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Erscheint jeden Wochentag Abend« 6 Uhr sür de» andern Tag. PreiA vierteljähr- Lch 2 Mark 2b Pf., »weimonatl. 1 Mk. SO Pf. und ein- monatl. 75 Pf. Die Redaktion be ¬ findet sich Rinnen- gaffe bLi. ll Et. KtibtryerAllMer und Tageblatt. Inserate werden bi« Bor« mittags 11 Uhr für nüchste Nr. ange nommen u. die ge spaltene geile oder deren Raum mit I k Pf. berechnet. Inserate sind stet» an dir Expedition, Frotscher'sche Buch handlung, zu senden. Amtsblatt sür die königliche» und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand Sonntag, den 14. November 1875 ^-266 Vie Lef-Ni-ung der frimMschen UkMblM. Schlüsse ihrer parlamentarischen Taktik in dieser National ¬ versammlung davontrage. Es ist die Einsicht, die es regelmäßigen Arbeit der Staatsmaschine. Der Sturz 7 7- wonach vom 1. Januar 1876 ab die in den Anhangs Buftet's wäre e.n Gewinn mehr dafür; d,e Ernennung! duseln 1 und 2 der Parlamentsakte von 1873 zur Amen- eines republikanisch gesinnten, maßvollen Mannes zum dirung der Handelsschiffahrtsgesetze vorgeschriebenen Noth ¬ ergebenen nicht ganz richtig sein dürfte. Die Anhänger der Republik Befestigung der Republik aufstellte. National- Rechnnng währt. Mit den monarchischer, Jntriguen ist Ruhe und Ordnung in steter Gefahr und das Land kommt zu keiner Vizepräsidenten des Ministerrathes würde die Bedeutnng in Anspruch nehmen können, daß man über die Krisis des Parteikampfes hinaus ist und die Befestigung der Republik, welche die Noth gegeben hat, bestimmt ins Auge fassen kann. Hieße dies auch nur, daß Frankreich endlich an den Aufbau seiner inneren Einrichtung im freiheitlichen Sinne gehen wolle, so wäre dies Gewinn genug sür dasselbe. wie in seinem ersten Minister Buffet die ihr Leute dafür. Nun zeigten jedoch die ersten Sitzungen der Versammlung nach den Ferien aber, daß diese Tagesschau. Freiberg, den 13. November. Reichskanzler zu Falle zu bringen. Es scheint fast, als ob dem Grafen Arnim und seinen Vertheidigern eine boshafte Macht die Feder lenkt, eine Art Dämon, der ihn, welcher ja die Absicht hegt, sich zu rechtfertigen, sich als die ver folgte Unschuld hinzustellen, im Gegenthcil gerade solche Thatsachen und Ansichten niederschreiben läßt, die ihm alle Sympathien rauben, ihn tiefer im allgemeinen Urtheil herabsetzen müssen, als das seinen ärgsten Feinden zu er reichen möglich wäre. Wer die Broschüre liest, der findet die Langmuch und Nachsicht, welche Fürst Bismarck gegen diesen Diplomaten geübt, geradezu unbegreiflich und freut sich, daß derselbe doch noch unschädlich gemacht werden konnte. Das ist der ganze Erfolg, den Graf Harn- Arnim in Deutschland erreichen kann. Um den Erfolg, den er im Auslande damit erreicht, brauchen wir ihn nickt zu beneiden. Der in Italien im vorigen Monate zusammenge- tretene Kongreß behufs einer einheitlichen internationalen Garnnummerirung hat folgende Beschlüsse gefaßt: Die internationale Nummerirung der Garne erfolgt nach dem Erische» System. Die Nummer des Garns wird bestimmt durch die Zahl der Meter, welche in einem Gramm ent halten sind, mit Ausnahme der rohen und bearbeiteten Seide, welche tveiter unten angeführt wird. Die Länge der Fäden, welche ein Gebinde bilden, wird für alle Arten von Garn auf 1OOO Meter Länge festgesetzt, welche nach dem