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Aeilage zum Ireiöerger Anzeiger und Tageblatt ^123 1875 Dienstag, den I. Jmi Di« Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlich«» St«u«rn, sowie andere Einnahmen im deutschen Reiche haben vo« >87» betragen: I. Januar bi« Ende April — Nach einer Bekanntmachung der Generaldirektion der F. Lautor und H. Hennig: sür die fünfte Gruppe endlich die Herren Kaufmann E. A Richter, Apotheker Krause und Docent Ostückenberg. M. 38,212,7« . >9,129,343 - 9,937,527 . 26I.437 - 18,» >»978 . 37,832 . 7,919,33 l - 298,284 - 2,«2b,881 . 33.171,914 . 3.33»,278 - 9.498,2»7 Bewohner der Nonnengasse und der Neuegasse aus dem Schlafe gestön. Bor einem Hause der ersteren fand ein erheblicher Exzeß , verbunden mit Schlägerei zwischen einigen Bildhauergehülfen und einem Maschinenbauer statt. Letzterer soll dabei den Kürzeren ge- ' zogen und etliche Kopfwunden, von Messer oder Hausschlüssel her rührend, davongctragen haben. — Das lönigl. sächs. stenographische Institut ist nach Mittheilung Dresdner Blätter damit beschäftigt, Material zu einer Statistik der deutschen Stenographie zu sammeln und dasselbe in einem tatistischen Jahrbuch« zusammcnzustellen. Es versendet zu diesen: Zwecke an die Kunstgenossen Fragebogen mit dem Ersuchen, alle ausgestellten, auf den Zeitraum vom 1. Juli des letzten bis 30. Juni des laufenden Jahres bezüglichen Fragen im Interesse einer möglichst vollständigen Statistik und zwar möglichst ausführlich mit Beifügung bestimmter Zahlen zu beantworten. — Die Vorarbeiten für die Ausstellung der im Königreich Sachsen befindlichen kunstgewerblichen Arbeiten vom Mittelalter bis zur Milte des 18. Jahrhunderts find nun soweit vollendet, dah, Ivie das Dr. I. hört, die Eröffnung der Ausstellung am 5. oder 6. Juni mit Sicherheit zu erwarten steht. Z- Grötzsch irma, 30. Mai. Es ist eine nicht zu leug nende und sehr erfreuliche Lhatsache, datz sich unser Ort immer mehr hebt; besonders erblickt der Besucher im Oberdorfe neue uni den Schwierigkeiten auszuweichen, die ihm die Hirten seines Glaubens entgegenstellen, die Zivil-Trauung. Ignatz, der Kaplan, wird infolge seiner ordensgefährlichen Anschauung, die dem Kaiser giebl was des Kaisers ist, exkommunizirt. Um diese Zeit besucht der alte Westfale seine nach seiner Meinung gut katholisch ge- rathenen Kinder, und findet Abtrünnige. Ingrimmig verstößt und verflucht er in seiner verbissenen Anschauung dieselben, bis ihm die bessere Erkenntnitz lehrt, datz Andersgläubige denselben An spruch auf Ehrlichkeit und Gottesfurcht erheben können; schließlich löst sich das Ganze in einer glücklichen Versöhnung auf. DaS gemüth- volle Stück spricht warm zum Herzen und die Darstellung sand ein aufmerksames, dankbares Publikum. DaS Ensemble war höchst lobcnswerth und die Einzclprodultionen ausnahmslos beifall- erregend. Nur hätten wir der Gesellschaft für den Genuß, den sie bot, eine lebhaftere Betheiligung gewünscht, Parquel wie die ersten Logen waren wenig besetzt. — Einem vergangenen Sonnabend hier seilhaltenden Fisch händler aus Chemnitz wurde eine Tonne Heringe von Polizeiwegen konfiszirt, da diese nach bezirksärztlicher Untersuchung für unge nießbar erklärt worden waren. — In Ler Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurden sächs. Staatscisenbahnen und den» Direktorium der Chemnitz-Komo- tauer Eiscnbahngesellschaft findet vom 1. Juni an zwischen den k. Staatsbahnen und der Chcmnitz-Komotauer Bahn ein direkter Güterverkehr in Kraft. — Das Direktorium des hiesigen Fraucnvercins macht be kannt, datz in den ersten Tagen des Monats Juli sowohl die Bergrath Taubelchen sowie die von Nehrhoffschen Gestiftsgcldcr