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Paragraph ISwucheEdem vamL«M's-m Antrag angenommen, wonach die Verpflichtung der R«ich»ba«k, in Städte» > über 100,000 Seelen di» Privatbanknot« voll in Zahlung zu nehme», VegMt Paragraph 20 wurde unverändert angenommen, Para graph 2l (Befreiung der Reichßbank von StaatSsieuern und Gr- meindesteuern) abgelehnt. Paragraph 23 (über di» Höh» de» Gmndkaptal») unter Ablehnung vielfacher Amendement- ange nommen und Paragraph 22 dahin modtsicirt, daß die Reich-bank nur Zahlungen für dar Reich annehmen und big zur Höhr de» Guthaben» leisten soll. H.rr Eldoy«» hat im Namen de» König» von Spanien den deutsch»« Botschafter in Part» besucht und ihm erklärt, di» «tue Negierung w»rde ko freisinnig als möglich sein Nach dem pariser Tempi hätte kürst tzohmüohe erwidert, »r freu« sich, diese Zusicherungen seiner Regierung übermitteln zu können, und er hoff», daß da» Deutsche Reich kein Hinderniß sehen werde, den König agznerlmnen, sobald derselbe in Madrid seine Residenz ge nommen hätte. Au» Kassel wird sich e'ne Deputation von Anhängern de» verst-rdenen Kurfürsten Fr edrich Wilhelm nach Prag begeben, um dessen Leich« dorthin zu geleiten. Wie dl« „Ostiee-Ztg." mitth«ilt, war da» Ehrengericht, w»lch«S den Fürsten Putbu» von den gegen ihn al» Mitbegründer der Berkner Nordbrhn erhobenen Anschuldigungen fretgesprochen hat, durch d'n Kaiser selbst nach den Bestimmungen über die Zu>am- «ensehung der Ehrengericht» juiammtngeseyt, und hat in Stettin, al» de« Sitze d»« Truppenth-tl», dem dec Fürst (als Oberst- lituitnaal) ang»hürt, sein« Siyungea gehalten, welche mehrere Wochen «»dauert haben. E» bestand au» dem Divisionskomman deur SeneraUieutenant v. Hartmann, au» zwei Obersten, zwei OberstlirutenanU und zwei Major». Der ehemalig» Staat»mtnister Hr. v. Schmerling in Wien sosi von dem bisherigen Prinzen von Asturien, bekanntlich einem Schüler de« Wiener Theresianum», dessen Kurator Hr. v. Schmer ling ist, sofort nach der KönigSpcoklamirung in Mavrid die tele graphische Anzeige de» Eceizniffe» mit dem Beifügen erhalten Haden, „bah er dem umsichtigen und wohlwollenden Leiter seiner Studien seinen Dank nicht besser adtragen zu können glaube, al- wenn «r ihm di, Berstchernnz geb«, dah »r sein Volk nach den Grundsatz»» ächt«« Freisinn» zu regier»» bemüht sein werde, die «r in dem ihm unvergehitchen Wxn in sich ausgenommen." Lu« dem französischen Ministerium treten Chabaud-Latour, Tailhapd, Lumonl und Srivart bestimmt zurück; DocazeS und Eissey bleiben E» verlautet von einer neuen Kombination, worüber dir aberteuerlichsten Gerüchte zirkuliren. Der Monarchist Larry, der zu Mac Mahon beschieden wurde, erklärte sich dußer Stande, »in neue» Ministerium zu Stande zu bringen. Hierauf wu d« Dufaure zu Ma Mahon berufen Es wird osftztell be stätigt, dah Mac Mahon die Minister nur zu einstweiliger Fort- füinlN'. der Geschäfte ersucht«. Soeben wurde der offizielle Finanz bericht de- Finanzmintst-r- veröffentlicht, wonach da- Defizit für 1875 24 Millionen beträgt. Für da- Budget von 1876 Kellen sich di« Au-aben auf 2616 Millionen, die Einnahmen auf 2528 Millionen Neue Steuern find nicht beabsichtigt. Die Mehrein- nadmen sollen an- Brrbeffecungen der Verwaltung