kravatlen (vor dem Feste hatten sie be- relts Stoff zu Kleidern bekommens und die Knaben Westen und Taschentücher. Wer die Kleinen aus dem Nachhausewege betrachtete, Ler mußte sich sagen: die Absicht des edlen Stifters ist in Er füllung gegangen, die Kinder haben einen recht fröhlichen Tag gefeiert! — Wir bedauern, unsern Bericht doch mit einer Rüge schließen zu müssen. Es erscheint uns durchaus taktlos, daß einzelne Mitglieder der städtischen Kapelle im Tivoli-Saale die Cigarre selbst während des Spieles nicht ausgchen ließen. Mag das bei ge wöhnlichen Tanzbelustigungen auf dem Lande auch üblich sein, hier war es entschieden nicht am Platze und rief bei vielen Festtheilnchmern allgemeine Indignation hervor. — Am 27. d. M. wird der Militärverein I. -u Freiberg sammt Zwcigvercinen zu Niederschöna u. Halsbrücke sein 2 üjLhrigeS Stiftungsfest begehen. Das hierzu entworfene Programm bestimmt: 1) Von 8—12 Uhr Empfang der auswärtigen Vereine Lokales und Sächsisches. Freiberg, den 14. Juni. — Beim Beginn der Bade- und Reise-Saison machen wir unsere geehrten Abonnenten aufmerksam, daß die regel mäßige Nachsendung des „Freiberger Anzeiger" nach in Deutschland belegenen Orten nur ganz geringe Porto- Auslagen verursacht, im Uebrigen aber von uns ohne jede besonde re Vergütung bewirkt wird. Hiesige Abonnenten wollen desfallsige Aufträge gefälligst an die Expedition (Frotscher'sche Buchhandlung) gelangen lasten. Auswärtige Abonnenten ersuchen wir, sich dieserhalb an diejenige Postanstalt zu wenden, durch welche sie den „Freiberger Anzeiger" beziehen. — Am Sonnabend Abend 8 Uhr traf Se. Maj. König Albert mittels Extrazugs, von Döbeln kommend, in Dresden ein und fuhr sofort nach Niedersedlitz, um sich von da nach Pillnitz zu begeben. — Die kgl. BezirkSschulinspektion macht bekannt, daß seitens des Kultusministeriums die Führung des Schulsiegels oder Stempels fortan nur dem Schulinspektor zugewiesen ist. — Hauptverhandlung Mittwoch den 16. Juni Vormittags 9 Uhr in der Untersuchung wider Ernst Louis Weiße aus Wege fahrt wegen Diebstahls. Wirth kredenzte den, Gast auf Verlangen zu den bereits vertilgten 3 Seideln noch ein viertes und entfernte sich dann auf einige Augenblicke aus der Gaststube. Unser Gast, dem es an dem Nöthigsten fehlte, benutzte diese Abwesenheit und entfernte sich chleunigst unter Zurücklassung des Packetes aus dem AestaurationS- okale. Obwohl der später herzugekommene Wirth den Gast ver mißte, fand er doch das Packet und öffnete dieses voll Hoffnung aus Berichtigung der erwachsenen Zeche. Aber bittere Täuschung, tatt eines etwaigen Psandobjektes hatte er einen großen — Stein in den Händen. Gleiches Mannöver hatte unser Zechpreller vorher bereits in dem Gasthause eines benachbarten Dorfes aus geführt. Diese Zeilen mögen als Warnung dienen. — Während der II. Quartalsitzung 1875 des Geschwornen- gerichtes zu Dresden finden vor demselben folgende Hauptver handlungen statt: Montag den 14. Juni Vorm. 9 Uhr gegen den Kaufmann Gottfried Hugo Schuster aus Dresden wegen Meineides und Betruges. Dienstag den 15. Juni Vorm. 9 Uhr (geheime Sitzung) gegen den Bergarbeiter Ernst Gustav Starke aus Hohentanne wegen versuchter Nothzucht in Konkurrenz mit unzüchtigen Handlungen an einer Person unter 14 Jahren. Mitt woch den 16. Juni Vorm. 9 Uhr (geheime Sitzung) gegen Len Arnienhausbewohner Ernst Leberecht