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ich vo« msgesührt. c- II, b- 123. im Besitz Stockfabri! Ltu»i»r, atz 239. lx«, 01, I. d I. zu- höchsten Kuduer, atz 238. billig. «spritzen, e, Beutile h Presse» »aschtue», , neuester , P-Pier- indsäze», sine« und lher, tze «»d t-Eckk. ien- brik. bgeriebem cte Lacke, : Warben ischlagen« Qnalitäl d itzt roßen preis l voll ster t die äntel- ik »gung en ausge- lS Mark Irl, » Ar. <hoS»h«t, t, q«li- Kali mit >b Niedn- war vollkommc» gefaßt, als er einen Freund anfiuchic, »n> l Tcstamcnt nicdcrgclcgt, in weichem auch Sie bedacht sind; lhn zu bitten, ihn, beim Duell zu sckundire». Die Bcditt- versäume» Sic nicht, die schleunige Erössuung zu fordern, gungeu waren ihm gleichgiilig; in der fatalistischen Stim- wenn einmal wider Erwarten —" Fcuilletou. In dieser lockenden »Mcht Melle» seine schwer- Ulüthrgen Betrachtungen. San, «Wt erheiterte sich-, er er wissen, lieber Kind, ich hab« «H der Gesandtschaft ein mung. di- chn b-h-rricht-, legte er nicht den mindesten Werth aus den Borcheil der Geschicklichk-il, der Distance, der beschränkten Zahl der Schliss-. Was ihm bestimmt war, musste ihn tressen! Dann ordnete er seine -Angelegenheiten mit aller Ge lassenheit nnd ruhiger Ucberlegung. Gin Testament depo- nirte er für alle Fälle in der Kanzlei der Gesandlschast Gegen Rosa verdoppelte er seine zärtliche Zorge. So viel freie Zeit ihm blieb, brachte er bei ihr zu; er über häufle sic mit Geschenken nnd konnte nicht müde werden, ihr zu wiederholen, wie sroh ihn ihre Gegenwart mache. „Glauben Sie nicht, dast die wahre Glückseligkeit zeitlos ist V" fragte er sie. „Sie ist da, und wie lauge sie dauert, darf uus nicht kümmern. In ihr ist nlleS Gegenwart, und der Moment wird Ewiqteil" Rosa Lichtwart. Novell- von E. Wichert. „ . «Is°rstetzun,.> Er brütete lange finster in sich hinein und von Zeit zu Zeit entrang sich ein Seufzer seiner geprellten Brust. Was hinter dieser breiten Stirn arbeitete, hatte sich wahr scheinlich noch mit Anderem abzusiuden, als mit der jüng sten Vergangenheit, und das matte Auge sagte, Last d-r Hintergrund, ans dem sich seine Gedanken bewegten, nicht klar und spiegelhell s-iu könne. Es war den» auch, als ob er selbst den Schleier, den er ein wenig gehoben, wieder darüber decken wollte, indem er mit der Hand von der Stirn her die Augenlider zudrückte und so eine Weile ab sichtlich völliges Dunkel um sich her verbreitete. Dann schüttelte er den Kopf, wie Jemand, der sich aus dem Schlaf ermuutert, stand aus uud sprach leise vor sich hin: »Die Todesahnung betrügt mich nicht — aber es ist viel leicht am besten so — für alle Theile, auch für sie selbst Was soll daraus werden ? Und doch — es ist bitter, vom Leben zu scheiden, wenn es aufängi, lebenswerth zu werden. Warum nicht früher? Warum nicht später, wenn das Herz ohnedies Ruhe bat? Wohl denn! ich will glau ben, daß der Himmel selbst sich die Entscheidung vorb» halten wollte, ob ich gehunden oder frei sein soll. War diese« sehnsüchtige Verlangen nach dem Glück der Liebe unberechtigt und sündhaft, so will ich einen schnellen Tod segnen, der die Saat sichelt, eh« sie in Aehren schiebt. Wenn ich aber da« Leben rett» — dann soll'« mir ein Zeichen von oben sein, daß «O Wit zur Freude geschenkt >st, dann bist Du mein." Sic verstand ihn nicht ganz, aber sic bcgrifs, daß cr ihr etwas sagtc, tuns ihr das Blut iu die Wangcu trcibcu musste. Warum sagte cr ihr das'? Warnt» mit dicscm Blicke, dcr bis i» ihr