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(Na 1. 2. Z. 4. b. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. IS. 16. 17. Ritterc 18. 19. 20. 21,lRitterg 22. 23. 24. 1. 2. Es wir! macht, daß Forstre Lang Forstre Forstre Rittergi Rittergi Naur Ritterg Bezeichne ständigen Canzle dorf. Ritterg Erziehung ungsanstc dorf. Kammero dorf. Rittergut Canzleile bürg. Rittergut dorf. Rittergu Canzleil« Halsb Canzleil« zu Hc Rittergu dorf. Rittergu Henne Canzleil rinne. Canzleil Freigut 8 Z o Kai Großschii ständig und sicherte die Einleitung einer strengen Unter- uchung zu; neuestens aber weigert sie sich wieder, ihre Ver- prechungen zu erfüllen, und ruft durch ihr ganzes Verhalten iei den Engländern den Verdacht wach, als sei es ihr nur darum zu thun gewesen, Zeit zu gewinnen, und als habe sie an eine ernstliche Genugthuung niemals gedacht. Nun wollen sich aber die Engländer mit leeren Versprechungen nicht abspeisen lasten, und es wird in Folge dessen das Verhältnis zwischen beiden Tbeilen täglich gespannter und eine gewisse Panik in den Hafenstädten beginnt sich auch zu zeigen. Sollte der Krieg wirklich zum Ausbruche kommen, so wird man die Chinesen von demselben kaum überrascht finden. Es ist eine bekannte Thatsache, daß China schon längst rüstet, und zwar nicht etwa erst von gestern her, sondern schon seit mehr als einem Jahre. Als der Streit mit Japan um Formosas willen im Zuge war, da legte China bereits allenthalben Befestigungen an, versah seine Truppen mit modernen Mafien, vervollständigte seine Heeres- abtheilungen, vermehrte und armirte die Flotte — kürz, es traf so umfastende Kriegsvorbereitungen, daß man sich un willkürlich fragen mußte, ob denn alle die Anstrengungen blos um Fonnoias willen wohl der Mühe lohnten? Persönlichkeiten, welche den Charakter der Chinesen und die Verhältnisse des Landes genau kennen, sprachen schon damals den Gedanken aus, daß die Rüstungen unmöglich gegen Japan gerichtet sein könnten, mit welchem Krieg zu führen eine ernstliche Absicht ja doch niemals bestand. Es liege vielmehr die Vermuthung nahe, daß China gegen irgend eine europäische Macht rüste, am wahrscheinlichsten gegen die Engländer, mit denen es schon seit einer Reihe von Jahren auf gespanntem Fuße steht. Und diese Annabme scheint sich nun wirklich zu bestätigen. Je weiter die Rü stungen der Chinesen vorwärts schritten, desto mehr lüfteten sie die Maske achtungsvoller Freundlichkeit, welche sie bis da hin den Engländern gegenüber angenommen halten, desto häufiger und unzweideutiger wurden die Anzeichen, daß die Regierung des Himmlischen Reiches sich just darüber kein graues Haar wachsen lasten würde, wenn es zu einem offenen Zerwürfnisse mit England käme. Auch jetzt dauern die Rüstungen und die Befestigungsarbeiten noch immer fort. Amerikanische Artillerie- und Marine- Offiziere, ' welche in chinesischen Diensten stehen, sind vor Kurzem ans ' Europa zurückgekehrt, wohin die Regierung sie geschickt hatte, ! um Kanonen einzukaufen, den Bau der von China bestellten j Torpedoschiffe zu überwachen und militärische Studien an- ! zustellen. Die Offiziere haben eine große Waffenladung und viel Munition mit sich gebracht. Alles das wurde in der L zu Be des T Kreis Christ und! wohnl straße storbe In Ge der obrigkeitli Gutsbezirke u hauptmannsch aufgeführten Fre Frankreich. In einer Versammlung von Deputirten der Linken ist beschlossen worden, daran feftzuhalten, daß die Nationalversamm lung, selbst wenn sie sich inzwischen auf einige Zeit vertagen sollte, im November aufgelöst werde und daß nur die nochwendizsten Gesetzentwürfe berathen werden, die