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l«tz»«g t»r chimrtchtunqen und -«setz, de« Staate« enthalt»,,." — Mes«r RechtSzustand entbehrt in der Thal nicht der Originalität- In Versailler parlamentarischen Kreisen cirkultrt ein» an g,blich. Leußerung Mac Mahon'», nach welcher der Marschall, fall« d>» Nationalversammlung sich absolut ohnmächtig zeigen sollte, seine Regierung mit einer konstitutionellen Grundlage zu versehen, e« für geboten erachten würde, eine Berufung an die Nation zu richten. Diese Drohung mit dem bekannten bonapartistischen Prinzip dürste ihre Wirkung nicht verfehlen. Wir man dem „Soir" au« London telegraphirt, hat der kaiser lich« Prinz (Lulu) die AbgangSprüfung in Woolwich bestanden Er erhielt unter den Radelten, welche da« OlfizierSpatent erworben, Nr. 7 und im Reiten und Fechten Nr. 1. Die Kaiserin, der Herzog von Bassano, der Vicomte Tlary. der Herzog von Cambridge und der Marschall Brough wohnten der Prüfung bei. — Demselben Blatt« zufolge hat der König AlfonS der Marschallin Mac Mahon, Herzogin von Magenta, da« Band de« Marie.Luisen Orden« ver liehe«. D«r neue Botschafter, Marquis von Molin«, wird der Marschallin diese Au«z»ichnung überbringen. De« Vernehmen nach hat die spanisch« Regierung in Folge der englischen Weigerung, an den ferneren Berathuugen über Krieg«vvlkerrecht Theil zu nehmen, ihr« Zusag«, wenn auch nicht zurückgenommen, so doch wesentlich beschränkt, insofern e« sich um international, Vereinbarungen handelt. Die russisch« Regi« rung soll in «inem Rundschreiben an die Brüsseler Eonferenzmächle di« Erklärung abg«g«ben haben, das die ablehnende Antwort Eng land« keine Veranlassung biete, auf die wetteren Berathuugen zu verzlchten. Im englischen Unterhaus« ging am Montag der Ent wurf zur Verbesserung dir Arbeiterwohuungtn durch di« zw«tt« L«sung. Di« Aufnahmt war im Ganzen «in« lehr günstige; insbesondere sprach Namens der liberalen Opposition LtanSfeld, der frühere Vorsitzende des CentralamtS für di« örtlich« B«rvaltung, seine warm« Anerkennung aus. Er war nicht nur einv«rstand«n mit der voikSwirthschastlichen Schranke, welche der Entwurf sich gezogen, sondern andererseits auch damit, daß die zu «zpropritrenden Besitzer ungesunder Häuser mit nicht mehr als dem nackten Werthe entschädigt werden sollen; ja er wies daraus hin, daß noch »in Abzug von diesem Betrage statthaft sein würde in der Höhe derjenigrn Summe, welch« erfordtrlich gtwesrn wär«, um di« Wohnung«« den Anforderungen der schon bestehenden santtätSgesetzlichen Vorschriften gemäß «tnzurichten. In der That z«igt dir eben erschienen« Bericht der Londoner Peabody Ätitung, daß e« ein« LebtnSfrag« für di« praktisch« Wirkung d«s G-sitze- s«tn wird, die Bauplätz« möglichst billig den Bauuut«rnthm«rn zur Verfügung zu stellen. Die aus jener Stiftung bi- jetzt aufq-führten Arbtiterwohnungen haben einen Kostenaufwand von durchschnittlich j« 3M Pfd. (2000 Thlr.) erfordert. Di« durchschnittlich« wöchent liche Mi«th« von fast vier Schilling (Mark) kann nur von bester gestellten Arbeitern aufgebracht werden, und dennoch verzinst sich das angelegte Kapital mit nur 2j Prozent. Bei dieser Gelegenheit berechnet die „Time-", dab alles, was in den letzten zwanzig Jahren für di» Beschaffung guter und b lliger Arbtiterwohnungen in London geschehen ist, nicht htnreicht, um den Zuzug der Be völkerung während eines einzigen Jahres unterzubrrngen Die!