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und Tageblatt nfurth hatten d. Bl. »re nn er g als findet sich Rinnen, gaffe 96^. II Et. Inserate werden bis Vox mittags 11 Uhr für nächste Nr. ange nommen u. die ge spaltene Zeile oder deren Raum mit IS Ps. berechnet. Inserate sind stet» an die Expedition, Frotscher'sche Buch handlung, zu senden. «Mm- - KFmberattAnMer unter Per e. ng r» m der »87» erstadt s zwei Preis cbeten. s sucht iuder- m zu Nähere gegaste aus 3 in an- dc stall. >en die - und mmern n jetzt n oder »er. t ver- ld, ist eine tallung i.d.BI. l > obere ist an in der ebt ge ¬ ll sofort -tage. Logis Lreppe Nachts md ein Nieder- n solche Weist, ichützen- gahnhof Brache Der >e gegen ier des 6. Std. ^en Ngr. s gegen Restau- ief nach ter und 1ml»» n Alter .'. 1875. ie« NMtl. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand Dienstag, dm 1k. Rädernder. 1875 Z267 Tagesschau. . sich auf den Standpunkt einer nur beschränkten Revision und die Grenzen, welche sie für eine solche in den Motiven FeuiUclotl. Vorbehalten hat, besondere Aufmerksamkeit. Der Referent führte zunächst an, daß sich die Mehrzahl der Bundes regierungen gegen eine Revision erklärt habe. Als Gründe, welche gegen eine Revision überhaupt sprächen, wurden an geführt: die kurze Zeit der Geltung des Strafgesetzbuches in den Südstaaten, die Schädigung des Ansehens der Gesetze durch allzu schnelle und nicht absolut dringliche Abände rungen, die noch ausstehende Lösung vieler wichtiger Fragen, welche das Strafgesetzbuch der Wissenschaft überwiesen habe; die Erwartung, daß mit der Einführung einer deutschen Strafprozeßordnung und vornehmlich durch die Autorität eines obersten Reichsgerichtes in viele jetzt hervorgetretene Ungleichheiten sich der Handhabung des Strafgesetzbuches ansgleichen werden, die Befürchtung, durch die Revision des materiellen Strafrechts den organischen Justizgesetzen vorzu greifen, wie beispielsweise bezüglich der Friedensbürg schaft, der Antragsreale u. s. w, endlich die Hoffnung, daß manche gesellschaftliche Zustände, welche jetzt auf eine Re vision hinzudrängen scheinen, sich als vorübergehende Er scheinungen erweisen würden. Andererseits erscheine es aber dringend geboten, an manche Bestimmungen, welche von einem humanen Geiste diktirt seien, aber durch Mißbrauch allgemein empfundene Uebelstände hervorgerufen hätten, die bessernde Hand anzulegen. Hinter diesem Bedürfnisse müßten alle Bedenken zurücktreten — alle Gründe fielen jedoch mit ihrem vollen Gewichte zu Gunsten einer nur beschränkten, einer Nothrevision in die Waagschale; nur eine solche Revision sei daher zu befürworten. Auch die Borlage stelle Preußen leben." Der vom Justizausschuffe des Bundesraths über die Novelle zum Strafgesetzbuche entworfene Bericht verdient, obwohl sich der Ausschuß eine eingehendere Er örterung mancher Fragen bis zur mündlichen Berichterstattung bezeichne, erscheinen grundsätzlich richtig gezogen. Ob aber die Vorlage selbst die Grenzen, die sie sich gesteckt, allent halben eingehalten habe, müsse in Zweifel gezogen werden. Bei der Spczialberathung werde es räthlich sein, den Ge danken einer Nothrevifion sich gegenwärtig zu halten und zu prüfen, ob demselben entsprechend die Vorlage hier zu kürzen, dort zu erweitern sein möchte. Wer die französischen Zustände längere Zeit genau beobachtet und die von Seiten der Staatsgewalt aufge wendeten Mittel in's Auge faßte, kann über das Resultat der Abstimmung beim Wahlgesetze nicht erstaunt sein. Auf dem ganzen europäischen Kontinent giebt es