an Kinder- und Dienstmädchen zur Vertheilung gelangen sollen. Bewerberinnen haben ihre Zeugnisse bis zum 24. Juni an das Direktorium cinzureichen. — In der gestrigen zweiten Gastvorstellung der NeSmüller scheu Schauspielgesellschaft führte man das Volksstück „Eine Zivil Ehe", nach Berg'S „Nemesis" frei bearbeitet von Ad. Reich, au Dieses moderne Zeitbild veranschaulicht ein Stück aus bem gegen wärtigen GeisteSkampfc zwischen Staat und Kirche, dessen Wellen bis in das innere Familienleben ihre Wirkungen tragen. Ein alter westfälischer Gutsbesitzer katholischen Glaubens hat zwei Söhne, Ignatz, Kaplan von Finstersee, und Franz, Besitzer einer Maschinenfabrik. Letzterer heirathet eine Protestantin und benützt Gebäude, theils im Entstehen begriffen, theils schon fertig. Seit dem das Dampfroß durch unsere Fluren braust, und ein mehr oder minder starker Fremdenverkehr, je nach der Jahreszeit und Witterung steigend oder fallend, dadurch herbeigeführt worden ist, seitdem ist man hier auch beflissen, den Gästen aus Nähe un Ferne etwas für Geist und Herz zu bieten, ohne dabei die Genüs des Magens zu vernachlässigen. Concerte und Gesangsvorträj von Menschen und Natursängern ziehen Musikfreunde herbei; der sinnige Naturfreund ist entzückt vom grünen Meere der Saaten und de» Liedern der Sänger der Lüfte, die den Mauern der Städte fern bleiben. Die Bahnzüge an den Sonntagen entladen sich ihrer Fahrgäste, welche, nach einer lohnenden Promenade durch das freundliche Dorf nach dem romantisch gelegenen Kurprinz, auf der Bahnrcstauration sich an süd-, mittel- und norddeutschen Bieren laben, die ihnen ein coulanter Wirth unter Scherz und Humor reicht. Von dem einsachstcn „Einfachen", durch alle Nüancen der Lagerbiere hinauf bis zum edlen „Bairisch" und deni beliebten Ber liner Weißbier gehi die Skala der Biere und wird hier geboten, also datz auch der verwöhnteste Bierfreund volle Genüge erhält. -f- Kle invoig t s berg, 30. Mai. In vergangener Woche ereignete sich hier ein sehr trauriger Unfall. Das 3jährigc Söhnchen des Gutsbesitzers und Gein.- Vorst. K. hicrsclbst wurde von einem rollenden Klotze erdrückt und sofort gctödlet. Es ist dies um so schmerzlicher, als den schwer geprüften Eltern schon vor einigen Jahren ein Kind in dem zum Gute gehörige» Teiche er trunken ist. Wie glaubhaft berichtet wird, hat der Rath der Stadt Leipzig den Beschluß gefaßt, die der Stadtgemeinde gehörenden Theater nicht mehr zu verpachten, sondern dieselben in Selbstverwaltung zu nehmen, und ihre Leitung einem angcstcllten Intendanten zu übertragen. Die Rechte und Interessen der Stadt sollen zunächst durch eine aus drei RathS-Mitgliedcrn bestehende Deputation ge wahrt und vertreten werden. — Auf dem Thüringer Bahnhofe ! in Leipzig ereignete sich am 29. Abends j11 Uhr der Unfall, Landwirthschaftliches. Das Eldorado d«r Schafzucht ist j«tzt btkamttlich Australien und zwar nicht blos für di« Wollschäfereien, w«lch« dir europäischen Märkte von Jahr zu Jahr mehr mit ihre» Prädutte überschwemmen und für Deutschland die Wollprodultton bereit» zu einem unrentabel» Geschäft gemacht haben, sondern auch für di« Stammschäfereien, die kolossale Preise für ihre Zuchtthiere erzielen. So wird in der „landwirthschafll. Presse" berichtet, daß ein Herr JameS Gibson in Tasmania für den berühmt« Zuchtdock „Str Thomas" in öffentlicher Auction di« Summe von 680 Guineen — 14,280 Mark erhielt. Für ein zweijähriges Mutterschaf er zielten die Heerdenbesitzer Dawling und Söhne 140 Guineen --- 2940 Mark. DaS sind Preise, wie sie in Deutschland zur Zett des höchsten Flors des goldenen Vließes wohl niemals bezahlt worden sind. ' Preisrichtern wurden nun die