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KeibergerAnMer und Tageblatt n. Fri-dt- Canzlei- Nhr a« erw-rk, s, große ß-cr-tär, 9 gute zsftück«, r, PKz- t« von l> wetd- u gleich J«lm>te io-id-n bi« vor»' mittag« II Uhr fit« nichste Nr. aage« mnumkn u. di« g«. Ipaltene Zeile oder drren Raum mit 10 PI. berechnt!. Juleraie sind stet, an die Lrvtdition, groilcherfche Buch«.' Handlung,zulende». Srlcheint jeden Wochentag Abend« k Uhr jür den andern lag. Preis »ierteljshr- UchLMattWPs., »weimonatl. I Ml. btt Pf. und «in- monatl. 7S Pf. Die Redaktion be findet sich Rinnen- gasie SL«. II. Et. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. 1875. 77. Dienstag, den 6. A-ril <Wl> Feuilleton. von Dcutj zcugimgcn, dic mit feinen derben Manieren wenig harmo- >änig in « ist fosort Freund, besorgen Sic etwas :ankc." sonniges >e ist von ren sofort rkommende gstistsgasse hberg. issen und t: Born- . bestehend nebst Zu- n: Butter- »elte». hmittags i großes ihle mit Kleider- l Wasch- rgrößern i Fedcr- , seiner «» mit Parthie u. d. m. rt werden Hn, tor. ung der werden ige B-- t»l«S- «iseu-, >s von lastlich« oorunter nhr, ein ch« und isst sind. lsand-Ge- .diese Schwäche —" „Erholen Sie sich erst völlig," bat er; „ich lasse Ihnen >crn Zeit." Vorgelegen hatte. Diese parlamentarische Anarchie hatte sogar die Majorität sür sich und zwang die Gegner zum Austritt. Man erwartet- infolge dieser Vorgänge wieder eine Ministerkrisis, die jedoch nur partiell einlrat. Doch beweist dies Alles, daß auch in Serbien di« Partei der, Aktion ein- große ist und nur auf den Augenblick lauert, zu Guiiste» eines grobserbischen Reiches unter Annektirung türkischer Provinzen das Joch der Pforte abzuschütteln. Leicht möglich, daß die Hoffnungen der Diplomatie sich mit der Zeit als trügerisch -Av-isen und Serbien zum , Zündhölzchen wird, welches den orientalischen Brand ent zündet. bis zum M gegen sitweiliges iir wilb- erge) zu such .möglichst Herrschaft w gesucht. i Oswtld beziehbar. Ast- „Schnell, . Mroo und Wein sür Rosa Lichtwart. Novelle von E. Wichert. (Fortsetzung.) Vertretung wurden Kundgebungen verbreitet, wonach eine große Partei in Serbien bedauere, den jungen Milan und nicht den thatenlustigen Fürsten von Montenegro nach Michael'« Ermordung auf den serbischen Fürstenthron er hoben zu haben. In der Ekuptschina selbst stieg di- Keck heit der Aktionsmänner so hoch, daß bekanntlich ein Mitglied der Petitionskommission in der Kammer eine Petition zur Verhandlung brachte, welche der Kommission gar nicht Sic versucht- auszustchcn, sank aber zurück. „Dic st , iichc Frcudc —" stammcltc sic, „die schmerzlichen Erin »crungen - und wohl auch das lange Fasten —" -Armes Kind!" ries er; ich vergaß Aber -in- voll- Fri-d°nsbürgschast ist darin k-in-Sw-gs Bild v-ränd-rt, zum klaren Beweis-, daß es bisher nur zu erblicke», denn die Dinge im Orient drängen, wenn auch-in verlogenen Farben prangte. Au« der Mitte der Bolk«- langsam, zur Entscheidung und jene Zeiten sind vorüber, wo die Großmächte der Bewegung und dem Drängen noth- leidender Staaten durch militärische Okkupation unnatür liche und daher auch nicht dauernde Schranken setzten. Es zeigt sich auch immer wieder, daß die Diplomatie in Kon stantinopel noch ihr alles intriguirendes und gefährliches Spiel treibt. Als Oesterreich daran ging, mit Rumänien seine Haudelskonveution zu schließen, wurde die Pforte von unsichtbarer diplomatischer Hand ausgehetzt, ihre angeblich dadurch gesährdeten Hoheitsrecht- zu wahren. Erst in jüngster Zeit wieder, als es sich darum handelte, den An schluß d-r österreichischen Bahnen an die