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all «nd schon soll sich ihm gegenüber eine Schwrnftttg der Par- leim vollzog« hab«. DU Sink«, wach« da« Kabtnet stütz«« «üßt«, steht ihm ftindlich gegenüber, dagegen komme« ihm di« Richt e und die Bdnaparttste« mit Bertrauea »ntgege«, um «» für ihr« Zwecke zu qewin«««. Di« Republikaner aller Schattirungrn sehen nur noch Rettung iu »inem Rekurs an da« Land und be treiben daher die Auflösung der Kammer nach Kräften. Luch der Einfluß der republikanisch gesinnten Minister Dufaure und Läon Say ist durch di« monarchische Strömung zurückgedrängt worden. — Der Krieg-Minister hat Befehl gegeben, daß di« Befestigungs arbeiten sowohl am Mont Balerin al- an alle« übrigen Fort« in dir Umgebung vo« Pari« sofort in Angriff genommen werden. Der spanisch« Minister d«S Auswärtigen, Castro, hat seinem Gesandt«» in Part« die Weisung ertheilt, di« französisch« Regie rung aufmerksam zu machen, daß di» Sprache de« „UntverS" über König Alfons durchau« un«rträglich sei, und daß die spanisch« Regierung augeficht« de« in Part- herrschenden Belagemug-zu- stanbe« nicht umhin könne, die Regierung Mac Mahon« um Ab- hilf« zu «such« O s chseu. Freiberg. Wie aller Orten Deutschland«, so sand auch bet un« der Geburtstag Sr. Raj de« Kaiser« besonder« Auszeichnung. Nachdem dieser Tag durch Glockengeläut» und R«v«ill«n de« Milttär» und Sladtmustkchor»« btgrüßt worden war, sand am Mittag ein« Festtafel statt. Der Rath hatte hierzu zur Thetinahme »inqeladen mit dem Bemerken, daß d»sond«r« Einladung an Behörden und Privatpersonen nicht ergehen werde. In dem kleinen Saale des Kaufhaust«, in w»Ich«m an der «ine« Seite sich unter einer Pflanzengrupp« dir Büste de« deutschen Kaisers befand, während Festons und Flaggen in den deutschen Farben die Säulen schmückten, hatten sich zu dreie« Festmahl« gegen 80 Herren auS all«n,Stünden, mit Lus nahm« de« Osfiz>erkorpS, da« in einem andern Locale diesen Tag durch «in Festesten feien», ein Pfunden Das trefflich gewählt» Mustkprogramm gelangt» durch unser Sladtmustkchor in gelungenster Weis« zur Ausführung. Während d»r Tafel erhob sich zuerst der H«rr Bürgermeister Clauß und hielt folgende treffliche Ansprache an die FestveNommlung: „Der Nestor unter unseren Fürsten, S«. Maj. unser hoch- erhabener Kaiser Wilhelm, begeht heut» seinen 78. Geburtstag. ES ist die- sür un» und unsere ganze deutsche Ration ein eben so freudiges, wie hochwichtige« und bedeutungsvolle« Sreiqniß und man glaubte deshalb — (unbeschadet der Liebe und Verehrung gegen unser sächsische» Königshaus und tnsonderbeit gegen nmern allgeltebten König Albert, welcher ja selbst dem Kaiser und Reiche in Treue anhängt) - 'S nicht Umgang nehmen zu dürfen, Gelegenheit zu bieten, daß dasselbe auch bei uns in festlicher W-ise ausgezeichnet werde. Was viele Generationen vor un«, ja selbst Jahrhunderte vergebens ersehnten und erstrebten, unter Seiner, unseres Kaiser-, Aegtde ist e» zur vollen und herrlichen Wahrheit gediehen. Unter Seiner höchsteigenen Rührung ist ja Deutschland- Macht, Größe und Ansehen in alter Herrlichkeit nun wi'dererstanden Und wie Er un« nnd unser Volk über die schweren Gefahren de nn- ausgenölhigten Kriege- glänzend und siegreich hinweg l»itete, so versteht Er eS