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Sa Fraakreich beschäftigt hauptsächlich die coustitutiouelle Frage alle Fractioueu der Rational-Versammlung. Die Rechte, so heißt eS, hat eia von ihr ausgehendes, auf die Wiederherstellung der Monarchie hinauSlauseudeS Programm bereits mit 85 Unter schriften versehen, welche- dem Grasen von Paris vorgelegt und von ihm gebilligt wurde. Die äußerste Rechte will aber von diesem Plaue nicht- wissen, denn sie erwartet ein neues Manifest de« Grafen von Chambord, welches einen vollständigen RestauralionS- plan mit VerfassuugSeotwurf enthalten soll. Das linke Centrum, welche- sich mit Anträgen zur Cousolidirung der Republik beschäftigt, soll nun erst im Monat April damit hervortreteo. Ein Pariser Korrespondent der „Jndependance" spricht die Meinung au-, daß alle diese Umtriebe resultatloS bleiben werden, nachdem über den Statu» guo nicht hinweg zu kommen ist und die National-Versamm- luug schließlich doch, deS Kampfes müde, durch eine neue Ver sammlung ersetzt werden dürste, welche dem Lande eine definitive Lonstituirung zu geben berufen sein wird. Ja ihren letzten Sitzun gen beschloß die Nationalversammlung, einen Antrag nicht in Be- Äckfichtigung zu nehmen, wonach behufs Befreiung des Landes gebiete- eine Steuer von 25 Centimes per Mille auf das gesammte Verwögen von Frankreich gelegt werden soll. Weiter beschäftigte sich die Kammer mit einem Gesetzentwurf, welcher den Abgeordneten, die zugleich Staatsbeamte find, mindestens den höheren von den beiden Bezüge», welche mit diesen Stellungen verbunden find, sichern soll. LagessieschichLt. Berlin, 17. Februar. Der Gesundheitszustand des Kaisers hat sich so weit gebessert, daß er in keiner Weise zu Befürchtungen Veranlassung giebt. ES ist ein leichter Grippeanfall, welcher den Kaiser zwar uöthigt, bei der rauhen Witterung das Zimmer zu hüten, aber in seinem Verlauf vollkommen normal ist. — Der König voll Baiern hat, wie die „Frks. Ztg." berichtet, die neue Formation uvd Eintheilung der bairischen Armee —ganz entsprechend jener der anderen Truppentheile des Reich-Herre- — unterm 13. ds. genehmigt. Als Einführungs- Termin der neuen Formation rc. ist der 1. April d. I. bestimmt. — Wie man auS öffentlichen Blättern vernimmt, kommen von allen Seiten ZustimmungSadreffen und Telegramme an Bismarck und an die zweite Kammer. Die Deutschen in Posen haben den Reigen eröffnet, andere Städte, Corporationen, Vereine und Pri vaten werden solgeo, auch vou Dresden aus gingen bereits Privat- Telegramme an beide Genannten ab. — Die Angabe, daß der Lauddrost Frhr. v. Quaadt zu Osnabrück zum Minister in Lippe ernannt oder designirt sei, wird al- irrthümlich bezeichuet. — ES hat sich ein französisches Comite gebildet, welches be absichtigt, überall da, wo französische Kriegsgefangene in Deutsch land begraben liegen, ein Monument zu ihrem Gedächtnis zu er richten. Besonders ist es die französische Geistlichkeit, welche diesen nationalen Gedanken gefaßt hat und mit allem Eifer auszuführen bestrebt ist. Köln, 16. Februar. In der gestrigen Stadtverordnetenver sammlung brachte Hr. Classen-Kappelmano einen von 23 Mitgliedern deS Collegiums unterstützten Antrag ein, dahin lautend: au dem Vertreter der Stadt Köln im Herrcnhause eine Denkschrift schleunigst abzusevden, damit derselbe seinen Einfluß bei der Annahme deS Schul- aufsichtSgcsetzeS