Innerstes drang und in ihrer Scclc dic Bestätigung des Ausspruches zu suche» schic»'? Wie ihr Herz ihm zujanchzle, war da« nicht schon ein Moment Glückseligkeit, dtr die Ewigkcit in sich trug? Was brau chen die Lippe» ih» zu bekennen! Dann nahm cr ihre Hand und setzte ernst hinzu: »Und doch überdauert das kurze Lebeu so ost unser Glück. Wir müssen vorbereitet sei». Ich will nicht Besorgnisse gnrcgkn, die jede« bestimmten Grundes entbehren; ,ch spreche cbün »,r ganz allein von mcitschlicher Hmsällig- chN, und Ich Meine, daß man nicht früh genug Menschen, die man lieb hat, gegen dergleichen Zufälle sichern kann, so weit das in menschlichen Kräfte» steht Damit Sic's Rosa ließ ih» »icht aussprcche» Sic glitt am Sessel zur Erde nieder nnd drückte in kniecnder Haltung das Gesicht ans seine- Hand. Er suhlte heiße Thräncn über dieselbe hiutrvpfem. Ucberwältigt von diesem stummen und doch so beredten Ausdruck ihrer Zuneigung, zog cr ihren Kops an seine Brust, streichelte- ihr schwarze« Haar und küßte ihre blcudeudwe-ißc Stirn. Daun, als ob cr gewaltsam sein Gcsiihl zwinge» wollte, stand cr auf und erhob zugleich das Mädchen vom Boden. „Warum weine» Sie?" fragte cr, aber er schic» eine Antwort nicht zn erwarten - Am nächsten Morgen in dcr Frühc, chc Rosa noch ihr Zimmer verlassen hatte-, fuhr dlc Equipage vor. Sie wurde daraus aupttcrksam uud trat an'« Feilster. Ein Herr stieg au« nnd begab sich in'« HauH Wenige Mi- unten später brachte der Diener ein Kästchen und schob es unter den Rücksitz. Dann erschien dcr Fremde wieder und mit ihm der Freiherr. Sie gaben dem Kutscher eine Weisnng und schickten sich au, de» Wage» zu besteige». War es Zufall, daß der Freiherr noch einen Blick zu den Fenstern hinaus warf, hinter denen cr Rosa wissen konnte? Er schien zn erschrecken, als cr sie sah offenbar hatte cr sie noch im Schlafe geglaubt. Er zögerte einen Mo ment auf dein Tritt und fixirtc die liebliche Gestalt, die sich freundlich ncigtc, als ob cr sie unanslöschtich in sein Innerstes einprägen wollte. Dann legte er die Finger spitzen auf deu Mund nnd grüßte nickend. Gleich daraus wandte cr sich scincm Begleiter zu und gab da« Zeichen zur Abfahrt. Der Wagen rollte fort. Rosa hatte die ängstliche Empfindung, daß irgend et wa« Ungewöhnliche« geschehe, aber cs war ihr nicht mög lich, einen sicheren Anhalt zu finden. Warum sollte dcr FmbergerAnMger und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg And Brand. Sonnabend, den 10. April 1875 Die üaisersnhrt nach Italic». Deutschlands Wiedererstehen binnen kaum fünf Jahren weg« in Abrede stellen, daß beide Monarchen auch politische stattgesuudenen Reise des Kaisers Franz Josef nach Venedig beulen. Es fehlt aus diesem Lager nicht an Stimmen, die betont wurde, in erster Linie wesentlich einen Skt der Courtois- in diesem Besuche zu sehen, wollen jedoch keineS- allcs Ernstes zn beweisen suchen, daß die Zusammenkunft einen doppelten Zweck verfolgte: einmal die Aussöhnung Victor Emanuels mit dem Papste, wobei Franz Joses die Vermittlerrolle spielen sollte, und sodann ein Bündniß diesem Plane Italien eine Stelle zu, welche die einfachst« politische Erwägung als Selbswernichtung bezeichne« muß. Wo in der Erfahrung der letzten Jahre existirt nur der geringste Anhaltspunkt dafür, daß Oesterreich die durch di« Dreikaiserzusammenkunst besiegelte Politik nur zum Schein angenommen habe? Liegt nicht der Gedanke weit näher, daß der Besuch Franz Josefs eine Konsequenz dieser auf die Erhaltung