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und Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg «. DrE führen wird und je eher et daran geht, u« sä s d«»h 77») TelegraphewBerwaltnn- ausgegÄenm Depesch« „, ... - - Dev-scheu »ach Oesterreich ; q»d «agaru, 139,4- NtnSalter deS Papstes bürgt dafür, daß der Vatican da«, waS 132,893 aach^aM^ MSSb «qch,d«Niederla»deo tr -egen Statten und Deutschland im Schilde jührt, bald Ms- velhi«, 73M„ch yÄW, L1M «chMzlaad, Italien- trätz der Steine de- Anstoße-, die liegen, hoffnung-reich und vielversprechend Wie l an dessen Himmel Mehr zur Verzierung al- einige Wölkchen hängen. Da- Parlament hat im letzten Abschnitt seiner römischen Session, von End« November 1871 bi- jetzt eine Anleihe von 300 Millionen Lire bewilligt; allein damit ist da- Gleichgewicht de- BudgetS nicht hergestellt, und e- wird noch manche- Jahr und »och manche- Hundert Millionen erforderlich sein, hi- die alten Schäden ausgeglichen find, womit denn auch die Hebung deS Militär« und Marinewesens zusammeohängt, die sich ebenfalls nicht von heute auf morgen machen läßt. Was die Bildung der Mafien betrifft, so hat das jetzige con- servative Ministerium dieselbe Scheu vor der Trennung der Schule von der Kirche, die auch in Deutschlands maßgebenden Kreisen leider noch herrscht, die aber in Italien vor allen Dingen über wunden werden muß, wenn der Volksunterricht auf eine gesunde Basis gestellt werden soll, und dieser Scheu ist vorerst der Heller sehende UnterrichtSmiuister zum Opfer gefallen. ES ist das, wie es scheint, ein Gebiet, auf dem die regierenden Factoren nur durch Schaden klug werden, und es bleibt nur der Trost, daß in Italien, wie in Deutschland, die Bischöfe bald genug dafür sorgen werden, daß auch der blödeste Maister den Schaden sehen muß. Aber dem italienischen Cabiaet flößt außer dem UuterrichtS- gesetz auch noch die Ausdehnung deS Gesetzes über die kirchlichen Genossenschaften auf Rom selbst -m- die PiuS IX. schon von vorn herein mit einem unfehlbaren Fluch belastet hat — Furcht ein, s» große Furcht, daß die betreffende Vorlage, trotz der bestimm« testen Zusage der Thronrede, in der ablaufenden Session nicht ein« gebracht, sondern auf die Herbstsessio« verschoben wurde. Wir sehen also, daß tu der Lage Italiens nicht Alle- spiegel« glatt und eben ist; aber wir sehen auch, daß die aus ererbten Uebelständen stammenden Schwierigkeiten nach und nach sich ver ändern. Ohne Zweifel ist im Einzelnen viel zu bester»; aber wenn «an auch für Italien sich an das weise Dictum hält, daß Rom sticht a» einem Tage gebaut worden ist, so muß man gestehen, daß die Zustäude im Ganzen ziemlich erträglich find. Schoa da- hohe — Das heutig« deutsche Reich MHLM- im Jahre 1867:40,106.954 Seelen, i« vor. Deeemh«: 4i Seelen. Also eine Zunahme von S5I,i SL^<Äm ^ — Von den im verflossenen Jahre i« Gebiete der deutsch« TelegraphewBrrwaltnng aichgegebeum Depeschen warm 274,106 4- SEttg, 12. Juli 1872. Trotz deS berühmten Italia kara 6a so ist daS neue Italien Nicht- durch stch selbst, sondern Alle- durch die Logik der Thatsachea geworden. Die Jrrthümer der Napoleonischen Politik haben e- in die Bahn der Einigung geführt ; die deutschen Stege diese- Eini« gungSwerk gekrönt, und heute lebt kein Patriot mehr in Italien, der nicht wüßte, daß daS Schicksal des jungen Königreich« unauflöslich an da- Schicksal deS deutschen Kaiserreichs gekettet ist. Wenn nun aber auch in der Hauptsache Italiens Existenz aus die Deutschlands gestellt ist, so hört darum doch das Sprichwort, nach dem Jeder seweS eigenen Glücke» Schmied ist, nicht auf, für Italien eine Wahrheit zu sein. Der innere Ausbau ist seine eigene