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Mittwoch, 24. März «Ischim t. Krndng jk». Mochmi. «d. 8 U. eür dm <md. r--. Ins« wndm > bi« V. II U für nächste Nr. mgen. ! von Dalmatiin au« kann «in» Politik der Zukunft Operation« von großer Tragweite in« Werk setzen. Gewiß liegt Oesterreich jede kriegerische Absicht fern und e« wird de« Zusammenbruch der Türkei nicht durch eine agressiv, Aktion zu beschleunig« suche». Aber andererseits ist auch gewiß, daß Oesterreich den Vorgänge» im Oriente eine ernst» Aufmerksamkeit widmet ; daß es da Eve»» tualttäten der Zukunft in« Auge faßt, sich »in» solid« Bast« h» schaffen sucht, um uicht in seinem Nachthsil von de« Ereignisse» überrascht zn werden Oesterreich hat allen Tradition«« sein« Politik entsagt, e« denkt «icht daran, den Hub wieder nach Deutsch« land zu setzen. Italien ist ihm ein verpönt«« Gebiet, aber sein» Land ruht auf der Thürklink» de« Orient«, um rechtzeitig dl» Pforte öffnen zu können — Soweit Wiener Blätter. E« wär» sehr ver- nünttig, wenn Oesterreich sein» Absichten auf Deutschland und Italien für immer aufgeben und sein Augenmerk mehr «ach dem Süden richten wollt«. Dott liegen seine Zukunstr-Ehancen. sofern di, alt» habsburgisch» Monarchie überhaupt noch solch» hat. Nebligen« scheinen sich jetzt auch wieder Bewegungen an der Donau vorzuberetten. In Serbien ttttt di» jungserbisch» Partei immer ungestümer auf. Sie macht au« der Absicht, »in» Lonflagratio« herbetzuführe«, kein Hehl und »« gewinnt den Anschein, al« ob st» bei ihren Bestrebung«»! von französischen Agenten unterstützt werd«. Die europäische Diplomatie blickt nicht ohne Besorgniß auf dies« Agitationen. Die Pfotte zeigte erst kürzlich Rumänit» gegenüber, daß sie zur Nachgiebigkeit nicht geneigt ist ; und in der montenegri nischen Verwickelung ist sie nur durch den Einfluß Deutschland-, Oesterreich« und Rußland« zurückgehalten worden. Man unter schätzt sehr oft di» Macht der Pfotte ; wenigst«»« sind die Basall»«- staaten an der Donau durchaus nicht im Stand«, mit ihrer Macht da» Ende der Türket herbeizusühren. Aber sie spielen di« Brand stifter und wenn e« ihnen gelänge, »inen europäischen Krieg zu entzünden, dann freilich würden sie wenigsten« mittelbar dtrs»- End« beschleunigt haben. In Italien ist man mit den Borbereitungen zum Empfang« Franz Joseph« beschäftigt. Viktor Emanuel r«sid>tt gegenwärtig noch in Neapel, begtebt sich ab«r am 28 d. nach Rom, um de« Ministerrath zu präfidiren, in welchem alle auf di« Zusammenkunft in Venedig bezüglichen Punkt« festgestellt werden sollen. Der König wird bi« Mestre dem Kaiser entgegenfahren und beide Monarchen werdrn dann zusammen in Venedig «intreffen. Man erwartet von dieser Zusammenkunft »ine Erneuerung der öster reichisch - italienischen Hand»l«verträg». — Di« italienische Deputittenkavmer hat sich nach Annahme de« Rekrutt- rungSgtsetztS und de« Berner Weltpostvertrage« bi« zum 12. April vertu«. . E« war vorauszusehen, daß da» Kompromiß zwischen dm Republikanern und Orleanisten Frankreich« w«h»r von ewig«« Dauer noch gut« Früchte tragen werd». Da« ««»» Labtn«t, »in Resultat diese« Kompromiss»«, ist nicht viel über »in« Wochs Abonnemrnts-Einladung. Die großen politischen Neugestaltungen der letzten Jahre wie nicht minder da- m«hr und mehr sich fühlbar aachend« Btdürfniß, die Stadt Freiberg ihrer wachsenden Bedeutung entsprechend auch in der Press, angemessen zu repräsenttren, haben un» bistimmt, vom 1. April d. I. an den „Freiberger Anzeiger" in größerem Kurmat erscheinen zu lassen und in die Redaktton einm bewährt« Fachmann zu berufen Die politische Tendenz des Blatte« erfährt kein» Beränderuna, wobl aber gewährt da« grüß«« Formal un« di« Möglichkeit, den