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und L. A beschloss«, folgend« AstrSge an de« Reichstag zu bringen: 1) Der Reichskanzler soll ersucht werden, bei Ausarbei tung des nächste» Etats zu erwägen, ob nicht die AuSgabrn für das IS. Armeekorps künftig mit den Ausgaben für dir preußischen Armeekorps zusammenzufassen und nur diejenigen Ausgaben, welche Eimichtungen und Kompete^en betreffen, hinsichtlich deren das sächsisch« Armeekorps von den preußischen abweicht, zum Gegenstand besonderer Titel zu machen seien; 2) die Gehaltserhöhung des sächsischen Kriegsministers von 500 Thalern abzulehnen, damit nicht die rechtlich zweifelhafte Stellung eines besonderen sächsischen KriegS- «inisterS legalifirt werde; 3) vom nächsten Personenwechsel an für die Stelle des Kommandanten der Festung Königstein nur den Sehalt eines MajorS und nicht mehr den eines Generalmajors au^uwerfen; 4) die Gehaltsaufbesserungen der Subalternbeamten da LriegSministerium abzulehnen, da dieselben gegenwärtig schon gleich hoch oder besser dvtirt find, als dieselben Beamten in Preußen und Württemberg. — Zu den vielen bereit- vorhandenen Beweisen, daß die Fleischpreise viel zu hoch find und in keinem Verhältniß zu dem Verkaufspreis des Schlachtviehes stehen, liefert die „Cöthensche Zeitung" noch folgenden schätzenswertben Beitrag: „Nehmen wir selbst einen hohes Durchschnittspreis für das lebende Gewicht an, höher als ihn der Markt erzielst, setzen wir für 100 Pfund 18 Thlr. fest, 2 Thlr. über den Kours, so kommt ein Ochse von 1200 Pnmd -- 600 Pfund Schlachtgewicht 6x18 Thlr. --- 108 Thlr. Haut und Talg rc. beträgt, wie wir aus Erfahrung wissen, mindestens 25 Thlr, so daß dem Fleischer die 600 Pfund auf 84 Thlr. kommen, das Pfund ihm selbst also 4 Sgr. 1t Pf. kostet. Nach dieser Berechnung kommt dem Fleischer, hat er die 100 Pfund mit 16 Thlr. gekauft, das Pfund 3^ Sgr., beim höchsten Preis von 20 Thlr. pro 100 Pfund das Pfund 4 s Sgr. Der Fleischer verkauft das Fleisch nach den Körpertheilen zum Preise von 61 bis 10 Sgr. pro Pfund. Nehmen wir den Durchschnittspreis von 6 Sgr. an, so bekommt der Fleischer für 100 Pfund 26s Thlr. Rechnen wir nun den Durchschnitts-Einkaufspreis zu 4^ Sgr. —100 Pfund 14s Thlr., so bleibt dem Fleischer ein Bruttogewinn von 12s Thlr., also an einem Ochsen von 600 Pfund 75 Thlr. Die Miethe, die Geschäftsspesen, sowie der etwaige Schaden in der heißen Jahreszeit beläuft sich bei uns auf höchstens 1 Thlr. 15 Sar. pro Stück Rind. Unsere Aufstellung und Berechnung ist eine richtige und durchaus gerechte. Zu dem Nutzen bei dem Rindvieh gesellt sich der bei anderen Thiergattungen. So hat ein Fleischer in Zerbst in öffentlicher Gerichtsverhandlung am 3 Novbr. eidlich ausgrsagt, daß in den Monaten Juni und Juli der Preis des lebenden Gewichts der Schweine höchstens auf 5 bis 7 Thlr. sich herauSqestellt habe. Nimmt man nun 7 Thlr. pro 100 Pfund an, so stellt sich bei einem Schweine von 200 Pfund, da das Pfund Fleisch (Schmalz und Wurst ausgenommen) mit 6 Sgr. verkauft wurde, «in Gewinn von 20 bis 25 Thlr. heraus." ». Aus der Umgegend, 23. Novbr. Gestern Nachmittag wurde in ErbiSdorf, wo er ansässig war, der aus Lichtenberg ge bürtige und auf dem rothen Vorwerk in Oberzug als Brenner an- gestellt gewesene X. X. Fleischer begraben, der am Mittwoch früh beim Auflegen des Riemens in daS gangbare Zeug des Dampf werkes gekommen