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Doch Verbannung ist dein Loos. Granada’s Panier ist in Casliliens Händen; Wagst du je ohne dies Pfand dich zur Rückkehr zu wenden, So strafet dich der Tod. (Marsch, die Ritter entfernen sich.) Almanzor (zum Waffenträger). Hefte hier an die Säulen meine Rüstung, meine Waffen! Muss ich scheiden von euch, sei’s mein Ab schiedsgeschenk. ln meinen heimathlichen Hallen gedenket oft des fernen Freund’s ! Finale. Chor der Abenceragen. Ihr bleibt uns, seines Ruhms Trophäen, Die ihr in diesen Hallen prangt, Ja dürft den Helden ihr verschmähen, So mögen die Enkel es sehen, Wieviel ihr Alle ihm verdankt. Almanzor. Es ist geschehn! Das Licht hat verloren Der Hoffnung besel’gender Strahl, Vaterstadt, du, die mich geboren, Dich griiss’ ich zum letzten Mal. Norai'ne! du ewig Geliebte, 0 du, die ich meiden soll! Welch ein Schmerz! Der tief Retrübte Sagt dir auf ewig Lebewohl! Welch ein Schmerz! Keine Hoffnung mehr! Ach den Tod nur hofft dieses Herz! Doch in der Fremde ihn zu leiden, Verbittert die einzigen Freuden, Die mir blieben in meinem Schmerz. Lebt wohl, ihr Waffenbrüder, Schon drängt die Zeit des Scheidens! Der Trennung Schmerz zerreisst die Brust, lebt wohl! Chor der Abenceragen. Dieses Gefühl trostlosen Scheidens Erfüllet mit Qual unsre Brust. Allah’s Zorn war Quell dieses Leidens, Und nie lindert Zeit den Verlust. Kaled, Alemar, Alamir. J- Dies Abschiedswort, im Schmerz des Scheidens Kürzt es ab, mit Muth stählt die Brust! Vielleicht droht euch härteres Leiden, Seid gefasst auf noch mehr Verlust. Alemar. Almanzor, der Spruch heischt Eile. Almanzor. Wohlan, es sei! Mein Fuss verweile Länger nicht bei euch hier. Mein Bann diene euch zum Heile! Nie folge späte Reue mir. Lebt wohl, Freunde! Chor der Abenceragen. Dieses Gefühl trostlosen Scheidens Erfüllet mit Qual unsre Brust. Allah’s Zorn war Quell dieses Leidens, Und nie lindert Zeit den Verlust. A Imanzor. Norai'ne, im Schmerze des Scheidens Klopft allein für dich diese Brust; Kein Trost wird Lind’rung des Leidens, Vernichtend trifft mich dein Verlust. Kaled, Alamir. Das Abschiedswort, im Schmerz des Scheidens Kürzt es ab, mit Muth stählt die Brust! Vielleicht droht euch Schärfung des Leidens, Seid gefasst auf noch mehr Verlust. (Die Abenceragen zieh’n fort.) Der Gross-Vezier. Unser Stamm triumphirt! Chor der Zegris. Granada jauchze! Der Freiheit Glück Kehrt uns zurück! Die Rache siegt an diesem Tage; Für diesen Sieg hab Dank, Gesehick! Kühn war dein Geist, Abencerage, Du tratst einher Monarchen gleich! Dass gleichen Trotz kein Frevler wage, Schützt unser Stamm nun dieses Reich. 9