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und Italien bestehen, Beziehungen, welche den Charakter in den Vordergrund. in der Unterrichtskommission dargelegt, scheinen ein Kom- Begründung. Amerika der auSwärügcn Angelegenheiten, ViSconti-Vcnosta, beantwortete Als Nachfolger des der Statthalter von daS definitive Budget an — Der Minister Wie inan aus Italien meldet, war die Art und Weise, wie der deutsche Kronprinz bei seiner Ankunft in Venedig die Begrüßung des dortigen Syndikus entgegen nahm, eine sehr herzliche. Der Kronprinz benutzte die Ge legenheit sich in sehr beifälliger Weise über die Reise des Kaisers von Oesterreich nach Italien auszusprechen und fügte hinzu, daß auch der Kaiser Wilhelm die feste Absicht hege, diese Reise zu unternehmen. Er gedachte ferner in anerkennenden Worten der Haltung der venetianischen Be völkerung, welche während der Anwesenheit des Kaisers von Oesterreich Beweise von hohem Takte und patriotischer Ge sinnung an den Tag legte. Der Kronprinz berührte sodann auch die herzlichen Beziehungen, die zwischen Deutschland letzteren werden Graf Belrupt und auch Mähren, Gehciincrath Pössinger, genannt. Italien. Die Dcputirtenlammer nahm am 18. des Ministerium deS Acujzern für 1875 von 2488 Millionen Mark gegenüber. Man weist demgegenüber auf die Handelsbilanz Frankreichs bin, welche in den ersten vier Monaten dieses Jahres 1177 Millionen Franken Einfuhren und 1352 Millwnen Franken Ausfuhren, also zu Gunsten der letzteren einen Ueberschuh von 165 Millionen Franken hatte. Indessen ist die Handelsstatistik ein unzuverlässiger Faktor, da die Werth- schätzungen der Waaren im Allgemeinen ziemlich ungenau sind. Ganze Waarenkatcgorien, welche in sich zahllose Werthabstufimgeu enthalten, werden nach einem gleichen Mahstabc abgcscbätzt und verzollt, während sie in der That von höchst verschiedenem Werthe sind. WaS die Bedenken anlangt, welche man in Deutschland in Betreff des PluS der Einfuhr über die Ausfuhr laut werden läßt, so ist, wie das Beispiel von England lehrt, jeder daraus gezogene Schluß auf eine ungünstige Haudelsbildung fälsch. In Großbritannien hat in den letzten zwanzig Jahren ohne Aus nahme Lie Einfuhr den Werth der Ausfuhr beträchtlich über schritten; in den letzten zehn Jahren von 1864 an durchschnittlich jährlich um nahezu 1200 Millionen Mark^ Dasselbe Verhältnih findet in Oesterreich-Ungarn, Ruhland und Italien statt. In Betreff Deutschlands speziell hat das Ueberwicgen der Einfuhr nichts Bedenkliches, da sie ein Zeichen von Wohlstand ist und dadurch bedingt wird, daß das Ausland unser Schuldner ist. VoltSwirlhschaftliche Autoritäten schätzen die zinstragenden Schuld- fordcrungcn Deutschlands an das Ausland so hoch, daß das Reich etwa 180 Millionen Mark jährlich von auswärts bezieht. Ab gesehen von den früher in deutschem Besitze befindlichen Effekten sind durch Aufnahme der französischen Anleihen viele, namentlich italienische und österreichische Esfekten von Frankreich nach Deutsch land gewandert. Daß die Mehreinfuhr gestiegen ist, kann daher keine Sorge erregen, wohl aber der Umstand, daß die Ausfuhr . an sich zurückgegangen ist. Die Summe von 6 Millionen Mark , ist aber in Hinsicht aus die Vcrkehrsverhältnisse der letzten Jahre, - welche einen viel größeren Rückgang befürchten lassen muhten, so Reglement über die Wehrpflicht der dänischen Kosack», sowie Gutachten des Komitees für die Ostseeprovinzen über Lie Stimm berechtigung der Rittergutsbesitzer jeden Standes auf den ües- ländischen Kreistagen und über die Ausdehnung der für Ausland geltenden Vorschriften betreffend die Schonung der Waldungen auf Esthland. — In Bezug auf die Konferenzen über das KriegS- recht