===== Wie nahte mir der Schlummer, Bevor ich ihn gesehn ! Ja, Liebe pflegt mit Kummer Stets Hand in Hand zu gehn ! Ob Mond auf seinem Pfad wohl lacht? Welch’ schöne JVaclil! — Leise, leise, Fromme Weise, Schwing’ dich auf zum Sternenkreise! Lied erschalle! Feiernd walle Mein Gebet zur Himmelshalle ! 0 wie hell die goldnen Sterne, Mit w T ie reinem Glanz sie glühn! Nur dort in der Berge Ferne Scheint ein Wetter aufzuziehn. Dort am Wald auch schwebt ein Heer Dunkler Wolken, dumpf und schwer. Zu dir wende Ich die Hände, Herr ohn’ Anfang und ohn’ Ende! Vor Gefahren Uns zu wahren, Sende deiner Engel Schaaren! — Alles pflegt schon längst der Ruh’; Trauter Freund, wo weilest du? Ob mein Ohr auch eifrig lauscht, Nur der Tannen Wipfel rauscht, Nur das Birkenlaub im Hain ABONNEMENT-CONCERT im Saale des Gewandhauses zu Leipzig. Donnerstag, den 1. November 1860. o00§§000 Erster Theil. Symphonie (Nr. 8, Fdur) von L. van Beethoven. Scene und Arie aus dem Freischütz von C. M. von Weber, gesungen von Fräulein Melitta Alv sieben, vom Königl. Theater in Dresden. Flüstert durch die hehre Stille; Nur die Nachtigall und Grille Scheint der Nachlluft sich zu freun. Doch wie? täuscht mich nicht mein Ohr? Dort klingt’s wie Schritte — Dort aus der Tannen Mitte Kommt was hervor — — Er ist’s ! Er ist’s ! Die Flagge der Liebe mag weh’n! Dein Mädchen wacht Noch in der Nacht! — Er scheint mich noch nicht zu sehn — Gott! täuscht das Licht Des Monds mich nicht, So schmückt ein Biumenslrauss den Hut — Gewiss, er hat den besten Schuss gelhan ! Das kündet Glück für morgen an ! 0 süsse Hoffnung! Neu belebter Muth ! All’ meine Pulse schlagen, Und das Herz wallt ungestüm Süss entzückt entgegen ihm! Könnt’ ich das zu hoffen wagen? Ja, es wandte sich das Glück Zu dem theureu Freund zurück, Will sich morgen treu bewähren; Ist’s nicht Täuschung, ist’s nicht Wahn? Himmel, nimm des Dankes Zähren Für dies Pfand der Hoffnung an !