türkischen zu sichern, hatte der österreichische Gesandte bereits bindende Zusicherungen aus dem Munde des Sultans selbst und doch wurden dieselben wieder zweifelhaft, weil der Grob vezier, wahrscheinlich infolge feindseliger Jnlriguen, sich dagegen aussprach. Die Angelegenheit soll wieder beigelegt sein, doch charaklerisirt sie jedenfalls die Lage und wirft bedenkliche Streiflichter aus das gefährliche Treiben der Diplomatie sowie auf die Unberechenbarkeit d-r Pforte. Da nun überdies Alles, was über Reformen in der Türkei gefaselt wird, sich als eitel Spiegelfechterei herausstellt ; da christliche Flüchtlinge aus der Türkei immer wieder die Lehre predigen, daß au den verkommenen Tür ken Hopsen und Malz verloren sei — so muß man be- keimen, daß die Lage im Orient sür eine nähere oder fernere Zukunft doch Gefahre» in sich schließt. Von Seite der österreichischen Diplomatie wurde bisher noch große Hoffnung auf Serbien gesetzt, von dem man das Ausharrtn aus der Bahn friedlicher Entwickelung erwartete. In der That hat der frühere Fürst Michael den serbischen Groß- machtsträumen nie gehuldigt und giebt auch der jetzige Fürst Milan mäßigenden Vorschlägen Gehör. Ma» ver geße aber nicht, daß Michael meuchlings ermordet wurde und daß neben den schändliche» Anstiftungen der früheren Dynastie gewiß auch die Partei der serbischen sogenannten „Streber oder GroßmachtSträumir" daran betheiligt war. Man kann auch nicht außer Acht lassen, daß unter dem jungen Milan ein fortwährender Ministerwechsel statt- findet, offenbar »ur deshalb, weil die grobserbische Partei den Männern der Mäßigung unablässig entgegenarbeitet. Das serbische Parlament floß bisher stets von Loyalitäts- bezengnnqen argen Milan über. Jetzt plötzlich hat sich das nicht, womit ich mir ,o viel gütige Thcilnahmc sagte sic, „aber mcines Dankes sind Sie gewiß, edler Mann. Doch — hören Sie den Schluß meiner Geschichte. Tagesschau. Freiberg, den S April. Wie bereits gemeldet, sind die Herren von den Fuldaer Bischofskonferenz vorigen Freitag mit dem pästlichen Segen in der Tasche nach Hause gewandert. Der Fürst bischof »r. Förster von Breslau machte sich zuerst auf den. Weg, wahrscheinlich um in der schlesischen Hauptstadt seine'. Sachen einzupacken und nach Oesterreich.ühegPtst«L«Ifi, Denn nach ultramoManer Austastung ist die Absetzung desselben durch dm preußisches Gerichtshof null und nichtig. Förster wird also geMngm sein, den österreichischen" Theil seiner Diäresen als Basis für die ungeschmälerte Fortsetzung seiner amtlichen Funktionen zu benutzen. (Vergl. Oesterreich - Ungarn.) Heute nahm das preußische Abgeordnetenhaus seine Thätigkeit wieder auf. Die bedeutenden Aenderungen, welche die Kommission sür de» Gesetzentwurf über die Vermögensverwaltung in der katholischen Kirchengsmeinden an der Regierungsvorlage vorae- nommcn und welche besonders in der Einfügung materieller Aufsichtsrechte des Staates bestehen, finden überall die Zu stimmung der Regierung. Die zweite Lesung wird also voraussichtlich an den Beschlüßen der ersten Lesung im Wesentlichen nur formelle Abänderungen treffen. Nur einen Beschluß der Kommission wünscht man von ministerieller Sette womöglich wieder ausgehoben zu sehen, nämlich den- dcr Willkür Dcrjenigm üb-rlicfert, dic meine!dcs Herrn vom Haust, der" mir seine Gesellschaft auf- ;-kaust iMtr». Wie würde cs nur crgchcn? Ich pöthigtc, unerträglich wurden, niußtc ich meine schlimmsten : sehr traurige Nacht. Am andere« Vormittage Bcslirchtungcn bestätigt hören: der Kürst war mc vcrhci- ich, daß man »ich zur Frau vom Hanse rusen rathct gewesen oder Wittwer; dic