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Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsamter und der StadtraHe zu Freiberg u. Brrnd. Preis viertelMrl. -0 Ngr. Inserate / werden die gespaltene Zeil, oder deren / I M» / V Raum mit S Pf. berechnet. / E MS Oedtz,. ^8S. Sonntag, den 84. Marz Zum Palmknsonntsgr rei» °s BerrtnS. ad Fr«. nvaltmq. rr Erscheint i. Freiberg jed. Wochen». Ab. ü U. für den and. Tag. Inser. werden bi» V. 11 U. für nächste Nr. angen. M »er >en t eil stifte r, Sch»<§e> geb. Sitte, »d Fleutei ^itzlieba urstand. igbSUK, ms." SIAS. schälte» ä» iereiii. -aale „Fraw» j« Brut Oßml, ta »ie «a» v sich ich Aus Ulm, 21. März, wird gemeldet: Die hiesigen Stadtbe- hirden haben dem preußischen General von Prittwitz, dem Erbauer der Festungswerke und Gouverneur der Festung während des Krieges, d»S Lhrenbürgerrecht.verliehen. Die Ueberreichung desselben erfolgt am Geburtstage des Kaisers. St ttgart, 21. März. In der Abgeordnetenkammer erklärte der Finanzminister auf Anfrage Oefterlen'S bezüglich der Verthei« luug der KriegScontribution, der Reichskanzler habe vorgeschlagen, diese Vertheilung zwischen dem norddeutschen Bunde, Bayern, Würt temberg und Baden nach Maßstab der KricgSleistungen vorzuneh men. Der Antrag Württembergs, die Contribution nach einem aus der Anzahl der Bevölkerung und der Kriegsleistungen combinirten ModuS zu vertheilen, habe keine Unterstützung gefunden, dagegen sei der Vorschlag angenommen worden, bei der Berechnung einen Unterschied zwischen der aufgestellten mobilen und immobilen Mann schaft zu machen. Gegenwärtig sei eine Militärcommission mit die ser Angelegenheit beschäftigt und sei eine Regelung derselben im Wege der Reichsgesetzgebung zu erwarten. Karlsruhe, 21. März. Heute wurde der Landtag im Auf trage des Großherzogs durch den StaatSminister Jolly geschlossen- Di» BerabschiHiMsSrede wirst einen Rückblick aus die Arbeiten he- Wien, 21. März. Bei der Budgetdebatte im Herrenhause sprach sich Schmerling gegen Concesstonen an Dalmatien und Ga lizien aus, welche mit dem Interesse des Reiches nicht vereinbar seien. Der Minister des Innern, v. Lasser, erklärte hierauf, daß die Regierung niemals das Reichsinteresse einem politischen Bor theile opfern werde, während der Minister Unger den Standpunkt der Regierung dadurch kennzeichnete, daß er die, Dalmatien in Aus sicht gestellten Concesstonen als gleichzeitig mit dem Interesse de- ReicheS zusammenfallend bezeichnete. Man könne, erklärte derselbe, der Regierung keinen Vorwurf daraus machen, daß sie zwei ver fassungsfreundliche Parteien in Dalmatien geschaffen. Die Regierung habe niemals den Standpunkt eingenommen, daß der galizische Aus gleich der Preis für die directen Wahlen sein solle. Die Regierung betrachte den galizischen Ausgleich als eine Vormauer gegen de» Föderalismus. Paris, 19. März. Heute Morgen wurde in der Ebene von Salory bei Versailles der Ingenieur und Journalist Pr^ault be Behel erschaffen, welcher al- Mitschuldiger an her Ermordung -e- Landtages und erwähnt dabei auch den scharfen MeinungSgegeasatz, welcher bei den bekannten Gesetzen über das Berhältniß zwischen Staat und Kirche hervorgetreten sei. Gleichwohl gebe sich der Großherzog gerne der Hoffnung hin, daß der von allen Seiten mit froher Genugthuung begrüßte Friede aus dem kirchlichen Gebiete erhalten bleiben werde. Die