So sang einst Doles, seinem Meister würdig folgend, Ihm, dem noch staunend heut die Welt Bewundrung zollt. Soll ich den Meister nennen, dess gewalt’ger Geist Der Tonkunst All umfasst, der mit der Ifarmonieen Tonreichem Stab der Wüste Felsen schlug? Bach war’s, und dieses Wort, sein Name schon genügt! Mit frommem Sinn und von der Muse reich begabt Griff er in s Saitenspiel, und pries des Höchsten Lob. Ihm dankt der Kirche Lied der Töne reichen Schmuck Mit dem sich’s aufwärts schwingt, von Andacht tief durchglüht. Wer jauchzet nicht mit ihm : »Singt Gott ein neues Lied! e 1 ) Wen fasst die Wehmuth nicht, singt er den tiefen Schmerz Der einst auf Golgatha durchschnitt des Heilands Herz ? 2 ) Und wenn der Orgel majestätische Accorde Sich einen mit des Kirchenlehrers Wort, Und wenn der Ilarmonieen reiche Fülle ln mächt’gen Wogen durch des Tempels Wölbung rauscht: Sinkst du in Andacht nicht vor dem Allmächt’gen nieder, Und sprichst in Demuth fromm: Herr, ich hin Staub!? — Bach war’s dess grosser Genius die Töne einte, Die Dich zur Andacht ziehn ; der fromm und ernst In Gottgeweihter Stille schuf, was Dich entzückt. — Doch nicht dem Ernst allein, auch dem gesell’gen Kreise Weiht manche Schöpfung jener reiche Geist; Und sind sie auch verklungen, jene Lieder, Verrauscht im Strudel der Vergänglichkeit, Ein Zauherstab weckt sie für heute wieder, Denn heute feiern wir die gute, alte Zeit. Ouvertüre für Flauto concertante, Violini, Viola e Continuo von Joli. Seb. Bach (1743 Cantor an der Thomasschule). Erinnern kann ich nicht an all' die theuren Namen, Die ehrend der Verein zu seinen Gliedern zählt; Doch nenn’ ich Einen Euch, dess Lieder Ihr wohl kennt. Denkt Vater H i 11 e r s nur, und seiner frohen Klänge, Die heut noch in der »Jagd« dem Ohre schmeichelnd nahn.