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dm pikt» panvvir dir Srchi upd zpar dis jetzt üvtz mm«' schränkt waltest Papst,«Walt, ast dm reinsten Ausfluß der gdMchen Offenbqsung überlassen. Med» mit de« kanonischen Rechte ist e» ein» sehr fatzlr Sache. Iß den wichtigsten Sitzungen der Trienter Konzils belief sich die Zahi von Bischöfen ans höch stens SO bis 70, in äußerst wenige« Sitzungen bis ans 200 Die überwiegende Mehrheit bildete« Italiener «nd Spanier, während sowohl deutsch« als französisch« vischöf« nur in sehr, v«rsHwinds«d kl«t»«r Zahl th«tl«ahmeu. Zudem hat sich mit hiesem «instihi g festgestrllten kanonischen Rechte sowie mit dem vqÜkanismuS der Neuzeit nicht ein elnziger Staat der Welt befreundet, vielmehr hab« alt« schon seit dm 16. Jahrhundrrt dies« Rnsprüchr zurück- gewtesea. Ws« sollt« da trgrnd «in Staat drs 19. Jahrhunderts sich mit dies« klerikalen Phantasten d«r Italiener und Spanier vor drei Jahrhnn^rtfn, welche l>er Kirch«rssstsg""g und Kirchenreform «ntgegentraten, in ein Linverständniß setzen können? Unmöglich! In allen Konkordaten habe« di» Päpste selbst von diesen phantastischen Ansprüchen di» größte Portion fallen lasten. Ja sogar PiuS IX. — der schwärmerischste und von Machtdünkel erfülltest« Papst, den wir seit Jahrhunderten kennen - hat den österreichischen Bischöfen uachgtsth«, sich in Staatsforderungen zu füg«, die mit jenem kanonischen Rechte «ich selbst mit dem österreichischen Konkordat schlechterdings nicht zu vereinigrn sind. Nur dem deutschen Reich« gegenüber' glaubt PiuS und der deutsche Episkopat an der strengten Austastung des kanonische« Rechts und der neuesten vatikanischen Ansprüche festhalten zu können. Dm deutsch« Reich will man von Rom her auch nicht die geringste Konzesston «ach«. Und darum wird der Kampf bei »ns nicht allein mit politisch« und weltlich«, er wird auch mit geistigen und religiösen Wests« ausg»ksmpft werd« müssen. Rom treibt es zur Entscheidung, was von dem ganz« kanonisch« Recht und von der katholisch-kirchliche« Organisation wirklich religiöses vedürfniß, wahrhaft religiösen Ursprungs, und was davon über spannt» Phantasie und irdisch« Herrschsucht ist. Auf deutschem Boden wird di» römisch» Kirch» ihn Antwort sind»«, nämlich daß dir alltrgrößt» Theil ihr»« kanonischen Rechts und ihrer Kirchen- vrrfaffung nichts weniger als Offenbarung Gottes und ewigen Ursprungs, sondern ein zeitlich gewordenes, in seiner Entstehungs geschichte sehr einfach nachweisbares System geistlichen Druckes, Weltlicher Herrschsucht und überspannter pfässischer Phantast« ist. Das Resultat d«r kecken römisch« Herausforderung wird der immer weiUr. greifende Abfall der deutschen Katholik« von der hierarchischen Verfassung der Papstkirche sein. Da« sind gleich zeitig di« geistig« Waffen, di» n«b«n d»n wel'lich« de« Staate» hergth« und aus welch« di» weltlich»« schlitßlich rrkurrir«. Ma« wird in Drutschland da« r»ligiös» Leben in seiner Rein heit «nd Innerlichkeit, abgelvst von allem herrschsüchtigen Wesen, wiKur ergreifen. Die Hauptstärk« de« Staates beruht darin, daß er in seinem Kampfe einer solch« Erneuerung und Vertiefung vorarbeitet. Dann wird ihm nicht nur sein volle» Recht einge räumt Verden, sande« die so gereinigte Kirche ihm auch ihren Beistand zur Vollbringung seiner großen sittlichen und sozialen Aufgab« nicht versagen. Möge di« erhabene und i« jeder Menschenbrust mächtig an- klingend» Ost«r-Jd«t uns »in Antrieb sein, o«f ein» solche Lösung d»s Kampfes, auf «ine solch« Zukunft von Staat und Kirch« hiuzuarbeiten! 1 Ta^e-geschichte. Der Kais«r Wilhelm hat den Fürsten, Bismarck beauftragt, all« Denen, welche ihn bei seinem diesjährigen Geburt-feste durch Glückwünsche «rfreüt haben, seist« Dank aÜSzudrilck«. Di« R«is» d«s Kckiser« Wilhelm nach Italien dürft«, wenn das. Witter sich günstig gestaltet, ber«it» End« April stattstnd«, andernfalls wird^dieftib» erst nach dem Besuche des Kaiser» von Rußland und,des Königs von Schweden am bsestgm Hofe unter- nommen werd« und würde sich in diesem Fall» der Kaiser direkt von Italien nach Bad Eins begeb«, um dann noch einige Zeil mit de« Kaiser von Rußland dort zu verleb«. — Fürst Bismarck wird erst nach sei««« Geburtstag« nach La»«b«rg abrtis«, wi, v»rlaut«t aus d»m Grunds weil di« zwischen ihm und dem Fürst« Hohenloh, angeblich wtgen der Uebemahme eines preußisch« MinisterpostenS schwebenden Fragen noch zu