« Thatsachin sind allerdings nicht geeignet, sanguinische Hoffnungen an L«n vorliegend«» Entwurf zu knüpft»; dennoch ist er eine im hohen Grad« htilsame Mahregel, indrm «r Hlnd«rniff« brsritigt, v«lch« bisher derartige Bauunternrhmungen b«d«ul«nd erschw«rt haben. Dem „Reuterschen Bureau" wird au« Rio d« Janeiro vom 17. gemtldet, daß da« gilbe Fieber im Zunehmen begnffen ist. E« kommen täglich durchschnittlich 12 Tod,«fäll« vor. L> ü Ä f t U. Frankenstein. Au« weitem Umkreise waren am 18 d. M. di» Landwtrth«, sowie Freundt d«r Landwirthschast herd«aelommtn zur Thtilnahm« an einer Bezirt«versammlung, für welche die Räume de« Gasthof« an der Haltestelle Frankenstein sich al« unzureichend »rwitlen. In Gegenwart der Direktorien der Dr»«oner und de« «rzgeblrgischen KreiSvereinS eröffnete Herr Ober-Kommissar Münzner au« Freiberg die Sitzung, woran sich der Bortrag de« Herrn Seneral- i«lr«tär von LangSdorsf über Fortbildungsschulen auf dem Land« anreihte. Das Thema der Fortbildung sei in neuerer Zeit sehr in den Vordergrund getreten, indem st« sich als ein drinaen- d«S Bedürsniß erwiesen hab«. Di« FortbildungSschul« hab« b«n Zweck, das in der Volksschule Gelehrte zu befestigen event. zu ver vollständigen. Viel Neues könne in derselben nicht geboten werden, da der Bildungsgrad der Schüler ein sehr verschiedener und meist «tu nicht allzuhohn, auderntheil« di» für den Unterricht bestimmt» Zril zu beschränkt sei, «ts di«s»n Lrstnd«n Wertz, »in »igeaÜich« Fachunterricht nicht stattfinden können. Li» Rückblick auf di« z«tt» her bet un« und in and«rn Länder« bestand««,n Fortblldnng«- schulen zeige recht d«utlich, dab nur wenig» dirselb»« stch al« lebens- fähig «rwt«s»n haben, während di« Mehrzahl nach nicht allzulang«« Bestehe« wieder eingegangen sei, au« dun ^nfaihe« Gr»nd«, V»tl man ihnen Unmöglich«« zug«math«t hab«, m«hr al« auf d«» Unter» richt d«r «olttschulen stch aufba««n lt»b v«i d«« Unturicht tu d«n Fortbtldung-schul«n auf d«m Land« s«i «« zw»ck»äbin, hab tz«t Anziehung von B«tsp.«l«n solch« g«wählt w«rd«a, dl« der Lantz» b«völk«rung nah« li«g«n, «« könn« d««halb «in Unterschied «macht werden zwischen ländlichen und städtische» Fortbildung«schul«n, t«ine»weg« sei d«rs«lde au«zud«hntn auf landwirthschaftlich« und gewerblich« Schul«» Nur in d«m Fall«, wo d«n Einzeln»« der Unt«rricht d«r ländlichen FortbildungSschul«« «tcht g«Uüz», komm «in landwirthschastlicher Fachunterricht ang«r«iht werd«», welcher j« nach dem Btldung«grad« d»r Schülir, sowi« mit Rückficht auf ihre einstig«» «erhältmff», «i» v«rscht«de»»r sein werd«. Für dl« Söhne kleiner Landwirth«, aus deren «»«schließlicher Thätigk«it ihr Erwerb beruht, an welch« im L«b«n au- nur gtriuz« Anfor- derungen grftellt werd«», genügen die landwirthschaftlich«« Winter« schulen, in denen die jungen Leute während d«r Wintermonat», »ntsprechend ihrem Bildungsgrad«, unterricht»« w»rd«a in de« »infachsttn Disziplinen der Naturwissenschaften Für di» Söhn« mittler Landwirth«, welch«» bereits «in besser» Unlerrtcht, z. v. auf Gymnasien oder Realschulen zu Theil geworden ist, eigne stch d«r fachwiffenschattliche Unterricht an den