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Weilage zuw Ireiberger Anzeiger und Hageölatt. Sonntag, den 30. Mai. 1875. werden. Weiter wurde auch die Baudeputation, deren Vorstand, und Müller der Sitzung beiwohnten, sowohl wegen der Ventilation» wie viel sammeln Sie beiläufig des ich inzwischen aber zu kräftigen Männern entwickelt haben. „Doch Jahres." — Die Haussrauen athmen nun wieder leichter aus. Die Frage, was werde ich heute kochen, lätzt sich schon besser beant worten, eS bewies solches wenigstens der heutige Wochenmarkt Grüne Gemüse, Sallat ,c. waren in großer Menge auf dem Ober- wie auf dem Buttermarkte ausgelegt, auch sah man in kleinen Quantitäten bereits frische Kirschen. Duftende Blumen sträuße, gewunden aus Maiblümchen, Fliederblüthen rc. übten auf Käufer und Käuferinnen einen gar mächtigen Reiz und wur den zur Dekoration der Zimmer vielfach angekauft. Einer Klage der Hausfrauen wollen wir noch gedenken, nämlich der, daß kotz des üppigen Futterwuchses der Oelonom seine Lutlerpreise nicht herabsetzcn will, die Sanne wurde heute immer wieder mit 3 Mk. 20 Pf. bezahlt. Unerhört ist eS aber, wenn bei so enorm hohen Preisen die Butter unvollwichtig verlauft wird, wir hören, daß heute einigen Händlern, die Butter in die Häuier tragen, 20» Stückchen in einem Mindergewicht von zusammen 304 Gramm von Polizeiwegen zerschnitten und konfiSzirt worden sind. — Das gestrige Gesammt-Gastspiel der Schauspielergesellschaft des zweiten Theaters in Dresden brachte das neue Lustspiet von Rosen: „Ein Schutzgeist" im hiesigen Stadtlheater zur Aus führung. Der Inhalt des Stückes ist reich an pikanten Episoden, obgleich der Charakter des Ganzen sich meist nur auf der Ober fläche dramatischer Kombinationen bewegt. Von Anfang bis Ende geben Mißverständnisse in den verschwägerten Familien des pensionirten KreiSpräsidcnten Blank und des Krcisgerichtsraths Redlich Ursache zu einer Kette von Eifersüchteleien, die durch den Schutzgeist Klara, jüngste Tochter des Präsidenten, ihre glückliche Lösung finden. Die Darstellung war eine sehr gerundete und effektvolle. Herr Oppenheim kopirle den alten KreisprSsidenlen frage des Kaufhaussaales als auch wegen des Neubaues einer Todtenhalle inlerpellirt und ersucht, beide Sachen fortwährend im Auge behalten zu wollen. Ein anfangs als nöthig geschildertes Postulat für Abputz dcS Petersthurmes von 900 Mark wurde gegen 2 Stimmen für nächstes Jahr zurückgesetzt. Nach ersolgter Annahme des Haushaltplanes Kat das Kollegium noch dem, die Anstellung eines 3. Assistenten bei der Stadtsteuer-Einnahme be treffenden RathSbeschlufse bei. Diese Anstellung macht sich höchst nothwendig in Folge Einführung des Staats-Einkommensteuerge setzes, der Erhebung einer Parochialanlage u. s. w. K )( Sayda, 28. Mai. Am 19. d. M. Vormittags 11 Uhr brannte in Kämmerswalde das Bauergut (drei Gebäude) deS Carl Heinrich Schab bi» auf die Umfassungsmauern nieder; trotz der schnell herbeigeeilten Hilfe konnte nur wenig gerettet «erden. Dem Besitzer ist fast fein ganzes HauS- und WirthfchaftSgeräth verbrannt. Der Auszügler Carl Schaarschuh, welcher mit größter Lebensgefahr seine Sachen und Gelder retten wollte, »ah» dabei an Händen und Gesicht solchen Schaden, daß er an den erhaltenen Brandwunden noch krank darniederlegt. Auch der Polizridimer Schulze, welcher im Auszugsgebäude wohnte, ist schwer beschädigt und hat mit seiner zahlreichen Familie fast mit leerer Hand davon gehen müssen. Aus Döbeln berichtet man der „Dr. Zig." Ein Sohn deS hiesigen Stadtraths D>. Schmieder, welcher