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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 17.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-187504174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18750417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18750417
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-04
- Tag 1875-04-17
-
Monat
1875-04
-
Jahr
1875
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 17.04.1875
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»k Mastel gleiche« die di di di k -io > i mich gehen — ich kann Dir nichts will ich Dir nichts mehr sein. Ich j- :fl ks möglich, daß Tu mir mnKbvm Du mü zugch die wir hier benutzt haben, nach dem neuen ist unnöthige Mühe. Ich werde es nicht be ¬ tt di h' N ci E c L ! . » v, ! SS kc „Ich Sachen, Quartier „ES nutzen." im Gastbose zu Var du jahreS, welche Die di Gerichtsamtsl LI., 22, uüd Ä Uhr an, in ES hab di Alle in Jahre 1855 c ihrer Militärs hierdurch ausg Stunde vor I Wer oh rusung seines Gesängnißstras erlangten Bev Zeit vor Begiu und sofort dr Vorstandes zu zurückgcwiesen, nicht beriicksich! Die A-» gestellt ist, find mehr sein." „Alles, Rosa," we>en —" „Run denn, so giernng Serranos ernannten öffentlichen IlnterrichtSraihs verfügt worden. Den Professoren, sämmtlich ehetnaligc Beamte der fern! find, eine lange Aera der ruhigen Entwicklung und de» friedlichen Wettstreites der Bölter hoffen zu dürfen, so ist die Welt heute doch bester daran, als vor 1870. So lange Na poleon III. auf dem Thron FranlreichS sah. war der Boden Europas unlernnnirt. Ein kriegerisches Voll spielte die erste Amerika. Die gesetzgebende Versammlung von Louisiana ist am 1b. d. zusammengetretcn. Die lonservaliven Mitglieder find gemäß dem vorher geschloffenen Kompromisse in der Sitzung erichienen. ries er, „Alles, was Tu mir je ge- nimm Abschied von dem Kinde!" Er war aufgestanden und versperrte ihr den Weg aus der Laube. Ihr ganzes Wesen kam ihm fremdartig vor, al« könne das gar nicht dasselbe schöne und sanfte Geschöpf fein, dem er so nahe gestanden. „Du darfst in dieser Stimmung nicht sür eine Stunde hinaus entscheiden," sagte er. sie mit der Hand zurückweisend. „Morgen — morgen — dann wirst Tu ruhig überlegt haben, was Dir und dem Kind- —" trnmpfl Nächsten W itlags von 2 UM schwärzet ofier Posten Irickgarn, 10b inderstrümpfe, erren-, Frau emdchen, Unü ama, Leinwan! tzd. Herren- > gegen Baarzahl Künftigen 1 1 Ubr werden > n Niederclausi jegen Meistgebot Zwei starkes tlt, 2 starke Zuo tragend und uet l Kalben, I S bahn, I Rollwc psirthschaftswag betreibe - Reinig verschiedenes Aä »rca 100 Schffl ^en folgenden e I Federbetten, t Kornschütten, öl I-bundstroh, circc lo CIr. Erdäps Kutter- und M rhiedenes HauS- l Den 21. I Vormittags l InsteheudeS Fich lolz auf den, A> I Niederclausni I «ug. Fritzsch kchwarze »d zu haben in „Wie — Du wolltest —?" „Ich werde es nicht benutzen. Ich sage Dir nochmals, .Keine Nacht mehr unter Deinem Dache!" laste Dich heut nicht fort! Morgen werden die fotgung zu vergleichen, und sie haben fich es heute selbst zu zuschreiben, wenn die Folgen ihrer damaligen Haltung aus sie zarückjallen. (Beifall links.) Die Gencraldistusfion wurde hierauf geschloffen und nach kurzer Spezialdcballe