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in cer' Amt-Aatt des Kgl.B^irksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichts-mter u. der GtadtrLthe zu Freiberg «. Brand. >«>. »rsch^it i.«itibtrgjtd.W°chti>t.«d. bi- V. ll U. für ntchst« Nr. aNgm. en m für Ms Stahl, kl. ll»- >ute das ichert co»-^ dem lus- )ollr eih-! ;ant v» d !) seiner letzten Reden im Hettenhause mit oder Ä ließ. Er sagte Mnilich, daß der König ans Hm -t- Freiberg, den 20 December 1872. Die Ursachen ministerieller Umänderungen entziehen sich in Preußen weit discreter der öffentlichen Wahrnehmung als in Wgeud einem anderen Staate. Es verlockt auch um so weniger ihnen nachzuspüren, als es sich dabei nicht um besondere Partei- interefsenten und Principienfragen handeln kann. In Preußen ist die bureaukratische Form so fest und solide, daß sich jeglicher Geist, der in sie hineinversetzt wird, wohl oder Übel nach dieser Form hilhet. Ob liberal, ob conservativ, hat im Grunde für einen preußischen Minister wenig zu bedeuten. Unter den liberalen Ministern der neuen Aera ist es im Großen und Ganzen mit der Regierung nicht viel anders gewesen als unter dem conservativen Gxafenministerium, welches jetzt bis auf den Kern zur Auflösung gebracht ist. Der Ausschlag über gut und schlecht Regieren im Machtkreise eines preußischen Ministers wird doch lediglich nur durch den persönlichen Werth der Person, durch ihre. Eigenschaften gegeben. Da in Preußen der König innerhalb der konstitutionellen Formen doch ziemlich nach seinem Willen regieren läßt, so nimmt er sich seine Minister nicht nach einer Parteifarbe, sondern wie sie ihm, wenn auch nicht persönlich, so doch als Verwalter ihres De partements gefallen. Je mehr Vertrauen sie sich als solche erwerben, desto mehr mag der Einfluß Dieses oder Jenes auf den König bemerkbar werden Allein man weiß sehr wohl, daß König Wilhelm sich solchen Einflüßen nicht unbedingt überläßt, weder dem des Mosten Bismarck noch irgend eines von dessen bisherigen Collegen. Dringt Bismarck in einer wichtigeren Frage nicht durch, so geht er als kranker Mann nach Varzin und wartet, bis die Luft in Berlin wißder seinen Nerpen bester bekommt; hgt einer der anderen Mi- Der, die sich solche Nervenkrankheiten nicht erlauben dürfen, ein ähnliches Fiasko an allerhöchster Stellt gemacht, so legt er aus Schicklichkeit sein EntlaffungSgrsuch Gr. Majestät zu Füßen und wird dann auch wohl entlasten, wenn der König eS für gut findet. Wan muß nicht nur diese Verhältnisse zwischen König und Minister in Preuße» berücksichtigen, um für die jüngste Krisis ein allgemeines l^rtheil zu haben, sondern es ist auch gerathen, sich hierbei des Wortes zu erinnern, welche» Graf Eulenburg in einer Lagesgeschichte. Berlin, 19. Dec. In der heutigen Sitzung des Abgeordneten hauses brachte der Handelsminister eine Eisenbahnvorlage ein, um fassend: 1. Linie Berlin-Wetzlär-Lahnstein-Trier-Diedeyhofen Sur Herstellung direkter Verbindung mit Ehdtkuhnen- Metz. 2. Linie Hanau-Friedberg 3. Linie Gvdelheim-OttbergtN. 4. Linie Welwer- Dortmund. 5. Harburg-Hannover. 6. Saarbrücken-Neunkirchen. 