als Handelsagent deS großen Hamburger Hauses E. Wörman an der Westküste von Afrika, in Cap Lopez wirft, ist kürzlich von einem dortigen Reger- stamm zum König ausgerufen worden. Die Beschreibung der Feierlichkeit, welche nach Angabe der Petermann fchen „Geographischen Mittheilungen" mit dieser Thronbesteigung verknüpft war, ist höchst ergötzlich. Allerdings scheint es bei diesem Negerkönigthum, ähn lich wie bei unseren Schützenkönigen, hauptsächlich auf den reich lichen „Satz" geistiger.Getränke anzukommen, welchen der neue König seinen getreuen Unterthanen zu geben verpflichtet ist. Am 26. d. Mts. wurde im DittmannSdorfer Walde bei Flöha der Leichnam des Gutsbesitzers Wünsch auS Witzschdorf welcher sich durch Erhängen entleibt hatte, ausgefunden. Der ' Entseelte, der an den Feldzügen der Jahre 1866 und 1870/71 i Theil genommen hatte und sich im Uebrigen de- besten Rufe» : erfreute, litt seit mehreren Tagen an Geistesstörung und scheint erst den Versuch gemacht zu haben, sich zu ertränken und, nachdem ihm dies nicht gelungen, den Hals abzufchneiden, bis er schließlich durch Erhängen den Tod gefunden hat. Für die bevorstehende Landtagswahl beabsichtigt man im städti schen Wahlkreise Stollberg, ZwönitzundEhrenfriederSdorf Seiten der reichslreuen Partei zunächst den bisherigen Vertreter Advokat Ur. Minkwitz in Dresden, für den Fall aber, daß der selbe ablehnen oder voraussichtlich nicht gewählt werden sollt«, ent weder den Baumeister Uhlemann in Stollberg, oder den Grund- und Hypothekenbuchführer Koch beim Gerichtsamt Ehrenfriedersdorf als Kandidaten aufzustellen. Lokales und Sächsisches. Freiberg, den 29. Mai. — Es war uns vergönnt, einen Blick in den KaufhauSsaal zu thun, wo die Herren, welche sich die Mühe gaben, die Aus stellung von Lehrlingsarbeitcn zu Stande zu bringen, eben mit Ordnen der Gegenstände beschäftigt waren. Man muh bedenken, daß die ausgestellten Sachen eben Lchrlingsarbciten sind und nur aus den Werkstätten Freibergs und der nächsten Um gebung stammen; allein einmal diesen Maßstab angelegt, wird man anerkennen müssen, daß Freibergs Handwerkerstand sich nicht allein lebhaft bei der Ausstellung betheiligte, sondern auch recht gute Arbeiten lieferte, Arbeiten, die wieterum auf die Tüchtigkeit der Meister und Lehrherrn schlichen lassen. Bravo! Ein Eingehen auf das Einzelne ist natürlich heute noch nicht möglich, das be halten wir uns sür die nächsten Tage vor; aber bereits jetzt können wir mit bestem Gewissen die Ausstellung selbst der Ein wohnerschaft zu fleißigem und zahlreichen Besuch empfehlen. Morgen, den 30. d„ werden die aus allen Gewerben mit größter Unpar teilichkeit gewählten ein und zwanzig Preisrichter ihr immerhin schwieriges Amt zu verwalten, beziehentlich zu beenden haben. — In der gestern Abend staltgefundcnen Stadlverordneten- sitzung gelangte der an dieser Stelle bereits detaillirte HauShalt- plan sür die Stadt Freiberg pro 1875 zur Berathung. Dieser wurde mit der Modifikation, noch 600 Marl zum Fond für die Pflasterung deS ObermarfteS einzustcllen, angenommen. Aus der Debatte ging hervor, daß man einem längst schon gefühlten Bc- dürfniß abgeholfen und besondere Expeditionszimmer sür die Herren Räthe einrichten wolle. Für diesen Zweck sollen im jetzigen Stadtverordnetensaal 2 Wände cingezogen, das sogenannte alte große Rathszimmer aber zuni Stadtverordnetensaal eingerichtet (Fortsetzung an» dem Hauptblatt.) Tagen für magere Zeiten einen kleinen Sparpfennig anlegen gc richte hat schon früher oft zu Kontroversen zwischen Gesetz gebung und