Listen derjenigen Gruppen einge- händigt, welche beziehentlich ihrer Beurtheilung unterworfen waren, auf diesen Listen befand sich aber kein Name, weder eines Lehrherrn noch eines Lehrlings, sondern nur die laufende Nummer der Lehrlinge und der von ihnen angc- sertigten Gegenstände. Endlich hatte man als leitenden Gedanken ausgestellt, Latz in jeder Gruppe etwa die dritte bis vierte Arbeit zu prämiiren sei. Würde diese Zahl nicht langen, so war der VereinSvorstcher ermächtigt, noch einige Prämien mehr zuzugestehen. Um allen und jeden Verdacht einer Parteilichkeit abzufchnciden, unterbreitete der AuSschuh seine Beschlüsse noch der Genehmigung des Gesammtdirektoriums des Vereins und wurden dieselben von diesem mit sehr unbedeutenden Abänderungen angenommen. Die Herren Preisrichter — das steht über allen Zweifel — haben ihr ' immerhin schwieriges, freiwilliges Ehrenamt mit aller Sorgfalt, Sachkenntnitz und Unparteilichkeit verwaltet und im Ganzen ' 60 Lehrlingen Prämien zucrkannt. Herr Ingenieur Breithaupt, der Einzige unter den Preisrichtern, welcher Lie Namen der - Aussteller kannte, wird wohl von dieser Kenntnih keinen Mißbrauch gemacht haben, auch davon sind wir überzeugt. Soviel sür heute über die Organisation der Ausstellung und Prämiirung. Wir wollen aber diesen Artikel nicht schließen, ohne die Einwohnerschaft Freibergs und der Umgegend, auch der entfernteren, zu veranlassen, die Ausstellung zahlreich zu besuchen. Die Preisrichter waren für die erste Gruppe die Herren Klempnermeister H. I. Walther, Schmiedemstr. H. M. Rieh, Kupserschmiedemstr. A. Kupserschmidt und Schlossermstr. E. I. Krause; für Lie zweite die Herren Tischlermstr. O. Thiele, Jnftrumcntenfabrikant M. Tanneberger, Tischlermstr. B. Otto und Stellmachermstr. H. F Exner; für die dritte Gruppe die Herren Buchbindermstr. E. Kroker, Ricmermstr. H. Lindner und Fabrikant Th. Horsig; für die vierte Gruppe die Herren Kleidermachermstr. M. Göhler, H. Puls, Schuhmachermstr. Lokales und Sächsisches. Freiberg, den 31. Mai. i — Unsere Ausstellung von Lehrlingsarbeiten ist am Sonn- ' tag früh ohne Sang und Klang eröffnet worden. Es sind im Ganzen von 92 Meistern und 138 Lehrlingen 194 Arbeiten aus- ' gestellt und wenn auch ohne Pomp und Prunk gewährt das Ganze, ' Dank den Bemühungen des Herrn Maler Breitfeld in seiner Ge- sammtanordnung einen angenehmen Eindruck. Es darf nicht un- ! erwähnt bleiben, daß schon damals, als der Gedanke zu der Aus stellung ini Gcwerbcverein austauchte, die Besorgnih hervortrat, ' der Verein würde kein Mittel in Händen haben, sicher zu sein, daß nicht eines Meisters Hand die Lehrlingsarbeiten vcrvoll- kommene, datz aber auch schon damals der Gewerbvereinsvor- steher, Herr Ingenieur Breithaupt mit seinem gewohnten Freimuth ' in einer Hauptversammlung erklärte, der Gewerdverein müsse zu- < mal da, wo 'er sich in uneigennützigster Weise zur Verwirklichung einer gemeinnützigen Unternehmens entschließe, volles Vertrauen l in die Ehrenhaftigkeit der Lehrherren setzen, daß diese selbst darüber l wachten, daß die Lehrlinge nicht von kundigeren Händen bei An- i fertigung ihrer Arbeiten unterstützt würden; das würde geradezu Mißbrauch und Undank im Voraus sein; der Verein könne un möglich in jede Werkstatt eine Sicherheitswache stellen, daß sei seiner und der Lehrherrn unwürdig. Dennoch hat der Verein diejenigen Maßregeln getroffen, welche ihm für geeignet erschienen, etwaigem Unterschleif vorzubeugen. Auf icdem Begleitschein, wo mit ein Lehrherr die Arbeiten seiner Lehrlinge der Ausstellung übergab, bekräftigt derselbe durch seine eigenhändige Unterschrift die „Versicherung, daß das eingelieferte Stück vom Lehr ¬ ling