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gesucht. ilfen aert. such. Mädchen ht mehr bildeten Hierais Angabe Bahn- nieder- :n Aus- Äelegen- meinem chfragen -5 Uhr. >, I. Et. US. O inueu n in süeu, . 3Z. im Roß. jen ng wird Näherei: t einen führen, ovember tignug ei. ei einer l r Handel : Kauf- r ist zu werden. ll Treppe. zu ver- :. 1n. m vom Ltage. imer miethen. bnhosstr. iskabinet orngasse lt ir. 304. >en steht 210c.p. erhalten i Waich- Erscheint jeden Wochentag Abends » Uhr für den andern Lag. Preis vierteljähr lich Marl 25 Pf., zweimonatl. 1 Mk. 50 Pf. und ein- memNl. 75 Pf. Die Redaktion be findet sich Riunen- gasje t>0>. 11 Et. KeibtrsterLilltilltr Jnscratc wcrdcn bis Vor« inittaaS 11 Uhr für nächste Nr. ange- nomn.en ii. die ge spaltene Zeile oder deren Ranin mit l 8 Pf. berechnet. Inserate sind stets an die Expedition, Frotschcr'schc Nnch- handlnng.zuscndcn. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. rV L55 Dienstag, den 2. November. 2875. I)r. Ärousberg. Wie den Bankerott der Pforte, so hat man auch den jetzt erfolgten Zusammensturz des preußischen Eisenbahnkönigs vr. Strousberg in den letzten Jahren nur für eine Frage der Zeit gehalten. Es gab aber eine Zeit, wo die Welt der Bewunderung für Strousberg voll war und mail ein Ereignis;, wie das gegenwärtige, für eine pure Unmöglich keit hielt. Im Wesentlichen bestehen die Unternehmungen, deren Zusammenbruch jetzt erfolgt ist, in den böhmischen, von der Herrschaft Zbirow getrennten Hohösen-, Hütten- und Werk statls-Anlagen, in Anlagen derselben Art in Deutschland von geringerem Umfange, in der bei Prag gelegenen Waggon fabrik, in denr Bau der Waagthalbahu, einer französischen Eisenbahn, sowie einer kleineren deutschen Bahn. Hiergegen ist eine beträchtliche Passivmasse von Kreditoren vorhanden, theils mit Sicherheiten, die aus diesen Unternehmungen herrühren, theils ohne Sicherheit. Am Bedeutendsten cngagirt ist die MoSkowische Kommerz-Leih-Bank, nämlich mit 0 bis 7 Millionen Rubel. Da die Unternehmungen meistens un vollendet sind, bietet sich zur Beurtheilung ihres Werthes vorläufig kein Anhalt dar. Eine besondere Äktivmasse bildet der Grundbesitz des 0>-. Strousberg und zwar in Preußen eine Reihe von Gütern mit zusammen ca. 60,600 Morgen, in Oesterreich die Herrschaft Zbirow, aus verschiedenen Gütern bestehend, mit ca. 80,000 Morgen, in Polen ein Besitzthum mit ca. 90,000 Morgen. Diese Güter sind mit Hypotheken belastet, worunter die aus der rumänischen Ab wickelung stammenden Hypotheken auf Zbirow zu Gunsten der rumänischen Eisenbahn-Aktiengefellschaft und auf den anderen Gütern zu Gunsten der Diskonto-Gesellschast, hinter welchen noch die Herzöge von Ujcst und Ratibor und der Graf von Lehudorff in einem wie in dem anderen Falle mit je 500,000 Thlr. für die vorgehenden Beträge solidarisch in Verantwortlichkeit stehen. So leicht sich diese letzteren Verhältnisse, zumal nach den bereits erfolgten sehr bedeuten den Abzahlungen aus die ursprünglichen Hypothekettbeträge auch abwickeln dürften, so erscheint es doch zweifelhaft, ob hieraus die mit vorgenannten Unternehmungen in Beziehung stehenden nicht gedeckten Kreditoren eine Besserung zu er warten haben, mit anderen Worten, die in dieser Weise hypothekarisch gedeckten Gläubiger, die zudem noch subsidiär durch andere sehr vermögende Männer sichergestellt sind, erscheinen in ihren Forderungen in jeder Beziehung un gefährdet, doch bleibt es zweifelhaft, ob aus