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Oesterreich-Ungarn. durch die Klugheit Frankreich's und Belgiens und die mit dem Anträge Hebrecht angenommen. Alle übrigen Amende- anläßlich der jüngst umlaufenden beunruhigenden kriegerische« Festigkeit einiger der Großmächte ist der drohende Brand ments wurden abgclehnt. Das Haus genehmigte sodann den Gerüchte statlgehabt haben sollte, für vollständig unbegründet. — Verhindert worden. Seit Monaten ist die Welt durch die sechsten Abschnitt von den Provinzialbeamtcn handelnd unverändert Bei der am Sonntag in Brüssel stattgehabten Prozession bildete beständige Reihenfolge von Fragen und Gerüchten, ange- nach den Anträgen der Kommission und vertagte die Fortsetzung das Militär, wie gewöhnlich, Spalier und wurde vereinzelte« regt von Deutschland oder durch seine Aktion, verwirrt der Beralhung auf Montag. — Das Abgeordnetenhaus erledigte schwachen Versuchen, den Zug zu durchbrechen, sofort von der und auch benachtheiligt worden. Selbst jetzt ist die halb- in seiner Sonnabend-Sitzung ohne Debatte zunächst verschiedene Kavallerie cntgegengctreten, so, daß es zu keinerlei Auhe- Berathungen gepflogen, sondern auch Es gewinnt den Anschein, als wenn pure genehmigt werden sollten, damit zu Ende kommt. Belgien. die Unternehmer gehrst, die RegierungSvorschläge die Angelegenheit rasch» Die Regierung hat die Fregatten „Navas" und „Tolosa" zur Verstärkung des Geschwaders abgcschickt, das von dem im Kampfe gegen die Karlisten gefallenen Admiral Barcaztegui kommandirt wurde. — Einer Mitlhcilung der amtlichen „Gaceta" zufolge ist der Karlistenführer Dorregaray in dem Treffen bei Alcorn (Provinz Valenzia) am Schenkel verwundet worden. Die Kariifd» verloren 70 Mann an Lodtcn und 200 Verwundete. Der u» Kampfe mit den Karlisten gefallene Admiral Barcaztegui ist durch Admiral Polo ersetzt worden. Türkei. Bei einem in Kleinasien stattgehabten Erdbeben wurde» mehrere Dörfer gänzlich zerstört. Ucber zweitausend Mensche» Ein königliches Dekret verfügt die Auflösung der Dcputirte«, kammer. Die Neuwahlen werden demnächst erfolgen. Amerika. Nach dem von dem Departement für Landwirthschaft erstattet,« Monatsberichte hat sich der Anbau von Baumwolle in diesem Jahre um etwa 3 Prozent gegen das Vorjahr verringert. Die Ernte giebt aber günstige Aussichten. Das zum Anbau von Ge treide verwendete Areal hat sich um 12 Prozent vermehrt. England. Dem „Standard" zufolge fand Ende voriger Woche zu L» der Staatsgewalten. Die Minister hoben die NothwendiM! einer starken Regierungsgewalt, welche die Ordnung und Sich», I hcit verbürgen könne, hervor. Hw erklärten ferner, da- Privtz der Permanenz der Nationalversammlung. w-lch-S von der Link» ! ausgestellt ist, sich nicht ancignen zu können. Buffet bem^ ausdrücklich, daß die Regierung auf ihrem Standpunkte s-he netz drücklich bestehen werde, um die vollkommene Exekutivgewalt niH schmälern zu lassen. In einzelnen Punkten der Frage des ReHtz ! der Kriegserklärung seien die Minister allerdings zu bei» -o»H, sionen bereit, welche die Kommission etwa für erforderlich Hatz, sollte, eS sei aber immerhin zu beachten, daß die eigentlich, Garantie in dieser Frag- in der Ministerverantwortlichkeit sie« - Die Frage der Arrondissementswahlcn ist in der Dreißig«! Kommission noch nicht zur Erörterung gekommen Im Laich dieser Woche werden voraussichtlich weitere Konferenzen dq Minister und der Dreihiger-Kommission stattfinden. — Auf A» trag des Bischofs Dupanloup und mit Zustimmung der Rcgienag wurde die Gesetzvorlage über den höheren Unterrichts die Tagesordnung der Nationalversammlung gesetzt. — Der Bq der Pariser