Regierung werde in Uebereinstimmung mit den Wünschen des Landtags bestrebt sein, unter strenger Auf rechterhaltung der Gesetze und der unveräußerlichen Rechte de- StaateS durch billige Schonung jeder inneren religiösen Ueber- zeugung, so viel an ihr liege, zu Erreichung jenes schönen Ziele beizutragen. Die Rede schließt mit den Worten: Der innerste Wunsch, mit welchem der Großherzog die Abgeordneten bei ihrer Rückkehr in die Heimath begleite, sei der, daß daS fröhliche Ge deihen des Landes, als eines kräftigen Gliedes deS glorreich wieder erstandenen deutschen Reiches dauere und stetig wachsen möge. Tagesgeschichte. Berlin, 22. März. Fürst Bismarck ist zum Geburtstag des Kaisers hier riogetroffen. Er wird vorläufig in Berlin bleiben und vielleicht nur während der Osterfeiertage sich nach Varzin be geben. — Die „Nat.-Z." bemerkt: Unser König, der deutsche Kaiser, vollendet sein 75. Lebensjahr. Keinem Hohenzoller, welcher je Brandenburg oder Preußen regiert hat, ist die Gunst eines gleich langen und gleich glücklichen Lebens vergönnt gewesen. Friedrich der Große, welcher bisher das höchste Lebensalter unter allen branden- burgisch.preußischen Regenten erreicht hatte, starb, als er daS 74. Lebensjahr um fast sieben Monate überschritten hatte. Dabei erfülle Klarheit Deine Seele, Daß nie des Zweiflers Irrwahn sie öethökt, Daß ihr des Glaubens wahres Licht nicht fehle, Nicht Finsterniß Dein inn'res Glück zerstört. Der Geist der Kraft, der Urquell alles Lebens, Gr gab zu Deinem Wirken das Gedeih'», Er half bis jetzt, Du batest nicht vergebens, Bei Pflicht und Fleiß wird er Dein Führer sein. Sieh', darum mußt Du aufwärts auch noch schauen Geim Treueschwur vor Gottes Angesicht; Auf ihn mußt Du Dein Erdenglück erbauen, Daß Du erkennst: er läßt die Seinen nicht. Und Deiner Kindheit fromme GotteSlehren, O I berge sie im innersten Gemüth; Sie werden stets zum Trost Dir wiederkehrev, So lang Dein Herz für Recht und Tugend glüht. So blicke rückwärts, Deinen Dank zu zollen, So schaue vorwärts mit deS Strebens Macht Und aufwärts auch zu dem, der Deinem Wollen 3n Liebe das Vollbringen zugedacht. Hält'st treu Du aus, dann reicht Dir Gott die Palme, Mit der der Friede Deine Stirn umweht, Wenn er dereinst Dich bricht, gleich einem Halme, Der früchteschwer im Wertenacker steht. Der Palmentag, er lehrt Dich rückwärts schauen, Mein liebes Kind, in's gold'ne Jugendthal, Er zeigt des Lebens heit're Frühlingsauen, Wo Freuden Dir entsprossen ohne Zahl, Wo Elternliebe zärtlich Dich geborgen, Wo Dich geführt des Lehrer's Wort und Hand, Wo Dir noch fremd deS Daseins Müh'n und Sorgen Und wo Dein Blick die Zukunft roflg fand. Ja, schau' zurück, mein Kind, und lern' bedenken, Wie treu Dich Gott und Menschen hier geliebt; Ein Herz voll Dank mag Dir der Himmel schenken, DaS Liebe gern für wahre Liebe giebt. Im Mutterherzen wurde Dir gegründet, Ein Altar, wo die reinste Flamme brennt, Von dem herab ein Segen Dir sich kündet, Den nur Gott selbst und Mutterliebe kennt. D rum schaue vorwärts auch am Palmentage Mit frischem Geist, erfüllt von Muth und Kraft, Mit Thatendrang, der Deinen Eltern sage, Daß er dem Segen die Erfüllung schafft. Die Losung „Vorwärts", sie muß warm durchdringen Mit Feuereifer Deine junge Brust, Mit Herz und Kopf und Hand wird Dir'S gelingen, Bleibt Arbeit nur und Streben Deine Lust. mlmM A UM UN-