diesen Objekten noch de» übrigen, nicht in gleicher Weise gedeckten Gläubi gern etwas zu Gute kommen wird. Was Strousberg persönlich betrifft, so begann er feine geschäftliche Thätigkeit vor mehr denn 40 Jahren. >3ein ^tuiUtton. Geheimnisvoll. Nach rem amrri'^nischrn OOginaN cn M>S. May A^ncs sOMina siä deicdcg.n rsn t'i n a Freijrou von Lcrlepiä». (Hortsetznttg.) Worte können ihrer erstickten Stimme Zorn nicht beschreiben. „Du hast gesprochen, höre nun mich. Ich schwöre beim Himmel, bei meines Vaters Andenken, daß ich lebend Dich verfolgen werde, bis an die Grenzen der Welt, todt aus dem Grabe erstehen, wenn möglich; Du sollst theuer büßen, was Du gesprochen, Du sollst meine Schmach, mein Elend, meine Erniedrigung fühlen Jetzt geh!" Sie wies auf die Thüre. Sein Muth wuchs wieder; sie wollte alw nicht auf ihn lvsspiingett, ihn erwürgen. Ec lachte höhnisch: „Geh zur Bühne, Bella, Du wirst eine Zierde der Kunst werden, und viel Geld verdienen. Diese Sprache, diese Stellung sind einer Rachel würdig. Du willst mich verfolgen wenn Du gestorben sein wirst? O stirb nicht, Bella, solch' kluges Weib sollte der Wett nicht verloren gehen und Gespenster sind ohnehin aus der Mode. Er wäge Du lieber meinen Vorschlag, mein Kind, und nun gute Nacht" Er blickte noch einmal zurück. Die bleiche Gestalt im schwarzen Gewände, beleuchtet vom rothen Feuerschein, sah er schlafend und wachend — sein Leben lang. Die Thüre schloß sich, und Isabella war jetzt wieder allein. 16. Kapitel. Vor Mitternacht. Die Stunden der Nacht verstrichen. Sir Poer hatte sich in den unteren Zimmern cin- geschlossen achtete aber auf jeden Laut von oben. Er hatte Later, ein mit Kindern reich gesegneter armer Israelit in dem ostpreußischen Städtchen Neidenburg, schickte den Sohn Bethel Henry schon früh in die Welt. In London schlng sich derselbe als Kaufmann, Sprachlehrer, Uebersetzer, Zeitungsreporter und Redakteur mit dem Leben umher; dort heirathete er auch und trat zum Christenthum über. In Amerika versuchte er sein Glück weiter, ohne dasselbe sonderlich zu finden. Nach Europa zurückgekehrt, arbeitete er lange Jahre hindurch in England und Deutschland im Dienste englischer LebensversicherungSgesellschaften, betrieb dazwischen nicht ohne Erfolg auch einen deutsch englischen Zwischenhandel in Oelgemälden. Das wirkliche Empor kommen Strousbergs datirt aus dem Anfang des vorigen Dezenniums. Mit englischer Protektion und englischem Kapital erbaute er die Ostpreußische Südbahn, kurze Zeit darauf auch die Berlin-Görlitzer Bahn. Nachdem beide Linien — beiläufig gesagt, herzlich schlecht hergestellt waren, begann er den Bau von Eisenbahnen nach dem durch ihn in Deutschland eingeführen System der „General Entreprise" im Großen zu betreiben. Die Märkisch-Posener Bahn, die Linie Halle-Sorau-Guben und die Rechte Oderuserbahn wurden gleichzeitig von Strousberg erbaut. Gegen Ende der sechsziger Jahre erweiterte sich der Kreis seiner Thätig keit mehr nnd mehr: Hannover-Altenbeken, die Ungarische Nordostbahn, und vor Allem aber die Rumänischen Bahnen wurden in Angriff genommen. Damals, in den Jahren 1868 nnd 1869, stand Strousberg im Zenith seines Glückes. Ec wurde Mitglied des Reichstags des Nord deutschen Bundes, erhielt den preußischen Kronenvrden, eine österreichische und belgische Dekoration und bildete eine ständige Figur in den Kouplets Berliner Possendichtcr. In jene Zeit fällt auch die Erbauung seines Palastes in der Wilhelmstraße zu Berlin, der