Gürtelbahn wird mit großer Energie gtförM Die mit dem Projekt betraute Kommission hat eine UnterkommW, ernannt und diese bat nicht nur mit dem Generalrath der Seich und provozirt, welche einem Kürassierkapitän erlaubt, sich Deutsche» «eich. Missionär umzuwandeln und die höchsten Beamten Das preußische Abgeordnetenhaus setzt- am Sonnabend die als seme Assistenten auftreten läßt, welche den katholischen Beralhung über die Provinzialordnung bei dem fünften Aereiuen die ganze reichliche Freiheit giebt, die sie äugen- Abschnitt der KommisfionSvorlage, welcher von den Provinzial- dUElich genießen, wenn eine solche Regierung, nachdem sie und BezirkSräthen äls Stäatsbehördcn handelt, fort. Oberbürger- «m den Unruhen in Belgien unterrichtet, eine Gefahr für meister Hobrecht beantragte hierzu den zweiten Absatz des Para- dle öffentliche Ordnung, den Frieden und die Religion selbst graphen. welcher bestimmt, daß mindestens ein gewähltes Mitglied exblickt und eine Manifestation untersagt, so Wird Jedermann und ein gewählter Stellvertreter den Städten angehören müssen, in einer solchen Maßregel nur einen Akt der Klugheit erblicken, zu streichen und an Stelle der zwei von dem Minister des Innern Aus Belgien wird gemeldet, daß der deutsche zu ernennenden höheren VerwaltungSbeamtcn zu setzen: „den Gesandte in Brüssel, Graf Perponcher, in einer Unter- JustitariuS bei dem Obcrpräsidium und fünf von dem Provinzial- rHung mit dem Grafen d'Aspremont-Lynden die Jubiläums- ausschnh aus seiner Mitte gewählten Mitgliedern." Obcrbürger- pxozessionen itt Belgien und namentlich diejenigen in meister Hasselbach bctänipftc diese Anträge, in welchen er eine Lüttich zum Gegenstand einer vertraulichen Aeußerung halbe Schwenkung nach den Beschlüssen des anderen Hauses hi« gemacht hat. Der Gesandte soll bei dieser Gelegenheit erblickte. Der Regierungskommissar Geh. Rath P-rsm« trat de« bemerkt haben, daß jene Kundgebungen, obwohl sie im Anträge des Herrn von Forkcnbeck auf Streichung des ganzen Widerspruch mit den Gesetzen nicht ständen, nichts desto- Abschnitts entgegen und führte ans, daß es sich bei der Ent- weniger geeignet seien, in Deutschland die Feinde der scheidung dieser Frage lediglich um praktische Rücksichten handle, Ordnung und der Regierung zu ermuntern und aufzureizen. sowie daß die Staatsregierung zu dem Laienelement das Zutrauen In Berliner diplomatischen Kreiselt ist man der Ansicht, habe, eS werde zweckmäßige Dienste auch in böheren Jnstanzen- daß dieser neue Schritt von deutscher Seite auf die ein- zu leisten vermögen. Nachdem Bürgermeister Brüning sich für lenkende Haltung des Brüsseler Kabinets, welche das kaS Amendement Hobrecht erklärt und Herr von Kleist-Retzow die Resultat der letzten Ministerberathungen war, nicht ohne von Herrn don Forkcnbeck vorgebrachten Gründe zu widerlegen imtwirkenden Einfluß geblieben ist. versucht hatte, führte Pros. Beselcr aus, daß der Standpunkt Die Deutschen werden sich ihre Nationaltugenden ab- ForkcnbeckS der einzig korrekte sei, denn eS Yandle sich uiu die gewöhnen müssen, wenn sie mit den Engländern auf Organisation einer staatlichen Behörde und dies könne nicht so gutem Fuße leben wollen." Die Londoner „Morning Post" gelegentlich eines ProvinzialgesetzeS geschehen, er säyc keine Gefahr giebt nämlich anläßlich der letzten belgischen Note an Deutsch- darin, wenn die Frage noch vertagt werde. Nachdem Oberbürgcr- land ihren Landsleuten folgenden interessanten Aufschluß meister Hobrecht seinen Antrag näher begründet hatte, bat Graf amtliche Presse des Festlandes mit der Erläuterung und aus der Tagesordnung stehende dritte Lesungen und bericth