Dezimalsystem in Unterabtheilungen zerfallen. Jedes System von Gebinden, Strähnen rc. ist mit der Maßgabe, daß es 1000 Nieter enthält, zulässig. Die Nummer aller Garne, mögen sie gedreht oder gesponnen sein, wird, wo nicht ausdrücklich etwas Anderes bestimmt ist, nach der Zahl der Meter bestimmt, welche auf ein Gramm gehen. Die Nunimer der rohen und bearbeiteten Seide wird nach der Anzahl von Grammen bestimmt, welche ein Faden von U>,000 Nietern Länge wiegt. Die Feststellungen der Num mern haben auf Grund eines Längenmaßes von 500 Me- hat vom Minister für auswärtige Angelegenheiten die Kopie eines Dekrets der holländischen Regierung empfangen, -^n der Unterwerfung der Orleans unter Chambord; man! suchte in Mac Mahon einen anderen Monk zu sehen und die Royalisten konstruirten darnach die Verfassung des Septennats als antirepublikanisch. Nichts desto weniger fügten sie sich beschämt und verwirrt in die Lösung, welche sie erst zurückgewiesen hatten. Von Chambord war keine Rede mehr und Frankreich wurde für eine Republik mit Mac Mahon als Präsidenten erklärt. Auch die Orleans proklamirten ihre Unterwerfung unter dies Prinzip. So geschah, was Thiers gewollt und wofür er von derselben Nationalversammlung gestürzt worden war, die nun doch die Republik wohl oder übel gründen mußte. Im Geheimen hoffte die Mehrheit freilich unter der Firma Republik ihre royalistischen Zwecke ver folgen zu können und sah sowohl in Mac Mahon selbst, und Lootsensignale von England eingeführt werden. Damit schließen sich die Niederlande dem Vorgänge anderer Staaten, darunter auch des deutschen Reiches an, wodurch die eng lische Signalordnung immer mehr zu einer internationalen wird. Femer ist dem großbritannischen Minister für aus wärtige Angelegenheiten die Kopie einer Note des Gesandten der Vereinigten Staaten in England zugegangen, welche anzeigt, daß der Import von Rindvieh und Viehhäuten aus Großbritanien in die Ver. Staaten bis auf Weiteres verboten ist. Ein Verbot, welches sich auch auf Deutschland erstreckt. Aus Spanien mehren sich die Nachrichten von De sertionen im Lager des Don Carlos. So stellten sich am 10. d. M. in Barcelona 285 Karlisten, welche um Am- nestirung baten. Der Senat und die Deputirtenkammer in Rumänien find durch fürstliches Dekret für den 27. d. M. zur ordent lichen Session einberufen. Die Generaldirektion der Weltausstellung zu Philadelphia hat in Bezug auf an die Aussteller zu vertheilenden Auszeichnungen beschlossen, daß nur eine Form der Preise, nämlich bronzene Medaillen niit Diplomen zur Vertheilung gelangen soll. Alle Abstufungen, welche in diesen Richtungen bei den andern Weltausstellungen in Anwendung kommen, bleiben weg. Die Zahl der Preis richter ist auf 200 festgestellt und rekrutirt sich aus den einzelnen Staaten je nach Maßgabe der Betheiligung an der Weltausstellung. Jeder Preisrichter erhält zur Be streitung der ihm durch sein Amt entstehenden Kosten 1000 Dollars ausgezahlt. Die Preisrichter erstatten Berichte über jede einzelne Prämiirung, welche von den Verfassern zu unterzeichnen sind. Die Prämiirungsberichte werden der Ausstellungskommission Übersicht, welche die Zuerkennung der Preise übernimmt. Jeder Aussteller hat das Recht, den ihn betreffenden Bericht zu veröffentlichen. Es behält sich jedoch die Ausstellungskommission