Abschluß des nachträglich allerdings wieder rückgängig gewordenen Riesengeschäfts, betreffend Abtragung der Antwerpener Zitadelle und Er bauung von Docks an deren Stelle, die Erwerbung des kolossalen Gutes Zbirow in Böhmen, der Egesstorff'schen Maschinenfabrik bei Hannover rc. Strousberg besaß damals auch seine eigene Zeitung — die Berliner „Post." Mit dem argen Fiasko, welches Strousberg dann 1870 mit den rumänischen Bahnen machte, begann sein Stern rasch zu sinken. Er zog sich mehrere Jahre lang nach England zurück und sein Name wurde erst in letzter Zeit wieder genannt in Verbindung mit Wagenlieferungen für Rußland, der Bahn Mehltheuer-Weida, der Waagthalbahu und der Umwandlung Zbirow's in eine Aktiengesellschaft. Auch diese» letzten Unternehmungen bat der Konkurs des Mannes jetzt wohl ein Ende bereitet. seine Rache befriedigt, batte dem stolzen Mädchen die tödt- Uchste Beleidigung, welche der Diann dem Weibe zufügen kann, in's Gesicht geschleudert. Es war die Stunde seines Triumphes, und doch war ihm nicht wobl dabei. „Todt oder lebendig will ich Dich verfolgen!" tönte immer wieder in seinen Ohren In eines anderen Mädchens Munde hätten diese Worte theatralisch geklungen, Isabella Danger field aber war anders als die Änderen. Sie kannte deren Bedeutung. Lange stand sie regungslos in dem eleganten Gemache. Noch immer hingen ihre Hände schlaff herab, sie starrte in's Feuer und ein harter bitterer Zug zeigte sich an ihren; Munde. Der sonore Klang der achten Stande weckte sie ans ihren Träumen. Sie fuhr aus, schritt wie von einem Entschluße beseelt dnrch's Zimmer und läutete. Nitton erschien. „Ich gehe nach Castleford, Ninon, und es mag Mitter nacht werden, bis ich wiederkehre. Erwarte mich an der Thür des südlichen Thurmes, und laß mich ein, wenn icb klopfe." „Aber, Fräulein so spät, zu Fuß und allein?" „Was liegt daran, Niemand wird mich belästigen. Ich lege den Weg in fünfviertel Stunden zurück. Thue, wie ich Dir gesagt und verrathe Niemand meine Abwesenheit." „O, bitte, Fräulein, lasten Sie mich doch mitgehen, der Weg ist so weit und öde, nnd es ist Nacht", drängle das Kammermädchen, das ihre Herrin wirklich lieb hatte. „Thörichtes Kind, als ob »sich Nacht und Einsamkeit kümmerte! Geh und thue, was ich Dir sagte, wenn Du noch so thöricht bist, mich zu lieben." Widerstrebend gehorchte das Mädchen. Wenige Minuten später erschien Isabella, in einen schwarzen Mantel gehüllt, aus der Schwelle. „Du bist noch hier, Ninon? Weißt Du, ob Sir Peter in der Halle ist?" „Er ist in der Bibliothek." „Gut; schließe die Thüre hinter mir und nimm den Schlüssel zu Dir." Tagtsschfiu. Freiberg, den 1. November. Dem Reichstage sind bis jetzt 22! Petitionen zugegangen. Von denselben wurden bereits 90 der Justiz- kommissiou überwiesen; 56 andere beschäftigten sich mit dem Zolltarif, 20 mit dem Auktionswessn, 14 beziehen sich auf Jnvalidenversorgung Von dem Ausschuß des Journal listentages ist eine Petition wegen straffreier Veröffentlichung von Gerichtsverhandlungen und eine andere bezüglich des Zeugnißzwaugs eingereicht. Aus der d.m Reichstage vorgelegten Uebersicht der ordentlichen Ausgaben und Einnahmen für 1874 erhellt, daß dieses Jahr einen lleberschuß von 48,600,228 Mark ergeben hat. Von demselben sind 16,527,862 bereits für den Etat von 1875 verwendet, so daß in den Etat für 1s76 noch 32,072,366 Mark einzuslellen bleiben. Die Strafgesetz-Novelle wird in; Justiz-Ausschuß des Bundesraths im Laufe