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S4S tktfftndm P«ko» «rfottFrUch hi d^nMzA»« Fällen «in- gehawn woM»f»tttt. Sodanstwurb» An Zusatzarttkel angenommen, nach welchem in Ankunft der B,,ug der Pension von einem ärzülchen »Machten abhängig gemacht wird. Schließlich h,willigte di» Vettammlittig «tnPmmig di» von der Regierung für diese Zweck» verlangt»« »el-mittel. Di» r»p»blikanisch«n Organ» f«t»ru di» vom Herzog von Rudiffret - Pa»qui«r bet d»r Nebernahm» d«« Kammerpräfidium« -»halten» R»d» al» Revanch» für da« ministerielle Programm, während dt» Offiziös»» tun versuch machen, dir Auslassung d» H»rzo-« al« durchaus harmlos und als demPegierungSprogLam« ketneSweg« widersprechend darzustellen. Di» Lrgtttmtsten und Bouapattist« gretfm natürlich d»n Herzog von Ludiffcet auf» HM-ß, «z. — vufftt nklätte der Lommtsfio« zur V«rathung Kb»r di» Vaurr der parlamentarischen Ferien, nach seiner Ansicht Ft dt« Nufiösuua d»r Nattonalvirsammlung vor End« diese» Jahrr» oder vor Anfang des Jahres 1876 nicht möglich. Gachseu. Fr»ib»rg. Hauptverhandlung de» königlichen Beztrksgettcht». In der azn L Mär, d. I. stottgehabten öffentlichen Sitzung des königlichen vqtrksgericht« gelangt» di, Untersuchung wider den Fabrikarbeiter Ernst Conrad R«y«r aus Niederzug wegen ver suchten schwere» Diebstahl» zur Verhandlung. Der Gerichtshof war besetzt durch den Präsidenten, Herrn BezirkSgerichtSdirektor Stöckel, durch dt» Herren Gertchtsräthe Steinhäuser und vr. Neubett, sowi» durch di« Gerichtsichösfen Heroen Tap»zt«r Hasch«, Papter- fabttkant HermSdott, Buchdruckereibefizer Maucktsch und Oeconomi«- Obirkommiffar Rünzn«r Dt« küntgl. Staatsanwaltschaft war durch Herrn Staatsanwalt von Metzsch und dt» Betthetdigunq durch Herr« »dv. Stadtrath Sachß« vertret,«. Rach Eröffnung der Sitzung wprd» d«r Angiklagt» vorg,führt, währind di« vorge- !«»«««« II Zeug«« »ach legaler Ermahnung und Verwarnung in das Zeugen,immu zurückzewi«s«u wurden. 8«t hierauf erfolg!,r Vernehmung zur Pttson gab der >»g«klagt» an, er heiße Ernst Conrad Meyer, f«t Fabttkarbetter, 37 Jahr« alt, militärfret, ge- dütttg aus Naud, wohnhaft in Ni«d«r»üg, verhrtralhet, Vater von S Kürde«, vermögtuslo» und bn«its füuf Mal wegen Diebstahl» bez. Betrug» b»str«ft. Da» Verweisung«,rk«nntnth, wttche» hi«r- »Mh zerlese« wurd«, verwie« dt, geg« R«yer w«g«n vrrsuchtrn schweren Diebstahl» zur Hauptv«rhandl«ng, wetl derselbe dringend verdächtig set, in der Nacht vom 12. zum 13 Drcembir v I. in dt« vor dem Meißner Thore hier g«l«g«n«n Wiedemann'sche Schank- vltthschast »ach A«ttrüm«eru»g einer Kenstettcherbe mit einem g»üffiut« Taschemneffer tu der Hand in der Absicht zu stehlen «tng,stiegen zu s»t». v«t seiner Vernehmung gestand der Ange- klagte zu, zur anzegebtnen Zett ta den „alten Gasthof", wi« ge wöhnlich dt« Wtünman»'sch« Schantwitthschaft grnannt wird, nach Zettrüwmrruug einer Fensterscheibe «ingestteg« zu sein, leugnete jedoch, dt»« tu dtrbtscher Absicht g«tha» zu hab»«, indem er vor- aab, er hab, zu d,r im Gasthof« wohnend«» ledigen Lina Rosen kranz gewollt, um dieselbe nach dem verbleib«» von 2 Thalern zu befrag«, w«lch« «r wahrscheinlich am Tag« vorher bet Belegenheit eine« zärtlichen Besuch» bet derselb« au« seiner Hosentasche