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. «.FW»«« ^rt>litrm^n'.eiytr D Handlung, zu senden. gW Handlung, zu senden. und Tngedlntt Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand ?ezU4 1875 Dienstag, den 28. September .R 225 s. em vor- mrttaiie kalbru der tz«»er. chatten enbeilt n der Tyr. rrbeilt neuen chender vcherri, UN! gt- in noch b« neu enter 1 Haus elegen, kawrn. ^er im m der et ver- l ver- ere bei lei werde» u2getäid« nL 2« , Sättl. m lüäer- mucnge Maunu. :An und Bei den Verhandlungen über die Börsensteuer, welche von den Ausschüssen des Bundesrathes bekanntlich dem Plenum zur Annahme empfohlen worden ist, sind ganz dieselben Einwendungen wie im Jahre 1869 erhoben worden. Die Börsensteuer sei, so wurde von der Minorität ausgeführt, schwer zu kontroliren, belästige den solide» Waarenhandel und sei deshalb unwirthschaftlich. Der Börsenverkehr werde leicht Mittel und Wege finden, um sich dieser lästigen Ab gabe zu entziehen. Als hauptsächlichstes Moment wurde angeführt, daß nur wenige Ortschaften an der Steuer partizipiren und ganze Ländergebiete von ihr unbehelligt bleiben würden. Namentlich widersetzte sich Hamburg der römischen Reiches trat auch zugleich eine Vernachlässigung der Minen ein und das Abbaufeld blieb seitdem verlassen. Erst in neuerer Zeit dachte man daran, die verlassenen Gänge wieder aufzusuchen und zwar waren es Engländer, die auf diesen klugen Gedanken kamen. In den Gebirgs- iächen fand man Goldsand, der bald auf die richtigen Spuren führte. Als das goldhaltige Terrain einmal wieder entdeckt war, wurde das nothwendige Kapital schnell zu sammengebracht und die ligurischen Goldminen werfen heut zutage der Gesellschaft schon einen enormen Gewinn ab. Dieser Erfolg lieb den Franzosen keine Ruhe; französische Ingenieure stellten zu demselben Zwecke Untersuchungen bei Lerma an, einem kleinen Städtchen in der Nähe von Alexandria. Sie fanden ebenfalls Goldspuren in einem tief im Gebirge liegenden Flüßchen Piotta und erlangten im Jahre 1872 ein königliches Patent zur Ausbeutung der Minen von Frasconi. Durch Verfügung des Ministeriums wurden sie außerdem ermächtigt, den Fluß Piotta abzuleiten oder als bewegende Kraft zu benutzen. Die Unternehmer kauften sodann mehrere hundert Hektaren des ziemlich werth- losen Landes und begannen ihre Thätigkeit. Die Unter suchungen ergaben das gehoffte Resultat. Die aus den Gängen hervorgeholten Quarzstücken sind einer eingehenden Analyse unterworfen worden und haben im Durchschnitt 107 Gramm Gold auf eine Tonne Erde ergeben oder einen Werth von nahezu 300 Mark auf einen halben Kubikmeter Abraum. Es sind indeß fünfzig Analysen sowohl von Seiten der königlichen Bergschulen, als von andern italienischen und französischen Exporten angestellt worden, welche bis zu 4 bis 5000 Franken Gold auf die Tonne Schutt ergeben haben. Doch reicht das Kapital der bisherigen französischen Unternehmer zur Ausbeutung der Minen nicht aus und sie haben jetzt einen Aufruf zur Bildung einer Aktiengesellschaft erlassen. Einführung der Steuer, weil der muthmaßliche Ertrag der selben zu der damit verbundenen Belästigung des Handels in keinem Verhältniß stehe. Auf Antrag des hamburgischen Vertreters wurde wenigstens eine Herabsetzung der Steuer befürwortet, weil nachgewiesen wurde, daß nur in Folge der billigen Spesen der hamburgische Geldmarkt mit dem englischen an überseeischen Orten konkurriren kann. Nach den Beobachtungen der an den Küsten eingerichteten Witterungsstationen werden die in den nächsten Monaten bevorstehenden