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An dik Wählerschaft van Fmbcrg, M^ruff, Tharandt. Von den Ergänzungswahlen zum Landtage wird auch unser Wahlkreis betroffen. Der unterzeichnete Wahlverein hat gemäß seiner Aufgabe in seiner Generalversammlung vom 3. Mai dieses Jahres sich über einen Mann geeinigt, den er allen Wahlberechtigten als Kandidaten hierzu vorschlägt. Herr Stadtrath Advocat Blüher in Freiberg ist es, dessen Eigenschaften den Erfordernifsen entsprechen, die man an einen Landtagsabgeordneten zu stellen hat. Uns Freibergern ist er durchaus bekannt, wir haben an ihm von jeher seine allseitige Tüchtigkeit, seine Gesetzes- und Geschäftskenntniß, seine Treue in der politischen Gesinnung, seine unwandelbare freisinnige Richtung, seine Liebe zum deutschen wie zum engeren Vaterlande, seine Unabhängigkeit, seine viel erprobte Opferwilligkeit für das öffentliche Wohl geschätzt. Diese sittlichen Vorzüge haben ihm die ungetheilte Achtung der hiesigen Bürgerschaft erworben, in deren Vertretung er seit länger als zwanzig Jahren als Mit glied und viele Jahre lang als Vorsitzender der Stadtverordnetenschaft des Guten viel gewirkt und zur Beseitigung von Uebelständen, welche dem Gemeinwesen und dessen gedeihlicher Entwickelung hinderlich waren, wesentlich beigetragen hat. Sagen wir uns auch im Voraus, daß gerade dieser verdienstvolle Mann aus Anlaß der ihm von uns angebotenen Candidatur Anfechtungen und Gehässigkeiten zu erleiden haben wird, so beruhigt uns hierüber doch die Gewißheit, daß die Beweggründe seiner Widersacher offen zu Tage liegen. Nicht nur die Verhältnisse und Bedürfnisse Freibergs sind es, mit welchen Herr Stadtrath Blüher vollständig vertraut ist, der ganze Wahlkreis darf von ihm die ergiebigste Vertretung seiner Interessen erwarten, denn seine vieljährige nach allen Richtungen ausgebreitete Berussthätigkeit hat ihn auch in unseren Schwesterstädten Wilsdruff und Tharandt heimisch gemacht. Sein lebhaftes Bestreben, sich auch von den außerhalb unsrer Ringmauern herrschenden Wünschen und Bedürfnissen zu unterrichten, wird das etwa Fehlende rasch ergänzen; es beseelt ihn ja die Liebe zum Volke und die Ueberzeugung, daß noch manche redliche Arbeit dazu gehört, die Erfolge zu sichern, welche unser Sachsen den Bemühungen der freisinnigen Parteien in unsrer zweiten Kammer verdankt. So wendet sich denn der Wahlverein an alle Wahlberechtigten hier, in Wilsdruff und Tharandt mit der Bitte: dem Herrn Stadtrath Advoeat Blüher in Freiberg am Wahltage - Dienstag, den 14. September l. Jahres ihre> Stimme zu geben, von gegnerischer Händelsucht sich hierbei nicht beirren zu lassen und Hand in Hand mit uns dafür zu sorgen, daß unser Wahlkreis einen Abgeordneten stellt, wie er sein soll: mit gediegenen Kenutuiffeu nvd mit Arbeitseifer, matzvoll, freisinnig und unabhiingig. Freiberg, am 6. September 1875- HH rrlil ve iei nk. Advocat Täschner. Buchbinder Jungnickel. Stadtrath Hirt. Stadtrath Müller. Zur vcvmichcukn LaMMchl. Nachdem der bisherige Vertreter des die Städte Freiberg, Tharandt und Wilsdruff umfassenden sechsten städtischen Wahlbezirkes, Herr Advokat Stadtrath Sachße erklärt hat, eine auf ihn fallende Wiederwahl nicht anzunehmen, so wollen die unterzeichneten Wahlberechtigten in diesem Bezirk für die sonach nothwendige Neuwahl die öffentliche Auf merksamkeit auf den Director der Forstakademie zu Tharandt Herrn Oberforstrath.1 ueleiil» lenken und empfehlen hiermit denselben als den geeigneten Ersatz für den bisherigen Vertreter allen denjenigen Wählern, denen am Herzen liegt, daß unserm engeren Vaterlande im steten Fortschreiten auf der Bahn des Wohlstandes und der Gesittung die Achtung und der Einfluß ungeschmälert verbleibe, deren es sich Dank der Tüchtigkeit seines Bolles und der Weisheit seiner Regierung auf den verschiedensten Gebieten der Gesetzgebung und Verwaltung im Rathe der Fürsten und Völker des deutschen Reiches bisher zu erfreuen gehabt hat. Hierzu bedarf es aber in unserer Landesvertretung eines Abgeordneten, welchem neben den selbstverständlichen Eigenschaften einer allgemeinen Bildung und gesunder Denkkraft vor Allem treue Anhänglichkeit an Fürst und Sachsenland wohl zuzutrauen, und von dem zu erwarten ist, daß er unserer Staatsregierung eine feste Stütze und eine zuverlässige Hülfe sei, wenn es gilt, destructive