entschieden kein unter einer Konstitution lebendes Volk, welches so unselbständig ist, wie das französische. In allen Angelegen heiten mögen sie staatliche, gemeindliche, provinzielle oder sonst welche Gegenstände betreffen, ist man gewohnt, die Direktive von Seiten der Behörden zu erhalten. Die Ab hängigkeit hat aber seit Beginn des konstitutionellen Lebens keineswegs abgenommen, an Stelle der autokraten Gewalt sind nur andere Formen getreten. Es hat sich ein System der Beeinflussung gebildet, welches aller Beschreibung spottet; die Wahlbeeinflnssung der preußischen Regierung, welche man ihr während der Konfliktszeit zum Borwurfe macht, Cie war weih gekleidet ohne Bänder und Juwelen; wie eine Krone schlang fick ihr Rabenhaar um das stolze Haupt. Einzelne Fuchsien schmückten es. Er hatte einst ein Gemälde der Semiramis gesehen im Weißen Gewände, blutige Rosen im schwarzen Haar. Und ebenso sah Miß Herncastle aus. Sie betrachtete einen Band Kupferstiche. „Das Bild scheint Sie zu interessiren," fragte Sir Arthur lächelnd, „was stellt es vor?" „König Cophetuo und das Bettelmädchcn. Sehen Sie, wie reizend das Mädchen ist. Wie schade, daß nicht alle Bettlerinnen so aussehen, aber wenn die Maler und Schriftsteller das Leben darstellte», wie es ist, wäre aller Reiz dahin. Wir können Cophetua fast entschuldigen, wenn er sich für dieses Profil, dieses stolze Antlitz begeisterte, und um das Mädchen warb." „Fast entschuldigen? Ich gestehe, ich vermag das „fast" nicht zu verstehe». Warum sollte er sie nicht zur Königin erheben, wenn er sie liebte? sie ist schön, lieblich und gut." „Und eine Bettlerin. Dem hält die Schönheit einer Benns, die Güte eines Engels nicht das Gleichgewicht, Olympische Adler paaren sich nicht mit Paradiesvögeln, wie schön auch ihr Gefieder sei. Solche Sachen geschehen in des Dichters Phantasie, im Leben nimmer." „Wo lernten Sie den Cynismus, Miß Herncastle? wer hätte geglaubt, daß eine junge Dame solch nüchterne An schauungen hegt?" „Nicht eine junge Dame, Sir Arthur, nur eine Gou vernante. Darin liegt der große Unterschied. Eine Welt voll Sonnenglanz und Rosendnft für — sagen wir — eines Grasen Tochter ist, durch der Gouvernante grüne Brille gesehen, ein düsterer freudloser Ort." „Wie bitter sie spricht," dachte der Baron, „was sie wohl erlebt haben mag?" Er war von Jutereffe für sie erfaßt: ein gefährliches erscheint dagegen nur als ein Kinderspiel. Dieselben Leute, welche unter der napoleonischen Regierung die Wahlen machten, sind aber heute noch die Organe der republikanischen Regierung ; es konnte also bei entschiedenem Willen nicht fehlen, daß den Machthabern der Sieg zufiel. Es ist jedoch- nun die Frage, ob die Annahme des Arrondissements- skrutiniums wirklich ein so entschiedener Sieg Buffet's und der Monarchisten ist. Hat sich auch das Listenskrutinium schon in mehreren Fällen der republikanischen Sache günstig erwiesen, so ist damit noch lange nicht gesagt, daß die Wahl nach Arrondissements unbedingt das Gegentheil be deutet. In erregten Zeiten dürfte sich die Einzelwahl kaum als Präservativ gegen revolutionäre, republikanische oder andere Bestrebungen erweisen. Allerdings ist unter den jetzigen Umständen wenig Aussicht auf eine selbständige Regung des französischen Volkes zu denken, trotz des Ge schreies der Blätter und der Parteiführer herrscht eine ganz allgemeine Apathie gegen jede politische Bewegung. Der kleine und große Bürger nicht allein in den Provinzen, sondern auch in dem radikalen Paris hat nur eine Sorge: daß der Frieden gestört werden