erwartet das russische Gouvernement noch die außenstehenden Rückäuherungcn. Ein schriftliches Rundschreiben des auswärtig« Ministeriums steht nicht in Aussicht. — Aus Litthauen haben sich einige deutsche Zeitungen zahlreiche Verhaftungen (180) von An» hängern Les Sozialismus, unter denen sich ein großer Theil Juden befunden hätte, melden lassen. Die Nachricht enibehrt jed« kurzen Zeit um je 800 Millionen Mark gewachsen ist. Das Verhältnih ist also ziemlich dasselbe geblieben. Oesterreich-Ungarn. In der am 19. abgchaltcnen ordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der österreichischen StaatScisenbahngcsellschaft wurden die Anträge deS Verwaltungsraths genehmigt, wonach die Rest dividende pro 1874 aus 15, die ganze JahrcSdividcnde sonach auf 40 Franks festgcstellt und der nächstfällige Julicvupon mit 20 Franks abschläglich cingelöst wird. Zur Ergänzung des Gcsammterträgniffes pro 1874 auf 40 Franks Dividende wurden der außerordentlichen Reserve 1,258,634 Fl. entnommen und ebenso 3 Millionen Gulden aus der außerordentlichen Reserve zur Errichtung eine? Erncuerungsfonds für Oberbau und Fahrbelriebs- mittel gut geschrieben. Die Generalversammlung genehmigte schließlich den mit der rumänischen Eiscnbahngescllschaft abge schlossenen Finanzvertrag und ermächtigte den Verwaltungsrath, den mit dieser Gesellschaft vereinbarten BetricbSvcrlrag definitiv abzuschließcn. — Wie das „Tclegraphen-Korrcspondcnz-Burcau" In der Bekanntmachung deS Schatzsekretärs Bristow betreffend die Einziehung von 5 Millionen °,„cr Bonds wird gleichzech mitgcthcilt, daß vom dem Syndikat sür die sundirte Anleihe ein gleicher Betrag auf diese Anleihe übernommen worden ist. — Ind« östlichen Staaten haben Hcuschreckcnschwänne große Verheerung« unter dem Getreide und den Halmfrüchten angerichtet. — Der ehemalige Vizepräsident der Vereinigten Staaten, Breckenridge, ist gestorben. meldet, steht die Ernennung eines neuen Handelsministers bevor. Man glaubt, daß der bisherige Ackerbauminister, Ritter v. Chlumecky, das Handelsministerium übernehmen werde. Die Presse könne alle politischen Fragen erörtern, welche >nrch die Korte» entschieden werden würden, mit Ausnahme der der konstitutionellen Monarchie, denn, als diese beseitigt worden, sei die Freiheit in Spanien zur Anarchie auSgeartet. Die Regierung werde im Uebrigen bestrebt sein, dem Re präsentativsystem nachdrücklichst Geltung zu verschaffen. Deutsches Reich. ' Nach den amtlichen statistischen Erhebungen über den Werth der in, deutschen ZollvercinSgebiet ein- und ausg-führten Waaren hat nicht allein die Ausfuhr im Jahre 1873 gegen 1872 um 6 Millionen Mark abgcnommen, sondern ist auch um 1768 Millionen Mark hinter der Einfuhr zurückgeblieben. Dem Werthe der Einfuhr von 4275 Millionen Mark steht ein AuSfuhrwerth promiß zwischen dem Kommissionsentwurf und den Prä tentionen des Bischofs Dupanloup anbahnen zu wollen. Der Minister Wallon schlägt vor, daß der Staat das Privi legium zur Ertheilung der Grade behält und will den Professoren der Staatsfakultäten das ausschließliche Recht der Prüfung für diejenigen Kandidaten aufrecht erhalten, welche aus den Staatsschulen hervorgehen. Aber für die Zöglinge der freien Schulen schlägt er eine gemischte Prüfungskommission vor. Die ganze Angelegenheit ist so verwickelt, daß wir sie demnächst etwas eingehender zu be sprechen gedenken. Aus Spanien wird berichtet, daß die Führer der Moderados und die Repräsentanten der liberalen Union zu dem Ministerpräsidenten berufen worden sind, um mit ihm gemeinsam Mittel und Wege zu berathen, den Thron und die Regierung zu befestigen. Der neue päpstliche Nuntius in Madrid soll mit großem Ungestüm die Wieder herstellung