Handelsstaat geführt. Ganz besonders erhielt dieselbe durch Einführung des deutschen Handelsgesetzbuches eine neue Anregung, da mehrere Bundesstaaten die Bestimmung dieses Gesetzes, nach welcher in Ermangelung besonderer Handelsgerichte bas gewöhnliche Gericht an dessen Stelle treten sollte, sür eine Aufforderung ansahcn, solche Spczialgerichte bei sich einzuführen. Sachsen, Württemberg, Baden und mehrere Kleinstaaten thaten diesen Schritt. Nur Preußen schloß sich dem Vorgänge nicht an, obgleich der Handelsstand sich allgemein sehr entschieden dafür aussprach. Man nahm eine solche Maßregel jedoch für spätere Zeiten in Aussicht und von beiden Häusern des Landtages wurde bei Berathung des EinsührungsgesetzcS. die Erwartung ausge sprochen, daß man auf Organisation der Handelsgerichte Bedacht nehmen wollte. Das neue Gerichtsverfassungsgesetz sollte nun diese Erwartung endlich befriedigen und gerieth dabei in der Reichskommission aus eine etwas unerwartete Klippe. — Ueber die Organisation des Landsturms bringt die „Kreuzzcitung" einen Artikel auS augenscheinlich wohlinformirter Volkswirthschastliches. Die 6 z Dividende der Sächsischen Tabakfabriktu (»arm. A. L-llenbusch) zu Dre» den ist bei der Agentur der Geraer Bank und R. Thode u To. in Dresden zu erheben. Die außerordentliche Generalversammlung de« Gteinlohlen- bauverein« KönigSarube«Bernsdorf zu Zwickau vom 24. Mai beschloß die Erhöhung de» Aktienkapital» von »50,000 Thlr. aus 800,000 Thlr. und Ausgabe von 0 vrozentigen Prioritätsaktie» auch an Stelle de» noch nicht untergebrachten Antheils de» bisherige» Aktienkapital». Behuf« Ausbringung der nSthigen Rittel zur Rieder« teusung de» Schachte« soll den Siammaktionären freigestellt werde», ihre Stammaktien unter Zuzahlung von je 75 M. m Prioritäts- Aktien umzulauschen. Eine Agentur der preußischen B ank wird zunächst vo» Lhemnitz -u« iu Meerane errichtet «erden. Die Wochenübersicht der preußischen vauk vom 22. Mai zeigt eine Zunahme de» Metallbestande« um 3,151,000 Mark, a» Rcichskaffenscheinen von 24,000 M„ an Wechseln um »41,000 R., in den Passiven an täglich fälligen Verbindlichkeiten um 3,047,000 Mark, dagegen wird verzeichnet «ine Abnahme an andere Roten um 950,000 M, an Lombardsorderungen um 023,000 M., au Efsekteu um '000 M., an sonstigen Aktien um 600 > M., in den Passive» a» umlaufenden Noten um l,270,000 M., an kündbare» verbmdtichkeft«» um 33,000 M., an sonstigen Passiven um 417,000 Mark. General versa«« laugen, welche im Monat Juni im Königreiche Sachsen stattsindeu solle»: 3. Juni: Zwickauer Brückenberg-Steinkoblenbauverei», ord., Borm iv Uhr im.Hotel zum deutschen Kaiser in Zwickau. Geich -B.: 20. Mai in Leipzig allg d. Lreditanstalt, Ludw. Gümpel, Dresden »nd Zwickau. D»r. vr. Ichurtz 5. Juni: Ostrauer Kalkgenossenschaft, außerord., Lorm. 1"j Uhr im Gasthof zum wilden Mann in Ostrau. L.-O.: Slatutenänderung. Berw. E. Ehrlich. 7. Juni: Maschinenfabrik Germania (vorm. I. S. Schwalb« u. Sohns in Lhemnitz, 2. ord, Vorm, tü Uhr Fabrikstrabe 7. Altiendeponirung bi« 3>. Mai. Gesch.-B.: 2». Mai beim Lhem- nitzer Bankverein. Aufs -R : Adv Weber 1. 7. Juni: Sächsische Wollgarnfabrik »vorm. Bebr. Eckhardt) in Großenhain, in liqu., außerord., Nachm. 4 Uhr im Sitzungs saal« d«r Fabrik. T.-O-: Reduktion der Zahl der Liquidatortu, Ergänzungswabl sür den AufsichlSraih. Aktrendeponirunz 8 Tage zuvor. Ausf.-R.: Adv. Keisselitz, Liqu. L. Quellmalz rc. 7. Juni: Niederwürschnitz - Kirchberger Steinkohlen« Ak'ienverein, ord., Vorm. 11 Uhr in Reichold'» Hotel zn Lhemnitz. T-O.: u A. Stand de« Unternehmen», Strtutenbe- ralbung, event. Neuwahl de« Aussicht-rath«. Sesch.