sodann störungen kam. Diskutirung der letzten internationalen Verwicklung be- in erster und zweiter Beralhung den Gesetzentwurf bctr. die Ver- schäftigt. Alles dies ist unerträglich. Es macht den Frieden pflichtung zur Leistung von Hand- und Spanndiensten ..... . ...... prekär und fast ebenso böse als Krieg. Wir können nicht für die Unterhaltung der Land- und Heerstraßen von eine Bcrathung der hauptsächlichsten Gläubiger einer"groß»» immer auf solche Mäßigung und Nachsicht zählen, wie in der Provinz Posen. Die Debatte bewegte sich zwischen in Verlegenheit gerathenen Eisenfirma statt, deren Paß» solche die belgische Regierung und Legislatur bekundete, einzelnen Abgeordneten dieser Provinz und dem Handclsminister. 1,100,000 Psd. Sterl, und deren Aktiva 1,300,000 Pfd. Stnl. Die Diplomatie war neulich erfolgreich, dürfte dies aber Der Antrag auf Uebcrwcisung au eine Kommission wurde ab- betragen. Man konnte sich über einen definitiven Beschluß picht Nicht in der nächsten Krisis sein" — Uns interessirt an gelehnt und Ler Gesetzentwurf in zweiter Bcrathung Liskutirt und einigen und beraumte deshalb eine weitere Versammlung an. - dieser Expektoration nur die Entdeckung, daß deutsche angenommen. Das Gleiche geschah bezüglich des Gesetzenlwurss Kapitän Boyton ist am Sonnabend um 2 s Uhr Morgens von Energie und Gründlichkeit eine Gefahr für den europäischen über die Einlösung des Staatspapiergeltes und über die Tage- seiner Schwimmfahrt durch den Kanal in FolkeStone angekommm. Frieden ist. Vielleicht plaidirt die „Morning Post" nächstens gelber und Reisekosten der Beamten. Auch der Entwurf belr. die gr hatte sich 24 Stunden lang im Wasser befunden, für ein Ultimatum Englands, demzufolge Deutschland so- Auslösung des Lchnsverbandcs wurde in zweiter Lesung genehmigt. Luauie« fort seine Universitäten im Interesse des Friedens abzu- — Prinz Mar Emanuel, Herzog in Baiern, hat sich mit Prinzessin schaffen habe. Amalie, Tochter des Prinzen August, Herzogs von Sachscn-Koburg Aus russischen offiziösen Kreisen wird telegraphisch und Gotha, verlobt. — Dem „Dresdner Journal" zufolge ist gemeldet: Man hat diesmal die Anwesenheit des Kaisers die Prinzessin Louise Karoline, Gemahlin des Prinzen Heinrich IV. Alexander in Berlin, die unfehlbar ihre politische Be- von Reuß-Schleiz-Köstritz, welche in erster Ehe mit dem Prinzen deutuna gehabt und ihre Stütze in der Kräftigung der Eduard von Sachsen-Altenburg vermählt war, am Freitage auf gemeinsamen Politik der drei Kaiserreiche gesunden hat, Schloß Ernstbrunn in Niederöstcrreich gestorben, zur Aussprengung von allerlei Gerüchten über politische Koller ist, wie die thätig gewesen zu sein Hierzu ist kein Anlaß gewesen, -Wiener Ab-ndp t von semem Urlaub denn der Kaiser in seiner Person ist über die friedlichen aus Baden wi der zuruckgekehrt und hat die laufenden Geschäft- Gesinnungen seines Oheims und sein Kabinet über die übernommen, des deutschen Reichkanzlers schon vor der Hierherkunft Frankreich, genugsam aufgeklärt gewesen. Neuerdings haben deutsche Die Nationalversammlung nahm am Sonnabend den Gesctz- und englische Zeitungen eine Depesche inszenirt, die noch entwarf betreffend die Konzessionirung der Eiscnbahngcscllschaft von vor der Abreise des Czaren von Petersburg an die aus- Paris-Lyon zum Ba» neuer Eisenbahnlinien mit 554 gegen 23 Wärtigen Kabinette gerichtet worden sei, um denselben von Stimmen in erster Lesung an Ebenso wurde der Gesetzentwurf einer Note der russischen Regierung Kenntniß zu geben, betreffend die FlandrischMkardische Eisenbahn in erster Lesung Welche diese nach Berlin gerichtet hätte, um ihre Dienste ohne Debatte