des europäischen Friedens gerichteten Politik ist? Zu allem Ueberfluß haben auch die amtlichen Organ« der österreichischen Negierung die politische Bedeutung der Kaiserreise in dieser Richtung gedeutet. Und geradezu un sinnig ist die Rolle, mit der man den Kaiser von Oesterreich als Vermittler zwischen Victor Emanuel und den Papst betraut. Die Schürer des Unsr.edens um jeden Preis werd«» sich natürlich in ihren, Handwerk nicht stören laßen. Mit um so größerer Genugthuung müßen daher alle diejenige« Elemente, welche Europa eine Epoche ungestörter Kultur entwicklung wünschen, die Monarchenzusammenkunft in Venedig als eine neue Friedensbürgschast begrüßen. kraft eines beßeren Prinzips an ihrer Stelle über die nord- diese Beruhigung für ausgiebig genug erachlel, zumal unser italienischen Provinzen herrsche. Der Kaiserstaat versöhnte jetziger Kampf mit den, Vatikan über kurz oder lang auch sich sogar ziemlich zuvorkommend mit dem alten Feinde, an die Regierung Italiens Znmulhungen stillen kann. Interessen int Auge hatten. Es fragt sich nur, welch- Jntereßen dies sein mögen? Und wiewohl der Phantasie bei solchen Anläßen leicht die Flügel wachsen, so erlaubt die nüchterne Prüfung der wirklichen Verhältnisse doch gewiße Schlüße, welche sich rechtfertigen laßen, ohne sie für unfehlbar auszugeben. Es ist zunächst offenbar, daß Oesterreich nach der Niederlage seiner alten Politik in Italien und Deutschland einen n-u-n Standpunkt gewinnen will. Nachdem eS sich erholt zur Zusammenkunft mit Victor Emanncl muß man un- zweiselhast einen Akt der Selbstverleugnung erkennen, in welchem der Kaiser seine : ussöhnung zuni offensten Aus druck brachte. Es ist nicht unsere Sache, darüber hofmäßige Schmeicheleien zu sagen und diesen Schritt in naiver Ge- müthssreudigkeit über Seelengröße und Weltfrieden zu be wundern. Wird sind geneigt, wie schon früher von uns und gesammelt, hat es mit aller Welt Freundschaft ge schloßen. Aber aller Welt Freund zu sei», ist bald unbequem, weil man aller Welt Rücksichten schuldig wird, mit denen sich die selbständige Politik eines großen StaatiS nicht vereinbaren läßt. Zwar sind Oesterreich keine ehrgeizigen oder gar kriegerischen Absichten zuzulrauen, aber es wird für gewiße Fälle freie Hand haben wollen. In diesen, Ausblick erscheint aber die russische Freundschaft ziemlich wndZ^dls v». „»Nagt ,1 Uhr K nächste Nr. »ng». nommen u. di« »»- IpM-M g-Us »brr deren Nsum mit 10 Ps. berechnet. Inserate sind stet« an die Expedition Frotscher'sche Buch handlung, zn sende». zu betrachten. Sie hätten sich geeinigt, mit entscheidenden Maßregeln zu warten, bis durch das unabänderliche Natur gesetz der Smhl Petri erledigt sei» würde, wollten aber bei der nächsten Papstwahl gemeinsam »nd entschieden dqhin wirke», daß das Konklave nur einen Mann zum Nhchsolger Pius t.X. wähle, der das Unsehibarkeitsdogma - zurückzöge. Sollten die e Bemühungen der drei Großmächte vergeblich bleiben und ein Infallibilist die Tiara erhalten, dann wollte» sie deu, neugewähtte» Papste erklären: er möge seinen Wohnsitz Ivo immer aufschlage», in Rom aber sei seines Bleibens nicht länger. „Seit den Besuchen des König« von Italien in Wien und Berlin, sagt ein Wiener zwischen Oesterreich, Italien und Frankreich zur Bedrohung Deutschlands. Nur gut, daß solche Idee» lediglich dem stand c« fest, daß die Monarchen von Oesterreich Gehirn einzelner Dentsäffrcsser entspringen. Ma» weist um und Teuljchland Viktor Emanuel für diesen Feldzugsplan