-V.: 22. Mai in Le pzig allg. d. Ereditanstalt. in Dre»den Ed. Raksch Rachf., in Freiberg Heinrich Rove, Zwickau und Lhemnitz Direktor T. Bochmann. „So zwischen zwei- bis dreitausend Gulden im Jahre." ' „Und wie lange betreiben Sie diesen sonderbaren ' Bettel?" „Seit ich mein letztes Kind zu Grabe trug ; ungefähr zwölf Jahre." „Sie haben somit ein schönes Geld gesammelt und vertheilt. —" „Ich zähle es dem Himmel nicht vor. Es ist ja nicht mein Geld, das ich vertheile. Ich bete zu Gott, es Jenen anzurechnen, die es durch mich den Armen reichen, den ungenannten und unbekannten Wohlthätern." „Also morgen — morgen ist doch Freitag? — ist Ihr Freudentag, an dem Sie den Ertrag Ihrer Sammlungen in die Hände der Armen leeren?" fragte der Reisende, seine Geldbörse öffnend. Das Gesicht des kleinen Mannes leuchtet auf. „Besonders morgen", sagte er, sich die Hände reibend, ; „morgen halte ich Hochzeit." „Wo denn?" , „Bei mir, in meiner Familie", kichert der Alte, „ich verheirathe einen Zwerg mit einer Zwergin." „Nicht möglich!" Wahrhaftig. Ein zwanzigjähriger Bursche, den Sie für einen achtjährigen Knaben halten würden, ist der Bräutigam, und ein fast ebenso altes Mägdelein, das nicht größer als er, ist die glückliche Braut." „Ein schönes Paar! Und Ihr bestreitet die Hochzeits kosten ?" „Ich? Woher nähme ich das Geld dazu? Sie be streiten sie, sowohl all' Diejenigen, die mir ihre Börse öffnen und für meine Schützlinge eine fromme Gabe reichen Arm wie ich bin, kann ich sür sie nur betteln, nichts aber geben." „Und wovon lebt dann Ihr Paar ? Der Bettler zuckt die Achseln. „Weiß ich's ?" Von dem, was Gott eben giebt. Wovon leben sie jetzt? Man thut einen Dienst, man macht einen Gang, man hilft dem Einen im Hause, man wäscht das Geschirr, man sieht zur Küche, zum Stall, man kehrt die Zimmer, vor der Thür, man reinigt die Kleider, man sitzt am Krankenbett, an der Wiege, und dergleichen Verrichtungen mehr. Hier fällt ein Bissen, dort ein Groschen ab oder ein alter Fetzen. Ist man gesund, so braucht man wenig, da genügt ein Stück Schwarzbrot, eine Kartoffelsuppe oder ein Schluck Branntwein; ist man krank, nun, da geht man in's Krankenhaus oder ruft die Barmherzigkeit guter Menschen an. Wovon lebt der Vogel in der Luft, der Fisch im Wasser und das Thier im Walde? Gottes milde Hand ernährt sie, ernährt uns." „Der Vogel in der Luft", erwiederte der geistliche Herr, „baut sein Nest, das Thier im Walde bohrt seine Höhle; aber so ein Menschenpaar braucht ein Zimmer, Bett und Kasten, Tisch und Stuhl, Holz und Licht —" „Oho wir sind keine Prinzen! Unsereins ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bett! Das giebt's nicht. Unsereins hat ein Bündel und schläft mit noch einem Dutzend eben bürtiger Menschenkinder in einer Stube, Stroh zum Lager, zur Decke sein Gewand; ein Licht, ein Scheit Holz, ein Tisch und ein Krug für Alle. Das Elend rückt und drückt uns an einander; wir schmelzen unter einem Dach zu einer Faniilie zusammen. Es steht nun einmal in unserem heiligen Buch, das der Mensch nicht allein sein soll, und so ist es ein Gottesgebot, ein Weib zu nehmen, und Jene, die armen Leute, welche es sonst nicht gekonnt, hierzu verhelfen, verüben ein Werk der Gottesfurcht und Nächstenliebe.!" (SorUetzung folgt) Blank ganz vorzüglich, während Fran Direktor NeSmüller daS Muster einer auf übertriebene Reinlichkeit haltenden Hausfrau vor Augen führte. Fräulein Metz spielte die Rolle als Schutz geist des