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möerger Aitzcher ÄH und — «i«. Krein. »id» i«i>»ktt WL «w, Ml -ttvaa Dimtin i« Mi ta, via lehmchn »talila i dH» Sn«^ i,t» düa »itza» n> >k8.rtta» e» »d» lassaa. ^stSH»» i««. 7- W-» valtmq T agebla t t. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und der Etadträthe zu Freiberg u. Brand. ^Z17S. Erscheint I. Freiberg jed. Wochent. Ab. 6 U. für den and. Tag. Jnser. werden bl» V. 1l U. für nächste Nr. angen. Sonntag, den 4. August. Prei» vierleljährl. 20 Ngr. Inserate werden di« gespaltene Zeile oder dem» Raum mit 1 Ngr. berechne». 1878. Tagesgeschichte. Berlin, 2. August. Ueber den Drei-Kaiser-Congreß thetlt man der „Magd. Ztg." Folgendes mit: Der Kaiser von Rußland beab- fichtigt, wie auch gleich die erste Nachricht von dessen Besuche in Berlin meldete, mit großem Gefolge die Reise hierher anzutreten. In seiner Begleitung werden sich der Großfürst-Thronfolger und noch zwei andere Großfürsten befinden; ob auch Fürst Gortschakoff, ist noch ungewiß. Dagegen gilt jetzt als ausgemacht, daß der Kaiser von Oesterreich von dem Grafen Andrassy begleitet sein wird. Aus diesem Grunde erscheint eS nahe liegend, daß auch Fürst Gortscha- lofs, wenn dessen schwankender Gesundheitszustand eS erlaubt, sich dem Kaiser von Rußland anschließen wird. Ebenfalls unterliegt eS jetzt keinem Zweifel mehr, daß zur Zeit dieses KaisercongresseS der deutsche Reichskanzler von seinem pommer'schen Landsitze hier ein treffen wird. Daß diese Begegnung der drei europäischen Kaiser directe politische Zwecke verfolge, ist weder erwiesen noch wahrschein lich, daß aber die politische Bedeutung derselben eine eminente ist, wird man nicht leugnen können. — Zu dem großen Manöver, welches sogleich, nach Rückkehr dcS Kaisers Wilhelm gegen Ende August und zu Ehre» her beiden Kaiser von Oesterreich und Rußland stattfinden soll, werden nach dem „F. B." bereit« die Vorbereitungen getroffen. CS wird dasselbe eine große Ausdehnung haben, in der Linie von Tempelhof über Charlottenburg nach Spandau sich erstreckend. Das Haupt quartier soll, wie man hört, im Schlosse zu Charlottenburg aufge schlagen werden, wo auch die beiden hohen Gäste Wohnung nehmen. Die Lager der beiden manöverirenden Truppen werden sich auf dem freien, der Villenanlage von Westend gegenüber befindlichem Hoch plateau befinden, welches sich links nach Schloß Ruhwald und dem Spandauer Bock hinzieht, vorn nach der Hamburger resp. Lehrter Bahn und rechts nach Charlottenburg absenkt. Auf diesem weiten. Schlachtfelde werden vermuthlich auch die offenenen Feldattaquen, namentlich die feindlichen Cavallerie-RencontreS, ausgeführt werden. LS haben hier speciell zu dem Zwecke des Manövers schon seit einigen Tagen von Offizieren die Vermessungen stattgefunden. Auch finden fast täglich vorbereitende Manöver-Exercitien größerer Trup- pevtheile statt. — Das Berliner Stadtgericht hat kürzlich eine Entscheidung getroffen, welche nicht nur in prinzipieller Beziehung, sondern auch in Rücksicht auf die in dem Prozesse figurirenden Personen von hohem Interesse ist. Ein früherer schleswig-holsteinischer Offizier hatte gegen den Reichskanzler, Fürsten BiSmarck, eine Klage wegen Anerkennung seines — des Offiziers — Rechts aus Bezug einer jährlichen Pension eingeleitet. Fürst BiSmarck hatte aber den Pro- ceß dem Reichskanzleramte überwiesen, welches letztere den Justiz- rath Lüdicke zu seinem Anwalt erwählte. Am Tage der Entschei dung erschienen nun der Justizrath Lüdicke als Vertreter deS Reichs kanzleramtes und der Kläger in Person vor Gericht. Als indessen der Anwalt deS Reichskanzleramtes für dieses plaidiren wollte, er hob der Offizier dagegen Einspruch, indem er ausführte, daß das Reichskanzleramt auf Grund deS Reichsgesetzes den ReichSfiSkuS nicht vertreten könne; dies zu thun, sei nur der Reichskanzler befugt. Deshalb habe er auch nur diesen angeklagt, und da derselbe nicht erschienen sei, sondern die Sache einer anderen, nicht zuständigen juristischen Person übertragen habe, so forderte er die Verurtheilunz des Reichskanzlers in contumaciam. DaS Stadtgericht