Gache, nach dem ihm daS Schicksal ein «ach Außen gesichertes HauS verschafft hat, und darum rechtfertigt e- sich, jetzt, nachdem die erste Session, die daS italienische Parlament in Rom gehalten hat, zu Ende geht, einen kurzen Blick auf die Lage deS Landes zu werfen. Italien hat bei der Verbesserung seiner häuslichen Einrichtun gen mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen ; zu diesen gehört vor Allem seine Stellung zur Curie. Den» wenn auch der italienische StaatS- resp. EinheitSgedanke so mächtig ist, daß er keine Lebens gefahr mehr läuft, so ist die Curie darum doch noch nicht so ohn mächtig, daß fie nicht da» Werk de- Ausbaues unendlich erschweren könnte. Italien hat die Erbschaft seiner Bergaugenheit antreten wüsten, und zu den Jnveutarstücke» derselben gehört u. A. die Un bildung der Mafien, die den vatikanischen Umtrieben »och tausend Handhaben bietet, und die Finanzuoth, die sich nicht so schnell be« heben läßt. / Tages-eschiHte. Berlin, 11. Juli. Da» ReichSgrsktzblatt Vv« 10. IW iE öffentlicht da» vom 4. Juli datirtt Gesetz, bett. den Ord«VttGe« sellschaft Jesu. Dasselbe lautet: 8 1, Der Orden der iGdftllschaft Jesu und Vie ihm verwandten Orden »«ddrveuSähulichm LöNgvä» gatiovea find vom Gebiet de» deutschen Reich- ausgeschiofirm LA Errichtung von Niederlassungen derselben ist «Wffagt. Die zut Zeit bestehenden Niederlassungen find binnen einer vor» BuNdeSrach zu bestimmenden Frist/ welche sech« Monate nicht übersteig« dach aufzüiösen. 8 2. Die Angehörigen de» Orden» der Gesellschaft Jesu oder der ihm verwandten Orde« oder ordeoSäholicheo Gongr» gatione« köaoeo, wenn sie Au»lS«d«r stad, an» dem Bundesgebiet ausgewiesen werde« ; wen« fie Inländer find, kann ihnen der Auf«-» halt in bestimmten Bezirke« oder Orten versagt , oder aagewichm werde«, 8 3. Die zur Ausführung und zur SichersteüuaU de« Vollzugs diese- Gesetzes erforderlichen Anordnungen werd« do« BuudeSrathe erlassen. — Eine Bekanntmachung d«S Reichskanzler» vo« 5. Juli, be treffend die Ausführung deS Gesetze- über den Ord« der Gesell schaft Jesu, lautet: Auf Grund der Bestimmung stit O 3 de« Ge setze-, betreffend den Orden der Gesellschaft Jesu^ »oot,4. ,d. M. hat der BundeSrath beschlossen: 1) Da der Orden dfrMesellschast Jesu vom deutschen Reiche ausgeschlossen ist, so ist d«;Aagehörig« diese- Orden- die Ausübung einer OrdenSthätigkeit, insbesondere in Kirche und Schule, sowie die Abhaltung von Missionen nicht zu gestatte«. 2) Niederlassung« de- Orden- Vet GesellschW Jes« sind spätesten- binnen sechs Monaten, vom Tag« det Wirksamkeit deS Gesetzes an, aufzulösen. 3) Dit zur Vollzieht«- d«S Gesetzt» in den einzelnen Fällen zu treffenden Anordnung« werd« vv» d« LandeS-Polizeibehörden verfügt. — DaS GeneralstabSwerk über deit letzt« Krieg ist soeh«W ersten Hefte erschienen. Dasselbe enthält zunächst ein« Einleitung über die politische Beraulaffuug deS Krieges, sodanu eine Darstellung der Organisation der französisch« Armte, de» OperationSplaoeS «»- Aufmarsches derselben, feraer eine Ueberstcht über Organisation OperatiouSplau und Aufmarsch der deutsch« Arme«, endlich Ai Darstellung der Erreignifle zur See bi« zum 31. Juli. Hefte wird vornehmlich die Mittheilung deS von dem G Moltke in große« Züge« im Voraus aufgestellt« und i ltche« durchgeführten OperationSplanS daS größte Interest» — Herr vo« Forck«beck wird, wie verlautet, die ersten Bürgermeister in Breslau auaehMen. Erscheint i. Freiberg jed. W och ent. Ab. ü U. fiir dm and. Tag. Inser. werden bi» B. 11 U. für nächste Nr. angen. Sonnabend, den 13. Juli. ipre» viateljLhrl. AI Ngr. Inserat« «erden die gesj-alime Zeüe oder derm Raum mit 1 Nar. berechnet.