der indirekten Steuern erzielt werden, und zwar ist veranschlagt: der Mehrertrag au- den Abgaben auf Weinhandel, Destillationen und Brauereien auf 42t Millionen, au- der EinreMrirung-steuer auf 24j, aus den Douan n aus 17, aus den direkten Abgaben auf 8j, im Tanzen also!)3 Millionen. Da» Budget für 1876 ergebe sonach ein»» Einnahme Ueberschuß von 4,738,000 Fr». Der Bericht kon- stalir! schliehilch, das disponible Aklien-LiquidationSkonlo betrage 129, die schwebende Schuld betrage (31. December 1874) 840 Millionen. Mac Mahon will seiner Erklärung zufolge sein jetzig«» Mini sterium erst dann entlassen, wenn e- ihm gelingt, »in au» Elemen ten der neuen Majorität bestehende- Miuisterium zu bilden. E» siebt dies säst wie eine Ausflucht aus, um da» jetzige Ministerium zu erhalten, denn die „neue Majorität" von welcher die Regierung vo:„esle:n geschlagen worden ist, besteht au» so verschiedenartigen Ek ..enten, dah sie schwerlich im Stande sein wird, den Stoff zu einem leder-fähigen gleichartigen Ministerium zu bieten. Dee Kr siS wird also nicht so leicht zu Ende gehen, wenn st« nicht gar in Permqnenz erklärt wird. Die Botschaft deS Marschallpräsidenten Mac Mahon, welche in der Nationalversammlung verlesen wurde, hat folgenden Wort laut: „Der Zeitpunkt ist gekommen, wo Sie an die Berathung der konstitutionellen Gesetzentwürfe herantreten; di« Arbtiten der Ktmmifston sinh vollendet, ein weiterer Verzug würde der üffent Uche» Meinung unerklärlich sein,. Ich selbst, h»g« den Wunsch, dah der Gewalt, welch» i h Kraft de- Gisetze» vom 20. Nov«mb»r 1873 ausübe, die nothwendige Ergänzung gegeb« wertH und habe deshalb meine Regierung beauftragt, an Si« d»n Antrag g-lsngen zu lassen, dah in einer der nächsten Sitzungen der Gesetzentwurf über die Errichtung einer zweiten Kammer auf die Tagesordnung gesetzt werde. Denn gtrade diese Institution erscheint am meisten durch die konservativen Interessen geboten, deren Vertheidigung Sie mir anoertraut haben, und der ich mich niemals entschlagen w»rde Die Beziehungen zwischen der Nationalversammlung und der ExKu'ivgewalt sind jetzt angenehm ; vielleicht wird die» eine» Tages nicht vir Fall sein, wenn Sie den Zeitpunkt für die Been digung Ihre» Mandates festgesetzt haben werden und eine neu» Versammlung an Ihre Stelle getreten sein wird. ES können dayn Konflikte entstehen. Um dies«lb«n von vornherein abzuschnelde«, ist die Intervention einer zweiten Kammer unerläßlich, welche durch ihre Zusammensetzung verläßliche Garantien bietet. Selbst wenn Str e» für angemessen halten sollten, der Executivgesyalt tu Gemäßheit der Wünscht meiner Regierung da» Recht beijulegrn, durch Auflösung der Versammlung an da» Urtheil de» Landt appelliren zu dürfen, so würde eine zweite Kammer nichtsdesto weniger erforderlich sein. Denn e» wäre nicht ungefährlich, von der Befugniß, die Kammer aufzulöien, Gebrauch zu machen, uud ich würde Anstand nehmen, mich derseben zu bedienen, wenn die, Exekutivgewalt in einer solchen kritischen Lag« nicht in der Mit wirkung einer Versammlung, welcher infolge ihrer Zusammen setzung «in moderirender Einfluh beiwohnt, eine Unterstützung findet. Ich bin der festen Ueberzeugung, dah die Majorität cher Versammlung üoer diesen Gegenstand