übrigen aber unerledigt bleib« sollen. — Der Etat der Stadt Paris für 1876 ist jetzt dem Munizipalrath vorgelegt worden, er umfaßt 307 Millionen Franken. Wäre Berlin im VerbälMitz zu seiner Einwohnerzahl in gleichem Maße belastet, so müßten dort ungefähr 160 Million« Franken oder 128 Millionen Marl oder beinahe der vierfache Betrag seiner jetzigen Einkommenssumme aufgebracht werd« M Fond für unvorhergesehene Ausgaben sind 6^ Millionen auHe- worfen, man reicht aber niemals mit demselben aus, obgleich er jedes Jahr erhöht wird. Hier ist es also ganz ebenso wie in der deutschen Hauptstadt. — Der Herzog von Decazes wird seine Kur in Vichy am 22. beenden und früher zurückkehren, um dem in Paris erwarteten Erzherzog Albrecht von Oesterreich seine Aufwartung machen zu können. — Der Löwe des Tages ist augenblicklich der am 17. in der französischen Hauptstadt einge- troffcne Sultan von Zanzibar. Er wurde bei seiner An kunft von Mac Mahon und den Ministern empfangen. Nächste« Donnerstag soll ihm zu Ehren ein großes Diner in der Präsi dentschaft statlsinden und in den Gärten von Versailles ein Garten fest abgehalten werden, an welchem die berühmten Wasser spiel« hie Ehe m ! Dem u M Hinde Etwaige a prachen sü samten a ! Die Bei ü den Gen Hal in S Berlin, Spanien. Die Karlisten haben am 18. d. Puykerda bis 7 Uhr Abend? beschossen, ohne jedoch erheblichen Schaden anzurichten. Um 9 Uhr sind dieselben plötzlich abgezogen. Die in Puykerda befind lichen Truppen brachen sosort zur Verfolgung der Karlisten auf. Türkei. Die von der Pforte nach der Herzegowina entsendeten Kom missäre, welche den Auftrag halten, mit den Tumultuanten zu unteryandcln, haben unter dem 16. d. M. die telegraphische Meldung nach Konstantinopel gelangen lassen, daß cs ihnen nicht möglich gewesen wäre, ihre Mission zu erfüllen. Den Ruhestörer» wäre es gelungen, in dem zwischen Mostar und der österreichisch« Grenze bei Ragusa gelegenen Gebiete Unterstützung zu finden mid sie bedrohten alle, die sich nicht ihrer Sache annehmen wollt« mit Anwendung von Gewalt. Die Kommissäre sind der Meinung, daß man Truppen zur Unterdrückung der Unruhen entsend« müsse. Aus Mostar selbst meldet eine Depesche vom 19. d., daß die türkische Regierung nach einem Auflaus bei Nevefigne vergeblich versucht hat, Lie aufrührerischen Dorfbewohner zu be stimmen, die Waffen niederzulezen. Am 16. d. M. sind i» Mostar zwei Abthcilungen türkischer Truppen eingerückt. I» Ucbrizen ist die ganze Bewegung unter der christlichen Dorfbe völkerung aui wenige kleine Ortschaften beschränkt. Rutzlaud. Zu Ehren des Königs von Schweden sand am 17. bei Kroa- siadt eine Flollenrcvuc statt. Im Lause deS folgenden Tage- besuchte der König die Peter-Paul-Festung und wohnte später d« Hebungen der vereinigten Löschkommandos auf dem Marsfelde bei. DaS Dejeuner nahm der König im Winterpalais ein und besichtigte sodann die Isaak-Kathedrale, die Hauptlclegraphenstatioiy die Akademie der Künste, die Kasan-Kathedrale und die kaiserliche öffentliche Bibliothek. Nach Lem Diner in der Eremitage begab sich der König nach Peterhos wo am Abend im Theater Gala vorstellung und Ball stattfand. Während der Anwesenheit de? Königs in der Hauptstadt prangte dieselbe in vollem Flaggen- ichmuck. Oesterreich-Ungarn. Der Kaiser Franz Josef hat anläßlich der Leichenfeier de? verewigten Kaiser Ferdinand dem preußischen General v. Blumenthal und dem sächsischen Kriegsminister General v. Fabrice, das Grotztreuz des LeopoldordenS mit der Kriegsdekoration des Sommandcur- kreuzes desselben verliehen. — Anläßlich seiner jüngsten Zusammm- kunfl mit dem Kaiser Alexander