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ector. mb. M ll. »altnug. ionnabend, Uhr von ,« 168 aB sanft mit ollendet« Schwieg«- t^Uhr chhM it U«n» »ob ki» n»rt, ille Theil- durch au- lassen« t. >rf. . ? Uhr Kiel", trSge. r htNM zv. e schänd! M ati». »rmch -chsptel; k, Lust- »un« a UVIhW » Herrch t, Buch» lbmachw reit uch «der at< reiöerger Anzeiger und Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg u. Brand. 7. Erschein» t. -retterg jed. Wochen», «b. KU. tur dm and.Tag. Jnfer nxrdm bl« V. tI u füe nächste Nr. angm. Sountas, 10. Januar. UreU «lerulsährl. 1 Mart Znseral« ioer»m bl« ,es»«>»rn« g«ll« ober »er«, Naum ml» tV Pfg. berechne». 1875. 4- Kreiders, den 9. Januar 1875 Di« gegenwärtig« ReichStagSSession ist in ih«m bisherigen Berlauf« für di« Klärung der staatsrechtlichen Lag« Elsaß- LothringtnS von ganz besonder«! Bed«utung gtwtsrn. Di« FrühjahrS-Srsston lt«ß «S noch rinig«rmaß«n zw«if«lhaft, wtlch« Stillung dir reichsländischen Abg«ordn«ten im Reichstage definitiv «innehmen würden. Klar war von Anfang nur di« Position d»r fta«zöstsch-r»publtkanisch«n Prot«stlrr, w«nn gleich auch fi« sich in dem unlösbaren Widerspruch befanden, daß sie »in staatsrechtliches Berhältniß verneinten, aus welchem allein ihre Abgeordneten- Qualität sich legitimtrte. Ein« seltsam« B«rwirrunq wurde dagegen durch die bekannte deutschfreundliche Erklärung des Bischofs von Straßburg in den Standpunkt des klerikal gesinnten Theiles der «lsaß-lothringischen Deputtrten gebracht. Nur die Vertreter Loth ringens entschlossen sich bald, dem Reichstage den Rücken zu kehren und sich stillschweigend der Protest Partei anzuschlteßen. Zwischen den «lsäsfilchtn Ultramontanen fanden bekanntlich vorig«« H«rbst läng«rr Verhandlung«« statt ; schließlich traten sie aber mit zwit Ausnahmen — Herr Räß und sein Sohn - wirder in den Reichstag «in. B«i d«r Brrathung der Verordnung über die SertchtSsprach« in Elsaß-Lothringen schlug der Abgeordnete Suerber, auf drutsch Gerber, einen so vernünftigen Ton an, der zwar den überschwenglichen Optimismus eines Theils der deutschen Pr«ff« keineswegs rechtfertigt«, aber doch die Erklärung zu «nt- halt«n schien, daß die in den Reichstag eingetretenen elsälsischen Abgeordneten entschlossen seien, fortan an der gesetzgeberischen Arbeit sür ihre Heimath positiv theilzunehmen. Und als man sie «inlud, in den KommisstonSberathungen über da« elsaß-lothringische Budget die Wünsch« ihr«r Wähler vorzubringen und mit ihrer genaueren Kenntniß der Verhältnisse zur Ausklärung beizutragen, stellten sie sich einfach auf den reinen Standpunkt der Prot«st-Polttik. Aber auch diesen hielten sie nicht konsequent fest, vielmehr zeigte der Abgeordnete Simonis am letzten Tage vor den WeihnachtS- ferien eine wahre Sucht, sich und seine Freunde gegen die ob ihrer verneinenden Haltung wider sie erhobenen Vorwürfe zu vertheidtgen und den Reichstag mit einer ganz eigenartigen Finanzwissenschaft zu belehren — freilich nur mit dem Erfolg« «ines mehrfachen FiaSko'S. Nur nach «in«r Seite hin ist das Vorgehen dieser Herren klar und folgerichtig gewesen: sie sind, in innigster Ver bindung mit dem Lentrum, jederzeit für «ine retchsfeindltch« Politik etngetreten. So charakterisirt sich also das Verhalten der reichsländischen Vertreter im Parlament al« ein Gemisch von Planlosigkeit, politischer Unfähigkeit und verbissener Feindseligkeit. Die selbstverständliche Folge ist, daß, so lange eine derartige Ver tretung als