Hauses und deS-Familienfriedens sehr trefflich und wurde von Herrn Wilhelmi als Dr. Engert wirkungsvoll unterstütz«. Auch die übrigen Mitwirlenden thaten ihre Schuldig keit, so daß die Aufführung auf das zahlreiche Auditorium den besten Eindruck machte und durch reiche Beifallsspendcn belohnt wurde. Die darauf folgende Operette: „Das Herrgött'l hat's gebracht" von Anton Anno zeigte uns in Herrn Schwarz als Emil Waller einen recht wackercn Tenor, während die Stimme von Fräulein Kutschera (Amalie) sehr umflort war Die Rollen des Psarrer und des Küsters befanden sich in guten Händen. Lobend müssen wir noch unserer städtischen Kapelle gedenken, welche unter Direktion des Herrn Musikdirektors Heinemann die Zwischenpausen mit künstlerischen Leistungen aussüllte und die Musik der Operette zur effektreichsten Geltung brachte. Nach diesem ersten Spiel unserer Dresdner Gäste zu urtheilen, dürfte denselben für ihre weiteren Darstellungen ein zahlreicher Besuch zu prophezeien, aber auch zu wünschen sein. — Wie verlautet, haben die hiesigen Gesangvereine die löbliche Absicht, zu Gunsten der Abgebrannten in Dippoldiswalde ein gemeinsames Konzert zu veranstalten Die Ausführung dieser Idee würde gewiß allseitig mit Freuden begrüßt werden, sowohl des guten Zweckes willen, als auch des Genusses halber, welcher den hiesigen Musikfreunden damit geboten würde. — Ain gestrigen Nachmittage hatte ein Handarbeiter in Spirituosen zuviel gethan, die Beine versagten ihre Thätigkeit und so lag der Mann bewegungslos auf dem Hirtenplatzc. Mittelst Handwagen fuhr man den Trunkenbold nach der für ihn geeignetsten Stelle. — Am 17. und 18. Juli dss. Js. findet ein Sängcrfest des Sächs. Elbgausängerbundes in Dresden statt. — Der diesjährige dritte deutsche Scminarlehrertag soll am 29. September bis zum 2. Oktober in Stuttgart statlfinden. Um den Seminardireltoren und Lehrern den Besuch dieser Versamm lung zu ermöglichen, sind Lie betreffenden Behörden angewiesen worden, diese Lage, soweit dies ohne Zuträglichkeiten geschehen kann, von Prüfungen, die an den Seminaren abzuhaltcn find, frei zu lassen. — Die jetzt wieder brennend gewordene Frage der Handels - werden. Weiter wurde auch die Baudeputation, deren Vorstand, militärischer Feder, der aufs Neue beweist, wie sehr di« HeereS- Herr Stadtrath Beyer, ebenso wie die Herren Stadträche Rößler Verwaltung darauf bedacht ist, sich auf alle Möglichkeiten d«r Zukunft organisatorisch vorzubereiten. AuS den Mittheilungm des Verfassers geht in erfreulicher Weise hervor, daß auf die Heranziehung der Landsturmmannschaften, welche daS Gesetz in ganz kolossaler Ziffer zur Verfügung stellt, zunächst nur in sehr geringem Umfange Bedacht genommen wird, daß dagegen inner halb desjenigen personellen Bestandes, der sich noch im eigentlichen militärpflichtigen Alter befindet, durch möglichste AuSnutzlng der Ersatz-Reserve auf eine vollständigere Verwirklichung deSPrinzip» der allgemeinen Dienstpflicht hingewirft wird. Im klebrigen be stätigt der Artikel nur, daß, soweit überhaupt eine Heranziehung wn Landsturm-Mannschaften beabsichtigt wird, allein diej«i«n iin landsturmpflichtigen Alter befindlichen Individuen davon be troffen werden dürfen, welche bereit» ihrer gelammt« Misttär- ücht in Linie und Landwehr genügt haben, daß also da» neue besetz nicht die Wirkung haben wird, die Dienstpflicht an der Altersgrenze zwischen Landwehr und Landsturm wieder zu ver allgemeinern, also auch diejenigen Personen heranzuziehen. welche im Alter von 20 Jahren noch unbrauchbar warm oder schienen,