Aequinoktialstürme voraussichtlich außer ordentlich heftig sein. Diese Beobachtung ist bereits, wie wir hören, allen Hafenbehörden zur Mittheilung an die schifffahrende Bevölkerung kundgegeben worden. Italien verspricht ei» zweites Kalifornien zu werden. Zu Zeiten der alten Römer gab es in der nördlichen Provinz Lignrien Goldminen, welche regelmäßig abgebaut wurden und einen reichen Ertrag brachten. Mit dem Verfalle des Ildrittz- II sich der Geist vornehmlich dem Wechsel im eigenen Innern, den Leidenschaften und Gefühlen des Herzens z», und wid met sich dessen Betrachtung. Eine wahre Naturpoesie konnte nur im Norden erblühen, wo der eisige Winter die Sehn sucht nach dem Frühling von Tag zu Tag nährt, wo die Lenzcsfreuden wirklich als ein Ersatz für die Winterleiden angesehen werden konnten. Walther von der Vogelweide sagt: Wenn die Blumen aus dem Grase dringen, wenn der Frühling mit dem Gesang der Vögel kommt, vüims mac sieb äü belieben ruo? os ist rvol bald ei» bimebtcbs. Mit dem Kommen des Frühlings und dem Scheiden des Sommers ist die Wanderung bestimmter Thiere aufs Engste verknüpft, fast ebenso eng wie das Erwachen und Absterben der Pflanzenwelt. Es ist daher nicht wunderbar, wenn Thiere und Pflanzen eine hervorragende Stelle in der Natnrpoesie einnehmen. Fragt doch das Kind die Mutter nicht, ob's bald Frühling sein wird, sondern ob der Storch und die Schwalbe bald kommen und die Blu men blühen werden. Es soll damit keineswegs geleugnet werden, daß die Thiere in der Poesie der Völker des Südens nicht auch eine Stelle gefunden haben. Wie die Dichtung sich seit jeher nicht auf die Menschen- und Götterwelt und auf die Gefühle des menschlichen Herzens beschränkt hat, sondern, um das Bild zu realisiren, als Hintergrund desselben eine bestimmte Natur setzen mußte, so bat sie aus dem Natur leben ihrer jedesmaligen Heimath sich auch namentlich die Thiere herausgenommen, welche durch bestimmte Eigen- thümlichkeiten in engerer Beziehung zu den Jahreszeiten oder zum Menschen stehen. Tie Natur ist namentlich bei den indogermanischen Völkern in der mannichsachsten Weise in die Dichtung ver webt worden; sie haben mehr als alle andern Völker das Leben in der Schöpfung begriffen und den ewigen Wechsel des Werdens und Vergehens in Worte zu fassen vermocht. er Lchn- Lch zu Abonnements-Einladung» Mit dem 1. Oktober beginnt ein neues Abonne- «eut für de« „Freiberger Anzeiger" und bitten wir, 7as M-n«ement möglichst frühzeitig -rmuern zu wollen, damit i« den Zusendungen mit Beginn des »eum Quartals keine Unterbrechung stattftndet. Erscheint jeden Wochentag Übend» 6 Uhr sür den andern Lag. Prei» vierteljShr- Üch 2 Marl 2d Ps., »wennonatl. 1 Ml. dv Ps. und ein» monatl. 75 Ps. Die Redaktion be» findet sich Rinnen» gasse II. Et. Tagesschau. Freiberg, den 27. Septbr. Die politische Stille im deutschen Reiche wird seit Monaten durch Nichts unterbrochen. Die innere Verwaltung L7 gleich wohl konstruirte» und gut gepflegten Maschinenwerk ruhig von statten und nur dann dringt em Geräusch an unser Ohr, wenn Etwas zu früh oder nicht in der gehörigen Form von der Presse m die Welt getragen wird. In solchem Falle grollt der große N» in Varzin und offizielle Blätter verkünde» seinen Mißmuth. Die kriegslustige freikonservative ,Post« - unseren wohl noch aus der belgischen Affaire bekannt — veröffent lichte neuerdings eine Reihe von Artikeln , m denen die offenkundigsten Sympathien für die Aufständischen m der Herzegowina ausgesprochen wurden. Drese Artikel breiten wir nicht der Beachtung Werth, denn es