hat Ler Kaiser Franz Josef dem Generaladjutanten des Kaisers von Rußland, Fürsten Suwarow, das Grohkreuz Les Stefansordens verliehen. Italien. Der Bischof von Ischia, welcher ungesetzlicher Weise L« bischöflichen Palast bewohnt, ist aufgcfordert worden, denselben zu verlassen. den kaiserlichen Arsenalen aufgestapelt, wo schon die vom deutschen Fabrikanten Krupp gelieferten Kanonen liegen. Außerdem sind dieser Tage wieder 50 Armstrongkanouen und zehn Torpedoschiffe angekommen. Dies Alles deutet an, daß China von einem Kriege gewiß nicht überrascht werden wird, und es darf in dieser Beziehung nur noch auf die Thatsache hingewiesen werden, daß die Regierung inNunnan, der westlichen Provinz. gegen Birma zu, nun schon seit einem halben Jahre Truppen sammelt. Ein Heer von vielleicht 80,000 Mann steht dort. Bis jetzt hieß es, es werde gegen Kaschgar und die andern abgefallenen Grenz völker verwendet werden; nun aber hat man es immerhin trefflich zur Hand, wenn die Engländer Birma den Krieg erklären sollten, in welchem Falle man natürlich dem be freundeten Könige zu Hilfe eilen würde. Uebrigens ist der Krieg noch nicht erklärt und es würde daher voreilig sein, schon heute bestimmte Schlüffe ziehen zu wollen, Aus Amerika kommen grauenvolle Nachrichten über das jüngste fürchterliche Erdbeben an den Grenzen von Columbia und Venezuela. Die Stadt Cuenta liegt in Ruinen, nicht ein einziges Haus ist stehen geblieben. Die Zahl der Umgekommenen schätzt man auf 5000. Die wenigen Familien, die gerettet wurden, wohnen nun in den Umgebungen der ehemaligen Stadt und leben von der Hand zum Mund, aber sie werden bald genöthigt sein sich zurück zuziehen, da die verwesenden Kadaver ihnen nicht gestatten werden zu bleiben. Es ist herzzerreißend die Verwundeten zu sehen, die keine Pflege genießen und die in ihrer jetzigen Die liberalen Blätter Frankreichs beginnen mehr und mehr einzusehen, welch' ungeheurer Fehler durch das üeue Unterrichtsgesetz begangen worden ist. Sie strömen über von Klagen und Vorwürfen, während die klerikale Presse jubelnd ausrust: „Nun ist die Sache der Freiheit gewonnen, die des Monopols verloren. Nach siebenund dreißigjährigem Warten, nach so vielen Enttäuschungen, ist es uns endlich vergönnt, das zu sehen, was wir stets als das sicherste menschliche Mittel der Wiederauferstehung und des Heils verkündigt hatten. Durch die Unterrichtsfreiheit tritt das Christ ent hum in das politische Leben ein und fängt wiedemm an, eine thätige soziale Institution zu werden." O Ihr Heuchler! Der Zwischenfall zwischen Englandund dem Himmlischen Reiche scheint denn doch eine ernstere Wendung anzunehmen und es ist heute nicht mehr unwahrscheinlich, daß der Krieg zum Ausbruch kommen wird. Die Ursache dazu war der hinterlistige Ueberfall einer englischen Expedition, die von Indien aus über das Königreich Birma einen Landweg nach China aufsuchen sollte. Der Vorfall rief große Erregung in englischen Kreisen hervor und gab Anlaß zu Beschwerden nach zwei verschiedenen Richtungen hin; man verlangte Genugthuung erstens von dem Könige von Birma, den man aus vielfachen Gründen für den intellectuellen Urheber des Ueberfalls hielt, zweitens aber bei der chinesischen Regiemng selbst. Diese letztere nun zeigte sich anfangs recht zuvorkommend, desavouirte die Grenzbehörden voll- TageMau. Freiberg, den 20. Juli. lieber das Befinden des Kaisers kommen aus Gastein die günstigsten Nachrichten. Die Bäder bekommen ihm vor- ; trefflich und untemimmt derselbe tägliche Spaziergänge. , Es sind Zweifel laut geworden, ob die Zeit von drei i Monaten, welche dem Reichstage für seine nächste