hielt die Ausführungen des Klägers für zutreffend und erkannte dem An träge gemäß. Gegen dieses Urtheil hat der Reichskanzler die Ap pellation eingelegt, und darf man dem Ausgange dieses interessan ten ProcesseS gewiß mit Spannung entgegensetzen. — Tine Deputation der .Berliner Barakenbewohner war dop Kurzem, wie das „Tgbl. meldet, beim Oberbürgermeister Hobrecht erschienen, um demselben Vorstellungen über die ihnen drohende Ex mission aus den Baraken zu mach,». Wie verlautet, hat der Ober bürgermeister den Barakenbewohn,rn gestattet, in ihren Hütte» wohnen zu bleiben, bis auf einer», von der Stadt zu diesem Zwecke zu bewilligenden Terrain regulär hölzerse Wohnhäuser für sie errichtet sein werden, in welche» sie dann so lange Aufenthalt neh- / men können, bis durch die vielen neu entstandenen Ballgesellschaften der Wohnungsnoth endlich wirksame Abhilfe gebracht sein wird. — Ueber den projectirten Bau deS ParlamentSgebäudeS thetlt die „Elb. Z." mit, daß man sich darüber verständigt hat, die Herre» Bohnstedt, Kaiser und Großheim, Ende und Böckmann und MyliuS zu einer engeren Concurrenz aufzufordern, xmv zwar sollen die Ent würfe bis zum 1. April 1873 eingereicht werden. — Nachdem von Seiten der kaiserlich deutsche» Regierung nun fast mit allen europäischen Staaten neue Poftverträge abge schlossen und die früher bestandenen außer Kraft gesetzt worden find, so wurden von der Reichspostverwaltung in Berlin bereits jene Vorlagen in Angriff, genommen, welche dem in Aussicht stehen den, im Jahre 1873 in Berlin zusämmentreteuden Weltpostcongreß zur gemeinsamen Entscheidung unterbreitet werden. Die wichtigsten -- Vorlagen für den Congreß, welche für den Weltpostverkehr von unberechenbarem Werthe sein werden, bilden die Aufhebung deS Tranfitportos und die Feststellung einer für alle Staaten gemein sam geltenden Briefmarke. Letztere soll gleichzeitig als ein allge meines Werthzeichen festgesetzt und bei (Lassen an Zahlungsstatt als baares Geld angenommen werden. Eine fernere Vorlage be handelt die Vereinfachung des Zollverfahrens für Postsendungen. Auf die von Berlin aus an die Staaten wegen Beschickung deS CongresseS ergangenen diesfälligen Anfragen sind von allen Staaten zustimmende Antworten ertheilt worden. — Die „K. Z." berichtet: Bon den 22 Schutzmännern, die bei den jüngsten Straßenaufläufen mehr oder weniger schwer ver wundet wurden, ist gestern einer gestorben und wird leider wohl nicht der einzige bleiben. Und dabei fehlt eS nicht an den bei solchen Gelegenheiten herkömmlichen Klagen über „Brutalität" der Schutzmänner! Al« wenn sie beim Einhauen eine Untersuchung über Schuldig und Unschuldig führen könnten. Hessen. ES wird mit Bestimmtheit erzählt (berichtet man von Darmstadt 30. Juli dem „Pf. Kurier"), daß die Trauung deS Großherzogs mit Frl. Appel zu Gravenshage auf einer Besitzung des großh. Oberft-StallmeisterS grhrn. von der Capellen stattge sunden habe. München, 1 August. Dem heutigen Festmahle zur Feier deS UniversitätSjubiläumS wohnten Prinz Ludwig von Bayern und Her zog Carl Theodor in Bayern, sowie sämmtliche Minister bei. Rec tor Döllinger brachte den ersten Toast aus auf den König von Bayern und das königliche HauS, welcher von der Festversammlung mit jubelndem Beisalle ausgenommen wurde. Nach ihm erhob sich der CultuSminister v. Lutz zu dem folgenden Trinkspruche: „Der Vorredner hatte ein Hoch vorgeschlagen, das lauten Widerhall ge funden — zumal in den Herzen der Bayern. Ich werfe den Blick noch einmal rückwärts nach dem Gefeierten, nicht, um daS Gehörte weiter auSzuführen und mehr Seines Lobes zu bringen — Neins um von Ihm, wie von einem leuchtenden Vorbilde zu lernen, waS uns geziemt! — Vor kurzer Zeit waren Deutschland- Grenzen vom Erbfeinde bedroht. Er hat unverweilt die Söhne seine- Lande- entsendet, um mit zu kämpfen, um mit zu siegen. Die in ernste« Noth geschlossene Perbindung der deutschen Völler konnte unmöglich nach Beseitigung der Gefahr wieder aufgelöst werden. Er hat als der Erste einen der entschiedensten Schritte gethan, um dem Bünd« Me eine bleibende Gestaltung und die Pyrbedingungen einer ewigen