der Entwurf unverändert mit S1 gegen 29 Stimmen angenommen. veswrreich-Ungar«. Wiener Blätter enthalten folgende Noliz: „Der Kardinal Trevisanalo hat über feinen Besuch bei dem Kaiser von Oesterreich an den Vatikan Bericht erstattet. Da» Schriftstück ist selbst in de» auf den König von Italien bezüglichen Stellen in müdester Form abgesaht. Der Kardinal nollfizirt dem Papst die Gefühle der Verehrung des Kaisers, die überdies dem heiligen Stuhle noch von dem Grasen Paar und von einer andern Persönlichkeit überbracht wurden, und spricht fich dahin aus, der Kaiser Franz Joses »olle als katholischer Souverain seine besten Dienste an di-len, um die Ursachen der Beschwerden und Klagen zwischen dem Vatikan und einigen europäischen Regierungen zu verringern. Bei dieser Mitthülung habe fich der Kardinal in klugen und reservir- ten Worten ausgedrückt, woraus hervorgeht, daß ein- ähnliche Reserve auch von dem Kaiser in seiner Unlerreduug mil dem Patriarchen eingehaüen worden sei." — Die „Neu- Frei- Pr-ffe" g-HI von rinrr B-Irachmng d-r mililänschkn Sag« grankr-ichs und D-utschland« au« und zieht aus dem Umstand-, daß znr Zeit Ersteres nicht schlagserlig sei, Letzteres aber kein Interest- habe, einen abermatigen Zusammenstotz mit Frankreich zu juchen, den Schluß, „datz die SriegSb«sürchtungen unnütz und die vereinzelten Allarm-Arülel preußischer Blätter unnöthige Schreckschüsse seien." eine Schuld ausbürden kannst, die doch in den unseligen Verhältnissen ihren Grund halte, deren Herr ich nicht war? Trug ich nicht genug an dem jahrelangen Leide, das auf mir lastete, bis ich Dich sah und Du den Vann der Zchwermuth von meiner Seele löstest? Sei nicht grau samer, als das Schicksal!" „Du hattest kein Recht," antwortete sie streng, „das Leid abzuschütteln, das Du einmal auf Dich genommen haltest. Beklage Dich nicht, daß es jetzt schmerzlicher zu rückkehrt. Ich bitte Dich, laß mich gehen." „Und nicht einmal des Mitleids gelte ich Dir werth?" rief' er erregt. „So kalt kannst Du den Stab über mir brechen? Geh! ich habe mich schwer getäuscht — Du liebtest mich nicht!" Sie krampfte die Hand über dem Herzen zusammen und athmete schwer. In ihrem dunklen Äuge leuchtete es aus wie Blitzseuer — aber dann zog wieder die Wolke darüber bin und deckle es mit undurchdringlicher Finstermß. „Ich liebt- Dich nicht?" sagte sie schneidend scharf. Und dann nach einer peinlichen Sekunde, während der ihre Lippen bebten und nach Worten zu ringen schienen, setzte sie milder hinzu: „O l Du weißt eS bester. Ja — ich liebte Dich - nur zu sehr! Ich gab Dir Alles — ohne Bedenken, vertrante mein ganzes Sein Deiner Großmuth an. Was wolltest Du mehr ? Wenn einer von uns sage» darf: Du liebtest mich nicht! ich hätte das bessere Recht." „Rosa!" „Du lieblest mich nicht!" wiederholte sie mit verbrechen der Leidenschaftlichkeit. „Dich selbst liebtest Du mehr. Nur was ich Dir war, liebtest Du an mir, nicht mich. Oder lvarum sonst hättest Du mir verschwiegen, was ich doch wißen mußte, um über mich zu entscheiden? Was ich sür Tich that, kann die Welt nicht billigen. Aber was brauchte ich die Welt? Was hatte die Welt für Anspruch an mich, wenn ich sie entbehren wollte? Ausgestoßen von der Ge- Lord Derby , am Montag ebenfalls Gelegenheit