ver lor« hab« Er sügt« hinzu, daß «r da« Taschengriff«, wie auch geschth«, nur zum Einstoßer, der Fensterscheibe hab, -»brauchen wollen. Rach d,r vernehm»»« d« Angeklagten wurde« die vor- g»lad«nen Z«a« nach «inander akaehütt. Dt» LuSsag« der- s»lb« stellt,» Folg,»de« fast: Der Lugekiagt« hatte am 12. Dec. vor. I., nachdem er bereit« 8 Tage ohne Arbeit ««wesen war, von einer Taut« t» Dürusbal 4 Thaler geschickt rrhalu». Bon -Fstt» Gelbe - »r sttbst hatte nur noch 2 Grosch« im Der- mög« — bezahlt, »r zunächst Schulden im Betrag, von 17 Broschen und begab sich sodann kurz nach Mittag in h,u atteu Safthos an der Meißner Straß,. Hier berichtigt, ,r «in, Aechschulv von 45 Pfennig« und schenkte der aufwartenden Minna Kreuz 10 Grosch« für Lusbtwabrung eine« einig« Tage zuvor in der Schantwitthschaft zuiückgelassest« Stocke» Im Gasthof, sch,tut »s ihm gefall« zu haben, d«qn «r dlstb bi« 3 Uhr dui andern Morgen» dprt SuhUch aina ex, nachdem bereit- alle Gäste sich HNtserut hatten. Seine Zech» betrug über einen Thaler, er be- «ahlte jedoch nur 10 M» 1h Groschen und blieb 22 Gr. 6 Pf. schuldig. Di« Mkihtu, nplche nach LrUferuung de» LngeNagten zu Bett gegangen war, stand jedoch getrieben von Unruhe wieder «lf, dum das vmehm« d«» «nMagtm während seine« Aufent halt« in der Schantwitthschaft war ihr verdächtig erschienen und außerdem halt» fi» beim Zubrttgehm «in Geräusch in der Hausflur gehört. St, ftUd bau» auch d« Ang<klagt,U in der Haueflur Ufdm «iiwiu Schräg v«<fi»ckt vor. Zur R,d» gttetzt gab <r an, «r vtfi« mchh wi» «r h»vet«««tvmiu«» Ft. Di» v»r»h»i. Wi»de- mmm ries IM» ihrzn Nau» herbei, der Myer» ohne Wtitms »ur Thür hinau»steckt«, dann aber Wah blieb, während sich sttm Frau wiedir zu Bett begab. Nach 10 Miaut« Hötte Wieder»nm da« Klirr« einer zerbrochenen Fensterscheibe, eie Aef zim Hilf» und al« er zu «tnem an der HauSlhür angebracht« Fenst« hinausschaut», sah er den Angeklagten schnell vorübtretlen. Er weckte nun den im Hause wohnenden Tagelöhner Zürner u»d überzeugte sich mit diesem, daß der links neben der Hausflur be findliche Fensterladen offen und eine Scheibe de« Fenster« zer brochen spar. Er bFesttgte den Laden wieder mittel« eine» Bind« sahen« und bzgab sich mit Zürner in die Gaststube, um dort« warten. Nach ungefähr 20 Minuten Hütten sie auch nahend, Schritte und gleich darauf »in Klirren im Speisegewölbe. Si» holt« den ebenfalls im Haus« wohnenden Ltgarrenmacher Rotze herbei und begaben sich nun in da« Speisegewölbe, in welchm denn auch der Angeklagte vorgefunden wurde. Der Bindfaden mit welchem der Lad« befestigt worden war, wqr gerissm, da« Fenster aufgewirbelt und der im Sewvlb« stehend, leicht zu öffnende Schrank offen. Entwendet war nicht«. Rau führte nun den Angeklagten in die Gaststube, entwand ihm das Taschenmesser, welche« er aufgeschlagen in dw Hand hatte, feffelt» ihn und ließ ihn schließlich durch die Polizei verhaften Bei d« Festnahme gab Meyer an, er habe nicht stehlen voll«, ,r hab, nur zu der „Dicken" gewollt Damit meinte er da« Schenkmädchen, während er e» heute auf die Lina Rosenkranz abgisehen hab« will. Aber auch noch andere BeroachtSmoment« ergaben sich bck der Bewetraufnahme. Der Angeklagte batte sich in der Schank- witthlchaft während