So und So ohne fremde Beihilfe angeferligt .oorden sei." Es darf von keinem Lehrherrn angenommen werden, datz er seinen ehrlichen Namen wissentlich unter eine Unwahrheit gesetzt habe; es wäre sehr zu bedauern, aber nicht zu ändern, wenn der Gewerbcverein hinlergangen worden wäre; aber wie gesagt, das ist nicht anzunehmen. In Bezug auf die Wahl und Thätigkeit der Herren Preisrichter iü ebenfalls mit der größten Vorsicht zu Werke gegangen worden. Der zur Veran staltung der Ausstellung ernannte Ausschuß theilte die sämmtlichen angemeldeten Gegenstände in fünf Gruppen, Metallarbeilen, Holzarbeiten, Leder- und Buchbinderarbeiten, BelleiLungsgegcnstände und solche Arbeiten, die sich in die vorigen Abtheilungen nicht füglich einreihcn ließen und wählte zur Beurtheilung der Arbeiten «iner jeden Gruppe vier Sachverständige, die nicht dein Direktorium des Gcwerbevereins und soweit als möglich nicht den Lehrherren Ler auSsteUcnden Lehrlinge «»gehörten. Hiervon machte allein der VereinSvorstcher eine Ausnahme, der allen Preisrichterkollegicn gleichzeitig angehören und mehr vermittelnd als maasgeben auf- und dabei den Verein überhaupt vertreten sollte. Den Herren gegen 1874 »,148,»22 >2,808,870 242,1« 288,34» 2,329,70» 4,»«» >98,91» 1,324 »,»41 1,»»7,197 »8,9»» 1,ri9»»8 Vermischtes. Ein Berliner S chlauberger benutzt die alte Thatsache, datz die Liebe namentlich die über das kanonische Alter hinauSge- kommenen „Jungfrauen" absolut blind macht, zu ganz lukrativen Schwindeleien. Derselbe frequcntirt mit Vorliebe kleinere Provinzial städte, führt sich zumeist bei „jungen Wittwen", die Hymens Lockungen noch zugänglich sind, als HeirathSkandidat ein und be nutzt diese Maske als bequemes Mittel zur Ausführung von Diebstählen. Der schnöde Freier hat angegeben, von Provission ein Schlosser, in Schönwcide bei Berlin ortSangehörig zu sein und kürzlich einen Gasthof in Landsberg a. W gepachtet zu haben. Zur Warnung liebcdürstiger Seelen möge erwähnt werden, daß der mit schlanker Gestalt auSgeftattete Adonis in den dreißiger Jahren steht, b Fuß 7 Zoll groß ist, blonde» Haar, daß ein zum Bahnhof hinauslahrcnder Güterzug, wie es heißt in Folge falscher Weichenstellung, am ilevergang Ler Berliner Straße auf einen dort haltenden andern Güterzug aufstieß. Der Anprall war so heftig, datz von ersterem Äüterzuge drei schwer beladene Packwagen entgleisten und umstürzten, dadurch aber sämmtliche Fahrgleise sperrten. ES dauerte mehrere Stunden, ehe das Hindernitz beseitigt und di- Gleise wieder fahrbar gemacht werden konnten. Der planmäßig um 10 Uhr 4ü Min. abgehende Abendzug konnte deshalb nicht expedirt werden. Erst Morgens 3 Uhr wurde der nächste kombinirte Personenzug abgelassen. Glücklicherweise wurde vo» dem Zahrpersonale bei dem Unsall Niemand beschädigt. Zwei aus Lem Zuge befindliche Leute sind bei dem Anpralle von den Magen hcrabgeschleudert worden, kamen aber ohne Verletzung davon. In Slollbcrg sind vergangene Mittwoch einige Falsch münzer verhaftet worden, welche lheilweife ihres Verbrechens bereits dadurch überführt sind, Latz man in der Wohnung des Einen einen Prägstempel Vorsand. Ob bereits von ihnen ge fertigtes Geld im Umlauf ist, wird die Untersuchung ergeben ; jedenfalls dürfte desselben nur wenig verausgabt worden sein, da der Vorgefundene Stempel zur Prägung einer bayrischen Münz sorte angefcrtigt war. In Kamenz starb am 28. der 11jährige Schulknabe Alwin Forkert an den Folgen der Verletzungen, die derselbe am Jahr- Singang«zoll Riibenzucke «steuer Salzsteuer Tabattsteuer Brauntweinsteuer Uebergang«abgaben von Branntwein Brausteuer Uebergang-abgaben von Bier vechselstempelsteuer lost- und ZeitungS-Verwaltung