geben, im Oberhause sich über den deutsch - belgischen Zwischenfall auSzusprechen und seine Anfrage namentlich darauf richten, ob die Regierung die diplomatische Korrespondenz zwischen der deutschen und der belgischen Negierung für definitiv abgeschlossen und beendet halte und ob dieselbe irgend eine Besorgniß in Bezug auf die Aufrechterhaltung des europäischen Frieden« einzuflöhen geeignet sei. In Rumänien sind durch fürstliche« Dekret die neuen Deputirtenwahlen auf die Zeit vom 4. bis 15. Mai aus geschrieben. ' Deutsches Reich. B-i d-r sortgrsttzt-n Gen-raldiSknssion deS preutzisch-n Hcrren- haustS über das sog-nannte Sp-rrgesetz lrat-n noch mehrere Redner für di« Vorlage auf. Meyer (Celli) bemerkte, so lang« di« tathvlifche Kirch« sür sich all«in das Recht in Anspruch n«hm«, die Grenzen zwischen ihrem Machlgebiet und demjenigen des Staates zu ziehen, sei «in tonscssionclicr Friede in einem Etaaie mit gemischter konfessioneller Bevölkerung undenkbar, und der Staat erfülle nur eine Pflicht gegen seine nichckaiholischen Unterthanen, wenn er mil allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln derartige Prätenstoncn zurückweist. Er bedauere lebhaft diejenigen, welche von den Folgen des Gesetzes betroffen werden, aber es liege aus der Hand, datz man dem Feinde keine Unterstützung zuführen könne. Der gegenwärtige Moment ist sür die Bischöfe -in schw-r-r. aber sie alle haben Ichon einen schwereren erlebt, alS sie sich dazu hergeben mußten, in Rom zu erklären, eS sei überall nnd zu allen Zeilen geglaubl worden, datz der Papst mit dem Konzil, ohne das Konzil und gegen das Konzil unsehlbar sei. Dcr Druck, der damals aus si« ausgeübt worden, ist viel eher, als die gegenwärtige Gesetzgebung, der diokletianischen Ver- „Ich bin ganz ruhig," siel si- unmuthig ein, „und was braucht'« lange Ueberlegung, wenn es doch nur einen Ent schluß giebt. Laß i " Roll- und an seiner Spitze stand ein Parvenü. Damals durste, wir mit Recht sagen: D-r G-nius de« Friebens schläft auf ei«, Kanone. Seitdem ist die Vormachtstellung aus die deutsche Nation übergegangen, deren Friedensliebe so unzweifelhaft sch steht wie ihre kaltblütig« Tapferkeit. Für Angriffskrieg« ist d« deutsch- Reich nicht gemacht, während Napoleon III. fie sühn, oder von dem ergaunerten Thron herabsteigen mutzt«. Es toi« allerdings viel wünfchenswerthcr, wenn wir statt aller dieser B« trachtungen sagen könnten: Deutschland und Frankreich find «er, söhnt. Da aber dieser ideale Zustand Europa« noch für lau« Zeit nicht erreichbar ist, so dürsen wir schon zufrieden sein, datz politische und militärische Gründe den baldigen AuSbnq eines Krieges, die nahe Wiederholung d-S surchbar gewaltige, Schauspiels von 1870 unwahrslycinlich machen." Frankreich. Die diplomatische Meter-Konferenz hiüt Anfang di-ser Woche im Ministerium des Aeutzeren unter dem Vorsitz de« Herzogs DecazeS ihre zweite Sitzung, uni von dem Ergebnitz der Arbeiten der Spezialkommission Kenntnitz zu nehmen, welche ße mit der Absaffung ein«S Entwurfs, dcr ihren Beschlüssen ast, Grundlage diene» sollte, beauftragt hatte. Die Bevollmächtigt» Deutschlands, dcr Argentinischcn Republik, Oesterreich-Ungarn», Belgiens, Brasiliens, Spaniens, der Vereinigten Staaten, Frank