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2242 einen Protest gegen die dritte Präsidentfchastskandidatur Trant'S und gegen sei« schlechte Berwaltungspolittk an. — In der nächsten Session des Kongresses, dürsten nach dem Ergebnisse der letzten Wahlen die WESaner «ine Majorität von 10 Stimmen im Senat und die Demokraten eine Majorität von 30 Stimmen im Repräsentantenhause haben. G a chseu. — Me der „Boigtl. Anz." berichtet, hat die sozialdemokratische „Hofer Zeitung" zu erscheinen aufgehört. Lärm hat sie viel ge schlagen, aber was find die Resultate ihres Wirkens? Schädigung der Arbeiter, Schädigung Aller, die mit ihr in geschäftliche Ver bindung traten, und dieses Alles zum Vesten Eines, der nun wieder einmal die Strenge des Gesetzes zu fühlen hat. Lehrreich und sehr beherzigenswerth find die Betrachtungen, welche der „Hofer Anz.", nicht aus Schadenfreude, sondern um dem Wohle und Frieden der Stadt und namentlich der Arbeiter zu dienen, an das traurige Ende des sozialdemokratischen Blattes knüpft: „Was die „Hofer Ztttung" beziehungsweise die hinter ihr steckenden Matadore auf- griffen, um angeblich den Interessen der Arbeiter zu dienen, Alle- endete damit, dass die Arbeiter Opfer gebracht hatten für Nichts, und dass der Arbeitertyrann Lienig sich immer Wohler fühlte. Es sei hier nur an di« famose Expedition nach Paraguay, an die zusammengehetzte Arbeitseinstellung in der großen Weberei zurück- erinnert. Haß und Zwietracht zwischen die Arbeitgeber und Arbeiter säen, und auf Kosten der armen Arbeiter große Herren spielen, da- war das feile Kunststück der Herren, die in von Haß und Leidenschast durchdrungenen Reden den Arbeitern als die Apostel kommenden Glücke- sich aufdrängten. Wo sind sie, diese groß mäuligen Helden? Sie sind verduftet! Die Arbeiter erlitten so nicht nur pecuniäre Schäden, sie wurden namentlich auch in moralischer Beziehung in hohem Grade beschädigt. Welches war der ptkannte Inhalt der selig entschlafenen „Hofer Zeitung"? Schimpfen und Poltern über Obrigkeit und Vaterland, Aufhetzen de» LrbriterstandeS gegen alle übrigen Stände, Herunterziehung von ganzen Körperschaften, wie einzelner Personen in den Koth — da- war die leckere Speise, mit der die Leser des Hofer sozial demokratischen Blattes gefüttert wurden. Statt die Arbeiter zu heben, wurden sie zu niedrigen Leidenschaften aufgestachelt; statt den gesetzlichen Sinn in ihnen zu erhalten und zu beleben, wurde Gesetz und Recht mit Füßen getreten. Und welche Mittel scheute man sich hierbei nicht anzuwenden! Die Todten in der Gruft — e- sei auf de» Artikel über König Max verwiesen — wurden beschimpft und besudelt; die Privatverhältniffe der Lebenden wur den in niedriger und verleumderischer Weise an den Pranger gestellt ; körperliche Gebrechen wurden benützt, um ehrenwerthe Personen gemeinem Spotte preiSzugeben. Das haben die Herren gethan, welch« die Stirne hatten, den Arbeitern die soziale und sittliche Hebung zu verheißen. Fürwahr! Auf diese Beglücker paßt der Spruch des Dichters: „Das ist der Fluch der bösen That, daß sie fortzeuzend böses gebären." Wer steht am Grabe der Ent schlummerten? Getäuschte Arbeiter und getäuschte Gläubiger oder, um mit Lienig zu reden, „beutelustige Gegner." Wie sie gelebt, so ist fit gestorben: unheilbringend für Alle, die mit ihr zu thun htttten. Winn je der Wunsch „reguiesoat in xaes" ein aufrichtiger war, so ist er es der „Hofer Zeitung" gegenüber. Wir sehen es ist auch in Hof Alles wie bei uns, dieses Blatt hat genau dieselbe Spracht geführt, wie unsere sächsischen sozialdemokratischen Blättchen. Pirna. Am 3. November verunglückte der Schiffsherr Füssel aus Schöna dadurch, daß er beim