Hänel aus Oberucuschönberg wegen wiederholten Brandstiftungen. Donnerstag den 17. Juni Vorm. 9 Uhr (geheinie Sitzung) gegen die Näherin Bertha Emma Dürichen aus Dresden wegen Kindestödtung. Freitag den 18. Juni Vorm. 9 Uhr (geheime Sitzung) gegen die Kranken wärterin Henriette Emilie gesch. Pürsten aus Trautzschen wegen Unterschiebung eines Kindes, Betruges rc. Sonnabend den 19. Juni Vor/u 9 Uhr gegen den Hausbesitzer Friedrich Karl Gottlob Kleber aus Haida und dessen Ehefrau Johanne Christiane Friederike geb. Licbezeit, wegen Brandstiftung, bez. Anstiftung zu diesem Verbrechen. Montag den 21. Juni Vorm. 9 Uhr gegen den Bahnarbcitcr Friedrich August Otto Gcncuß aus Zitzschewig und den Fleischer Friedrich Bruno Hanitzsch ebendaher wegen Todt- schlages und schweren Hausfriedensbruches, wegen Anstiftung zu letzterem und zur Bethciligung an einen, Raufhandel. Dienstag den 22. Juni Vorm. 9 Uhr gegen den Auszügler Wilhelm Ferdinand Weihbach aus Lichtenberg wegen Brandstiftung. Mitt woch Leu 23. Juni Vorm. 9 Uhr gegen den Blumenfabrikanten Karl Heinrich Müller aus Dresden, den Stubenmaler Ernst Leberecht Engel ebendaher wegen versuchter und vollendeter schweren Diebstähle, bez. DiebstahlSbcgünstigung. Donnerstag den 24. Juni Vorm. 9 Uhr gegen den Bäckergesellen Adolph Herrmann Ulbricht aus Scbmtz wegen Raubes, im wiederholten Rücksalle verübter Diebstähle und Unterschlagung. Freitag den 25. Juni Vorm. 9 Uhr gegen den Steinmetzen Andrea Piazza aus Koren- - zago wegen Mordes, cvent. Todtschlages. auf dem Bahnhofe; 2) Vereine, welche die Bahnen nicht benutzen, begeben sich in das Festbüreau „Schillerschlößchen", woselbst die Fahnen abgegeben werden und geloost wird; 3) Besuch der Sehenswürdigkeiten Freibergs, als z. B. das RathhauS, daselbst die lebensgroßen Oelgemälde der sächs. Fürsten, Kunz v. KaufungenS Strickleiter, dessen Gefängniß rc.. die erste Silbergrube und erste Hütte am Obermarkte, Alterthums- und naturhistorlsches Museum, Bergakademie, Domkirche mit ihren zwei Kanzeln, churfürstliche Bcgräbnißkapelle, goldene Pforte, Schloß Freudenstein, neues Ghmnasium, die herrlichen Promenaden, Kriegermonument, Werner- denkmal, Kreuzbrunnen, Schwedendenkmal, KönigSallee rc.; 4) um 2 Uhr Abholung der Fahnen aus dem Schillerschlößchcn und Aufstellung in der Kinderwiese zum Festzuge; 5) Fcstzug durch die Stadt nach dem Jestlokule „Tivoli"; 6) Gesang, Begrüßung, Festrede rc.. Gesang; 7) Freikonzert im Garten zum „Tivoli"; zum Schluß; Ball im Saale zum „Tivoli" und zum „Schützen garten. — Die Dienstmagd Juliane Richter aus Dörnthal, die bei den, vor Kurzem in Weigmannsdorf stattgefundcnen Schadenfeuer ein jetzt so seltene? Beispiel von Dienstbotentrcue an den Tag legte, ist vergangenen Sonnabend Mittags im hiesigen Kranken hause an den erhaltenen Brandwunden gestorben. — Vor einigen Lagen kehrte ein Reisender, ein Packet unter dem einen Arme, in einer hiesigen Restauration ein, genehmigte sich, da er hungrig und durstig geworden, ein Beefsteak, eine Portion Butterbrot mit Schweizerkäse und einige Seidel Bier. Der vrt»t«le«der. Siudtrgarttu. Anmeldungen bei der Kindergärtnerin, Frl. Grüu« wald, in der Turnball« Hedrich» »ad täglich geöffnet von früh 6 bi« Abend« I Uhr Gegenüber den heftigen und lieblosen Angriffen, welche in Chemnitz der freisinnige Pfarrer l>r. Sülze seitens orthodoxer Geistlichen zu erleiden