lag auf der flachen Hand, daß denselben keine offiziöse Bedeutung zuzuschreiben war, wie offiziös auch die „Post" sich gebehrdet. Trotzdem sieht sich der „Staatsanzeiger" veranlaßt, den rem privaten Charakter dieses Blattes ausdrücklichfestzustellen. nämlich eine Auslassung über die orientalische Politik, welche in erster Linie den Zweck verfolgt, Aufschlusse über die Laltuna der deutschen Regierung in dieser Frage zu ertheilen. Da lesen wir denn: „Die auswärtige Politik des deutschen Reiches ist bei den Vorgängen in der Türkei nicht m erster Lintt betbeiliqt, vielmehr auf eine reservirte und abwartende Haltung angewiesen. Dabei aber macht sie sich die Unter stützung der Wünsche der befreundeten und sachlich unmittelbar interessirten Großmächte zur Aufgabe." So kurz diese Aus lassung ist, so erschöpft sie doch Alles, was in diesem Augenblicke gesagt werden kann, oder wenigsteiis was zu sagen frommt. Die zweite Absicht des Artikels geht dahin, von Neuem dem Publikum die Thatsache einzuschärsen, daß das offiziöse Preßbureau, der sogenannte Reptilienfonds, feit mehreren Monaten seine Wirksamkeit eingestellt hat. „Es haben seit mehreren Monaten offiziöse Mittheilungen von Seiten irgend eines Organes des auswärtigen Amtes an irgend ein öffentliches Blatt nicht stattgefunden." Diese Auslassung des „Staatsanzeigers" richtet sich offenbar gegen den offiziösen Alantei, welchen sich die „Post" umzu hängen pflegt, um bei den Lesern mit ihrer sehr kühnen Konjektural-Politik mehr Glauben zu finden. Gleichwohl Die Reichsjustizkommission wird sich in diesen Tagen abermals mit der Frage der Handelsgerichte beschäf tigen und zwar noch ehe sie in die zweite Lesung der Zivil prozeßordnung eintritt. Es handelt sich darum, eine Unter- aqe für den immerhin nicht unwahrscheinlichen Fall zu chaffen, daß der Reichstag sich dem Beschluß der Kommission, die gänzliche Aufhebung dieser Gerichte betreffend, nicht anschließt, in welchem Falle das Bedürfniß nach bestimmten positiven Vorschlägen sich fühlbar machen würde. Von olchen ist bisher nach Lage der Sache natürlich Abstand genommen worden und es liegt daher der Minorität in der Kommission ob, hier Vorsorge zu treffen. Eine zu diesem «weck gebildete Subkommission hat de» Auftrag erhalten, einen Entwurf über die künftige Organisation der Handels gerichte auszuarbeiten und dem Plenum vorzulegen. Die selbe wird diesen Entwurf in eventuelle Berathung nehmen und so deni Reichstage zureichendes Material auch für den Fall zu Gebote stellen, daß derselbe sich für die Beibehaltung der Handelsgerichte erklären sollte. Feuilleton. Thiere in Poesie «nd Sprüchwort Betrachtungen von Otto Badke. Allgemach treten wir wieder in das Reich des Herbstes, der die Bäume scharlachroth malt und die Blätter roth und gelb fleckt zum Ersatz für die frischen Blumen des Früh lings. Wem hätte der nordische Herbst und sein Vorläufer, der sogenannte Altweibersommer, nicht gefallen, jene todte, stille Jahreszeit voll unbeschreiblicher Reize, mit der tiefen Stille, der Vorahnung des Todes, über Wald und Feld? Steht er nicht dem hoffnungerweckenden Frühling als der Erinnerungen herau'zaubernde Bruder gegenüber, der uns hinausruft in den Wald, um uns, an die moosbehangene Tanne gelehnt, ins Thal Hinausschauen zu lassen, in dem das friedliche Dörfchen mit seinen rauchenden Schornsteinen im letzten Strahl der Abendsonne liegt, und in Träumen Jugend an uns vorübergehen zu lassen? Und wie still ist s um uns im Wald! Niemand stört uns, unsern Gedanken nachzuhängen. Die grünen Sommerwohnungen