reichs, Italiens, Rußlands, Schwedens »nd Norwegen», der Schweiz und Venezuelas haben sich über einen KonventionSent- wurs geeinigt, der daraus abzielt, in Paris aus gemeinschaftlich« Kosten ein „Internationales Bureau der Matz« und Gewichte" einzurichten. Die Konvcnlion wird nächstens drei Bevollmächtigten zur Unterzeichnung vorgelegt werden. Das Protokoll bleibt übrigen» sür dcn Beitritt derjenigen Staate» offen, deren Vertreter nicht in der Lag« gewesen sind, sich gegen wärtig dem internationalen Akte anzuschlietzcn." — Wie dl« „Französ. Corr." v-rnimint. ist «s in dieser Konferenz trotz ihres friedlichen Gegenstandes sehr lebhaft zugegangen und di« Ver- ftändigung erst nach vierstündiger Diskussion erzielt worden. Frankreich machte aus gewisse, durch die Umstände durchaus nicht gerechtsertigte Privilegien, namcnilich in Bezug aus das leitend« Personal des internationalen Bureau», Anspruch, flieh aber bei dcr Konsercuz damit aus cincn so hartnäckigen Wider stand, datz eS sein« Forderungen eine nach der anderen solle» ließ. Die erwähnte Korrespondenz glaubt zu wissen, datz sür die Stelle eines Präsidenten des Bureau» ein Italiener, sür j-m eine» Direltors ein Spanier und endlich sür die eines Sekretärs «in Schweizer in Aussicht genommen sind. Die Ches» der ver- schicdcnen Misstonen haben persönlich mit den Delegirtcn ihrer rcsp. Regierungen d-r Konser-nz b-igkwohnt und der deutsch« Botschafter Fürst Hohenlohe insbesondere hat sehr thälig i» die Debatte eingegriffen. — Aus Paris wird der „Nat. Ztg." telegraphirt: Die Mitthcllung der Journale, der Finanz- Minister habe das Syndikat der Wcchsclagenten ermächtigt, zu erklären, datz keine neue Anleihe beabsichtigt sei, ist -rsunde». Der Minister hat aus Besragen lediglich geantwortet, die Anleihe sei nicht nahe bevorstehend. — Die Versicherungen der TageS- blätter, Frankreich denke nicht an den Rcvanchekrieg, dauer» sort; jetzt stimmt auch die gejammte Provinzialpresse in da» KriedenSlonzert ein. S-ante». Die Regiertmgsorgan«, denen natürlich di- undankbare Auf gabe zufällt, die Regierung wegen ihrer Reaktion zu vertheidlgcty schreiben, di« neulichen Matzregklungen einiger Prosefforen feie» erst nach Pressung und unter Zustimmung des noch von der Re- A Nächsten Die: m sollen im S siortemonnaies, reihe, verschiede Stöcke, Regen- 1 litte Cigarren, >eneS mehr geg verde». Gestaltung angenommen." Mit anderen Worten: wenn diese seste Gestaltung erlangt ist, dann ist die Kirche nicht mehr aus ihre eigene Kraft gestellt, sondern hat di» weltliche Hilse »rlangt, deren sie bedarf, um ihre Macht geltend zu machen. Wir danken dem Herrn Kardinal si» diese Offenherzigkeit, obgleich man unvorsichtiger »nd un überlegter nicht sprechen kann, als er es gethan hat. Verantwortlicher Redakteur Julius Braun in Freiberg, sellschast, konnte ich glücklich sein in ihrem Bann, denn ich hatte Dich. Je mächtiger meine Liebe erwuchs, um so mehr erhöhte sie mich. In Dir war ich rein, schön, stark, tugendhaft. Standen wir nicht Mensch an Mensch mit allem Göttlichsten, was Menschen empfinden können? Ich brauchte nichts mehr Aber das Eine mußte mir ganz sicher sein — Du selbst! Auf derselben Höhe der Empfin dung mußtest Du stehen, über Dich gebieten können, wie ich über mich gebieten