könnte. Um ihn zu erhalten, thut man Alles, die Regierung kann machen was sie will, man wird ihr keinen Widerstand entgegensetzen. Darin, liegt der Sieg Buffet's und der monarchistischen Sache. Das Unglück zu Seraing in Belgien ist leider noch größer, als die erste Nachricht über die Explosion annehmen ließ. Bis vorigen Freitag sind bereits 42 Leichname aufgefunden worden. Man vermuthet indessen, daß noch mehr Personen bei der Katastrophe den Tod gefunden haben. Die Zahl der bis jetzt aufgefundenen Verletzten ist sehr beträchtlich. Englische und belgische Blätter brachten dieser Tage folgendes Telegramm: „Laut aus Livadia einge troffenem kaiserlichen Befehl sind drei im Petersburger Militärbezirk stationirte Divisionen zum 1. Novbr. a. St. (l3 November n. St.) auf Kriegsfuß zu setzen. Dem Vernehmen nach sind dies die 24. Infanterie-Division (Chef: General Graf Barclay Tolly Weymar»), die zweite Grenadier-Division (Chef: General-Lieutenant Zimmermann) »nd, wie gerüchtweise verlautet, die 40. Infanterie-Division. Die in Südrußland stationirten Truppen sollen bereits in Kriegsbereitschaft gesetzt sein." Infolge dieser Allarm-Nach richt wandte sich das Wolff'sche Telegraphenbüreau direkt nach Petersburg um Auskunft und erhielt zur Antwort, daß die obige Nachricht der englischen und belgischen Blätter ganz unbegründet und in systematisch tendenziöser Weise erfunden sei. Die Nachrichten aus Spanien sind und bleiben räthselbaft spanisch. Während auf der einen Seite die Desertionen im karlistischen Lager zu täglich fünf bis sechs hundert Köpfen angegeben werden, so daß, wenn dies der Fall wäre, Don Karlos immer neue Truppen aus dem Erdboden stampfen müßte, meldet man andererseits vo^ Geheimvitzvoll. Nach dem amerikanischen Originale der MrS. May Agnes Fleming frei bearbeitet von Lina Freifrau von Berlepsch. (Fortsetzung.) „Warum sollen Sie unter Sir Peters Thorheit leiden? Sie sind eine geborene Tragödin und spielten ausgezeichnet. Ich glaubte einen Moment, Sie hätten ihn wirklich erdolcht. Sie dürfen nicht auf ihr Zimmer gehe», Miß Herncastle, Sie sollen zusehen, und Sie, Sir Arthur, bitte ich das Fräulein z unterhalten, während ich mich für das nächste Tableau umkleide." Sir Arthur gehorchte lächelnd dem Befehle. Er war für die majestätische Erscheinung, die an eine verbannte Königin erinnerte, und doch nur die Gouvernante war, seltsam eingenommen. Ihre mächtige Darstellung hatte auf ihn, wie auf alle Anderen lebhaften Eindruck gemackt, Charlotte Corday selbst konnte nicht todtenbleicker und schrecklicher ausgesehen haben, als Miß Herncastle.' „Ihrer Majestät, der remv blsuiüv, Befehle müffen befolgt werden," sprach er, „erlauben Sie mir, daß ich Sie zu einem Sitz führe, Miß Herma, le, und daß ich Lady Carolas Ausspruch, Cie seien eine geborene Tragödin verpflichte." „ Sie nahm den gebotenen Arm. Einige Damen sahen "w sie ru einem Citz im Zn- schauerranm und blieb bis zum Ende an ihrer Seite, nick^^n Tablcaux wurde getanzt. Der Baron tanzte wuki, I "«hm er neben Miß Herncastle Platz. Er hSden^ 'Uteressirte. Nicht ihre Schön- yeu denn sie war keineswegs schön. wählt" un^ sie sprach geistreich und ge- Ohr lauschte gern der melodischen Stimme. Freiberg, den 15. November. Di- g°id-n-n r-g- d» .Mu--'--"»!