und dadurch so beschädigt worden war, daß er Tags danach verstarb. Er soll schon vorher auf Wochen leidend und arbeitsunfähig gewesen und nur den Tag vor dem erwähnten Unqlücksfall wieder in die Arbeit eingrtreten sein. Der Verun glückte, ein frischer, rüstiger Mann, war erst 30 Jahre alt und hinterläßt Frau und zwei Kinder, denen bald ein drittes folgen wird. * Lichtenberg, 22. Novbr. Gestern, Sonnabend, den 21. Novbr., feierte hier ein ehrwürdig Paar, daS durch Rührigkeit und Fleiß, durch Treue und Redlichkeit und unter des Himmels Glück und Segen aus gar kleinen Anfängen heraus zu Wohlstand sich emporgerungen, ein Paar, das nicht nur im Kreise seiner Kinder und der ihm näher Stehenden, sondern auch in der Gemeinde und über die Grenzen derselben hinaus der Liebe und Achtung mit Recht viel sich erworben, gestern feierte es den Tag, an welchem es vor 50 Jahren am Altar fürs Leben sich verbunden, die goldene Hochzeit. Sollte daS Fest anfangs auch mehr in der Stille be gingen werden, so hatte die Liebe der Kinder schließlich doch nicht umhin gekonnt, zu einem solennen «S zu gestalten. Nachdem im Lause des Vormittags die Kinder, di« Schwiegersöhne und Schwieger töchter, Enkel, Geschwister und Schwagerschaft um die Gefeierten, den AühlenauSzügler Herrn Johann Gottlieb Hofmann und Frau Johanne Eleonore Hofmann, geb. Engelmann, trotz des eingetretenen Winterwetters sich versammelt hatten, fuhren di« Festtheilnehmer in ziemlich langer Schlittenreihe mit dem Jubelpaar um 2 Uhr des Nachmittags zur Kirche, wo in feierlichster Weise, unter Gesang Hauptversammlung des Gewerbevereius am 15. November 1874. Ausgestellt sind harmonisch gestimmt« und von Thüringer Hirten selbstgefertigte Kuhglocken durch Herm Kaufmann Focke. Nachdem der Herr Vorsitzende Angesichts des fühlbare« Wasser mangels den Anwesenden eine möglichst sparsame Verwendung d«S Wassers dringend empfohlen, produzirt Herr MechanikuS Schmidt aus Dresden eine Dove'sche Scheibe, sowie einige von seinem letzten Vorträge noch rückständige Exverimente unter Benutzung de» Koenig'schen Manometers und kam somit den durch sein Programm übernommenen Verpflichtungen nach. Den Hauptvortrag hatte Herr Stadtrath Gerlach übernommen, welcher von der durch Verordnung des Finanzministeriums ver fügten Aufhebung der hiesigen Flöße ausgehend in kurzen Um riffen die Geschichte und die Rechtsverhältnisse derselben darlegte. Schon im 15. Jahrhundert durch Privatmittel eingerichtet, sei dieselbe 100 Jahre später vom Herzog Georg erweitert und 1557 an den Stadtrath zu Freiberg für 3000 Gulden überlassen worden, ihre Weiterführung von Weißenborn aber bis zum sogenannten Hammer datire erst aus dem Jahre 1569, in welchem zugleich der und warmherziger, trefflicher Rede der Herm Pastor Hacker diel Einsegnung des Jubelpaare» erfolgte, da», von feUtch gekleidete» Enkeln umgebe», auf bekränzten Ruhestühlen Platz genommen hatte di« ihm kindliche Liebe al» Festgeschenk verehrt. Sin ernste»' würdig ausgestattetes, von Herm Wießner in Freiberg, lithographir-' tes, unter Glas und Rabmen gebrachtes und von dm Kindern de« Jubelpaar gewidmetes Gedicht, war demselben vor dem feierliche», kirchlichen Akt überreicht worden. Nach diesem Akt war die Fest versammlung im Hochzeitshause, und um 5 Uhr begab sich diese in den oberen Gasthof zu einem Tänzchen und darauf folgende» Festmahle Das rüstige Jubelpaar