der Ausdruck des Willen» der großen BtvölkerungS- mehrhett betrachtet werden muß, an «ine Aenderung in der staats rechtlich«« Stellung de» R«ichSlande» gar nicht gedacht werden kann. Selbst der eifrigste Befürworter der elsaß-lothringischen Autonomie muß zugrb«n, daß e» für Deutschland schlechterdings unmöglich ist, die Verwaltung de» GrenzlandrS feindskligen oder politisch unfähigen Elementen zu überlast««. Mit wir groß«« Anschein von Richt immer die Elsaß-Lothrtnger über di« „Fortdau«r der Diktatur" klagtn mögen, die Ereignisse seit d«n Wahlen vom 1. Februar 1874 haben di» vielfach geforderte Selbstregierung einstweilen einfach unmöglich gemacht. Freilich, auch jetzt noch wird da» gegenwLrttg» staatsrechtlich» Berhältniß zum Reich« als rin Provisorium aufqefaßt, aber man hat sich der sanguinischen Hoffnung entschlagrn, rrcht bald «in« solch«« Umschwung in d«r Stimmung des R«tchSland«S «inttU« zu s«h«n, daß di» Arnderung d«S Provisoriums als unb«d«nkltch gelten könnt«. Man mußt« d«Shalb auf di« Organisation «tue» ll«b«rgangSstadinmS btdacht s«tn. SS ist wahr, di» elsaß- lothringischen Angelegenheiten kosten dem Reichstag» viel Zett und Müh« ; doch hat di« Erfahrung d«r lttzten Monat« btwits««, daß di« Brwältigung ditsrr Aufgabt k«in«rwtgS zu d«n Unmvgltchkrtte» grhört. Der retchSländische Lande»hauShaltSetat wmd« mit demselben Ernste berathen, «sie das Budget de» Reiches. Wenn di» Kürz» der zugemestenen Zeit der Gründlichkeit hindernd in den Weg ge treten ist, so wird sich dieser Uebelstand in Zukunft durch früher» Vorlegung vermeiden lasten. Außerdem ist d»r demnächst in» Leben tretende LandeSauSschuß in R»chnung zu ziehen. Man hofft, derselbe werde den Etat so gründlich und verständig durch- berathen, daß der Reichstag sich nur auf eine Revision mit »twaig»» Modifikationen brschränken kann. Auf diese Weis» würde da» Provisorium eine Gestatt gewinnen, in welcher es etn»rs»itS de« Reich« nicht gar zu lästig fall««, anderrrstitS abrr d«n brrechtigt«« Forderung«« der Elsaß-Lothringer Beachtung sichern werd». Di» bisherige Haltung der dortigen Bezirkstage, aus welcher bekanntlich der LandeSauSschuß zu bilden ist, berechtigt zu d«r Annahme, daß die auf ihn gesetzten Hoffnungen sich nicht als trügerisch «rw«iser» werden. Sollte dies dennoch der Fall sein, so kann di« lediglich durch kaiserlichen Erlaß geschaffene Einrichtung jederzeit wieder be seitigt werden. Auf alle Fälle verbleibt die gesetzgebend« Gewalt i« r«ichS- ländtschen Partikularangelegenheiten auf unbestimmte Dauer aus schließlich beim Reiche. An eine Aenderung dieses Verhältnisse» kann nicht eher gedacht werden, al» bi» eine dem deutschen Reich» nicht prinzipiell feindlich gesinnte Richtung dort die Oberherrschaft erlangt. Me wett dieser Termin entfernt ist, entzieht sich aug»n- blickltch noch jeder Berechnung. Lage-geschichte. Der R«ich»tag nahm in seiner Freitags-Sitzung in erster und zweiter Berathung den Konsular-Vertrag mit Rußland an, ebenso in zweiter Berathung den Gesetzentwurf über die Naturalleistung sür da» Heer im Frieden nach den Kommissionsanträgen. All« zu letzter«« gest«llt«n Amendement» wurden abgelehnt. Di« Fort schrittspartei brachte einen Antrag auf Deklaration de» V»r- fastungSartikel» 31 ein, wonach RetchStagSabgeordnete nur b»i Er greifung auf frischer That während de» StsfionSlaufeS v«rhast»t werden können.— Die Kommission für da» Bankgtsetz erledigt» weiter die Paragraphen 19, 20, 21, 22 und 23 de» Entwurfs.