Session i zugewiesen ist, nicht eine zu kurze für die Erledigung aller ihm zugedachten Vorlagen sein werde. Dem gegenüber ist i zu bemerken, das es nicht in der Absicht der Regiemng > zu liegen scheint, Vorlagen von größerer Wichtigkeit zu machen, so daß sogar eine eingehende Berathung der Justiz reformgesetze ermöglicht wäre. Die Einberufung des Reichs tages ist ungefähr auf die dritte Woche des Oktober vor gesehen, wobei man annimmt, daß bis zu dieser Zeit die Arbeiten der Justizkommission zu einem vorläufigen Abschluß gelangt sein werden. Daß Fürst Bismarck zu den Reichs tagsverhandlungen in Berlin sein wird, hält man in unter richteten Kreisen für unwahrscheinlich, da seine Anwesenheit nicht unbedingt erforderlich ist und er geneigt sein soll, seinen Urlaub bis in den November hinein auszudehnen, nachdem derselbe eventuell eine Unterbrechung durch die italienische Reise des Kaisers gefunden haben wird. Wie verlautet, beabsichtigt Fürst Bismarck von Italien wiedemm nach Varzin zurückzukehren. In Baiern wird nächstes Jahr zur Gedächtnißfeier des 25jährigen Bestandes des Münchner Kunstgewerbevereins eine allgemeine deutsche Kunst- und Kunstindustrieausstellung alter und neuer deutscher Meister veranstaltet werden. Die Ausstellung bleibt durchaus nicht auf München beschränkt, sondern alle deutschen Künstler und Kunstindustriellen, die Oesterreich's und der deutschen Schweiz mit inbegriffen, sollen zur Beschickung derselben eingeladen werden. Der König von Baiem hat das Protektorat dieser Ausstellung übernommen, für welche bereits ein Garantiefond von 100,000 Gulden gesichert ist. Die österreichischen Blätter besprechen fast aus nahmslos das Unterbleiben der erst offiziös angekündigten Zusammenkunft des Kaisers Wilhelm mit dem Könige von Baiem und versehen je nach dem Parteistandpunkte den Vorfall mit ihren Bemerkungen. Die deutsch-feindlichen Joumale bewillkommnen in dem Entschluße des Königs ein Zeichen, daß er wenigstens nicht ganz den „preußischen Krallen" verfallen will. Andere Blätter erklären sich die Abreise Ludwigs durch seine Eigenheiten, die ihn als „Romantiker unter den Fürsten ' charakterisiren. Lage nicht lange am Leben bleiben können. Diebe und Räuber aus der Umgegend Hausen in der unglücklichen Stadt. Vierhundert Maulesel wurden femer in den Straßen getödtet und da Niemand da ist, um sie wegzuschaffen, tragen sie ebenfalls dazu bei den Aufenthalt unerträglich zu machen. Der Vulkan hat übrigens seine Thätigkeit noch nicht eingestellt. Nach Briefen auf Ocana dauern die Erd stöße noch immer fort. Deutsches Reich. Die in der letzten Zeit als nahe bevorstehend bezeichnete Auf hebung des Pf crdeausfuhrverbotS soll auS dem Grunde noch nicht bev erstehen, da augenblicklich noch dieselben Bedenk« vorhanden find, welche beim Erlaß des Verbots maßgebend war« AuS den russischen Grcnzdistrikten wird neuerdings von großartig« Pferdeankäufcn s-itens der französischen Regierung berichtet, waS befürchten läßt, daß nach Aufhebung des Ausfuhrverbots Frankreich sofort sein Augenmerk auf den deutsch« Markl richten würde. — An die vielen in letzter Zeil angcstellten Untersuchungen wird sich eine neue anrcihcn, deren Zweck es ist, die Wünsche deS Handelsstandes in Bezug auf den neu zu schließenden deutsch - italienischen Handelsvertrag zu vernehmen. Man beabsichtigt zu diesem Zweck aber nicht, einzelne Sachverständige zu hören, sondern wird an die Handelskammern das Ersuch« stellen, ihre diesbezüglichen Wünsche zu äußern. Es steht zu er- warten, daß dieselbe Maßregel auch bei den später ablaufend« Verträgen mit andern europäischen Staaten gehandhabt