derselben Ansicht ist, wie ich. Wenn im Laufe der Berathung meine Regierung an den Vorschlägen der Kommission einige Abänderungen vornehmen sollt», so wird die- nur geschehen, um di« Annahmt deS Entwurfs d»r: Kommission zu erletchtrrn. Ich komme jetzt zu einem zweit,n Punkt, über welche» eben- fall- schleunigst entscheidende Bestimmungen getroffen werden müssen, nämlich zu der Uebertragung der RegierungSgewalt zu dem Zeit punkt«, wo ich aulhören werde, dieselbe auSzuüben. In diesem Punkte ist meine Intervention eine sehr reservirte, da mein« persön liche Verantwortlichkeit in keinem Falle in Anspruch genomm«» werden darf. Ich stehe nicht an, au-zusprechen, dah nach meiner Ansicht diese Uedertraguiq der RegierungSgewalt nach Ablauf meiner Präfidentschaft-periode am 20 November 1880 in der Weis» geordnet werden muh, vah den repräsenttrenden Versammlungen, welche in diesem Zeitpunkt« versammelt sein werden, unbeschränkte Freiheit gelassen werd;, die Form der R«gi«rung Frankreich» zu bestimmen. Denn nur unter diesen Bedingungen kann die Mit» Wirkung aller gemäßigten Parteien an dem Werke der nationale» W ederhecstellung gesichert blnben, mit deren Vollendung ich be traut bin. Weniger Gewicht lege ich auf die ander» Frag» — und ich glaub«, dah da- Land darin mit mir übereinsttmmt —, was geschehen soll, wenn nach dcm Willen der Vorsehung ich vor Ablauf meines Mandat« sterben sollt» Di» national« Souveränität hört niemals auf, und die Vertreter derselben werden immer ihren Willen kundaeben können. Man hat de» Wunsch geäußert, daß in einem solchen Falle bi« zu de« Jahre 1880 nichts an dem gegenwärtigen Stande der Ding» geändert werden möge. E: ist Ihre Ausgabe, darüber zu erä- scheiden, ob eS nicht zweckmäßig erscheint, durch die Bestimmungen diese» Gesetze» die Garantien für die Stabilität der Regierung zu vermehren, welche in dem Gesetze vom 20. November 1873 vor- ausresehen sind. Sie werden Sich über diesen Punkt in dem Geiste der Versöhnung, der un» Alle beherrscht, unter Sich zu verständigen haben. Die öffentliche Meinung würde eS unbe greiflich finden, daß eine MeinungSdifferenz, welche eine blos» Eventualität zum Ausgangspunkte hat, im Stande sein sollte, die gegenwärtigen gesicherten Verhältnisse zu stören. DaS Land erwartet Ihre Einigung Dies sind die Ansichten, welch» ich mir über die wahren Bedürfnisse des Landes gebildet hab«. Die Unterredungen, welche ich mit einer großen Anzahl von Mitgliedern der Nationalversammlung vor Kurzem gehabt habe, lasten mich hoffen, daß die Majorität der Versammlung denselben ihre Sanctton geben wird. Dies ist mein sehnlichster Wunsch, deff«» Verwirk lichung ich J-nen in Jhr«m eigenen Interesse an da- Herz le»«. Die Unruh«, in welch«r sich Frankreich befindet, und die Gefahren, welche eS umgeben, zeigen Ihnen Ihre Pflichten Was mich angeht, so glaube ich meine Schuldigkeit in vollem Umfange gethan zu Haden, und ich erwarte — welchen AuSgang auch diese Be- rathung haben möge —, daß da» Land so gerecht sein wird, meinen guten Willen anzuerkenntn." König Alfon» ist am Donnerstag Mittag in Rar seill» eingetc -ffen. Er wurde von den Behörden uud mif militärischeu.Ehr«»' empfangen uud hat sich bereit» um 3 Uhr nach Spanten etygsschtfft.