Tagesschau. Freiberg, den S. April. Es kann unmöglich bloßer Zufall sei», daß in Berlin, Wie», Pelersburg und Rom offiziöse Blätter fast gleich zeitig von einem gemeinsamen Vorgehen der drei nordischen Mächte gegen den UltramontanismuS iprechen. Und selbst wollte man die« Zufall nennen, so widerspricht dem die Thatsache, daß sich i» diesen Artikeln derselbe Gedankengang, ja lhestweise dieselbe» Ausdrücke vorsindeu. Im W-jenl- lichen heißt e«: Die'Kaiser sollen übereit,gckvunn«« i-i». zwar die Unfehlbarkeit der Kirche in Glaubenssach-n anzu- erk-nnen, dagegen die persönliche Unfehlbarkeit de» Papste«, wie sie von PiuS IX. verkündet worden, als gänzlich un- vSreinbar mit den, Ansehen des Staate« und der Gesetze nachdem er erkannt hatte, daß die Macht desselben keines Die Feinde Deutschlands sind freilich gleich wieder bei blo« zufällige und vorübergehende geworden. In der jetzt! der Hand die Reise Franz Josef« für ihre Zwecke ausz»- isi wesentlich eine militärisch« Krastthat gewesen, welche die vorhandene national- Sehnsucht konsumirte; Italiens Wiedergeburt läßt sich mehr als -in- Vollstreckung des nationalen Willens durch diplomatische Kunst auffaße». Ging Preuße» im Bewußtsein seiner militärischen Stärke «rst gegen Oesterreich und die auf dasselbe rechnenden Staaten, dann gegen Frankreich vor, um sich das Primat in Deutschland zu verschaffen — so ließ Piemont unter der Idee der Nationalsouveränetät und in der Begeisterung des Volkes dafür alle die Annexionen, von derjenigen der Lombardei an bis zu der von Rom, klug sich ausreisen, um sie dann mit gewandter Hand zu pflücken. Scho» aus diesem Verlaus zweier Thatsache», die zn den bedeutendste» des Jahrhunderts zählen werden, ergiebt sich der Unter schied zwischen der deutschen und italienischen Politik, welche gleickwohl einem und demselben Prinzip folgte. In der deutschen hebt sich da« stolz- S-lbstbewußts-in als ent schiedenes Merkmal hervor und dieser Charakter hat sie beengend. Italien jedoch ist frei und kau» sich die orien- dem Ausland- g-genüber mehr gefürchtet, als sympathisch wlische Politik Oesterreichs ruhig gefallen laßen. Durch gemacht. Bei der italienischen war es schlaue Berechnung, ein, politische Sympathie dafür kann es die immer fester sich durch die Initiative d-S Volkes zur wohlüberlegten' werdende Freundschaft Oesterreichs einlauschen und zugleich That treiben zu laßen, welche ihr immerhin mehr Sympathie sich selbst für später einige Vortheile sichern, ohne welche als ausgesprochene Feindseligkeit -intrug. die italienische Politik keine Engagements einzugehen pflegt. So geschah es denn über Erwarten schnell, daß sich Genng, so viel Oesterreich an einem Freundschastsbündniß in Oesterreich die öffentliche Meinung damit aussöhnte,!mit Italien liegt, so viel diesem letzteren auch a» dem mit Italiens Recht auch in der Lombardei und in Venetien an-dem große» Nachbarstaat-. Den» wen» Victor Emanuel «rlaunt zu sehen. Di- österreichische Politik verschmerzt^ einerseits vot! Frankreich innn-r, auf der Hnlh sein muß, ihr- Verluste »ach dieser Seite hin leicht, nachbem sie sich so bietet ihm zwar die Freundschast Deutschlands einige der Einsicht nicht mehr verschließen konnte, daß Italien! Beruhigung; aber es fragt sich immerhin, ob man in Nom Erscheint irden Wochentag «drud» 6 Uhr für den andern Tag. Preil vierteljähr lich 2 Mark L> Pf., jweimonatl. L Mk. v0 Pf. und ein- «monatl. 75 Pf. Die Redaktion be findet sich Rinnen- gaffe Sßi. H. Lt.