seine» langen und zwecklos« Aufenthalt« daselbst höchst auffällig benommen. Er war oft au» der Gaststube gelaufen, hatte da- ganze Hau» durchstöbert und dab«t auch an den Thürschlöffe« „herumgerackert". Mehrere Male war ,r d«r verehr!. Wiedemann nachgelausen und hatte dabei auch einmal g»- sehen, wie dieselbe an dem in der Hausflur stehend« Schrank, Gel» wechselte. Auch war er etliche Male in der Stube d«r Rosenkranz detr.ffen worden und hatte auf dt« Frag«, was » da mach«, immrr in büchst einfältig«! Weile geantwortet, er wtff« nicht, wie er heretngekommen sei. Di« Rosenkranz bestritt übrigen«, jemals mit dem Angeklagten Umgang gehabt zu haben. Ferner stellte sich die Angabe de« Angeklagten, er hab» bei der Rosenkranz 2 Thaler verloren »»habt, al» unrichtig heraus. Meyer halt» von den 4 Thlr. 2 Ngr., w,lch« er an jenem Tag« in Besitz gehabt, nachgewtesenermahen mindesten« 2 Thlr. und 7 bi» 12 Ngr. au«- gegtben, 56 Pf. wurden bet d»r Verhaftung bet thm vorgefunden, »r konnte also nicht 2 T,lr. verloren haben. Der AngAiagt» mußte diese Rechnung al- richtig anerkennen und könnt« auf Vorhalt der übrigen Verdachtsmomente weiter nicht- angebrn, als daß er immer aut die Lina Rosenkranz gelauert habe, welche ihm, so oft er si« getroff-n, ni« Rtve g«stand«n habe. Nach Schluß d«r Beweisaufnahme beantragte dt« K. Staatsanwaltschaft, wtlch« d« Beweis von Mey-rS Schuld für erbracht hielt, die Bestrafung Meyers wegen versuchten schweren.Diebstahl«. Die Bettheidigung suchte die Angaben des Angeklagten in ein glaubwürdige» Licht zu stellen und beantragte die Freisprechung Meyer». Nachdem der Gerichtshof sich berathen hatte, verkündete der Herr Präsident da» Erkenntniß. Der Angeklagte war für schuldig befunden Word«. Er wurde zu einer zweijährigen Zuchthausstrafe, sowie' zu Ehren- rechtSverlust auf di« Dauer von 5 Jahren verurth«ilt, tnzletch« wurde auf Zulässigkeit der Poltzetaufficht erkannt. — Aus Grund eine» Beschlusse« d,s Bunde-rath» de« deutsch« Reichs werden von der sächsischen StaatSregterung sämmtttch« Be- hvrdkn, öffmttiche Beamten und Kaffenstellen angewiesen, im äm- lichen Bettehr für das Zehnmarkstück die Benennung ,Frgn«", für das Zwanztgmarkstück die Benennung „Doppelkrone" anzu- wenden. — Infolge des Ablebens des aeh. Reg.-Rath v. Mangoldt und der Besatzung von dessen Stelle durch den bisherig« AmtS- hauptmann Pirna'-, v. Koppenfels. werden, wie das „Dr. I." hört, sich folgende Personenoeränderungen ergeben: Nach Pirna kommt der bisherige Amt-Hauptmann v. ^Ehrenstein au- Rochlitz, an dessen Stelle v. Weck, der bisher der amt-hauptmannschaftliche» Delegation in Schandau Vorstand. Ferner tritt der Vorstand der LandeSimmobiliarbrandversiherungSanstilt, Reg.-Rath Friedrich in den Ruhestand; seine Stelle erhält Amt-Hauptmann v. Oppenau- Freiberg, dessen Stell« w!ed«rum der Reg.-Rath Le Matstre au- dem Ministerium de- Innern. — Nach einer im „Dresdner Journ " enthaltenen Zusamy,«- stellung der im Laufe de- Jahre- 1874 im Megieiunq-be-itt« Dresden zur lnzftge gekommenen Selbstentleibungen und llozlückS- fälle ist die Gesammtzahl der Selbstmorde: 200 (39 weniger al» im Jahr« 1873 und 6 weniger al« 1872) und zwar 150 von männlich« und 50 von wetbllch« Personen. Davon wurd« 114