konnte zur Freude Aller oh« jegliche Beschwerde den Hochzeitsreisen eröffnen, dem man in recht« Jubelfröhlichkeit bis 8 Uhr huldigte. Um diese Zett begann de» außerkirchlichen Festes Haupttheil, daS Festmahl, an welchem meß« den direkt Betheiligten in anerkennenswerther Weise auch der Hm Pastor und die Herren Lehrer theilnahmen Mehrere Tafellted« die heitere Episoden aus dem Leben des greisen Paares und ihr« Kinder in harmloser Heiterkeit besangen, sowie Gesänge, vom Ee- sangverein zu Lichtenberg dem Jubelpaar in ehrerwer Weise dar- gebracht und endlich Toaste verschiedener Art waren wohl geeignch der frohrn Stimmung die gewünschte Nahrung zu geben und da» Ende der TafelM bis 11 Uhr hinauSzurücken. Nach noch einig« Zeit gemüthlichen Beisammenseins schloß das schöne Fest, da» dm verehrten Jubelpaar sicher ein Glanzpunkt war, der freundlich hineinleuchten wird in den Abend seines bewegten Lebens, wie« nicht minder eine liebe Erinnerung sein wird den Kindern >md Enkeln, denen das Glück beschieden war, ihn feier« zu könne». Uebrizens waren der schriftlichen Beglückwünschungen so viele ei»- gezangen. daß die Empfänger jedenfalls auf einige Tage ed» ihrem Herzen wohlthuende Lektüre haben dürsten Die Rachkoume»- schast des Hofmann'schrn Paares ist immerhin eine ziemllch zahl reiche und würde eine noch zahlreichere sein, wenn der Tod nicht ihre Reihen vielfach gelichtet hätte. ES hatte 14 Kinder, von den« noch 7, und 53 Enkel, von denen noch 31 am Leben, sowie 1 Ur enkel. - Möge das Gold des JubelkranzeS dem also begnadet« Ehepaare noch lange glänzen und sein Abend ein recht friedreich« Feierabend sein allezeit! Leipzig, 22. November. Die Fleischpreise fangen nun auch bei uns an etwas herunterzugehen; jedenfalls ist dies dm dl Aussicht genommenen Projekte einer Senosienschastsschlächterei z» verdanken. — Wie wunderbar glücklich zuweilen ein scheinbar HW bedenklicher Unfall abläuft, dafür bietet das Abenteuer eim» SaalschiffrrS, der vorgestern per Eisenbahn von Halle hierher fuhr, einen seltenen Beleg Der Mann fiel nämlich, während der Za in vollem Gang« war, aus dem Wagen vierter Klaffe, auf deffe» zum Einsteigen bestimmten Vorraum er gestanden hatte, heran» auf den Bahnkörper. Der Zugführer, welcher den Unfall bemerkt halte, ließ halten in der sicheren Erwartung, einen schwer Ver letzten aufzufinden. Zum freudigen Erstaunen aller ZugSinsaffe» war aber der Mann bereits aufgestanden und kam dem Zug» nachgeeilt, der ihn nun wieder aufnahm und glücklich hierher brachte; er war bis auf eine kleine Schramme ganz unversehrt. Rochsburg. In der Nacht vom 12. zum 13. November ist der Durchbruch des etwa 300 Meter langen Tunnels der Müden- thalbahn glücklich von Statten gegangen und hat sich eine Ab weichung der Richtungslinie nicht ergeben. Dieses Ereigniß ist von Seilen der Mineure und der sonst bei den Tunnelbautea be schäftigten Arbeiter festlich begangen worden. * Von >ts°che L «fr» Mo« ktrahm d KMg gen «halten ha KW, vie Mm Ber »einem beiden . 'Ne» «b«, wie W de» A M worden ^Da jede MenAdj H derselbe WM, jedoch iuMste al der Pre wie daß ein Mde betgl yhre forterh L Zahl der we Kontrakt al 4 Jahre; Hagen in l « Schrägen Wie Betrieb D dies ga Wi der Etat „den Churs W auf 50 I Längst u Walten tras I fug wieder e I ub sich mit Ihr nicht ein denn ii Ihrs anzuleg IM gutes! 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