angenommen. Sodann erfolgte die Annahme des zur Vermittelung des Friedens anzubieten. Die Depesche Gesetzentwurfes betreffend die Pensionen der Offiziere. — Der an die auswärtigen Mächte sowohl Wie die nach Berlin Vizepräsident des Konseils, Buffet, und der Justizministcr Dufaure gerichtete Note oder Depesche existiren, Wie formell und wohnten der Sonnabend-Sitzung der Dreißiger - Kommission bei. bestimmt versichert werden kann, nicht, und gehören in das Die Minister erklärten sich beide sehr bestimmt gegen jede cin- Reich der Erfindungen. greifende Umgestaltung des Gesetzemwurfes über die Beziehungen Das Zuchtpolizcigericht in Brüssel hat von den Person^ welche wegen der ani vorletzten Sonntag vorgelommencn Auhe- über die Gefährlichkeit Deutschlands: „Es darf nicht ignorirt zur Lippe die Kommissionsvorschläge anzunehmcn, während der störungen unter Anklage gestellt waren, zwei zu einmonatötz. Werden, daß wir in Deutschland ein Land haben, dessen Minister des Innern das Hans ersuchte, durch Annahme des und zwei zu vicrzehntägigcm Gefängniß vcrurtheilt. — Dk Macht, Energie und Gründlichkeit, wenn wir uns Amendements Hobrecht der SlaatSregierung eine Rücksicht zu „Journal de Bruxelles" erklärt die von dem Pariser „Bien Public» so ausdrücken dürfen, es zu einer stehenden Drohung für erweisen. Nach einigen Ausführungen des Herrn von Forkcnbeck gebrachte Nachricht von einer Unterredung, welche zwischen de« die Freiheit und den Weltfrieden gemacht haben. Nur wurde die Generaldiskussion geschlossen und der entscheidende ß 65 Könige von Belgien und dem französischen Gesandten in Brüssel sind umgeko»linen. Griechenland. daSvbti Die Ki Musterßng schäften , fi weiteren G in Freibn Vow Staats - tz andererseits ' Das käuflich zu T Vie In sowie die Mädchen z Zu Grunde li Jahre b fernerhin für Diens Wechsel I Anspruch Die Vorsteheri Jni besonders Empfänge zeitig eine Fr Im Forstrevic und Tag „O, niemals'. Der Jude, der sich taufen läßt, wird ein erfrischendes Bad ; derKummer wird aus dem Herzengewiesen getaufter Jud, nie aber ein Christ. Das Judenthum streicht und an die Stelle des Kampfes und der Sorge treten ihn wohl aus der Liste seiner Angehörigen, seine Verwandten Friede, Ruhe und Zufriedenheit. In der ärmsten Hütte zerreißen ihre Kleider, streuen Asche auf ihre Köpfe, ihn als wird es hell; auch der Bettler legt sein bestes Gewand an, verloren beweinend. Die christliche Kirche nimmt den Neu- und wo die ganze Woche hindurch kein Feuer auf dem bekehrtengastfrei auf; die christliche Gesellschaft aber betrachtet Heerde brannte, prasselt und brodelt es lustig dem heiligen ihn als einen Fremden und bleibt ihm zumeist verschlossen. Sabbath zu Ehren. Was die Woche über der Fleiß erworben, „Wer ist der Mann?" fragt man, „Ein getaufter Jude", die Spekulation gewonnen, ja was der Bettel einheimste, giebt man zur Antwort. So hat man seine Familie für gehört vorerst dem Sabbathfeste. So arm ist keine Hütte, fremde, kalte Menschenaufgegeben, manhatseineliebegewohnte daß sie nicht hell erleuchtet, so frugal kein Tisch, daß er Hütte, in der die Wiege stand und die sorglosen Tage der nicht mit Fisch und Fleisch besetzt würde. Die Wohnung Jugend verlebt wurden, niedergeriffen, um in ein reich wird zum Tempel, der Familienvater zum Priester, das geschmücktes Haus zu ziehen, wo uns Alles kalt und fremd ganze Hausgesinde stimmt in die Psalmengesänge ein, mit anschaut, wo uns die Menschen verachten und Gott nicht denen der Feierabend in weihevoller Weise empfangen wird: lieben kann. Glauben Sie mir, unter zehn Bekehrten ist Und wie jubeln sie auf, diese menschlichen Lastthiere, nachdem