dieser Woche zur Berathung kommen, so daß es noch eine Weile dauern wird, bis der Buudes- rath selbst sich darüber schlüssig gemacht haben kann. In liberalen Reichstagskreisen gedenkt man diese Vorlage nicht einer besonderen Kommission zu überweisen, sondern im Plenum zu berathen, da die Gesichtspunkte des Gesetzes keineswegs mehr unbekannt, im Gegentheil für die Dis kussion völlig reif sind. Unter den Beamten der Provinz Posen zirkulirt gegen wärtig eine Petition an den Reichskanzler, durch welche sie der beabsichtigten Aufhebung der Bestimmung entgegenwirken, laut deren die Beamten mit der Hälfte ihres Einkommens zu Kommunalsteueru herangezogen werden dürfen. In der angezogenen Gesetzesstelle heißt cs unter Anderem: „Da auch dem Staake daran liegen muß, daß den Beamten, welche als solche ihr Einkommen durch die dem übrigen Einwohner vermittelst des städtischen Vereins dargebotene Gelegenheit zum Erwerb nicht ver mehren können, ihr Unterhalt unter keinen Umständen zu sehr geschmälert werde, so verbleibt es bei der Bestimmung, daß im äußersten Falle von direkten Beitrügen aller Art und zu s.immtlichen Gemeindebedürfnissen bei Gehalten unter 250 Thlr. nicht mehr als 1 Prozent, bei Gehalten von 250 bis 500 Thlr. ausschließlich nicht mehr wie 1 Prozent, und bei höheren Gehalten nicht mehr als 2 Prozent des gesammteu Diensteinkommens gefordert werden können." Die hier angeführten Gründe haben nach den Petenten auch noch heute ihre volle Geltung nnd fallen um so mehr ins Gewicht, als die Beamten sich zur Verminderung hoher Kommuualabgaben nicht beliebig ihren Aufenthaltsort wählen können. Ob es sich nun allerdings empfehlen dürfte, dies Geräuschlos glitt sie die Treppe hinab. Sie tra Niemand. Das Haus war grabesstill. Leise öffnete sie die wuchtige Hausthüre und schlüpfte hinaus. Es war eine kalte, sternenhelle Nacht. Der Blond hatte sich hinter einer Wolke verborgen und bei der dadurch bedingten Dunkelheit konnte sie nicht leicht erkannt werden. Isabella hüllte sich fester in den dunklen Biantel und eilte flüchtigen Fußes dahin Der Weg war entsetzlich einsam. Sie begegnete Niemand, bis die Lichter der Stadt ihr durch die Dunkelheit entgegenflimmerten. Sie mäßigte ihren Schritt und bog in eine alte Straße, wo sie vor dein Hotel „Zur silbernen Rose" stehen blieb. „Wohnt hier Mrs. Vavasm?" fragte sie den Gastgeber. Er sprang auf und verbeugte sich vor der schlanken Gestalt. Die Heldin des Tages, die Tochter des seligen Sir Robert stand vor ihn;. „Bitte, treten Lie ein, Miß Dangerfield. Mrs. Vavasor wohnt allerdings hier, momentan aber ist sie aus gegangen." „Wird sie bald wiedcrkehren? „Wahrscheinlich ; sie geht selten Abends aus. Bitte, warten Sie." „Wenn Sie mich in ihr Zimmer führen wollen, werde ich warten. Wissen Sie nicht, wo sie ist? Können Sie nicht nach ihr schicken?" Der Gastgeber zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht, Miß Dangerfield. Sie geht selten aus und kömmt bald wieder. Bitte hierher!" Er leuck.tete die Trcppe hinauf und öffnete eine Thüre. „Das ist Mrs. Vavasor's Wohnzimmer; fetzen Sie sich gefälligst an's Feuer, sie wird bald kommen." Isabella war allein und blickte neugierig umher. ES war ein Gastzimmer, dessen Einrichtung allen ähnlichen Gemächern glich, einige umherliegende französische Romane verrie'.hen allein die Individualität der Bewohnerin. Die ThiGe ins Nebenzimmer stand offen und als Isabella hineinsah, erblickte sie auch sofort etwas Be kanntes.