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159 K« R ;eue» (Kor setz iig kolgt) eit dar sich ab- daffübe »Pf^ r» « tollen, <s«tz- iedeüe ier und wSstraß» tz», and«« Lay. die zwar der preußische Handelsminister nicht will, sie ab«H indirekt gestattet. - i. Er gab ihr den Brief ihres Vaters, den dieser naä der Szene geschrieben hatte, welche Ludwigs Entfernunc veranlaßte. Wally nahm das Schreiben und las es ""r um ihres Vaters Gesinnungen kennen zu lernen! ^hre Hand zitterte heftig, als sie den Brief seinem Eigen- thumer wieder zurückstellte. Aber sie blickte ihn fest an und fragte ruhig: „Warum nun sagen Sie mir dies Alles, Herr Nordheim. „Um in Etwas meine Schuld zu sühnen. Ich trete zurück — nicht Ihnen gegenüber, denn das thun zu wollen wäre eine Thorheit. Nein, Herm Weidenberg gegenüber, welcher sich vielleicht durch die mir gemachte Zusage gebunden fühlt. Ihre Wangen sind bleich, mein Fräulein — ich habe Sie des frischen Roths beraubt durch jene Werbung. Jetzt trete ich zurück und — es wird noch Alles gut werden. Ein Mann von so strenger Rechtlichkeit, wie Ihr Herr Vater, konnte nicht anders handeln, als den zweiten Bewerber abweisen, nachdem er dem ersten mit Ja geantwortet." Einen verschleierten, unsicheren Blick ließ er über des Mädchens bisher so kaltes Angesicht streifen, um zu prüfen, welchen Eindruck seine schlangenklugen Worte ge macht hätten und siehe da — sie sah zwar noch immer unendlich traurig, doch weitaus nicht mehr so streng uüd abweisend, nein, schon fast theilnehmend auf ihn. „Herr Nordheim", hob sie an und schüttelte trübe iltsn. nari» regens wdund« ngeschjst » Wohl» zu THÄ mei«, h»s »eimouatl, 1 Mk. 00 Pf. miß An. MvE 7b Pf. ^le Skebakttou vv- findet sich Rinnen- «Oßt SSL. ll. Et. >en Kopf — „ich glaube es, daß Sie es gut meine», ich will Sie auch in sofem beruhigen, als ich Ihnen gestehe, daß Ihr Betragen von heut vielleicht Sie weniger — unangenehm erscheinen läßt Indessen wird Ihr Rücktritt, wie ich leider befürchte, außerdem wohl keine Folgen haben " „Doch, doch!" eiferte Nordheim. „Vergeßen Sie Ihres Herrn Vaters Brief nicht!" „Gerade dieser Brief veranlaßt meine Behauptung. Ich lese daraus nur, wem meine Neigung nicht ge hören soll." „Vielleicht haben Sie Recht, obschon ich nicht einsehe, warum Herr Werdenberg gerade jenen Mann, gewisser maßen seinen Pflegesohn, perhorresziren soll — und warum nicht durch meinen Rücktritt Herrn Weidenbergs Drängen zu einer positiven Entscheidung Ihrerseits gegenstandslos würde." Die letzten Worte galten der unverkennbaren Absicht Wally's, sich zu entfernen und so das Gespräch abzubrechen. ' Sie war glühend roth geworden, sie, die vorher so Bleiche, als er von der schändlichen Scene auf dem Gloriett sprach, ; als er verwegen genug war, selber sie daran zu erinnern. ' Aber da er von einer ihn noch beherrschenden Leidenschaft anhob, da war es nicht nur Empörung, wovon sie erfaßt ward, sondern mehr noch Angst, entsetzliche und unerklärliche Angst. „Um meinetwillen?" fragte sie leise und blieb halb abgewendet doch wieder stehen. „Wie das, Herr Nord heim?" „Cie sollen es bald hören!" erwiderte Nordheim und ein bittender, flehender Blick traf sie. „O, es ist so un endlich schwer, sich selber anklagen zu müssen — und ich bin es so wenig gewöhnt. Doch — hinweg mit diesen Gedanken! Ich verließ Herrn Werdenberg so glücklich, wie . ich es nicht gehofft hatte. Ich durfte auf seine Zustimmung rechnen, ich war auf gefordert, mich mit Ihnen in Ver- ' bindung zu setzen. Sie waren nicht daheim, Arbeiter gaben mir an, nach welcher Richtung Sie gegangen seien. Ich i kam nach dem Gloriett und der Wahnwitz ließ mich, dem ein einziger Blick sagte, daß sein Himmel ihm für immerdar > entrißen sei, thun, was ich selbst mir nie wieder verzeihen werde. Ich will auch nicht, daß Sie verzeihen sollen, o ' nein — aber vielleicht wird Ihr Urtheil fernerhin nicht ' mehr so hart sein, als es jetzt noch sein mag, wenn ich > Ihnen sage, daß — daß ich die Bereitwilligkeit des Herm - Werdenberg, meinen Wünschen entgegen zu kommen, fernerhin ' nicht mehr beachten will. Ich erhielt einen Brief — bitte, i lesen Sie." Feuilleton. , Am Abgrunde. Roman von Loerner. (Fortsetzung ) Ohne den Arm anzunehmen, welchen er ihr bot, schritt I sie ihm voran nach den verwilderten, unschönen Park- I anlagen. „Wir sind allein," hob sie an, in kurzer Entfernung » von dem Herrenhause hinter einem BoSquet stehen bleibend. Nordheim seufzte. Sein Blick war auf den Boden I geheftet, auf den Absatz, mit welchem er in den Kies des I Weges bohrte. I „Fräulein Wally," sagte er langsam und wie mit I schwerem, innerem Entschluße — „Fräulein Werdenberg, I Ihr Herr Papa ist augenscheinlich rücksichtsvoll genug ge- I wesen, Ihnen von einem Besuche nichts zu sagen, welchen I ich am verflossenen Montage Vormittags in Brendlingen I »hm abstattete. Ist diese meine Voraussetzung begründet? I -^^mgs", erwiderte Wally, mit einem raschen I An»!» d" ganze, wie gebrochen erscheinende Gestalt des U musternd, da ihr nun auf einmal I Ahnun« kz I Werdenberg" fuhr Nordheim scheu und I § fort — „Sie verachten mich, Sie müssen mick dem Betragen, welches nach jenem W Besuche beiJhrem Herrn Vater ich mir zu Schulden lammen ließ. Es gibt keine Entschuldigung dafür, ich — u"d an Stelle von Milderungsgründen muß noch mrt erschwerenden Umständen bekannt »machen. Ich war bei Herrn Werdenberg gewesen um 'dm um Ihre Hand anzuhalten. Lassen Sie mich F-rLS Meiben Sie, ich bitte, ich bes^ ""'i, »Villen, sondern um Ihrer selbst will^U" memet- Die stete Klage der Elsaß-Lothringer, oder dvchs der dortigen Protestpartei, daß das Land unter tlnbuv großen Steuerdrucks seit der Einverleibung in das deutsch« Reich seufze, findet ihre treffendste Widerlegung in der statistischen Nachweisung des Landeshaushalts von Elsaß- Lothringen für daS Jahr 1876. Danach ergiebt sich/ doch Frankreich ein volles Drittel mehr an Staatslasten in den Departements erhoben hat, welche das jetzige Elsaß- Lothringen bildeten. Der Etat wird nicht nur der dortigen Bevölkerung die Augen öffnen, wenn sie es wirklich bisher nicht gemerkt haben sollte, daß sie pro Kopf nur 20 Mark anstatt der früheren 31 Mark zu zahlen hat, sondern aüH dem deutschen Reichstage den Beweis von der völligen Grundlosigkeit der Behauptungen liefern, in deren Miß» stellung die elsaß-lothringischen Abgeordneten sich gefielen- Gegen die Zahlen können Phrasen nicht ankämpfen; füt die deutschen Steuererhebungen steht nach höchster Schätzung die Zahl 13,797,643 Mark, für die französischen die Zahl 19,206,012 Mark fest. Es hat also eine Lastenverminderung Tagesschau. Freiberg, den 12. Juli. Die Freundschaft zwischen unseren Kreuzrittern^ „Katholischen Volksblatt