nicht einer bekehrt worden. Der Eine gab sich für Geld, sie sechs Tage lang die schwere Bürde auf dem gebeugten der Zweite für einen guten Posten, der Dritte für ein Nacken trugen, angesichts der festlich geputzten und ge- fchöneS Weib, der Vierte um einer Verfolgung zu entgehen scheuerten Stube, des treuen Weibes, der lachenden Kinder, oder ein Ziel zu erreichen, gefangen, aber aus purer Ueber- des blinkenden Weines, der dampfenden Speisen! Der Sabbath zeugung — nein, nein, Keiner!" ist ihnen der Auszug aus dem Lande der Knechtschaft, die Der Mann strich sich seinen langen, ungekämmten Bart, Erlösung von Sorge und Pein, die Ruhe im Kampfe. ist also Freitag Nachmittag, die Zeit der meisten '".st dunkle Mcht, andere Gasthöfe M besuchen, jüdischen Trauungen, und in der großen Stube eines kleinen Neffende aufzusuchen, die, verspätet durch den kle men Häuschens sitzen viele geputzte Frauen, nach alter, nur noch summend, hier Rast halten. Abermals halt der in den kleinen Orten Galiziens erhaltener Mode mit der Nachtwandler ferne klirrende Buchse hm, ohne sich breiten Perlenbinde auf dem Kopfe, dem goldgestickten Brust- abwetsen zu lasten, steckt eine Demuth,gung und eme Gabe latze im großblumigen Kleide und der breiten, faltigen ein und wandert werter. , Moustelineschürze, eine aus alten Zeiten überkommene und Und der nächste Tag war ein Frertag. Fromme Juden pietätvoll gewahrte Tracht, gegen die Czar Nikolaus in seiner weihen schon zur frühen Stunde die Sabbathfeier ein, und rücksichtslosen Sucht, Alles zu nivelliren und zu russisiciren in den Mittagsstunden ruht die Arbeit. Der Schweiß wird mit Ukasen aber nicht mit vollem Erfolge, zu Felde zoa! von der Stirne gewischt, der müde Körper steigt in ein — In der Mitte der Stube, auf einem mit Polstern zu einer Art Thron erhöhten Stuhle, mit dem Gesichte gegen den Eingang, die Haare aufgelöst, die Augen gesenkt, die magern Arme im Schooße, sitzt die Braut; ein armes, winziges verkrüppeltes Geschöpf, das die Natur in einer Anwandlung schlechter Laune in die Welt setzte, als beißende Ironie auf die Lehre, daß der Mensch das Ebenbild Gottei sei. Armes Mädchen, du sollst jetzt an ein Wesen gebunde» werden, ebenso unglücklich, ebenso mißgestaltet, von Geburt und Geschick ebenso kümmerlich ausgestattet wie du, auf daß ihr vereint an dem schweren Leben schleift, daS für euch weder Blumen noch Blüthen, weder Frühling noch Sonnenschein hat, und gemeinsam eine dornenvolle Bahn unter Sorgen und Entbehrungen hinunterwandelt. Jetzt nahte er. Hat das Liliputerland seine Einwohner ausgespieen oder stieg ein Berggeist ins Thal, um sich sein» Gefährtin zu holen? Zwei Männer in weiten seidenen Ta laren, auf dem Haupte die nach Tscherkessenart geformten Pelzmützen über den langen, bis zum wallenden Barte reichenden Ringellocken, führen in ihrer Mitte einen Zwei», der verschämt, gesenkten Blickes sich dem kleinen, ebenso zwerghaften Bräutchen nähert und über ihr Gesicht di» schwere Binde legt, als Symbol, daß sie nun für alle andern Männer erblinde und ihr Auge nur ihrem Gatten öffne. Ein Regen von Hopfen und Rüsten fällt jetzt aus Frauen« Hand auf das unförmige Haupt des abtretenden GättchenL „Auf daß die Ehe fruchtbar werde wie die Hopfenschlinye und der Nußbaum", lautet die Lehre. — Das wäre ei» schönes Geschlecht, wenn diese Pygmäen zahlreiche Geschöpf» wie sie in die Welt setzten! Der glückliche Bräutigam entfernte sich, um sein« Hold« bald unter dem Baldachin zu begegnen. (Fortsetzung folgt) einzeln kaust wi die zum Hause N Weitere wird m ehe gel lohnen k Nä< den 8. sollen i Silber; Uhren, Herren Bett- r Kisten, gr. Kir Babusö Baarza