Fürstin mit den Kinder» Mc Kliidcr zusührcn würde. Man schien mich war dic Erfindung dcs schurkischen Ägcntcn, dcr sehr gut . , . , , lcmahlin, vorzustcllen — mir meinen Wirkungskreis anzuwciscn. Er lachte recht widerwärtig: „Ab, die Fürstin -! blueblvu — ein Tcusclskcrl, dcr Agent! Ja, wo sein Fürstin? K»rti! — Aber kommen wieder," beruhigte er mich, — ->neö»-äoi»-iu — warten ab." Dabei trat er nahe auf mich zu, faßte meine Hand, streichelte und küßte sic. Mir wurde ganz unheimlich zu Muth in seiner Gegenwart, und meine Schüchternheit schien ihm Spaß zu machen. „Ich will nicht dic Lcidcnszcit, dic ich auf dcm Schlosse zubrachtc, noch weiter bis in's Einzelne schildern. Es genügt, wenn Sic erfahren, daß man mich schändlich hinter- gcmgcn hatte. Dic Fürstin mit den Kindern kchrtc in dieser und der nächsten Woche nicht zurück; endlich, als ich mich nicht länger hmzichen ließ und die Zudringlichkeiten " i Hause, dcr mir seine Gesellschaft auf- ich wurden, niußtc ich meine schlimmsten Die Srzirhungen Oesterreichs zum Grient. Erst neuerdings richtet sich das Bestreben der öster reichischen Diplomatie darauf, 'die Entwicklung der Dinge im Orient, in der dem Zerfall zuwankende» Türkei, im ruhigen Geleis« zu «rhalten Und Oesterreich wie den Kon- ?Äinent vor den schweren Gefahren einer gewaltiamen Lösung der orientalischen Frage zu bewahren. Die österreichischen Diplomaten der alten Schule glaubte» diese» löblichen Zweck dadurch zu erreichen, daß sie die Bemühungen der Psorte billigten und »ach Kräften unterstützten, die nach Selbständigkeit ringenden Vasallenstaaten gewaltsam nieder zuhalten. Die neuere Diplomatie schlägt andere Wege ein Sie arbeitet emsig daran, daß die verschiedenen Streitfrage» zwischen dem Sultan und seinen Vasallen friedlich beigelegt werden, was stets zu Gunsten der letzteren ausschlägt und deren immer größer werdende Selbständigkeit im Gefolge hat. Was die untergebenen christlichen Provinzen betrifft, fo ^bemüht man sich, die Pforte zu Reformen zu bewegen. I Man hofft auf diese Weise die Unzufriedenheit zu s dannen und nach und nach der christlichen Bevölkerung eine erträglichere Lage zu schaffen. So stellt sich das jetzige Vorgehen der österreichischen Diplomatie dar. Für de» Kaiserstaat ist es vo» »»zweiselhaster Wichtigkeit, wenn diese Politik mit Ersolg gekrönt wird; denn abgesehen von dem Friedensbedürsniß dieses Staates würden die Ge- khren einer gewaltsamen Lösung der orientalischen Frage Gerade sür Oesterreich ganz unberechenbar sein. Wir können di« verwickelte Angelegenheit hier nicht erschöpfend behan deln und beschränken uns nur auf die Bemerkung, daß E-ine für Oesterreich ungünstige Katastrophe !m Orient seinen Handel von dem saft einzigen Exportgebiet abschneid«» und t iusolge der Stammv«rwandtschast zwischen verschiedenen »Völkern Oesterreichs sowie den christlichen Bewohner» der ITürkei und ihrer Vasallenstaaten, welch« dann eine Verei- Augung anstr«ben würde», sür immer zerstören könnte. «Man glaubt, daß bei der Dreikaiserzusammenklmft in Berlin 0M»d den diplomatische» Besprechungen, welche derselben vor- Merging!« und nachsolgten, eine Einigung zwischen Oefter- Kreich, Deutschland und 'Rußland über gemeinsames Handeln der orientalischen Frage gegenüber erzielt worden sei. Das gewährt allerdings Wohl einige Beruhigung sür die Zu- kuujt, vorausgesetzt nämlich, daß Rußland aus jeden hinter listigen Gedanken Verzicht leistet. -der ein ider Zug- «ols. 1 : Arbeit cesden. WH. 