auch unter dem Beistände Seiner trefflichen und gewiegtesten Räthe, mit denen Er sich in Seiner W..i-H«it stets zu umgeben weiß, treue Wacht zu halten, daß auch im Frieden Niemand deutsches Recht und deutsche Ehr» kränk», daß Nirmand di« gött lich» Ordnung und Sicherheit de» Staates oder Reiches bedroh», odrr gar den Frieden stör« Sinrr sturm«rprobt«n Eiche gleich steht Er nicht minder in dem heißen Kampf« gegen Roms Finsterlinge, die lichtscheuen Geister der Zeit und wir dürfen in dem zuver sichtlichen Vertrauen leben, daß e- Ihm, Seiner starken W llenS- kcast und Tugend geling«» werd», auch diese- Nest unheilsamer Wirren zu zerstören und so die letzten Feind, der Vernunft, der Freiheit und de» Frieden» siegreich zu übermannen und unschädlich zu machen. (Bravo.) Kurz allüberall strahlt un- in de«B lde unsere- geseierten Kaiser« das verkörperte Symbol des geeinigt«», starken und friedlichen Deutschland» entgegen. Möge di» allwaltend« Vor sehung Ihn, den Hüter des Reich», noch langt erhalten und seinem thaten- und ruhmreichen Wirken «inen noch recht heiteren fried- und freudvollen Lebensabend folgen Gehobenen Herzens erheben wir daher das Glas und l«er«n «S auf da- langdauerud« Wohl Sr. Maj. unseren allv«rehrten Heldenkaiser Wilhelm, indem wir jubtlnd und begeistert rufen: Er leb» hochl" B»geistert stimmt«» di« Anwtsenden drei Mal in die Hochruf» ein. Herr Stadtroth Blüher gedacht» in «ine« Toaste der Er rungenschaften der letzten Jahre und der Kraft und Stärke Deutsch- landS nach Innen und Außen und trank «in Sla- auf da- fernere Sedtihen de« g«btld«ten Deutschland. Hierauf erhob sich Herr Beradir. Breithaupt: Er freu« sich, daß bei dies«« Ratlonalfeft, di« steif» Esiquette, nur einen Toast z« halte«, gebrochen sei, wo durch de« Gemüth Thor und Thür geöffnet werd». Der Redner erinnert an die Fehler, welch» der deutsche« Natton «och »ig« seien, sie hol« «och immer Sitten unt Bräuche, sowie auch sprach- Uche Ausdrücke au» andern Ländern und leerte schließlich »in Gia ans die Selbstständigkeit Deutschlands, auf da- in Zukunft hoffent lich auf der Erd» gebietend» Volk. Schlitßlich gtdacht» Redner i« ein»« Toast», d»r Fürsten Bismarck und Seneralfeldwarfchall Grafen Moltke. Herr Bürgermeister Clauß schlug der Versamm lung vor, »in Beglückwünschung-Telegramm an S«. Maj. im Namen der Festtheilneymer abzulenden, wa» mit Jubel begrüßt wurde. Da« Fest verlief in würdig gehobener Stimmung und Sämmüiche trennte« sich mit dem Wunsche, daß mit Gotte« Hilf» auch in folgende« Jahren dem Ta;e eine gleiche Auszeichnung zu Theil werden mV;«. — Preußisch« Banknot«n zu 1000 Mark. In nächster Zett werden zunächst bei der Hauptbank Noten der preußischen Bank zu 1000 Mark au-gegeben werden. Die Noten find 11 Cm. hoch, 19 Cm. breit und bestehen aus Hanspapter mit dem Wasser« Deichen: „Ein Tausend Mark" in Hellem längliche« Feld« oben und der Werthzahl „1000" darunter. Der untere Theil des Texier, di» Nummem und Namen-unttrschriftrn find mittel» Buchdrucks h»rg«st»llt, di» übrig»» Theil» mittels Kupferdruck« in brauner Farbe. >. Brand, 22. März. W e der Mangel an Wohnung« überhaupt und an größeren Familienwohnungrn insbesondere vor einigen Jahren schon die Veranlassung war, daß sich ein« Anzahl Männ»r au- verschiedenen