gehabt, hat der Kircheuvorstand zu St. Jacobi in seiner letzten Sitzung folgenden Antrag einstimmig angenommen: „Angesichts der Anfeindungen, die gegen Herrn Pastor Sülze vom Standpunkt des starren Bekenntnisses aus gerichtet worden sind, erklärt der Kirchenvorstand zu St. Jacobi, daß er sich mit den Bestrebungen desselben, durch Bekämpfung der alten und neuen Orthodorie den ursprünglichen Gehalt des Christenthums zur un verkümmerten Geltung zu bringen, in vollem Einvcrständ- niß befindet." — Bravo! In Kühnhaide entstand in Ler Nacht vom 10. zum 11. Juni schon wieder auf bis jetzt noch unermitteltc Weise Feuer in der Scheune des Gutsbesitzers Hennig und brannte diese total und das alte Wohnhaus desselben bis auf die Um fassungsmauern ab. Auch verbrannte hierbei eine Quantität ver schiedenes Getreide und etwas Flachs. Zu dem Vermögen des Lorschußvercins in Pausa ini vgtl. ist der gerichtliche Konkurs erklärt worden. Das bis jetzt ermittelte Defizit beträgt ungefähr'110,000 Mark, wird sich aber, da der inhaftirte Kassirer des Vereins, Lindner, sich immer mehr als gemeiner Betrüger entpuppt und da eine geordnete Buchführung nicht eristirt, jedenfalls noch erhöhen. Der Jammer, den diese Katastrophe in Pausa ungerichtet hat, ist groß, da die Zahl der besitzenden Mitglieder eine verhältnißmäßig geringe ist. Diese werden, da sic anderweiten Ersatz nicht leisten können, mehrfach um ihren kleinen Grundbesitz kommen. 14. Juni: Erzgebirgischer Steinkohlen - Aktien-Vrrriu, 31. »rd., Borm. 1ü Uhr im Gasthof zur grünen Tann« in Amickan. T.'O. u. «.: Antrag auf Abtrennung der auf eiuzeluen Grund stücken in Niederplanitz hastenden Srundattieu. Dir.: A. Haupt rc. 14. Juni: Steinkohlenbau.Berrin Konkordia »n Nt«d«r- OelSnitz, ord., Nachmittag« j4 Uhr tm Hotel zur grünen Tanne in Zwickau. T.-O. u. A.: Sukauf von Grundstücken. Dir.: A. Wiede. 16. Joni: S o,ietät«brau«rei zu Plohe b. Lengenfeld i.B, außerord, Vorm. 10 Uhr in Dre«den, Waisenhautstr. 41. T^V- u. A.: Statutenänderung. Dir.: E. Kuntze. Vermischtes. * Die jetzige Anwesenheit des Sultans von Zanzibar m London frischt eine Geschichte wieder auf, welche da» „Fremdenblatt" bereits vor einigen Jahren mittheilte. Danach lebte rin junger Hamburger Kaufmann vor mehreren Jahren in Zanzibar. Bo» einem Walle aus konnte er den Garten des Sultans überschau«», und blieb von einer dort lustwandelnden jungen Dame nicht un bemerkt. Durch Zeichensprache verständigte man sich allmkilig über eine aufleimende gegenseitige Zuneigung, die schließlich zur roman tischen Flucht des Liebespaares führt«. Aus einem Hamburger Schiffe enteilte die — Schwester des Sultans — Leun km»« geringere war die junge Dame — mit ihrem Geliebten der Heimath. Ihre Flucht ward aber entdeckt und ein RegierungSdampfer dem Hamburger Schiffe nachgesandt, der alsbald Miene machte, gewaltsM dasselbe zum Halten zu zwingen. Da kam eine englische Fregatte in Sicht, welche Ler Hamburger um Hilfe anrief, dieselbe legte sich zwischen diesen und den Regierungsdampfer, woraus die Erklärung» begannen. Der Kapitän deS Dampfer» forderte dir Herausgabe der Prinzessin und des Entführer», erstere war aber nicht mehr an Bord des Hamburgers, denn während der Verfolgung »ar die Kopulation geschehen und die Prinzessin war — Frau R a geworden. Man segelte somit unbehelligt der Heimath zu und ließ sich Herr R. in Hamburg