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Eglantine. Zweifle nie an meiner Treue, Du nur bist mein Alles, dul Eglantine. Bethörte, die an meine Liebe glaub!, Du bist umgarnt, nicht entrinnst du mehr ! Vor Allem nun durchsuch’ ich Emma’s Gruft, Für meinen Plan soll die Entdeckung nützen. Vielleicht sinkt Adolar Noch reuevoll an diese glüh’nde Brust! 0, der Gedanke lös’t mich auf in Wonne, Und von Entzücken ist die Seele trunken. Fand’ ich den Tod, an seine Brust ge sunken, Nur einen, einen Augenblick, Ich wollt’ ihn mit Vernichtung zahlen. Hinweg, wahnsinnige Hoffnung, Gauklerin, Erwecke nicht dies Herz zu neuen Qualen, Ich weiss, dass ich ganz elend bin! Er konnte mich um sic verschmähn, Und ich sollt’ es ertragen! — ln herbem Leid soll ich vergehn In meinen Bliithentagen! Er hörte kalt der Liebe Flehn, Mein Herz, so bang, so todeswund! Weh! weh! Drum stürz’ auch all’ sein Glück zu Grund ! Finale. Chor der Landleute. Jubeltöne, Heldensöhne! Fröhlich jauchzend euch empfangen. Kühlt von Streites Glut die Wangen Mit den Rosen dieser Flur. Chor der Ritter. Muth erfrischt das Herz des Kriegers, Kühnes Wagen ist ihm Wonne, Selig, wen des Friedens Sonne Unter diesen Blüthen grösst. Hirtenweisen Froh euch preisen, Berg und Thal von Lust ertönen, Lasst euch Dank und Liebe krönen ln der Treue Heiligthum. Chor der Ritter. Heil der Lieblichsten der Schönen ! Euryanthen Preis und Ruhm! Euryanthe. GrafLysiart, edle Ritter, seid willkommen. Eglantine. 0, möchte meiner Schmach ein Rächer kommen! Chor der Ritter. Wie schön ist sie! Lysiart. Erhab'ne Euryauth’, Reicht mir zum Dank die zarte Hand, Ich bringe Freude! Euryanthe. Wie bin ich beklommen ! Mein tapfrer Graf, wer hat euch herge- gesandt? Lysiart. Mich hat des Königs Huld erwählt, Dass ich euch zum Begleiter diene, Da noch dem Fest die Krone fehlt. Euryanthe. Mit Wonnebeben ehr’ ich dies Gebot — ü, Wiedersehen! Eglantine! Eglantine. Willkomm'ue Kunde! Meinem Herzen Tod! Euryanthe. Verschmähet nicht die ländlich stille Zelle In Nevcrs’ Burg zu kurzer Rast. Chor der Landleute. Seht! entgegen lacht euch Segen, Schöner blühen die Gefilde, Sel’gen Friedens Himmelsmilde Gabt ihr Tapfern uns zurück!