vor, ihrerseits in ge eignet erscheinender Weise die Berichte zu publiziren und in einem Bande vereinigt als Andenken an die Ausstellung zu vertheilen. Bnffet durchaus nicht nach dem Sume seiner bonapartistischen Zwischensteckerei sind, nämlich das Wahlgesetz für die nächste Abgeordnetenkammer, dann das Bürgermeister gesetz und endlich den noch immer über vierzig Departe ments verhängten Belagernngszustand. Es sind so gut wie drei Schlachten, die Buffet um sein Portefeuille kämpfen muß; und siegt die republikanische Partei nur in einer einzigen, so hat sie das meiste Verdienst noch Deutsche- Reich. In Ausführung mehrerer Beschlüsse des Reichstags aus früheren Sessionen ist dem Reichshaushaltsetat für 1876 eine Summe zur Errichtung eines Reichsgesundheitsamtes ausgeworfen. Dasselbe soll dem Reichskanzleramte un mittelbar untergeordnet sein und einen lediglich berathenden Charakter tragen. Seine Ausgabe wird sein, das Reich in der Ausübung der ihm zugewiesenen Aufsicht über die medizinal- und veterinärpolizeilichen Angelegenheiten zu Die Mehrheiten und deshalb die Abstimmungen in derl^"? eine große Partei vertrete, welche die Macht hat, den Nationalversammlung sind zwar unberechenbare und haben schon ost gezeigt, wie leicht das Zünglein der Parieien- waage bald auf die eine, bald auf die andere Seite neigt und die Versammlung selber in Erstaunen setzt. Aber unverkennbar ist doch, daß wenn irgend ein Fortschritt nach sür Frankreich aufzustellenden Verfassungsgrundsätzen gemacht worden ist, seitdem die jetzige Nationalversammlung sich das Mandat dafür eigenmächtig zugelegt, derselbe im Sinne der republikanischen und gegen die monarchische Auffassung erfolgt ist. Die Partei dieser letzteren, - it dem Odium der reaktionärsten Beschlüsse beladen, ist gleichsam ob dieser Beute in den entscheidenden Schlachten zu nichts mehr Whig gewesen. Der Justizausschuß des Bundssrathes, welcher die No velle zum Strafgesetzbuchs zu berathcn hatte, ist in einem der wichtigsten Punkte der öffentlichen Meinung entgegen gekommen. Die Bestimmungen, welche sich auf Einführung haben sich nämlich gemehrt und — sind sie auch nicht alle «der Friedensbürgschast beziehen, sind abgelehnt. Von ge- wirkliche Republikaner —so wollen sie doch den monarchischen Tragweite dürften diejenigen Beschlüsse sein, welche Jntriguen unter Buffet ein Ende gesetzt wißen, möge auch Wwächungen der politischen Paragraphen .. labzielen. Endlich hat der Ausschuß die Gleichstellung der , fallen. So scheint auch die «Pferdebahnen mit den Eisenbahnen abqele^ L»o»-» »E- »v» d.»«««« w,-d indem sie als politische Nothwendigkeit sür Frankreich diel von den französischen Blättern mit Jubel aufgenommen Befestigung der Republik aufstellte. lund in einer Weise besprochen, als ob Arnim in Deutsch- Wenn mcht Alles trügt, so wird das Uebergewicht auch Theil der Arbeiten, den die National-Ver- noch übernommen hat, ehe sic endlich sich auf- R-MbM-n<rn,uM,n und !»m>I d-, Dmge zur Berathung gestellt, die dem Minister lern und eines Gewichts von 50 Millig'-ammen (z Dezi gramm) zu geschehen. Die gesetzliche Grundlage für die Bezeichnung der Gespinste ist eine nothwendige, wenn auch nicht fakultative Bedingung. Die Feststellung muß unter vollkommener Ausscheidung geschehen, ohne den Faden irgendwie zu beschädigen, und indem