Kreisen zusammenthaten, um durch Her stellung solcher demselben abzuhelfen, so ist dieß in neuester Zett abermals der Fall. Man geht damit um, durch «ine gleich» Ver- »inigung vorläufig wirder wenigstens ein Haus zu bauen, und zwar an der Schützengaffe neben dem zuletzt gemeinschaftlich ge bauten. ES ist dieß um so »rfreulicher, als er nicht geschieht, um ei» Geschäft durch Einstreichung von so und so viel Prozent«« zu machen, sondern mehr, um einem unabweisbaren Bedürfrüß abzu helfen und ein gemeinnützige- Werk zu fördern. Hoffentlich führen di« bereit- lebhaft und uneigennützig betriebenen Vor bereitungen zu einem gedeihlichen Abschluß und zur vollständig« ReaUsirung der löblichen Idee. Nossen, 14. März. Welch neue» Leben uns«r sächsisch»« Volks,'chulwesm seit der Einführung de« neuen Volk-schulgtsetze« durchweht uns welch frischer GeistiShauch dasselbe jetzt durchzieht, dafür zeuft vaS in dem Bezirk Meißen durch den Herrn Bezirk«- Schulinspektor Wangemann dervorgerufene rege Konferrnzleben. — Um den einzelne» Gliedern seine« Bezirke» näher treten und dadurch eine» lebhafteren GelankenanStansch erzielen zu können, hat der selbe seinenBezickinfünfAcetse qethriltund fünf Kr: i«koas»renzt« «ing»- richtet, von denen voremige» Tagen bereit-dieü. an hiesigem Ort« abgi« halten wurde. Früh von 10 Uhr ad hatte der Herr B«zirk-insp«ftor nur die Lehrer de- hiesigen Kreise» um sich versammelt, um inner halb diese» Kr-iseS wieoer da» Arbeiten in den Spezial-KonfereuM zn ordnen, sowie um die Grundprinzipien sür di« Aufstellung d« Lehlp äne mit ihnen zu besprechen. — Von Nachmittag- 2 Uhr ab wurde dann in d r Aula de» lönigl Seminar- ein« zw«tt» Konferenz abgebalten, zu welcher auch die einzelnen Schulvor stände de» yusiaen Kre ft» eingeladen waren. Dit Versammlung war überaus zahlreich besucht. In derselben besprach der Herr Vorsitzende zunächst aus Grund gemachter Erfahrungen die Stel lung de» Schulvorstandes zur Schulgemeinde. D«r Schulvorstand habe sich nach den Bestimmungen d»« neuen Schul gesetze» nicht etwa al» berathende Kommission der politisch« Gemeinde zu betrachten, sondern al» die selbständige Ver tretung der Schulgemeinde. Seine Aufgabe sei, ob ihm daraus auch so manche Unannehmlichkeiten feiten der Schulgemeinde «wüchsen, da» Gesetz in seiner vollen AuSg«staltung zur Geltung zu bringen; die Lchulvorsteher müßten daher erfüllt s»ia von der großen Wichtigkeit ihres B»ruk« und klar erkennen, daß, wer sür da- Wohl der Schule wirke, sorge nicht blo» für da- Wohl de» einzelnen Kinde», sondern sür die Zukunft unsere- Volk«» und Land«- — Dies« trhedtndt Gedankt lasst gewiß so manche» Bittere vergessen, wa» mit diesem verantwortungSrelch« Amt» veiknbpft s«i. - Um solche-Amt aber gewissenhaft üben zu können, dazu sei genaue Keimtntß de: Pflichten de- Amte- und de» Beruf-- kreisr» nöthig. Ein« Hauptaufgabe müsse sein, da- OrtSschulwefeu genau kennen zu lernen, sowol nach seinem Licht- wir auch nach seinen Schattenstiten hin, und um sich solche Kenntniß zu ver schaffen, würde es gewiß von großem Bortheilt stin, w»nn di» bevorstthtnden Schulexamina gewissenhaft besucht würden. Die let außerdem sür die Kinder wie für die Lehrer von Segen. Zurückhaltrn von Lob und auch, wo e» srin muß, von Tad«,