keinem, Abschluß g». diehen sind. Während von d« Ultramontanen in Preußen eifrigst Unter, schristen für die Papstadresse gesammelt werd«, hab« sich auch di, Liberalen aufgemacht und Adressen an den Fürst« Bismarck zu setnsP bevyrstehspben SO. Geburtstage in Umlauf gesetzt. Bezüglich der Frage der Revision des italienisch» päpstlichen GaranttegesetzeS soll man d« „Dtsch. N? zufolge in Berlin aus dem ganzen Verhalten der italienischen R». gierung den Eindruck gewonnen hab«, als widerstrebe es de» römischen Kübinet zwar, in den Verdacht einer Beeinflussung von Außen zu kommen, al» sei es ab«r in der Sach« selbst gerp. v»r»tt, die von Deutschland erhoben« Bedenken gegen die jetzige inter nationale Stellung de« Papstes zu den setntgen zu mach«. Dieser Erfolg schließe alle» ein, wa» diesseits erwartet werd« könm. Wenn ein, genügende Anzahl europäischer Mächte für den Se danke« »in«r R»vtfion de» GaranttegesetzeS gewonnen sei, welch» Aufgabe zunächst der deutschen Politik anheimfall», werde u» Sache vermuthlich aus dem Gebiete d«S theoretischen Meinungs austausches in praktische Geleise übergeführt werd«. Di» Ernennung des General» v. Mailltng»r zum Kriegs- Minister Bayerns an Stelle de« zurücktretend« General v. Prankh ist als gesichert zu betrachten Seine Ernennung wird tu den nächsten Tagen erfolgen. In Berlin wird dies» Wahl gut ausgenommen werden. Den österreichischen Mikatholiken ist ein neuer Hoffnung»- stern ausgegangen Eine Deputation der Wiener Altkatholiken, die dem Präsidenten des Herrenhauses ihr« Angelegenheit empfahl, wurde sehr freundlich ausgenommen. Fürst Larios AurrSperg sagte, laut der „Deutschen Zeitung", daß das Gesetz über die Re gelung der äußeren Rechtsverhältnisse der Altkatholik« dem Herren haus» vor der Vertagung nicht «lehr vorgelegt werd« kümu, um so sicherer werd« die» aber im Herdst« erfolg«. Di« Altkatholik«» die schon so lange gewartet, mögen auSharren; ihr gutes Recht werde ihnen werden. In dem s»rbisch»n Landtag fand am 24. d. M. anläßlich der Berathung verschiedener Petitionen rin tumultuarischer Zwischen fall statt. Derselbe wurde durch die Oppositionspartei veranlaßt, welch» di« Majorität d«S Hause» au-macht. 44 Abgeordnete ver ließen den Sitzungssaals und führten dadurch Befchlußunkähigkett der Versammlung herbei. Biele Abgeordnete legten ihre Mandate nieder. In Folge diese» Zwischenfalls ist »ine MintsterkrtsiS au»- gebroch«. Neueren Nachrichten zufolge ist die Skuptschina auf gelöst worden. Vor der Auflösung ist da» Etsenbahngesetz vom Fürsten Milan sankttonirt worden. Ob di» Auflösung d«r Land»»- v»rtr»tung »in»n Wechsel de» Ministerium» zur Folge hab« wird, ist noch ungtwiß. Dem „Jmparcial" zufolge hätte jetzt die spanische Re gierung definitiv zugesagt, di» Entschädigungsfordrrung der deutschen Regierung in der Angelegenheit der deutsch« Brigg „Gustav' zu bezahlen. - Der König hat der Gräfin v. Girgtnti den Titel einer Prinzessin von Asturien beigetegt. Lu» Madrid, 24. März, meldet „W. T. B ", daß der b»- kannte Carltflensührer Lizzarraga auf Befehl de» Don Carlos ia Katalonien verhaftet worden sei Außerdem verlautet, daß di» Car listen vielfach die Waffen niederltgen. Auch wird in Madrider RegierungSkreisen die Nachricht aufrecht erhalten, daß Don Heinrich und Don Albert, Söhne des vom Herzog von Montpensier 1870 im Duell erschossenen Prinzen Heinrich von Bourbon, Herzvgs vou Sevilla, sich dem Könige Alfons XII. unheiworf« hätten. Bo« Kriegsschauplätze lass« die Egoisten über Pari» melden, daß si» den Regierungsgeneral Martinez Campos geschlagen und mit er heblichen Verlusten an Mannschaft« und Munition nach Olot hinetngeworf« haben. Die griechische D»putirt«kammer hat ihre Sitzung«« wieder ausgenommen. Di» Mitglied« sind ab«, nicht vollzählig anwesend und sind die der Oppositon angehörsgen. Deputirten nicht in die Kammer eingetreten. Stavt-Theater. f Freiberg, Li. Mürz. Diese Woche tot uv« die Direktion drei East, spiele vou vorzüglichen ttrLsim der Dreedner Hosbühae Am Montag trat Fel. Haverland in „Kabale und Liebe" al« „Lady Milford" aus. Mit deransebalichen äußeren Erscheinung dieser n-mhasteu Künstlerin verbindet sich ein edle« ausdruckevoll-« Spiel, da« sich in der Darstellung der Lady, diese« gilalleneu, zwischen Leidenschast und Seeleogröß« schwankend«!! Weide« in rein« Klarheit aueprägle. Da die übrigen Mlwirkeaden zum großen Theil sich bestrebten di«