dem trockenen Gewicht ein konventioneller Zusatz hinzugefügt wird. Die Bezeich nung muß in bestimmter gleichförmiger Weise geschehen. Ueber dis augenblickliche Situation in Frankreich haben wir uns im heutigen Leitartikel ausgesprochen, auf welchen wir hiermit verweisen. Aus Seraing in Belgien, unweit Lüttich, meldet der Telegraph ein bedeutendes Unglück. Am Abend des >0. Nov. hat in dem Kohlenwerke Marihaye eine Gas explosion stattgefunden, bei der, wie allerdings nur gerücht weise verlautet, gegen 10 Personen den Tod gefunden haben und gegen 100 mehr oder weniger verletzt worden sein sollen. In dem Befinden der Königin der Niederlande ist eine entschiedene Besserung eingetreten; die Lebensgefahr wird von den Aerzten als beseitigt angesehen. > Das Handelsamt der englischen Admiralität Ter alte Thiers, den man bei Leibe nicht für einen großen Charakter halten darf, scheint doch als eine Art Prophet sür die Franzosen sich zu bewähren; und da sie Wust nichts von großen Männern der Zeit auizuwersen baden, so kann man sich erklären, daß ihr Ehrgeiz dem ivbiilinischen Ruf des kleinen großen Thiers mächtig die Seael sckwillen hilft Viel mehr als Einsicht und Scharf- Men aus der sonst so vielfach trostlosen Penelopen- ünn aebörte allerdings nicht dazu, um den Franzosen ihr arbeit dieses ewigen französischen Parlaments davonge- Sckicksal vorher zu sagen; indeß ist unter ihnen Einsicht tragen. Der erste Schlag gegen die Aufstellung von Re- und Scharfsinn nach politischen Seiten hin so selten ge- gwrungskandidaten und für Freiheit der Wahlen ist, wie worden daß man Thiers wegen dieser Eigenschaften mit Astern bereits telegraphisch aus Paris gemeldet wurde, frei vollem Recht zu rühmen gewohnt worden ist. lich mißglückt, aber es war immerhin nur eine verzweifelt Er bat seit wahren von der letzten Stunde des Kaiser- schwache Majorität, welche im Sinne der Regierung die reicks an feinen Landsleuten mit ebenso viel Selbstgefällig- Arrondiffementswahl durchsetzte. Noch kann die vereinigte leit wie Bestimmtheit immer das Rechte zu sagen gewußt. Linke der Regierung das Recht zur Ernennnng der Bürger- Ms er Regent des Landes war, erklärte er, daß die meister (Maire's) wieder nehmen, um letztere aus der Monarchie in Frankreich nicht mehr, mindestens vorläufig Wahl der Gemeinden hervorgehen zu lassen, oder sie be- uicht mehr möglich sei, sondern daß in der Republik allein, freit Frankreich von dem unwürdigen Joche des «elagerungs- in der konservativen" Republik, womit er eine Monarchie zustandes, welches wesentlich zur Schädigung der republi- ohne Dynastie meinen mochte, die Möglichkeit einer Samm- kanischen Partei ausgenutzt worden ist. lung der Nation, ihrer Kräftigung und Ruhe, gegeben sei. Wie die Lage Frankreichs dermalen sich darstellt, kann Er wurde dasür von seinem Posten geworfen, denn die man im Interesse dieses Landes nur wünschen, daß die Nationalversammlung hoffte in ihrer Mehrheit für die republikanische Partei durch Mäßigung den Sieg auch am Monarchie und geg'en die Republik. ' Darnach erfolgten dann die Jntriguen der „Fusion / man sprach von der nächstkommenden Einsetzung Heinrichs V., wünschen läßt, damit die Ordnung erhalten bleibe, welche > an der Unterwerfung der Orleans unter Chambord; man! Yen verwirrten Geistern in Frankreich wieder ein Halt ge-