vaterländischen, provinziellen, kommunale» und tuduftrtelle» Jntereffea im weiteren Umfang» q»bühr»ud« Sorgfalt zu widmen und durch »in reichhaltige- Feuilleton von tmenssantm Novellen und Erzählung« auch für di» Unt»rhaltu»g »ms«« Les« Sorge zu tragen. Troy der hierdurch bedingten sehr wesentlichen Mehrausgaben wird nur da« Abonnement vierteljährlich um 2b Pfennig» «höbt. Wir geben un« der frohen Hoffnung hin, daß der Leserkreis de« ..Freiberg« Anzeiger«" mit dies« Beräntxrungeu sich sehr bald befreunden und dem Blatte auch im neuen Gewände da« alte Wohlwollen bewahren werd«. .. I ! LageLgtschichtf. Di« Abfettigung, welche der Deutsche Reichskanzler jüngst dem Abg. v. Gerlach im preußischen Abgeordnetenhaus« ertheilte, macht über die Grenzen Deutschland- hinaus Eindruck. So sagt die „Time«" in ihr« Sonnabend-Nummer: „Welche Ansichten auch immer über de« Kanzler« Kirchenpolittk Henschen mögen, Jedermann muß fühlen, daß Deutschland einen Redner und »inen ' Staatsmann besitzt, und zwar «inen, dessen Thäten und Wort« glttch sich« l«bm w«rb«n Wenn wir den M«tallklang dieser Käy« (au« der Red« Bi-Mars'« in Erwidtrung auf Herrn v G«rlach'S Bemerkungen) mit den formlosen Ideen und den breiartigen Reden so vieler Mintst« kontrastiven, können wir den Einfluß verstehen, welchen der Sprecher auf Deutschland auSübt-" — Bekanntlich hieß »« vor einiger Zett, e« stehe die Ernennung de« Fürsten Bi«marck zum Herzog v. Lauenburg bevor. In unterrichteten Kreisen bezweifelt man die Richtigkeit der Nachricht mit dem Hin- zusügen: Fürst BiSmarck hatte bereit« Ende de« Jahre- 1870 und Anfang 1871, al« brr König seine Absicht kund that, für Li» Herren v. Roon und Moltke, sowie für den Grafen BiSmarck StandeS rhöhungen, mit gleichzeitiger Benennung nach den eroberten Tertttorten «intreten zu lassen, ganz entschieden den Wunsch aus gesprochen, den von seinen Vätern ererbten Namen „BiSmarck" ausschließlich und allein beizubehalten. Die erwähnte Absicht ge langte infolge dessen nicht zur Ausführung und die Herren v. Roon und Moltk« wurden einfach in den Srafenstand, Gras BiSmarck in den Fürstenstand erhoben. Dieselben Bedenken, welche zu jener Zeit der Reichskanzler gegen eine mit einem n«uen Namen v«r- bundtn» StandeSerhöhung hatte, bestehen noch jetzt in voller Stätte, und sollte der Kaiser durchaus «ine StandeSerhöhung de« Fürsten einkrten lassen wollen, so würde sich diese wahrscheinlich einfach durch da« Prädicat „Hoheit" an Stelle de« bisherigen Prädicat« „Durchlaucht" äußern. Berlin« Blätter melden, daß Fürst Bis marck am 23. d. nach Lauenburg sich begeben und von da an seinem Geburtstag« (1. April) nach Berlin zurückkehren werde, woselbst er bis zum 13 zu verweilen gedenkt. Dann geht der Fürst nach Varzin — Ein Erlaß des Reichskanzlers bestimmt, daß di« Ausstellung«» des Etats drr Post- und Telegraphtn-Ber- waltung brr«it» für das Jahr 1876 v«r«inigt w«rd«n sollen und ist mit der Bearbeitung des vereinigten Etats dies« beiden V«r- waltung«-RessortS der General-Postvtrector betraut worden. Durch diesen Erlaß ist die definitive Vereinigung der Post und der Telegraphie wohl als ausgesprochen zu betrachten. Neber die Reis« de« Kaisers von Oesterreich wird gegen wärtig in der europäische» Press« viel Konjekturpolittk getrieben, dl« wir füglich dahin gestellt sein lassen. Wiener Blätter, und »war st»t« aut unterrichtete, lege» daS Hauptgewicht auf Dalmatien, tnd«m fi» sagen: Dalmatien ist jetzt ein Land von politischer Wichtigkeit geword»n. E« schließt eitle v« Pfetten de- Orient«; V«u dUruMU.» »«I. »chmU «atm U« geil« >»n dm» 1 MU > N«um mV 10 »fz. »mchiM. » V und Tageblatt. » Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Serichtsümter u. der TtadtrLthe zu Freiberg u. Brand.