nieder. Nach seinem Tode zoa die Wittwe nach Dresden, wo sie nun bereits seit mehrere« Jahr» hochgeachtet und geliebt von Allen, die sie kennen, in stiller Zurück gezogenheit sich der Erziehung ihrer Sinder widmM. Bei einer seltenen und bewundernswerlhen Elastizität des Geistes hat sie sich nicht nur vollständig in deutsche Sitte und Gewöhnung ein- gelebt, sondern sich auch der Sprache so vollkommen bemächtigt, daß sie nicht nur unsere Klassiker mtt Vorliebe liest, sondern auch wissenschaftlichen Vorträgen mit vollkommenem VerstSndniß zu folgen vermag. Alle Bemühungen ihrerseits, mit dem erzürnten Bruder eine Versöhnung anzubahnen, find trotz mehrfacher B«r- mittelungsversuche auf diplomatischem Wege bisher erfolglos ge blieben. Es dürste daher die Anwesenheit desselben in Europa - Veranlassung geben, eine persönliche Begegnung zu ermöglichen, die hoffentlich nicht ohne günstigen Einfluß auf das Schicksal dieser ebenso interessanten als liebenswürdigen Dame bleiben wird. * Wie sich ein Bauer gegen Wunder schützt. In einem Dorfe bei Kirchenlaibach in Baiern wurde ein neuer Pfarrer eingeführt. Derselbe schimpfte in seiner Antritt-Predigt sehr gegen Lie Trunkliebe seiner Gemeindeglieder, von welche» bekannt ist, daß sie viel Schnaps konsumiren. Als der Gottes dienst zu Ende, wird der Pfarrer von einem Bauern geragt, woher er wisse, daß in der Gemeinde viel Schnaps gestunken werde. Der Pfarrer antwortet: Der heilige Xaver (eine steinerne Figur an der Kirche) hat cS mir gesagt. Im Angesicht der aus der Kirche kommenden Gemeinde verbindet darauf der R«m mit seinen, Taschcntuche dem „heiligen" Xaver den Mund, indem er sagt: „Wart' du verflucht'geS Viech, ich werd' Dir'» Klatschen lehren!" Telegraphische Depesche Berlin, de« 14. J««t. Da» AS-e» nahm Henle nach knrzer Debatte de« vom rurückgelaagte« Gesetzt«tw«rs, betreffend fassung der Berwalttmgsgerichte, nach de« vefchlnffe des Herrenhanfes an. Morgen Mittag findet der Schlntz der Session statt. Volkswirthschaftliches Gegen di«Verwaltung der Mährisch-Schlesisch«» L«»tral- bahn ist wegen Zahlung rückständiger Prioritätenzinfeu mtt Klag« vorgegangen worden, uud hüten sich Kurator wie Komitee», bis Bah» zum Konkurse zu drängen, welcher di« Anefichten der ObligmioaV befitzer verschlechtern würde. In den ersten fünf Monaten c. «mrde» 217,90» Kl. oder l 1,496 Kl. mehr eingenommen. Die Betriebteröffnuug der Berlin-Dresdner Ets«»- bahn für den 16. Juni ist noch »weiselbaft, wahrscheinlich ersolgt dieselbe jedoch noch in der zweiten Hälfte de« Monats. Die in Berlin abgebaltene ordentliche Grneralv«rsaoimlim- der Berlin-Potsdam-Magdeburger Siseubahugesellschast vom 5. Juni genehmigte nach längerer animoser Debatte die >674 Gt- schäftsvo.lage «inschl. die Itprozentige Dividende und die Decharst. Ebenso beschloß man, daß künftighin dir Mitglieder des Aufsicht«- rath« 5000 Thlr. Sesellsch-ft-aktien zu depouiren hab«o und mit Revision und Umarbeitung der Statuten Ausschuß und Direktion beauftragt. Ge»eralpers»»»l»»g««, welche im Monat Juni im Königreiche Sachsen stattsiude» soll«»: Weizen 9 Mark 50 Pf. bi« >0 Mark 65 Pf. pro 50 Kilo. Roggen 8 - 20 - - S - 10 . - Erbsen 9 - SO - 11 25 - M M Gerste 8 - — s M 9 - 45 . M Hafer 8 - 85 . - 9 50 . M M M Heu 6 - 50 . «- 7 — M M « Stroh 3 . B 3 M 50 . Kartoffeln Z . — D - 3 30 - M Butter 2 - 65 - - r 90 . tU- 1 Kilo.