der religiösen Einheit verlangen, während sich die Regierung sträubt, auf diese Protestanten- und Juden- hetze einzugehen. — Die amtliche „Gaceta" veröffentlicht ein königliches Dekret mit den Motiven, welches von allen Ministern gegengezeichnet ist. Dasselbe ertheilt den Jour nalen die Erlaubniß, die konstitutionellen Fragen in den Kreis ihrer Besprechungen zu ziehen. Gleicherweise werden die Behörden den verschiedenen Parteien gestatten, öffentliche Versammlungen abzuhalten. In den dem Dekret beigeschlos senen Motiven wird die Wahlperiode für eröffnet erklärt. dann «ine Interpellation d«S Deputieren Morelli Salvator« Litt die Ausführung eine» Beschlusses der Leputirtenkammer betreff«^ die Errichtung von internationalen Schiedsgerichten. Der Minister erklärte bei dieser Veranlassung, Italien habe seine Interessen «st den Interessen de» Frieden» verknüpft und die der Regierung ge gebenen Zusicherungen der auswärtigen Regierungen gestattete» derselben der Zukunft mit Vertrauen entgegenzusehen. —Die Nachricht, daß der Kardinal Antonelli ernstlich erkrankt sei, ka» von gutunterrichteter Seite als unbegründet bezeichnet werden. — Die im Senate zur Vorberathung des RekrutirungSgesetzes ge wählte Kommission hat die Aufhebung aller in Betreff der Miliiärdienstpflicht bestehenden Privilegien beantragt. — In der Angelegenheit der römischen Eisenbahnen wird ein Ausgleich al» bevorstehend betrachtet. — Nach den aus der Umgegend von Rom eingegangenen Meldungen läßt der Stand der Saaten ei« gute Ernte erwarten. Frankreich. Die Nationalversammlung genehmigte in ihrer ersten Sitzung nach Pfingsten den Gesetzentwurf betreffend die Abänderung Lei MilitairstrafgesetzbnchS. Der Justizministcr Dufaure legte daraus die konstitutionellen Ergänzungsgesetze über die Wahl deS Senat» und über die Beziehungen der Gewalten vor und beantragte deren nochmalige Ueberweisung an die konstitutionelle Kommission. Der Dcputirte Luro vom linken Ccnlrum stellte den Gegenantrag, dieselben an eine Spezial-Kommission zurückzuvcrweisen. Obgleich der Justizminister die Annahme seines Antrages wiederholt dringend befürwortete, entschied sich die Versammlung mit 320 gegen 301 Stimmen für die Ueberweisung der beiden Gesetzentwürfe an eine Spezial-Kommission. Die Legitimisten und die Bonapartist« stimmten mit der Linken. Der Vorsitzende der konstitutionell« Kommission, Batbie, erklärte darauf, diesem Votum der National versammlung gegenüber müsse die Kommission ihr Mandat nieder- lcgcn und die Weiterberathnng des Wahlgesetzes fallen lassen. Laboulayc protestirte im Namen der Minorität der Kommission gegen die Befugniß de» Vorsitzenden, die MandatSniederlegung der sämmtlichen Mitglieder der Kommission auszusprechen und erklärte, die Bcrathung des Wahlgesetzes fortführen zu wollen. Eine Entgegnung von Batbie wurde durch den Präsident« der Versammlung abgeschnitten, der den Zwischenfall unter dem Hin weis für beendigt erklärte, daß die Kommission das Wahlgesetz ohne Anstand wciterbcrathen könne, La dasselbe nicht den Charakter eines konstitutionellen Gesetzes habe. Uebrizens hat der Justiz minister erklärt, daß das Ministerium aus dem Umstande, ob die konstitutionellen Ergänzungsgesetze der konstitutionellen Kommission oder einer Spezial-Kommission zu überweisen seien, keine Kabinet»- frage zu machen beabsichtige. Dänemark. Der Konseilspräfidcnt FonncSbech überreichte am Mittwoch dcnl Könige die Demission des gcsammten Ministeriums. Der König nahm dieselbe an und beauftragte die Minister, bis zur Konstituirung des neuen Kabiners die Geschäfte sortzuführen. Rumänien. Der Senat und die Depulirtenkammer sind zum 31. d. za einer außerordentlichen Session einberufen