Volltext Seite (XML)
werden Bor« Mm M ^-?L ^/1Tlv^4k4^^ SS monatl. 75 Pf. () Frotscher'sche Buch» Die Redaktion be» Handlung,zu senden. nnd Tageblatt. 1875 187 Einstellung der Feindseligkeiten gemeldet wird, sprechen Divisionär Brigade-General Selim Pascha befehligt. 'Ohne zu dieser Konferenz ging wieder von der Nuntiatur in München aus. (Us Proc.) u. s. w. und eine Verminderung in Kakao, Kupfer, Weizen (5 Proc.), Baumwolle (7 Proc. im Werth und 1Z Proc. in der Quantität), Häuten, Rohseide, Flachs, Talg, Weinen und anderen Artikeln. Aus Spanien verlautet noch immer nichts von irgend einem entscheidenden Erfolge weder der karlistischen, noch der alfonsistischen Trnppen. Nach madrider Berichten vom 8. d. zählt die Armee, welche in Catalonien mit der Ver folgung der Karlisten beschäftigt ist, 40,000 Mann. Man sollte denken, daß sich mit einer solchen Streitmacht ein baldiger Erfolg erzielen lassen müßte. Indessen hört man, In England zeigen die Handelsaus.w,eüfe sür Jnli eine weitere Abnahme in der Produktenausfuhr. Der deklarirte Werth des Exporis in dem gedachten Monat beläuft sich auf 20,249,618 Pfd. Sterl. gegen 2!,l42,062 Pfd. Sterling im Juli 1874, d. i. eine Verminderung voy ca. 4i Prozent. An dieser Abnahme partizipiren Kohlen, Kupfer, Baumwollgarn (ca. 10 Prozent im Werth und nahezu 5 Prozent in der Quantität), Galanterie- und Putzwaaren, Metallwaaren, Eisen und Stahl, Leinwand und Jute, Zinn, Wolle, Wollen- nnd Kammgarn, Wollen- Die gestern in Paris stattgefundene Preisvertheilung i der Lyceen und Kollegien ist ein Zeichen der Zeit, das : edem der über solche Zeichen der Zeit zu denken wagt, i -eichlich Stoff zu Betrachtungen geben wird; die Ultramon- : tauen welche diese Preisvertheilungsfeier hintertreiben zu können vermeinten, hatten zu hastig gehandelt, und jetzt ist ,er Würfel gefallen. Diese ganze Feier war eine antikleri kale Kundgebung in bester Form, nämlich nach französischer llnschauuug-, denn schwerlich wird der unbefangene Pädagoge es gut heißen, daß die Gymnasiasten den Polizei-Präfekten auszifchen und daß sie Zeichen des Mißfallens geben, wenn der'Unterrichtsminister die Philosophie als die Magd der Kirche charakterisirt. Der halbklerikale Standpunkt ist es, der den sonst so ehrenwerthen Unterrichtsminister Wallon zu so vielen, Schwächen und Taktlosigkeiten führt nnd ihn mit dem seligen Mühler und dem weisen Stremayr auf gleiche Stuft stellt. Diese Halbheit ist das Gefährlichste, was dem französischen Schulwesen widerfahren konnte, aber sie war bei der jetzigen Halbheit auf politischem Gebiete kaum zu umgeben. Je mehr die liberale Bewegung aber wieder erstarkt ist, wird Wallon aus einer Verlegenheit in die andere gerathen. Wenn heute am Schluffe der Preis vertheilung der Ruf erscholl: „Es lebe Chaptal!" so mag der „Fraucais" dies jetzt nur noch als ein Zeichen „schlechten Geschmacks" bezeichnen; doch wenn bei nächster Gelegenheit der Ruf ertönt: „Weg mit den Jesuiten!" dann werden die Broglie, die Buffet u. s. w. sich schwerlich bloß mit einem vornehmen Lächeln abfinden. Und daß dieser Zeit- ! punkt kommt, dafür sorgt die ultramontane Geistlichkeit durch ihren übergroßen Eifer selbst. In der Gesindestube des Nordheim'schen Gutshofes saßen und standen die vom Felde hereingekommenen Arbeiter in der Erwartung