aus Sachsen , deren wir de , im Leitartikel der Sonnabend-NumE folgende Sätze vervollständigt: Re- 1)Die Ausschließung Oesterrerchs, s°wiediegewal^ ieitiauna der Throne mehrerer deutscher Bundesfürnen und^ der Selbständigkeit ihrer ^Eer , zum Zweck der Herbeiführung einer festeren Emhett Deutschlands, müssen wir auf das Tiefste beklagen; 2) durch die Zerstömng des Kirchenstaates und damit des ältesten und legitimsten Thrones und besonders durch Zulassung und Gutheißung derselben von Seilen der anderen Mächte, ist das ganze chrtsillcheStaatengebaude seines festesten Fundamentes beraubt, und es 'st. dadurch der Rechtsbestand aller staatlichen Ordnung mit in Frage gestellt worden. Deshalb ist - »n.s S)die Wiederherstellung der weltlichen Herrschaft des Papstes die erste und nothwendigste Bedingung zur Wiederauf- richtung eines auf christlicher Grundlage ruhenden sMe^Ww^erynsieU^ einer möglichst engen Verbindung zwischen Oesterreich und Deutschland, sowie 'ucht nur die gewissenhafte Achtung der noch bestehenden, sondern auch die möglichste Wiederherstellung der ge waltsam verletzten Rechte der deutschen Fürsten und Volksstämme, die nothwendige Bedingung zu emer segensreichen Fortentwicklung der tatsächlich bestehenden Verhältnisse zu einer den Frieden Europas sichernden deutschen Föderation. * . . , . Hieran knüpft das Römlings-Blatt noch einige freund liche Ermahnungen und Ermunterungen für die konservative Partei, damit sie in diesem Sinne das protestantische sächsische Volk bearbeite und schließt dann: „Möge es dem „Konser vativen Verein" gelingen, in dieser Richtung gute Früchte zu erzielen. Mit diesen Wünschen begrüßen wir seine Begründung. Auch seine ferneren Bestrebungen werden wir, insoweit sie nicht mit den unserigen in Widerspruch j treten, stets mit warmem Interesse begleiten." Dieses l Herzensbündniß wird hoffentlich im sächsischen Volke seine I Wirkung nicht verfehlen, denn wer auch sonst von den I laxen Phrasen des konservativen Programms bethört sein I könnte, der muß bet nur einigem Nachdenken sich doch I des Wortes erinnernn: „Cage mir, mit wem du umgehst, I und ich will dir sagen, wer du list." Für die preußischen Staatsbahnen und die unter der Verwaltung des Staates stehenden Eisenbahnen ist eine Entscheidung ergangen, wonach fortan das auf einfache Billets gewährte Freigepäck in Wegfall kommen soll, auch sollen statt der dreitägigen Retourbillets solche mit nur eintägiger Giltigkeit eingeführt werden. Von Seiten der Bahnverwaltung war sogar eine Erhöhung der Personen- Fahrpreisein Vorschlag gebrachtworden, welche jedoch nicht die Zustimmung des Handelsministers gefunden hat. Das Motiv für die Beschränkung der Retourbillets sollen die fortgesetzten Defraudationen der Bahnbeamten bilden, welche die mehr tägige Dauer solcher Billets zu Unterschiebungen benutzen. Was soll das heißen? Oder worin sollen diese Defraudationen bestehen? Wir vermuthen darin, daß nicht immer dieselbe Person auf das Billet zurückfährt, welche die erste Tour darauf gemacht. Es wäre doch geradezu kindisch, behaupten zu wollen, der Bahnkasse ginge dadurch etwas verloren. Oder sind andere Schmuggeleien seitens der Bahnbeamten gemeint? Dann wäre es doch wohl Sache der Eisenbahn selbst, die nöthige Kontrole über ihre Beamten herzustellen. Wie kommt das Publikum dazu, diese Unfähigkeit der Kontrole durch