landwirthschaftlich«» Ritt«!» schulen, Lckerbaulchulen mit der Berechtigung »um Aretwilltgendteuft. Den Söhnen der Großgrundbesitzer werd« Gelegmhiit u« w«tt«r«r Ausbildung an den Akademien resp. Universitäten gebot««. In Sachsen sei diese R-ihenlolge oer landwirthschaftlich«» Fachschulen nicht vollständig vorhanden. Den a«geführt«n M>tUlschulea ,«t» svrechr di« landwirthschaftlich« Lrhranstalt in Dvbtln, dem höher«« Grad« die landwirthichaftlich« übtheilung au der Universität Leipzig, wogegen eigentlich« Wint«rschul«n fast gar nicht v«rhr«d«n s«t«n. Eene au- »«dihnttr« Bildung der letzteren sei höchst erwünscht, mve hüte man st- beim Unterrichte in denselben zuvtrl Mat«rtal »» -«handeln, indem hierdurch nur Recepte gegedrn würde», w»lch« sehr bald au« dem Gedächtniß verschwinden; di» Hauptsach« s«t, daß man di» jung»« Leut« richtig d»nk«n l»hr«. Ein« w«tt«r« Gefahr s«i di», datz man zuw»«ig bi»t», d«r Gr»»d ht«rz« lieg« in d«m B«str«b«n der A«lt«m möglichst an Z«U und an Seldkost«» zu spar«», ind«m «an glaub« in «ine« Winwr di« Sach« abmachin zu könnt»; in di«s«m Fall« bl«ib« d«r Untirricht völlig »sultailo«. Drr Unlerrtcht in den landw. Winterschulm könne nur von Vorth«il sein, wenn nicht zu vt«l auf «täinal g«bolen, sondern dec Lehrstoff auf mehrer« Kues« «nlsprech«nd verlheilt w-rd«. - Nach «inrr s«hr «tnaehendin D«batt< über dies-n hochwichtig«» S«g«nstand sprach Herr Proftffor Richter» Tharand über di» landwirthschaftliche Mobil tar-F,««r» Versicherungs-Genossenschaft und zum Schluß über da« Einkommensteuer-Gesetz Bezüglich dtes«r beide« vorträg« kann auf da« Referat in Nr. 4l. d. Bl. hinzewies«« w«rd««. Der LppellationSgericht« Vicepräsident Schilling vo«Dr»«dt« ist vom Bunde«rathe zum Rltgiiede de« Ritch- ObirhandeUgtrtcht« in Letpzia gewählt worden. — Seit einiger Zeit gehen in Dresden Masern und Scharlach» fieber unter der Schuljugend um, aber auch ältere Leut«, welch« diese Krankheiten swon in ihrer Jugend gehabt hab««, w«rd« bt«weil«n davon befallen. In wett auSged«hnt«r«m Maß«, als in Dr««d«n, treten aber di» genannt«» Krankh»it«n in d«r Ob«r» laufitz, besonder« in dir Umgegend von Bautzen auf, so daß tu mehrer«« Ort«», wi« z B. in Malschwitz, di« Schul«« hab«« -w schloffen werd«» müff«n. Glücklicher Wns« find di« Krankh«tt«n zur Zeit wenigsten« gutartig und nehmen in d«n meisten Fäll«» «inen normalen günstigen Verlauft Sayda, 17. Febr. Sestern ist in unserer Stadt «in toller Hund (schwarz und langhaarig! getödtet word«n, der hi«r und t» benachbarte» Dörfern Hunde und GL»s« gebtffen hat, auch M«nsch«« aebiffen haben soll. Der fraglich« Hund hat stch schon seit «tat-«» Tagen in hiesiger S«gend herumg«trieb«n und di« St«u»rmräk« Nr 1b33 au« der AmtShauptmannschast Dr««d«a g«tragm. Annab«rg, 17. Februar. Am 1b l. Mt«. wurde in der Uhlig'schen Mühle in Ni«d«rsatda der Mühlknapp« Emst Sch»!«» au« Forchheim, 38 Jahre all, b«t« Auflegen oe« Trtibriem«»« von dems«ld«n «faßt und mehrmals um die eisern» Will« gisch!«»» d»rt, bi« «r b,stnnung«lo« und mit vi«lfach«n B»rl«tz«ngm <n» Körp«r, namentlich am Kopf«, mit welchem er mehrmal« an dt« Valk«» der Deck» ang «schlag»» worden war, zu Bode» fiel. D«r Verunglückte verschird nach ungefähr 20 Rt««t««, ohn« di« v«» stnnung wieder,klangt zu hab«». (Dr. I.)