werd« wird. — Das Bezirksgericht zu Freising (Baiern) hat drei Geistliche wegen Verletzung des Vercinsgesetzes durch Abhaltung von Jubiläumsprozcsfionen zu Geldstrafen bis zu 12 Thaler» verurtheilt. - „Ganz in der Ordnung, daß Sie das sagen ließen; ich wünschte, daß es geschah." Mit diesen Worten brachte der alte Herr das Gespräch über die eigentliche Absicht seines Kommens gänzlich ab und fing von gleichgültigen Dingen zu unterhalten an. Nordheim aber, der noch gar nicht einmal Nachricht von Böhm erhalten hatte, ob das vorstehende Rendezvous Ludwig's und Wally's dem Vater der Letzteren verrathen worden sei, wurde von den schlimmsten Befürchtungen ge foltert. Der alte Herr kam, um den Liebhaber seiner Tochter zu besuchen. War es nicht dennoch möglich, daß Wally den Vater zu milderen Gesinnungen umgestimmt, daß sie unter irgend einer Bedingung oder Form ihm die Zustimmung, die er bisher so hart verweigerte, abgeschmeichelt haben konnte? Gewiß, so dachte Nordheim, lag etwas Aehnliches vor, denn welche andere Mittheilung konnte Werdenberg an Steinbach zu machen haben? Entweder hatte er ihm gar nichts mehr zu sagen und vermied es demzufolge, mit ihm zusammenzutreffen — oder er hatte ihm diejenige Botschaft zu überbringen, welche - für Ludwig von allen die erfreulichste sein mußte. Langsam schlichen für Nordheim die Minuten dahin, bis endlich nahezu eine Viertelstunde verronnen war. Da öffnete sich die Thür — der Verwalter erschien grüßend, Spannung in jeder seiner Mienen, in dem Rahmen derselben. „Herr Werdenberg wünschten mit mir zu sprechen", sagte er, und seine Stimme zitterte ein wenig. „Ich stehe zu Ihrer Verfügung." „Ich danke Ihnen für Ihr bereitwilliges Entgegenkommen", erwiderte der alte Herr und erhob sich von dem Sessel, auf welchem er auf Nordheims Einladung Platz genommen hatte. „Allerdings wäre es mir sehr angenehm, mit Ihnen und zwar allein sprechen zu können." Nordheim beeilte sich, die beiden Männer allein zu affen. Ludwig aber zog es vor, den Vater Wally's nach seinem Zimmer zu führen. Der alte Herr nahm Platz und hob — es war ihm nicht leicht, zu sprechen — also an: „Ohne mein Dazuthun, Herr Steinbach, habe ich von der Verabredung eines Rendezvous zwischen Ihnen und meiner Tochter Kenntniß erhalten." „Der tolle Heinz!" stieß Ludwig hervor, den Verdacht zum Ausdruck bringend, von welchem er bei Werdenbergs Worten erfaßt wurde. Aber der Vater Wally's schüttelte den Kopf und sagte in seiner ruhigen und festen Weise: „Sie täuschen sich. Nicht der tolle Heinz hat mir jene Mittheilung gemacht, sondern ein anderer Menschs dessen Namen ich natürlich nicht nennen werde. Ich weiß auch, daß Sie mit meiner Tochter eine wahrscheinlich ziemlich regelmäßige Korrespondenz unterhalten." Ludwig wußte gar nicht, was er zu dieser Einleitung sagen sollte. Aus den verschlossenen Mienen des alten Herrn konnte er nicht abnehmen, in welcher Weise sich das Gespräch weiter entwickeln würde. Aber da Werdenberg eine Pause machte, sagte er doch: „Ich gestehe, daß Ihre Nachrichten auf Wahrheit be ruhen, daß ich mich aber wundern würde, wenn Sie Anderes erwartet haben sollten." „Gut, Sie geben also zu, daß ich recht berichtet bin?" erwiderte Werdenberg, ohne auf Ludwigs letzte Aeußerung einzugehen. „Gewiß; ich sehe keine Veranlassung, Sie zu belügen, und ich gestehe sogar, daß ich die Verbindung mit Fräulein Wally noch femer aufrecht zu erhalten gedenke. Wenigstens werde ich es zunächst nicht sein, der dieselbe abbricht." - „Doch, doch, gerade Sie sollen es sein, und gerade um Sie zu bewegen, Herr Steinbach, bin ich heut zu Ihnen gekommen." (Forts, folgt.)