Erhöhung der Tarife zu bezahlest? Denn die Aufhebung der Retourbillets auf größere Entfernungen, ihre Beschränkung auf eines Tages Dauer und der Wegfall des Freigepäcks sind einfach Erhöhungen des Personentarifs, von mindestens 5,408,369 Mark stattgefunden, selbst wentt man die niedrigere Schätzung der nothwendigen Steuern von 11,129,759 Mark außer Betracht läßt. In Frankreich richtet sich jetzt die öffentliche Auf merksamkeit auf die ungeheuren Summen, welche KultyS und Klerns verschlingen. Die Ausgaben des Kultus ministeriums sind für dieses Jahr auf nahezu 54 Million^ Franks festgesetzt, wovon der größte Theil zur Erhaltung der Kirchen und Besoldung der Geistlichen verwendet wird: Der Erzbischof von Paris bezieht jährlich 50,000, die Erz bischöfe beziehen 20,000, die Kardinäle 30,000, die Bischöfe 15,000 Fr. Zu diesen Staatsgehältern kommen noch Indemnitäten für Rundreisen im Kirchensprengel, für Ein- richtungskosten, für die Bestallungspatente und vörgäntztgt Nachforschungen. Als Gegensatz zu diesen ergiebigen Stele lungen zählt man im Budget über 20,000 Pfarrverweser; die nur 900 Fr. jährlich erhalten. Im Jahr 1'876 werden-^ sich die Ausgaben für die den Pfarreien vorstehende Geiste lichkeit auf 39,607,000 Fr. belaufest, also nUr 400,000 Fv. weniger als vor dem Kriege, obgleich durch die im Jahre 1871 erfolgten Abtretungen von Landesgebiet 20 Vikariate» 109 Pfarreien und 1142 Pfarrverweserämter weggefalleu sind. Wie hat eine so erhebliche Verringerung der Personals nicht eine stärkere Abnahme der Ausgaben zur Folge ge habt? Dieses Wunder, viel handgreiflicher, als das VAA Lourdes, erklärt sich durch die stete Zunahme der Filiale« und Vikariate. Oft wird die Frage laut, wie hoch sich wohl das Vermögen der geistlichen Anstalten beziffern mag. Herr Maurici Block konstatirt, daß im Jahr 1849, als Amtsblatt für die königlichen «»d städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. Dienslag, den 13. Juli. 187A ———— FmbergerÄMgeW Handlung, zu senden. - und Tageblatt. Kaiser Wilhelm ttaf am vorigen Sonnabend Abend in Konstanz ein und wurde E der zahlreich anwesenden Be- ölkerung aufs herzlichste bewlllkommt. Aus der Thatsache, daß die drei jüngst in Wien anwesenden Thronerben von Deutschland, Rußland und Italien den Grafen Ändrassy emen Besuch gemacht und den letzteren bei sich in längeren Audienzen empfangen baben ist vielfach der Schluß gezogen worden, daß die Anzen neben ihrer offiziellen Mission noch politische lukaaben zu erfüllen hatten. Zu einer solchen Annahme liegt indeß nicht der geringste Grund vor. Die Prinzen sind einfach dem Beispiele der Monarchen gefolgt, die >eisptelsweise bei ihrer Anwesenheit in Berlin dem Fürsten Bismarck stets längere Besuche machten und denselben mehrere Male bei sich empfingen. ES ist in neuerer Zeit bei fürstlichen Besuchen an den Höfen der Großmächte Sitte geworden, auch den ersten Rathgeber des betreffenden! Monarchen zu begrüßen und auf diese Weise dem Souverän selbst eine feine Höflichkeit zu erweisen. Berlin hat davon Beweise genug, der König von Italien, der König von Schweden, kurz alle Souveräne, welche Kaiser Wilhelm ihren Besuch machten, beeilten sich zugleich dem Reichs kanzler ihre Aufmerksamkeit zu erweisen. Diesen Brauch haben auch die Kronprinzen jetzt in Wien befolgt, indem sie dem Grafen Ändrassy den ersten Besuch abstatteten.