des Abendessens und besvrachen das große Ereigniß des Tages, dis plötzliche Entlassnng des Verwalters. Ter Wortführer war Martin Böhm, und das schwer be wegliche Volk der Knechte ließ ihn reden, Mancher dachte sein Theil, Wenige ließen sich offen aus. „Und ich sage Euch", rief Böhm — „ich sage Euch, wenn ich reden könnte, hahaha, schöne Geschichten würden zu Tage kommen. Das wird wohl auch nicht wegen der Liebschaft mit der Millionärstochter allein gewesen sein, daß er so Knall und Fall drüben in Vrendlingen seinen Abschied gekriegt hat! So etwas giebt dann einen ganz hübschen Vorwand ab, wenn die Herrschaften ohne Lärm und Aufsehen und ohne das Gericht ein Ende machen wollen — und hier bei unserem Herrn ging der Krug eben auch so lauge zum Wasser, bis er brach — und da war keine Tochter, in die er sich verliebt haben konnte." „Hattet Ihr Euch etwa auch so in das gnädige Fräulein von Brsudlingrn verliebt, daß Ihr so plötzlich fortmußtet von da ?" fragte ein jüngerer Knecht, und das Gelächter der Uebrigen antwortete der spitzen Frage. Böhm wurde purpurcoth vor Zorn. „Eigentlich sollte ich auf die Reden eines Naseweis und Guckindiewelt gar nicht antworten," schrie er überlaut in seinem Aerger — „aber ich möcht's doch einem Jeden gesagt haben wenn'S ihn auch nichts anzsht, daß ich selber und freiwillig von Vrendlingen fortgegangen bin und daß mich Niemand fortgejagt hat!" „Bon dem Verwalter Steinbach geht anch die Rede, daß er von selber gegangen sei und ohne von dem Breud- . lingec Herrn gejagt zu sein. Es hat auch kein Mensch die , Beiden hinter einander herrenneu gesehen." Nenes Gelächter der Kitechte und anch der Mägde, welchen bei der lauten Art der Unterhaltung kein Wort wie gesagt, noch nichts von irgendwie entscheidenden Zu sammenstößen. General Jovellar war in Cervera an gekommen und befand sich in einer Entfernung von 40 bis 50 Kilometer von seinem Gegner Dorregaray, welcher in Suria, nördlich von Manresa stand. Savalls ist in Banolas, nördlich von Gerona. In Puigerda sind bis jetzt zwei Zufuhren voll Kriegs- und Mundvorrath für den General Martinez Campos singetroffen, welcher das Feuer gegen die Citadelle von Seo de Urgel lebhaft foctsetzen läßt. Er glaubt, binnen zehn Tagen Herr des belagertes Platzes zu werden. Die Karlisten sollen 3Z Freiwillige erschossen haben, welche zu der Besatzung von Molda (? Molla) in Catalonien gehörten. Ein Madrider Telegramm vom 9. d. Mts. besagt: „In den baskischen Provinzen und in Navarra hät die Nachricht, daß durch eine Verlängerung des Kampfes, welcher die Liberalen zu neuen Opfern zwingen würde, diese Provinzen ihrer bisher genossenen Vorrechte verlustig gehen würden, einen lebhaften Eindruck gemacht.^ Solche Drohungen werden übrigens auf den Verlauf des in der offiziösen „Politischen Correspondenz" vor. Der Bericht derselben lautet: „Dis bei und um Nevesinje kon- zentrirlen türkischen Streitkräfte, Welchs unter der klang vollen taktischen Formation einer „Division" siguriren, in Wirklichkeit aber selbst hinter der Friedensstärke einer schwachen Brigade weit zurückbleiben, werden von dem interimistischen beinahe Rücksichtslosigkeit zu nennen, wie er nun den ihm so reundlich nnd opferwillig entgegengekommenen alten Herrn > stehen ließ. Um des Letztereren Mundwinkel zuckte es : vohl