durste. Frei mußtest Du sein, wie ich! Du aber warst gebunden, unfrei, wie ein entlaufener Sklave, der den Herrn spielte, wo er sich unerkannt wußte. Und nun erst, da die Kette hinter Dir klirrt, kommst Du und sagst: liebe mich auch so! Wie häßlich stehe ich nun neben Dir? Ich kann nicht anfsehen, ohne zu erröthen. Fort — sort I mir graut vor mir selbst!" Sie stieß ihn zur Seite und eilte den Gang entlang dem Hause zu. Sein Herz wallte zornig auf; er rief ihr den Befehl nach, zu bleiben. Aber er hatte die Macht über sie verloren, sie wollte ihn nicht hören. Als ginge der Engel mit dem flammenden Schwerte hinter ihr her, sie aus dem Paradiese zu vertreiben, beflügelte sich mehr und mehr ihr Schritt. Bald erreichte sie seine Stimme nicht mehr. Er taumelte nach der Laube zurück und brach auf der Gartenbank kraftlos zusammen Fast bis aus die Kni-, hinab sank sein Kopf, er drückte die Hand auf die Augen' und weinte vor Zorn und Schmerz. Nach einigen Minuten sprang er aus, stampfte mit dem Fuß aus den Boden, spannte die Arme straff, richtete den Kopf empor. „Thorheit!" murmelte er; „so leicht verliert man einander nicht. Es mußte einmal gesagt sein, und es ist gesagt. Morgen gehört's zu dem Anderen, was geschehen nnd nicht ungeschehen zu machen ist. Sie wird's überwinden!" Er folgte ihr langsam nach dem Hause. Als er ihr Zimmer öffnen wollte, sand er die Thür verschlossen. — (zorts-tzung folgt.) Nase Tich nicht an — sei Tein Gewissen Tein Richter! Nicht ich bad« Tir zu verzeihen, sondern die Frau, die Tu l-eieidi« haß. Wenn üb unwissend ihr Recht kränkte — Gi« lärm mir« vergeben. Aber von dieser Stunde an lmme ich Deine — und mein.« Pflicht: ich werde sie wissend mich» verles«»." „S-. kannst Tu sprechen, Rom," zitterte feine Stimme, Die Engländer scheinen große« Vergnügen daran zu finden, den deutsch-belgischen Notenwechsel nicht znr Ruhe kommen zu lasse«; denn wie „Morningpost" meldet, will Earl Russel dem Staatssekretär des Auswärtigen, formal-logischer Konsequenzen wegen soll um« Leben bringen lassen. Die Aenderungen geschehen ja nur auf dem Wege der Gesetzgebung und so lange dieser Boden nicht verlassen Wird, ist keine Gefahr vorhanden, fich ängstlich vor den RegierungSattaque» zu schützen. Am Allerkomischsten machen sich jedoch im preußischen Abgeordnetenhaus» die Römlinge als Paladine der Verfassung. Da« ist eine geschichtliche Ironie, die nicht ernst genommen werden darf. Diese Herren sind für die Wacht um die Freiheit nicht geeignet, viel eher sür den Nachtwachdienst in der Geschichte au«:v- sehen. ES gewinnt den Anschein, al« habe die deutsche Re gierung den Beschluß gefaßt, die belgische Frage aus die Affaire Duchesne zu begrenzen. Da die Angelegenheit dem Lütticher Gerichtshos von Neuem übergebe» ist, so wird man jedenfalls erst die Ergebnisse der Untersuchung abwarten. Der lauenburgische Landtag hat die Vorlage wegen Einverleibung des Herzogthums in die preußische Monarchie mit geringen Abänderungen genehmigt, so daß in nächster Zeit wohl das Verschwinden dieses kleinen Staates erwartet werden dars. In Oesterreich herrscht in offiziellen Kreisen groß, Besriedigung über die Resultate der Kaiserreise. Ma» hofft davon einen ähnlichen Erfolg, wie srüher die Zusam menkunst der Monarchen