der Vöglein sind verlassen; die muntern, liederreichen Sommergäste sind gen Süden gezogen, und wie oft olgt 'Hirn unsere Sehnsucht! " Für die nördlichen Gegenden ist der Wechsel der Jahres- den Eu^ovasTropen, ja schon im Cü- man chn weniger; und weil derNatur- niemals ganz entzogen wird, so Sehnsucht nach dem Frühling und das ni-d^w k^n.muth beim Absterben der Natur im Herbste Cchöndeit ^ °^m Norden. Tas Gefühl für die L?u2!»u ^ ßch ab. Es ist dies der mem 7l« sowohl ^i Griechen und Rö- selten eine Ä?" südlichen Völkern der Neuzeit so der Na Mr U ^"den. Wo der Wechsel im Leben Natur sich auf em Minimum beschränkt, da wendet ist die Mittheilung des „Staatsanzeigers" das erste Wort, welches die deutsche Regierung m Betreff der orientalischen Frage offiziell an die Oeffentlichkeit gelangen läßt. -ergäbe. ln werde» arüall- Der französische Kriegsminister hat dem Mangel an Unteroffizieren in der Reserve mit einem Schlage auf die einfachste Weise abgeholfen. Laut ministeriellen Befehls sollen alle mit der Militärmedaille versehene Re servisten den Unteroffizierdienst versehen. — Vor Kurzem hatte ein in Troyes versammelter Journalistenkongreß eine Adresse an Buffet erlassen, mit der Bitte, den Be lagerungszustand aufzuheben. Offiziöse Blätter verkünden jetzt, wie vorauszusehen war, daß dem Gesuche keine Folge gegeben werde. Die Adresse werde diese Angelegenheit auch nicht um eine Stunde beschleunigen, denn die Aufhebung des Belagerungszustandes hänge von einem Gesetze ab, welches in de» Ministerien, des Innern und der Justiz ausgearbeitet werde. Unter dieser mysteriösen Andeutung ist jedenfalls das Preßgesetz, welches weder leben noch sterben kann, verstanden. Wenn man auf dessen Promul gation warte» soll, so muß allerdings jede Hoffnung auf gegeben werden. Unter alle» Jndogermanen sind es aber namentlich wieder die Inder und Germanen. Bei den letzteren war es der Wechsel der Jahreszeiten, der sie ihrem für Naturschön heiten besonders empfänglichen Gemüth näher führte; bei den ersteren die verschwenderische Pracht der Natur unter dem ewig freundlichen Himmel des Südens. Hier interessirt uns jetzt das Eingreifen der Thierwelt in die Poesie, doch sprechen wir nicht im Besondern von dem Thierepos, in dem gewisse Thiere für bestimmte Men schenklassen oder Charaktere eintreten. Schon in den älteste» Poesien spielen gewisse Thiere eine hervorragende Rolle. In dem großen, über 1000 Jahre vor unsere Zeit rechnung hinaufreichende» Nationalepos der Inder, dem Mahabharata ist der Schwan (Hansa) der beredte Liebes bote, dem König Nalas seine Liebe zur schönen Damajanti anvertraut. Wie vortrefflich weiß er die Liebeswerbung an Damajanti auszurichten. Bestimmte Thiergattungen sind in der indischen Lyrik geradezu typisch geworden. Der Kokila, die indische Nachtigall, ist der Sänger der Liebe, der in lang anhaltende» Tönen der Liebe Schmerz und Sehnen klagt. Bei de» Persern und Osmanen begegnet uns die Nachtigall unter dem Namen Bülbül. Von ihren klagenden Liedern hallen die Rvsenhaine von Schiras wie der; ihr verleiht Hafis in seinen Liedern so oft der Liebe Töne, wenn er sagt: Laß Horchen uns der Erörterungen schönster, Dem Gesang verliebter Nachtigallen, ohßr wenn er seiner vor Liebesweh todtwunden Seele zum Tröste zuruft, daß sie wie die Nachtigall verbluten werde, die in Liebes- und Frühlingssehnen dahinstirbt: Sterben wirst du nach dem edlen Sterbebrauch der Nachtigallen, und wenn er seine Muse selbst, da sie nur von Wein, Rosen und Liebe singt, eine Nachtigall nennt. Will er die