geltend machen möge. Der Antrag wurde ange nommen, jedoch dahin geändert, statt der Denkschrift an den Ver treter Kölns eine Petition an das Herrenhaus um Annahme des genannten Gesetzes zu richten. Aus Wien wird vom 13. Februar gemeldet: Kommenden Sonntag (18. Februar) findet in der Salvatorkicche um 10 Uhr Morgens die feierliche Angelobung der neu gewählten Mitglieder deS LultuS-BorstandeS der ersten autonomen altkatholischen Ge meinde Wien- statt. Pfarrer Alois Anton und 0r. Kürzinger werden die auf sie gefallene Wahl zum Pfarrer, respective Seel sorger der selbständigen katholischen Cultusgemeinde Wiens auch forme! zur KeunMiß der politischen Behörden bringen. Die gleich- l.E statutengemäß vorgeschriebene Anzeige der erfolgten Wahl an den Bischof muß einstweilen unterbleiben, weil in ganz West- Oesterreich zur Zeit kein Bischof vorhanden ist, welcher nicht voll der alten bis zur Verkündigung des UnfehlbarkeitS-DogmaS in Kraft gestandenen Kircheuverfaffuog abgewichen wäre. PariS, 15. Febr. Die „Patrie" bringt folgende Mittheilung: „Wir haben von den Schritten gesprochen, welche bei der Regie rung wegen der Wiederherstellung der Hazardspiele in Frankreich gemacht werden. Maa glaubt allgemeia, daß die Frage im be- jaheudeu Sioue gelöst werde», wird. Petitioi gäbe d« währte, und w Freiberg. sAlterthumsverein.j Das laufende Winter- I semcster hat die Lereinsmitglieder unter dem Vorsitz des Hern, I Stadtrath Gerlach bisher zweimal versammelt gesehen. Da I Mittelpunkt des ersten Abends (5. December) bildete rill ausführ- I liches Referat des Gymnasial-Oberlehrer «süß über eine für die I nächsten „Mittheilungen" bestimmte wrrthvolle Abhandlung, i» I welcher ein verdientes Ehrenmitglied, Herr Cantor Hingst in Zschch, k als Frucht fleißigen Quellenstudiums eine vollständige Geschichte I des hiesigen ehemaligen CollezialftifteS, der sogenannten „Frei- I berger Thümer ei", bietet. Aus dem weiteren Verlaus ja« I Decembervcrsammlung seien hier noch heroorgehoben einerseits die I interessanten Mittheilungen deS Herrn Stadtrath Gerlach aut der I ersten Freiberger Armenordnung (Anfang des 18. Jahrh.) und da I Statuten der hiesigen Armbrust-Schützen (bestätigt den 10. Mai 16Kj, I andererseits der einstimmige Vereinsbeschluß, einem Directorialae- ! trüg gemäß, den Herren vr. Paul Pfotenhauer in Dresden aü k Rector Prof. l)r. 'Max Erler, (jetzt in Zwickau), und zwar Erstem» ss um seiner für die Kenutniß unserer städtischen Geschichte frucht- bringenden archivalischen Arbeiten willen, Letzterem wegen seiael Verdiensie um die Bibliothek, deren Verwaltung jetzt dem nafiaOObcrlehrer Süß übertragen worden ist, die Ehrenmit glied schäft zuzuerkennen. Die zweite VereinSfitzung fand Dienstes, den 30. Januar, statt. Der Vorsitzende brachte zunächst den Wort laut der von den obenerwähnten neuen Ehrenmitglieder« eio-e- gangenen Dankschreiben zur Kenatniß der Versammlung uvd erläuterte sodaun die mannigfachen ausgestellten Gegenstände, vou denen hiel nur z. B. ein alter Grundriß der Erzfuodgrube „Edle Krone", s drei alte Gemälde aus dem Kunze'schen Hause der Erbischen Straße, > bisher ungedruckte Compofitionen deS sel. lU Auacker erwählst s sein mögen. Herr Vicedirector Tränkner berichtete dann über die Entstehung der Kriegsschulden unserer Stadt, welchtsche» von 1792 an, am stärkste« freilich, wie S Bände Krieg-ttchUMV-^ kMgen, hatte. Napoleon confiScirt »estphäli brühe un Person 2 Laut deS fürstliche, deutscher Andenken quartierS Bände r 5 Gr. 6 Dank ein theilS d« Steuerbe getilgt se jeder Hii gesproche, Schulden übrige T Stadtrat Mittel Jahr 13, einer Fei sogenannt von 40 Feuerspri später — geuerord lenkt, da der Bür, Freiberg« der Vort 1556 ur artigste ! eintreteni Versamu D 18. zum fitzers R gegen 11 ist r- L- -j- Kammer vorliege, die Wei für di hat bei Da dies geschehe» besserun, schmsse Lehrer c legen. Plauen vor, di Postulat Lant 8. Gyu 6. Gyu U. Gyn L. Gyu k. Gyu 6. Gho ». Pen 1. Real K. Rea Dl Wägung Regula die locc de- G sDirecto — 16. Februar. Heute fand da- feierliche LeichenbegiuM Conti'S, des KabinetchefS Napoleon«, in der Kirche St. Augustd, in Gegenwart einer zahlreichen Menschenmenge statt. Al- sich nach beendeter Ceremonie Rouher zu Fuß entfernte, folgte ihm ei« Menge vou etwa 500 Personen, welche Hochrufe auf Rouher und den Kaiser Napoleon ausbrachten. Die Ordnung wurde nicht gestört. Paris, 17. Februar. Das rechte Leutrum der National versammlung hat gestern eine Berathung über ein Parteiprogramm abgehalten, welches das Princip der constitutionellen Monarchie mit den nothwendigen Freiheiten enthält, vorläufig aber an de« Versuch der Republik festhält. DaS linke Centrum wird heute Abend zur Berathung über seine künftige Haltung zusammentreteu London, 16. Februar. Dem Parlamente wurde heute die seitens der englischen Regierung dem Genfer Schiedsgerichte üb«, reichte Vertheidigungsschrift vorgelegt. Dieselbe sucht uachzuweise», daß England während des amerikanischen Kriege- keineswegs die internationalen Pflichten verletzt, sondern vielmehr strenge die Neutralität aufrecht erhalten habe. Die Kaper „Alabama", „Flo rida", „Georgia" und „Shenandoah" seien nicht auf englische« Gebiete ausgerüstet worden. Die großbritanische Regierung be dauere das Auslaufen dieser Schiffe, sie müsse jedoch die Recht mäßigkeit der amerikanischen Geldansprüche bestreiten. Den Ber einigten Staaten liege eS ob, den vollständigen Nachweis dafür zu liefern, daß England eine Nachlässigkeit zur Schuld falle. Uebrigeos sei England bereit, den BuSspruch des Genfer Schiedsgericht- au- zuerkennen, gleichviel ob er günstig oder ungünstig für England laute, so lange das Schiedsgericht gerecht sei. (Der letzte Zusatz klingt etwas bedenklich, da er eine Hmtcrthür offen läßt.) — I« Unterhause erklärte Gladstone auf eine Anfrage DiSraeli's, der nordamerikanische Gesandte, General Schenck, habe in eiuer Uuten redung mit Lord Granville erklärt, er glaube, daß die Autwott der UnionSregierung auf die englische Note erst nach dem 1. Mäst eintreffen werde. New-Nork, 15. Februar. Nach hier eillgegangenell Nachrichtei aus Mexico ist ZucatekaS durch die Truppen der Insurgenten wtn Führung Guerra'S noch immer besetzt Die Regierung conceutrirt ihre Truppen in AguaS-Calientes und hat nur eine kleine Besatzwz in San Luis Potofii zurückgelaffen. Der General der Regieruugt- truppen Rocha hat sich nach dem Innern deS Landes in Bewegers gesetzt. Felix Diaz soll getödtet sein, über Porfirio stad lei« Nachrichten eingetrcfsen. — Hier eingetroffene Nachrichten well«, wissen, daß Juarez die Unterstützung der Vereinigten Staate« vor Amerika gegen die Insurgenten anrusen wolle, und daß die Ä- surgeoten die meisten Districte der Staaten Puebla und Vera-Eny besetzt halten.