in Petersburg gehabt. — Kardinal Rauscher hat beim Stiftungsfeste der Erzbrüderschaft vom h. Michael zu Wien wieder einmal recht ungenirt de» ultramvntanen Hoffnungen Ausdruck gegeben, indem er sagte, die Kirche sei nur aus ihre eigene Kraft gestellt, „denn Frankreichs Wohlstand ist zwar wieder hergerichtet, aber di« politischen Verhältnisse haben dort noch keine fest» Die schnell aus einander gesolgte Ansage und Absag« de« Besucher des Kaisers Wilhelm in Italien hat die dortige Presse in große V-rwirrmrg gestürzt. Die Absage erfüllt di« klerikalen Blätter mit lebhafter Freude nnd nun sagen sie triumphirend, daß sie an den Besuch ohmhm niemals geglaubt haben Di» liberalen Organe beschäftigt augenblicklich der Besuch des deutschen Kronprinzen. Si, verlangen, daß derselbe nicht in Florenz, sonder» in Rom empfangen werde. Für den deutsch«» Kaiser, heißt es, hält« man im Rothsall die wohlberechsigte Rücksicht «eis sein Alter und seinen Gesundheitszustand geltend mxde» können; bei dem Kronprinzen würde ma» nur politische Beweggründe dasür such«», daß er Rom aus dem Weg« gehe, und dies wäre der Politik Deutschlands geg»nüb»r Italien im höchsten Grade abträglich. Der Kronprinz ist jung und kräftig genug, um eine acht Stunden längere Reisedauer ohne übermäßige Anstrengung zu ertrag«», »»d wenn es schon die Etikette so gebieterisch verlangt, daß »r den Papsi besucht, so kann er, da er keinen direkten und ausgesprochenen Lotheil an der deutschen Politik hat, dies weit leichter th»n, als der Kaiser, ober nach Umstände» -S weit leichter unterlassen. Ist es richtig, daß das kron- prinzliche Paar eine» mehrwöchentlichen Aufenthalt in Italien zu nehmen wünscht, so ist allerdings der Palazzo Pitti in Florenz dazu unvergleichlich geeigneter, als da« große Kloster in Rom, welches man de» Palazzo del Qui- rinale nennt. Damit ist jedoch durchaus nicht gesagt, daß der Kronprinz, »ach stattgehabtem seierlichen Empfang unb kurzem Aufenthalte in Rom, sich nicht zu einem längeren Aufenthalte nach Florenz begeben könnte; so daß nicht nur der politischen Bedeutung seines Besuches, sondern auch seinen persönlichen Konvenienzen keinerlei Eintrag geschähe — Auf diese Weise ist der Ruf der liberalen Blätter zu «erstehen: herzliches Willkommen dem Kronprinzen, aber nur in Rom. „O gewiß!" fiel sie ihm schnell in'« Wort, „noch vor Nacht -!" „Rosa!" Das g«nanM« Blatt fährt daraus sort: „Mir wi-derhol-n, daß .., der Fri-d« Europa» gesichert ist, so lange D<utschland, Oesterreich s srüheren södcralistischen Regierung, sei nur der Aufenthalt üi und Rußland den Ereignissen einträchtig gcgcnüderstehen. Den! Madrid untersagt, um politische Agitationen derselben zu verhindern. Einfluß, den da» Drei-Kaijer-Bündniß aus den Gang der Dinges— Di« „Gustav-Affaire" scheint mm endlich bcigelegl z» nimmt, halten wir sür mächtig genug, daß er selbst dann den flm. Ani S. April wurden ans der deulschen Gesandtschaft in Ausbruch d-S Kri«g«4 verhindern dürfte, wenn im n Sch st-n Madrid über 17,000 DuroS an Entschädigung sür den „Gustav" Frühling- sür D-utschland und später sür Frankreich jenes und di« „Gazelle" bezahlt. militärischen Rücksichten wegsallen. Soweit wir amh davon ent-
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