worden. , Ruhland. l Der „RcgierungSanzeiger" publizirt das vom Kaiser bestätigt« wahrhafter Intimität trügen und stellte den Besuch Kaiser g-ring, daß man sie nur als -ine vorübergehende ansehen kann. Wilhelms im Monat October als wahrscheinlich in Aussicht. Vergleicht man die Jahre 1872 und 1873 mit ihrer resp. Ein- Jn Frankreich tritt die Unterrichtsfrage jetzt mehr v°n 3468 und 4275 Millionen Mark Einfuhr und 2494 in den Vordergrund Die Ansichten, welche der Minister "'w 2488 Mllwnen Ma^ so ergtebt sich, daß mcht in der Unterricktskommiiiron daraeleat. ickeinen ein Kom- ^em die Ausfuhr, sondern auch Lie Lmsuhr innerhalb dieser der gemessenen Instruktion in Berlin eingetroffen, der deut schen Regierung die feste Versicherung zu ertheilen, daß der Frieden von Seiten Frankreichs nicht gestört werden solle. Diese Erklärung soll zugleich al- eine Entgegnung des Versailler Kabinets auf das Rundschreiben gelten, welches Fürst Bismarck vor einigen Wochen an dw auswärtigen Mächte über den bedrohlichen Charakter des französischen KadreSgesetzeS richtete. Die Erklärungen des Botschafters werden sich in der Sache daher hauptsächlich auf das letztere blichen und nachdem sie erfolgt, vermuthlich über Paris auch bald zur Kenntniß der Oeffentlichkeit gelangen. Die augenblickliche Abwesenheit des Reichskanzlers hat Herm von Gontaut verhindert, sich seines Auftrages schon jetzt zu entledigen. Nach der Rückkehr des Fürsten Bismarck aus Lauenburg soll die Unterredung alsbald nachgesucht werden. Der Kronprinz des deutschen Reiches besichtigte gestern mit dem Ministerpräsidenten Minghetti die Fabriken in Murano und begab sich heute mit seiner Gemahlin nach Verona. Der in Krakau verhaftete Pole Dunin, auf dem der Verdacht mht, an der Spitze eines Komplotts zur Ermordung des Fürsten Bismark und des Kultusministers gestanden zu haben, ist dem Vernehmen nach am Montag in Begleitung zweier Gensdarmen und einiger Polizeibeamten in Berlin eingetroffen und dem Polizeipräsidium übergeben worden. Ein vorläufiges Skrutinialverfahren hat sofort begonnen. Die Verhaftung ist russischerseits hart an der Grenze bei Granicza erfolgt, von wo aus der Verhaftete dem nächst- belegenen LandrathSamte in Kattowitz übergeben wurde. Am vorigen Mittwoch ist von Bahnhofe Görlitz der erste Zug auf der Strecke Görlitz-Reichenberg nach Seiden berg abgegangen. vor Schreck starr gemacht; es war glaubhaft davon gesprochen Nur Rosa verstand sie nicht, als sie sich bei der nächsten Begegnung mit so eigenthümlichen Blicken gemustert und mit so offenbarer Feindseligkeit behandelt sah. Die Professorin litt nicht mehr, daß sie ihren Knaben aufnahm und ließ dessen Wiege in ihr Schlafzimmer tragen Jedes Gespräch wurde ängstlich gemieden, und man wich ihr scheu aus, wenn sie sich näherte. Es waren qualvolle Stunden. Nach Vesper ging der Professor aus, nachdem er noch eine lange Unterredung mit seiner Frau gehabt hatte. Er begab sich wieder zum alten Amtsgerichtsrath. Da derselbe bereits die Verhältnisse genau kannte, würde er am besten Rath ertheilen können, meinte er. „Ich halte es für meine Verpflichtung," sagte er, „nicht Schweigen über Dinge zu beoabachten, die vielleicht über eine dunkle That einiges Licht verbreiten können. So sehr ich's bedauern würde, wenn ich einen Unschuldigen verdächtige, so erlaubt mir doch mein Gewissen nicht, eine Thatsach« zu unterdrücken, die mit einem gewissen Vorfall in engem Zusammenhang ihrem Zimmer todt gefunden sei, und man hatte die Ver-l muthung daran geknüpft, daß die Todesursache keine natür liche gewesen. Er hatte nur nöthig, seiner Frau diese that- sächliche Mittheilung zu wiederholen, um sich zu überzeugen, daß bei ihr genau