ein wenig, aber mehr herb, als zornig, und dann sagte er: „Auch dieser Aufschub von nur einer Nacht ist mir hochwillkommen, mein Herr, und ich hoffe denselben trotz Ihres Widerspruches, so viel es geht, in Ihrem Interesse auszunützen. Sie haben mich nicht zum letzten Male bei sich gesehen. Ich kehre zurück, trete Ihnen auf's Neue gegenüber — aber nur, wenn die düsteren Schatten des Unglücks von Ihrer Stirn verscheucht sein werden, will ich Ihnen meinen Namen nennen. Leben Sie also wohl, mein armer Freund!" Ludwig sprang auf. Des Alten Stimme hatte vor Wehmuth und tiefinnerster Theilnahme gezittert. Der junge Mann, im Augenblicke vorher noch so abweisend, reichte ihm nun doch die Hand. . ../'Herr," sagte er — „Sie wissen ja doch kaum die Hälfte von dem, was ich weiß und was mich empört. Glauben Sie, daß meine Handlungsweise berechtigt ist. Die Schurkerei des Menschen, der hier nebenan an feinen Wunden darniederliegt, ist nur eine erbärmliche Stümperei un Vergleich zu dem Uebrigen. Doch — ich kann Ihnen das jetzt nicht enthüllen, sondern durch andere Mittel soll das ganze schändliche Gewebe ausgedeckt werden — und wenn Sie Ihrerseits denn durchaus noch ein Uebriges dazu thun und auch den zukünftigen Gatten Wally Werdenbergs als denjenigen entlarven wollen der er ist, immerhin, thun Sie es — ich will Ihnen dabei nicht hindernd in den Weg ' 'E Ihnen sogar danken, wenn das Gelingen ' . und Ihren Bemühungen ist. Sie scheinen mir ein Ehrenmann, und somit leben Sie wohl bis auf Weiteres!" Am Abgründe. Roman von Ed. Werner (Fortsetzung.) Kampfes UM so weniger Einfluß haben, als sie schon längst sür selbstverständlich gelten mußten. Sie ändern jetzt die Lage nicht im Mindesten. — Don Karlos hat in Villareal 15 Bataillone besichtigt und sich dann nach Aramayona begeben, wo er sein Hauptlager aufgeschlagen hat. In der Herzegowina stehen die Dinge im Wesent lichen wohl auf demselben Punkte, wie vorige Woche, denn die Kämpft um Trebinje, deren der Telegraph erwähnt, sind nur Episoden, die bei längerer Dauer der Insurrektion eintreten mußten. Im Allgemeinen sind die Nachrichten voller Mdersprüche; während von einer Seite die baldige Jahres belief sich der Werth der Totalverschiffungen auf 130,092,968 Pfd. Sterl, gegen 131,973,276 Pfd. Sterl und ! 48,743,961 Pfd. Sterl, in den entsprechenden Perioden der beiden Vorjahre. Der Import im Juli erreichte einen Gesammtwerth von 34,461,554 Pfd. Sterl, gegen 32,746,234 Pfd. Sterl, im Parallelmonat des Jahres vorher, d. i. eine Zunahme von 5, Proc. Ein Zuwachs ist bemerklich in daß man noch heute in kompetenten militärischen Kreisen Kasfee (3! Proc.), Papier, Zucker, Thee (33; Proc.), Wolle sich des Zweckes recht bewußt werden kann, den Selim Pascha Amtsblatt für die küninlichett und städtische» Behörden zu Freiberg nnd Braud. Sonnabend, den 14. August " und Kammgarnstoffe (ca- 5 Prozent im Werth) und andere Artikel. Eine mäßige Zunahme hingegen bekundet sich in,^ Kleidungsstücken, Baumwollstoffen, Steingutwaaren, Leinen- j andere Nachrichten wieder von dem Gegentheil. So liegen stoffen (ca. 1 Prozent im Werth), Telegraphendrähten über die Niederlage der Türken bei Nevesinje Berichte Tagesschau. Freiberg, den 13. August. Die Berathuugen über dieWehror^ bekanntlich von den größeren d utsche^ tret« deputirt