7. Vollendung der Berliner Verbindungsbahn. Die Gesammtkosten betragen circa 102 Millionen, außerdem aber 2 Millionen für Ge- leiseverdoppelung, 9 Millionen Betrtebsmaterialvermehrung; Er weiterungsbauten werden für Berlin-Hannover gefordert. Bei so- danniger Berathung des Banketal erklärt auf Interpellation de» Referenten Benda oer Bankpräsident: Die Bank verweigerte bei vorhandener Sicherheit weder Lombardanlehn, noch übte sie Wechsel- restrictionen, wie« keine Gründerwechsel zurück. Ein schwarzer Gründerverzejchniß existirt nicht. GegenthMige Berichte sind durch Böswilligkeit veranlaßt. Aber sogenannte Creditbanken-Wechsel darf dir preußische Bank nicht diScontiren, wenn dieselbe nicht ihren Ruf und die Geldcirculation gefährden will, den sogenannten Rittwechseln muß ein Riegel vorgeschoben werden. Solche Wechsel circultre» neuerdings in kolossaler Menge auch von einem andern Platze, von welchem 30 50 Millionen Thaler Wechsel umgehen, welche die eigne Landesbank nicht diScontirt. Unser letzter Bankausweis ist Winer Ansicht nach günstig. Die Notencirculatson ist durch 58j - v- geistlich guten Rath einen MnMr nicht immer behalte» könne. An solches Wort findet sich nicht ohne Ursache. Wahrscheinlich sprach es Graf Eulenburg, als schon die Ministerkrisis schon i« besten Gange war. Wie dem nun auch sein mag, ihre Bedeutung findet die Ver abschiedung eine- oder mehrerer Wnister, die nM Üßer zehn Jähre lang regiert haben, wesentlich darin, daß das KonflÜtskabiuet nicht als Ganzes, sondern nach nnd nach in seinen einzelnen Theilen verschwindet. Nach Bodelschwtngh folgte Lipp«, dann Mühl«; gehen nun auch Roon, Selchow und Htzenplitz, so ist nur Fürst Bismarck, der sich . Möglichst auf seine deutsche Reichskanzlerschaft zurückgezogen hat, noch übrig. Er überdauerte eine Zeit der KynflMe, unrein schöpferischer Krqft.sich weiter zu bewähren und -pch für die Zu kunft seine Bedeutung zu behalte». Bei alle» seinen Kollegen ist dies nicht der Fall. Sie gehen, nachdem sie ihre Schuldigkeit -e- than, ohne dem Lande etwas anders geworden zu sein, «üs sie vor zehn Jahren waren ^'haHund halb unbekannte Größe». Selbst Herr pon Roon, dessen bcheutendes Organisationstalent wie bereits in einem frühere« Artikel hervorgehoben, hinterläßt gerade. kein freudiger , Andenken. Was Graf Eulenburg anlangt, so wird man trotz Kreisordnnng nicht unbescheidener von ihm denken, als erlaubt ist. Ohne diese Kreisordnung, deren Geschichte einst ein Capitel der inneren preußischen Geschichte bilden Wird, hätte sein zehnjährige» Regiment keine Thaten aufzuweisen, es seien denn die sehr negativen der Konstiktszeit. Herr von Selchow hat sich erst neuerdings als ein treibender Keil in dem Ministerium enthüllt und er geht deshalb noch mißliebiger fort, als er einst gekommen. Ihm, wie seinem Kollegen Jtzenplitz weint das Land keine Thräne ngch, sondern gönnt beiden die Ruhe. «krschalbt t.ymbngjtd.W°chml.«d. - PktU »IMtljN». 2V Ngr. Ansnate en. fir drn anb.Tag. Jnstr. werben Torrn üb etto, Dttturbtk. werden »t« gespalten« Zeil« oder deren Kquw vM 1 Rzr. berechnet. Zu unserer Freude steigerte sich in den letzten Jahren !-ie Abonnentenzahl dieses Blattes in so unerwarteter Weise, daß es uns vielfach unmöglich wurde, bei späteren Bestellungen die vorhergehenden Nummern nachliefern zu können. Wir ersuchen deshalb die geehrten Leser, die Erneuerung des Abonne ments rechtzeitig bewirken zu wollen. Ganz besonders erfreut . sich jetzt der »Freiberger Anzeiger" nicht nur hier und in der Umgegend, sondern im ganzen Erzgebirge einer freundlichen Aufnahme, so daß Inserate eine erhöhte erfolgreiche Ver breitung finden, worauf wir Interessenten aufmerksam zu machen nicht unterlassen wollen. We und