Telegraphen Verwaltung Reichs-Eisenbahn-Verw-llung martt beim Sturz vom Carouffel erlitten, welcher Unfall durch die Neckerei eines anderen Knaben herbeigeführt worden. In Plauen wurde am 28. ein 21jkihrigeS Dienstmädchen beerdigt, das nach qualvollen Leiden infolge einer starken Verbren nung verstorben war. Das bedauernswerthe Mädchen, welche» sich mit einer Herrschaft au» Cöthen nur vorübergehend dort aufhielt, hatte beim Kaffeebrennen der verlöschenden Flamme mit Spiritus aufhelfen wollen; dabei war die SpirituSflascht rxplodirt und hatte mit ihrem brennenden Inhalte den Oberkörper de» Mädchen» fo verletzt, daß eS nicht einmal mehr im Stande war, um Hülfe z» rufen. Möge der traurige Fall eine erneute Mahnung sein, mit leichtentzündlichen Flüssigkeiten nur in der vorsichtigsten Weise zu hantiren. Im Kloster Marienstern herrscht ziemliche Bestürzung, denn man befürchtet, daß das Kloster der baldigen Aushebung entgegengehe, weil die preußische Klostergesetzgebung doch wohl auf das deutsche Reich übergehen werde. Jndeß hofft man noch auf Oesterreich, daß eS Schutz gewähren werd«, wozu e» verbunden sein soll. VotkswirthschafUiches. Die allgemeine dentsche Kreditanstalt zu Leipzig hat im ersten Quartal c. einen Gewinn von »81,812 Mark excl. Zeus«» und Provisionen erzielt. Die ihrem Besitzstände nach wesentlich al« Kohlenbaugrsellschast sungirende, nach Dresden übersiedelnde Kreditanstalt sür In dustrie und Handel in Dessau hat im Jahre 1874 ungeachtet vieler zu beseitrgender Schwierigkeiten einen Gewinn von »»,377 Thlr. erzielt, von welchem 30,999 Tblr. al« Betriebskapital abgeletzt, >747 Thlr. dem Reservesond zugewendet und > » Dirideud« verthmt werden sollen. Die Kohlenförderung betrog »44,»19 Ltr. gegen 1,264,921 Ltr. in 1873. hob sich aber im ersten Trimesttr r. ans wieder 492, >74 Ltr. Bilan, 772,958 Thlr. Eine Tarisermäßignng für Böhmisch« Braankohlen wird für d«n 1. Juli c. apf d«r Linie via RSderau der Berlin» Anhalter Bahn erwartet. Die Erbauung oer projektirten Bahnstrecke Troppau-Blarapag ist der mäbrisch-schlestschen Lentralbahn abgeschlagen worden und wird dem Bernehmen nach von einem Konsortium aulgeführt »erden, ev. auf Staatskosten erfolgen. Einer sehr beachtlichen Mittheilnng zufolge, soll der Korator der Prag-Duxer Bahn in Vertretung der Pri»rität«ubesitz«r lest« Zustimmung zur Umwandlung der Prior -Obligationen in Pnor.» Aktien ertheilt haben Die geplante Fufionirung der Ssterreichischen Nordwest bahn M't der südnorddeutschen Verbindungsbahn, der Mährisch- Schlesischen Lentralbahn und Lundenborg - R okattburg - Grußbacher Bahn gilt nach Annahme der Verwaltung ersterer Linie für gescheitert, wenn die Legislation auf den Sommisst»a«antrSg«n beharren sollte, oi« vor Schluß der letzten Reich»tag«s«sston in der Nordwestbahnfrage d«m Plenum unterbreitet wurden. Die Hainichen - Roßwein er Eisenbahngesellschast «r- theilte in der Generalversammlung vom 2». Mai c. der Direktion für 1874 Decharge. Liner Mittheckung de» Vorsitzenden vr. G. Lüh mann zufolge ist die BetriebSeinstellung sür Sude Mai c. von der Regierung abgelehnt, dagegen für Ende lausenden Jahre» geoeh«igt worden und hofft der Seneralunternehmer R Thode ans ein« btffrre S«trirb»einnahme in der Zwisch«nz«it, wodurch sich brff«r« Bedingung« sür gewünschte Uebernahme dieser Sackbabn durch den Staat ergeben würden, klebrigen« wurden die Seoeraluoternehmer bezüglich der Herstellungsarbeiten der Bahn dechargirt. zusammen M. 122,733,834 - 2,»92,»»» Die Abnahme an Rübenzuckerstruer steht mit dem naaenügenden Ernte-Ertrag und dem zeitigen Schluffe der Lampagne, da» Mivu» an Tabaksteuer mit der Abnahme de» Tabakbaue» in Lerbindung.