worden sind, Beendigung entgegen, Vemnde gen d .»L? «LL W-hü LlLmwms wkrd d°mE durch ?u d-° Ter Inhalt dieser Instruktion solle bestätigen, daß die drei Kaifermächte die Pforte stark genug erachten, den Aufs and in der Herzegowina zu bekämpfen. Bean kann bleien Ausführungen gegenüber nur betonen, daß von einer solche" Absicht in Berliner diplomatischen Kreisen durchalls nichts Tu I «t m d d-b ch-lmch- In dr-s-r B-Uchm.g »ach M- E 0-ft-rr<ich d« D-lm-Uch der J-I°n»°n-» d-r dr-, Kaiserreiche der Pforte gegenüber macht. .... Wie man aus Berlin meldet, hat der preußische ! Landtag in seiner nächsten Session einen Gesetzentwur wegen Aufhebung des Kirchenpatronats zu erwarten. Es kann sich selbstverständlich nur um die Uebertragilng der Mronatsrechte auf die Gemeinden handeln. Die Ultra- montanen werden freilich für diese Lösung wenig Begente- rnnq zeigen; ihnen gilt als selbstverständlich, daß sammt- liche Patronatsrechte auf die Bischöfe zu übertragen seien. Jndeß, weder die Regierung noch die große Mehrheit der Bolksoertretung wird ihren Standpunkt theileu. Für die nächste Woche ist von den bairischen Bischöfen I eine gemeinsame Konferenz in Eichstädt prcjektirt, über deren I Tagesordnung Folgendes verlautet: Das Ergebniß der bairischen Wahlen hat den Erwartungen der Bischöfe bei I Weitem nicht entsprochen, da sie von den Hirtenbriefen eine durchschlagende Wirkung erwartet hatten. Dazu tritt noch der immer offener sich kundgebende Zwiespalt innerhalb der klerikalen Partei selbst, so daß die gesammte ultramontane Agitation Baierns in ihrem Erfolge gefährdet erscheint, i Die Bischöfe beabsichtigen nun durch eine erneuerte gemein- I schastliche Kundgebung noch vor Eröffnung des bairischen I Landtages die Partei zu stärken und zu geschlossenem Vor gehen zu ermuthigeu. Die Kundgebung wird voraussichtlich in einer Adresse an den König Ludwig bestehen, worin die Bischöse versuchen werden, ihre während der Wahlen einge nommene Haltung zu begründen. Die erste Anregung u. s. w. Für die abgelaufenen sieben Monate des Erstaunt, erschrocken fast hörte Viktor diesen Aus führungen, diesen düsteren, drohenden Andeutungen zu. Sollte der junge Mann von der Unschuld seines Vaters an dem ihm schuldgcgebcnen Mord eine Ahnung, wohl gar ein Wissen haben? Unmöglich, unmöglich! Wie war das denkbar? Kein Zeuge war bei jener gräßlichen That Megen gewesen, Schweigen und Einsamkeit ringsum. Gewaltsam fast mußte Viktor Werdeuberg diesen Strom Winer Gedanken hemmen, um nur darüber nicht das Nächste ans den Augen zu verlieren. „Sie widersetzen sich einer weiteren Verfolgung des Gegenstandes gerade in dem Augenblicke," sagte er — „wo eaen das Dunkel sich^ in glückverheißender Weise auszuhellen degmm. Möchten Sie doch nur einigen wenigen Glauben noch bewahrt haben, Glauben zum Mindesten an denjenigen welchen iLie noch keiner Treulosigkeit gegen Ihre Person, zu zechen vermögen, nämlich gegen mich. Sie wollen der Erfüllung Ihrer besten Hoffnungen entsagen. Gut, die kE eine hohe Tugend sein; aber nur daun, wenn a^e anderen Tugenden erschöpft sind, nicht eher! Ich wem nicht, welcher Art der Weg sein mag, den zu gehen Sie dkfti? Entt^ gewesen sind. Geben ^.»e Viesen Entschluß Nicht auf, das verlanae ick Nicki sondern vertagen Sie nur seine Ausführung." L-E«7, " k-ch