Tendenzen auf staatlichem, wie kirchlichem Gebiete zu bekämpfen und dem Drängen von Parlheien entgegen zu treten, die in der möglichsten Ausbildung der Reichsgewalt auf Kosten der Gesetzgebung»- und Verwaltungsrechte der Einzelstaaten das Heil Deutschlands finden wollen. Für einen solchen Abgeordneten glauben die Unte^eichneten die entsprechende Persönlichkeit in Herrn Oberforstrath Jud eich gefunden zu haben. Zu seiner ehrenvollen Stellung als Direktor unserer weitberühmten Forstakademie Tharandt hat ihn unsere Staatsregierung aus dem Auslande zurückberufen, weil ihm der dort erworbene Ruf der glücklichsten Vereinigung tiefen theoretischen Wissens mit ausgezeichneten praktischen Erfolgen in der Forstwirthschaft in sein Vaterland voraus gegangen war; mit ebenso glücklichem Erfolg ist er seit seiner nunmehr zehnjährigen Rückkehr bemüht gewesen, die Anstalt, an die er berufen, zum alten Glanze emporzuheben, und hat als ein getreuer Sohn seines Vaterlandes erst in jüngster Zeit wieder die glänzenden Anerbietungen der Kaiser!. Oesterreichischen Regierung zurückgewiesen, um in seiner dermaligen Stellung seinem Vaterland« aucb ferner nützen zu können. Mann von makellosem Rufi mächtig des dreien Wortes, ernst, mild und einfach in seinem äußeren Auftreten, unbeirrt durch irgend welche politische Partei-Voreinge nommenheit, von freier Weltanschauung, durch seine Stellung an und für sich schon, noch mehr aber als wissenschaftliche Größe unabhängig von den Schranken dienstlicher Verhält nisse, erscheint er mehr, wie irgend Jemand, reemne:. unstren an Elementen der Bildung und Wissenschaft so reichen Wahlbezirk zu vertreten. Herr Oberforstratb JukeiL dm nch bereit erklärt, eine auf ihn fallende Wahl anzunehmen und hat die befriedigendsten Versicherungen abgegeben, auch der speciellen Interessen unseres Wahlbezirks und um'erer Smdr. m-besondere der des Bergbaues in der Ltändeversammlung sich nach Kräften anzunehmen. Mt der lebbastesten Ueberzeumrm: ron der Richtigkeit unseres Vorschlags ersuchen wir deshalb alle Wahlberechtigten des Bezirks, bei der auf den 11. September anberaumten Wahlhandlung ihre Lumm- Herrn Oberforstrath Ind eich in Tharandt zu geben. Freiberg, den 23. August und 7. September 1675. Postdalier Adler. Canzleiimrector Albert. Pastor Barth. Gvmnasialoberlebrer 1)^. Bern-t. Lolteriehauptcollecteur Besser. Schneidermeister Blum. Bergralb Braunsdorf. Gerichtsrath von Dieskau. Lohgerbermeister C. F. Töhuert. Doctor Treschkejnu. Stadtrath Bucbdruckereibesitzer Gerlach. Tuchbändler Grafe. Rentier Grande. Banguier Heinicke. Gvmnasialoberlebrer vr. Hering, Rentier August Jahn. Drathwaarenfabrikant Kirbach. Schneidermeister König. Gerichtsrath Kraner. Cantor einer. Kränkel. Amtshauplmann Le Maiftre. Advocat Leonhardt. Oberschiedswardein Lippe. Bergwardein Baron von Manteuffel. Tischlermeister Matthes. Buchbindermeister Meltzer. Gürtlermeister Mühlhauseu. Gnmnasialoberlehrer Müller. Oeconomie-Oberkommissar Münzner. Gnmnasialoberlehrer vr. Roth. Fleischerobermeister Pertus. Stellmachermeister Pöutzsch. Victualienhändler Priemer. Berginspector Richter- Hauptsteueramts-Rendant Schenkel. Lohnkutscher Schürer. Bezirksgerichts-Assessor von Schönberg. Eisenwaarenhändler Senf. Schnittwaarenhändler Sommer. Riemermeisler Sprötztg. Handelsmann Starke. Rentier Julius Stohu. Bürftenwaarenfabrikant Streubel. Fabrikbesitzer Thiele. Tischlermeister Thiele. Betriebsdirector Tittel. Friseur Ullmauu «ou. Gnmnasialoberlehrer vr. Petter. Administrator Wappler. Schuhmachermeister Wetzel jun. Betriebsdirector Weugler. Stadtrath Wiedemauu. Kürschnermeister Ziegner. Schieserdeckermeister Zinner. WM Freiverkauf von Oldenburger Milchvieh. Den 12. und l3. Ltplrmbrr Verlaufe« wir »-vsN««, Lcheuueuhöfe, zu soliden Preise« eiue« starke« Transport schönes hochtragendes Milchvieh und junge Bullen. Ssevshammi« Oldenburg, alb Vvtmvrs. ZWDU »or - Vorlaut HHW von Oldenburger Milchvieh. Den 12. und 13. September o. habe ich am Bahn^l Töbelu, Gasthaus zur „Taube", einen Transport schöne hochtragende «»0, Kalben und junge Ballen zu soliden Preisen zum Berkaus dastehen. jll 3509b pj j 0 1^0^886. .'ager neuer Bettfedern und fertiger Inletts '"«ÄW ZeilleäLf-NklMgullgr-^lir^ Nreuzthor, Garteustratze Herausgeber und Verleger S. I. Frotscher in Freiberg. — Druck von Ernst Mau ckisch in Freiberg.