dieselben beängstigenden Gedanken ange regt wurden, die sich ihm selbst aufgedrängt hatten. Keiner von ihnen wagte den schrecklichen Verdacht auszusprechen, und doch wußten sie, daß sie einander verstanden. „Ist das Kind nicht vermißt?" fragte der Professor. „Das Kind? Davon ist gar nicht die Rede gewesen. Freilich, wer von den Beamten weiß denn —" „Rosa Lichtwart ist gestern gegen Abend von mir angeb lich in Geschäften fortgegangen und erst in der Nacht gegen zwölf Uhr zurückgekehrt —" „Ei — eil das trifft sonderbar zusammen." todt gefunden ist?" Der alte Herr riß die Augen auf und stellte die Pfeife rückwärts fort, indem er sich sogleich halb vom Stuhl erhob. „Aha!" sagte er dann, gleichsam seine eigenen Vermuthungen bekräftigend und nahm eine Priese. Erst nach einer Weile ühr er fort: „Es ist wahr — leider wahr, daß die Frau ion Diestelhorst todt gefunden ist, und zwar unter sehr ver dächtigen Umständen. Die Untersuchung ist bereits im Gange. Morgen wird die Sektion stattfinden. Man kann sich täu schen — aber wahrscheinlich Gift." „Und hat man keine Vermuthung —?" "Nach den bisherigen allerdings unsicheren Ermittelungen nicht. Der Freiherr schien der Meinung zu sein, daß ein Schlagfluß oder dergleichen ein plötzliches Ende herbei geführt hat, und das alte Herzleiden der Baronin kann wohl so etwas vermuthen lassen. Aber wenn der Sanitätsrath Recht hat, was allerdings erst durch eine chemische Analyse festge stellt werden kann, wird er doch an eine Vergiftung glauben müssen." ob er hastig gelaufen wäre. Vielleicht hatte er sich wirklich zu stehen scheint. Allerdings: guisquo x,»ssuwitur beeilt, Laura eine Nachricht zu überbringen, die ihn selbst bouns —" vor Schreck starr gemacht; es war glaubhaft davon gesprochen „Nun — nun ?" unterbrach der Gerichtsrath ungeduldig, worden, daß diesen Morgen die Freifrau v. Diestelhorst in „Vorerst eine Frage zu meiner Information, Herr Rath: ihrem Zimmer todt gefunden sei, und man hatte die Ver-l„Ist es wahr, daß die Freifrau von Diestelhorst heute früh „Sie hat ihr Kind mitgebracht — es befindet sich noch jetzt in meinem Hause." Der Amtsgerichtsrath klappte die silberne Dose auf den Tisch und sprang auf. „Das Kind mitgebracht! Sie ist also jedenfalls am Ort der That gewesen. Und wenn man damit zusammenreimt, was wir wissen — die Motive sind ja sonnenklar —! Das ist eine wichtige Entdeckung, Herr Pro fessor — eine sehr wichtige Entdeckung." Er lief aus einer Ecke des Zimmers in die andere und demonstrirte mit den Händen, indem er wahrscheinlich im Stillen die Begebenheiten rekapitulirte, die in Zusammenhang zu bringen waren. „Ich möchte mit jeder direkten Beschuldigung vorsichtig sein," bemerkte Grimminger, den die Wirkung seiner Mit theilung ängstlich machte. „Es wird mir schwer, an die Möglichkeit zu glauben, daß ein Mädchen, wie Rosa, sich zu einer so entsetzlichen That sollte haben Hinreißen lassen. Ich habe die beste Meinung von ihrer Solidität gehabt, und der gute Eindruck —" „Ei was!" rief der Rath dazwischen, „sie ist eine rabbiat» Person, nach Allem, was ich von ihr weiß. Sie haben sich nun einmal von Anfang an Sand in die Augen streuen lassen, und wie Sie sich auch bemühen, ihn herauszuwische«, es bleibt noch immer ein Körnchen zurück. Ich bitte Sie, bedenken Sie doch, Verehrtester! Die Baronin stand ihr int Wege, wenn sie auf eine Verbindung mit dem Freiherr« rechnete. Aber mehr noch: Die Baronin war die Veran lassung, daß ihr das Kind abgenommen wurde, und sie ver lor alle Hoffnung, wenn das Kind zwischen den Eheleute» ein besseres Berhältniß herstellte. Ihre Abneigung steigert« sich dadurch in Haß, und was ein rachsüchtiges Frauenzimmer (Fortsetzung iu der Vella««)