-«" "K U »M chIch-"»' »»«> I'ch >» b-n R-ch-n mutbiauna geltend. Ium Bcwerse dessen stellen wir hier S SL eLs und desselben Blattes -man er aeaenüber Als die Regierung vor mehr als einem ^ahre gegen die katholischen Vereine ^aß^ schrieb die „Germania": „Das katholische Volk rückt nun mehr in den Kampf vor. Was mit der „ultramontanen Geistlichkeit" bisher geschehen, das war, weim man will, nur Rekognoszirungsgefecht, Plänkelei und Schuffewechs mit Tirailleurschwärmen. Jetzt heißt es: Auf der gaz Linie avanciren! Jetzt treten die geschloffenen Kolonnen in's Feuer, jetzt wird's in den Mafien lebendig. Hinter der Linie steht noch eine zahllose Landwehr und dann foly ein ebenfalls nicht zu verachtender Landsturm! Und mit diesen Heeressäulen wollt ihr pappenen „Knlturkampfer fertig werden! Versucht es nur! Die Geschichte wird kenn Siege auf eurer Seite zu verzeichnen haben! — Wie ganz anders lautet ein Artikel, den wir in den letzten -ragen in der „Germania" zu lefen bekommen. Das ultramontaiie Blatt ist in der Lage, sich wegen gewisser „Koniprvmiß- qelüste" gegen seine extremen Kollegen vertheidigen zu müffen und schreibt: „Ter selige Mallinckrodt rief aus seinem Todeslager aus: „Sollten denn Christen über Christ liches sich nicht verständigen können?" Wirmöchten fast hinzu- sügen: „Und vernünftige Leute nicht über Vernünftiges?" Lasse man uns daher die Gerechtigkeit widerfahren, daß man unsere „Kompromißgelüste" nur auf dem Boden suche, wo sie im wohlverstandenen Interesse von Staat und Kirche nicht allein vorhanden sein dürfen, sondern nach unserer aufrichtigsten Meinung auch vorhanden sein müffen. Denn wie wir keinen Augenblick vergessen wollen, was wir der heiligen Sache unserer Kirche schuldig sind, so denken wir ebenso wenig daran, das Wohl unseres Staates aus den Augen zu lassen. Und in letzterer Beziehung werden wir uns stets daran erinnern, daß wir Deutsche sind und in Preußen leben, daß unser Blatt den Namen „Germania" trägt und für das deutsche Volk bestimmt ist." — Die „Krcuzzeitung" stellt bereits die Frage auf, ob die „Ger mania" noch als das Organ der Zentrumspartei anzusehen sei und wünscht der „Germania" etwas boshaft, sie möge es nicht zu rasch vergessen, „daß wir Deutsche sind und in Beginnen. Fast den ganzen Abend weilte er an ihrer Seite. Mit staunender Entrüstung bemerkte es Lady Dangerfield. Solch unverantwortliche Anmaßung von Seite der Gouvernante, solch lächerliche Aufmerksamkeit des Kavaliers. „Siehst Du, Carola, das vorlaute Ding nimmt Sir Arthur vollkommen in Beschlag, was sagst Du dazu?" „Mir ist's einerlei. Meinetwegen mag Miß Herncastle ihn für immer in Beschlag nehmen. Uebrigens bat ich ihn, sie zu unterhalten, und er gehorcht nur meinem Be fehl. Wahrhaftig, er scheint sich heute zum ersten Male zu unterhalten, und dafür solltest Du dem Fräulein dank bar fein." Lachend rauschte sie weg. Sie war heute unaussprech lich reizend, eine heimliche Aufregung verllH den Wangen Röthe, den Augen Glanz. Auch Lady Dangerfield war erregt. Der Lebensretter war gefunden und befand sich im Salon. Er war mit dem Grafen Ruisland gekommen und hatte unter den Zu schauern Platz genommen. Dieser hatte ihn zufällig getroffen und darauf bestan den, daß er ihn begleite. „Es war Lady Dangerfield's erstes Abenteuer, und Sie sind dessen Held. Sie würde mir's nie vergeben, wenn ich Sie nicht brächte, sie stirbt vor Verlangen, ihren Retter kennen zu lernen. Was lachen Sie? Kommen Sie nur mit." Und er ward der Dame förmlich vorgestellt und empfing ihren überströmenden Dank. „Und nun, »«eine liebe Nichte," lächelte der Graf, „ehe Du meinen armen Freund mit Dankesbeweisen erstickst, will ich ihn zu Carola führen, sie sind alte Bekannte und werden sich des Wiedersehens freuen." Wenige Minuten später ertönte des Vaters Stimme hinter Carola's Stuhl.