'S- Lehrling, irschner S32. n Geister, dic aus seine Winke zu achtcn schienen. Als ich Plötz- allein war, überkam mich da« Gefühl der Verlassenheit mit Erin- ganzer Stärke. Im fremden Lande, unter fremden Men- „ , , „ „ . scheu, dic nicht einmal meine Sprache verstanden, ohne i . "Armes Kind! r,es er; ich vergaß — Wer da muß Schutz, dcr Willkür "" " "— -- -- - - ' »fort Hilse geschasst werden." Er öffnete dic Thür, winkte Dienste gekauft hatte: Gcfaiigiiciuvärtcv und driicktc ihm ei» Goldstück in hatte eine s . - ... — erwartete ich, daß man mi , oder mir dic Kinder zusührcn würi Herr von Dlcstelhorst hatte längst wahrgcnommcn, daß Es dauerte mehrere Tage und Nächte, bis ich ganz er- nirten, erklärte er mir, daß er gestern bei dcr Rückkehr ihre Stimme schwacher und schwächer wurde; jetzt da sic schöpft meinen Bestimmungsort erreichte. Einschloßartiges, von einer großen Jagd den Brief des „Spitzbuben von akanzlich aussetzte und zugleich ihr Gesicht sich merklich vcr-.abcr arg verfallenes Gebäude nahm mich auf; ich gab dem Agenten" gefunden habe, und daß .er nun komme, „dic w'd legte die Hand auf ihre Schulter.; alten Diener, der kein Wort deutsch verstand, meine Pa- Schönheit IN Augenschein zu nehmen", die man ihm gc- ^Sic stützte sich einen Moment daran und sank dann fett- pstre ab und wurde »ach einer Stunde peinlichen« War-;schickt habe. Er mochte mir mischen, wie sehr mich diese -Ivarts gegen den Tisch. In dem falben Licht, das von . teils aus das nur bestimmte Zimmer gcsührt. Schons Worte erschreckten, denn er versicherte gleich darauf, daß dcm hohen Fcnstcrhcrab über sic hinglitt, erschien sicswährend dieser kurze» Zeit hatte ich Gelegenheit gehabt zu - ich ganz unbesorgt sein dürfe; sein Geschmack sei diesmal marmorblcich und die geschlossenen Augen und säst färb- beincrkcn, daß im Schlosst eine sonderbare Wirthschast gc- getroffen, und wir würden sicher gute Freunde werden, losen Lippen verstärkten den Eindruck der Leblose». „Um! führt wurde. Man lies ab und zu, lärmte und zankte, Ich bat ihn, mich der Fürstin seiner G '" Himmelswillen! wie geschieht Ihnen, mein Fräulein!" rief wars mein Gepäck herum und schien nicht darüber schlüssig und mir meinen Wirkungskreis anz: er entsetzt. Sic antwortete nicht. Er hob sic auf, legte-werden zu können, ob man mich unverschämt oder unter ste aus bas Bett und benetzte ihre Stirn mit Wasser, das würsig zu behandeln habe. Einige Weibspersonen von cr in einem Steinkruge Vorsand. Dann rückte er den' verwildertem Aussehen gaben mir durch feindliche Blick- Schemel heran, setzte sich liebe» sie und faßte ihre kalte Hand.! zu erkennen, wie wenig angmehm ich ihnen komme, schien«» Nach einigen Minuten erwachte sie aus ihrer Ohn- es aber cndlich doch »öthig zu finden, mir den Tisch zu wacht und richtete sich erschreckt auf. „Was müssen Sie decken und einige schlecht zubcrcitctc Speisen auszusetzc». denken?" sagte sic matt und mit Anstrengung; Der alte Russe, dcr mich bediente, näherte sich mir nicht ; ohne dic tiefsten Verbeugungen, und dieselbe sklavische Un terwürfigkeit bewiesen mir auch einige andere dienstbare I Das Douceur wirkte. Bald war Rosa so weit gestärkt, I vergessen zu haben. Endlich meldete sich dcr Fürst selbst, daß sie in ihrem Bericht fortsahren konnte; der Freiherr eine stattliche Figur in militärischer Haltung und mit : hatte sich« mcht ncbmcn lassen, ihr wie ein Arzt den Wein einem Gesicht, das wenig Vertrauen erweckte. Dcr listige, schluckwege cmzugcbcn und sie dabei zu stützen. „Ich weiß-stechende Blick, mit dem cr mich mustcrtc, sagte mir nichts nicht, womit ich mir ;o begütige Thcilnahmc verdiene," Gutc^; ich zitterte wie ein Opferlamm. In einem Gemisch lsch und Französisch und unter Höflichkcitsbc-