Umlegen des Mastes, welcher plötzlich au- der unten befindlichen Fügung glitt und rasch herab schlug, bedeutend am Kopfe verletzt wurde. Der lebensgefährlich Verwundete wurde mittelst Siechkorbes nach dem Stadtkrankenhause überführt. Döbeln. Am 27. October wurde in Obersteinbach die zehn Monate alte Maurerstochter Auguste Berger in der Wohnung ihrer Eltern, in der Wiege liegend, durch Rauch erstickt todt auf gefunden. Dieser Unglücksfall wurde dadurch herbeigeführt, daß der 4 Jahre alte Bruder in Abwesenheit der Mutter mit Streich hölzchen gespielt und damit einen Brand verursacht hatte. Glauchau. Am 15. October ist in dem Walde unweit der „Katze" bei Türschheim ein junger Fleischerburscht anqefallen und seiNex vaarschatt beraubt worden. Da die bisherigen Erörterungen und Nachforschungen nach den beiden Thätern ohne Erfolg gewesen, so macht der königliche Staatsanwalt dies bekannt, mit dem auch an da- Publikum gerichteten Ersuchen, zur Ermittelung derselben mttzuwirken und Verdachtsmomente ihm anzuzeigen. Leipzig, 5. Nov. Bis zum 3. November find im laufen- hsp Wintersemester bei hiefiger Universität neu inscrtbirt worden: 762 Studirende, darunter 84 Sachsen. GS beträgt sonach u, U Sesammtzahl der Studirenden 2981 und dürfte da» dritte LwsM W noch im Laufe dieser Woche überschritten werden. R Zwickau, 4. Novbr. In einer hiesigen Restauration nab» I gestern ein 15jähriger Kellnerburscht von tinrm Schrankt ein^ I R< liegendes, mit feinem Schrote, sog Vogeldunst, geladenes Teschs W Me zu Fi zielte mit demselben, in der Meinung, e- sei nicht geladen, «AI mloren gt rin in derselben Restauration in Diensten stehendes Mädchen MI «gültig et drückt schließlich ab. Das Mädchen wurde von dem Schuss« j, I das Gesicht getroffen und zwar drangen mehrere Schrott über de, I tinen Äugt rin, so daß für die Sehkraft desselben Gefahr pH D Händen sein soll. I Vermischter. * Cöln, 31. October. Die „K. Z." meldet: In der gestrig«, D Er Vorstandssitzung des Central-DombauvereinS theilte der BorsittH I Apotheken! den Anwesenden mit, daß die in Frankenthal für unseren Do, I gnichtlich o gegossene Kaiserglocke, nunmehr ausgegraben worden und der-je I .Hebenden so weit sich bis jetzt beurtheilen läßt, vollständig gelungen sü.» Binnen 14 Tagen werde man mit Ablösung des Mantels und de, D Putzen der Glocke fertig sein, so daß die betreffende KommW I sehr bald zur Prüfung des Werkes schreiten könne. I" * In der Gemeinde RöhrSdorf bei Friedebrrg a. Qu. HI Mrttg zi am 27. October eine Feuersbrunst stattgefunden, bet welcher dH W * überwiegend hölzernen Wohn- und WirthschastSgebäude vouA D Besitzungen — zumeist kleine Gärtner- und Häuslerstillen - tiD Schutt verwandelt wurden. — Die Zahl der verunglückten Familim I -- - beträgt 47 mit 130 Personen, welche zum größten Theile de, besitzlosen Arbeitsstande angehören. Kirchliche Nachrichten. Prediger. vom. XXIII. p. Predigttexte: Borm. Philipp.3,17—21. Nach«.Matth.22,1b-N Dom: früh 9 Uhr, Herr Superintendent Merbach. — Beichte M Communion früh 7 Uhr, Herr vi»e. vr. xb. TetchgrLbn Petri: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Walter. — Nachm. 2 W, Herr Via«. Schwarz. — Beichte und Eommunion sch I 7 Uhr. Nicolai: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Sturm. — Beichte I Eommunion früh 7 Uhr. Jacobi: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Rosenkranz. — Beicht»«- > Communion früh 7 Uhr. M Kathol. Kirche. Am 24 Sonntage nach Pfingsten. Um S HI Predigt und heil. Messe; Nachmittagsandacht 2 Uhr. O! D W smm ist f I » I W bürgt M Wagen ob« V Wagensäur I gellem un mdu Fra, sündig oo Mitter. DM Vom 14. bis 20. October wurde« angemeldet: I Vorm Geborne. Ein Sohn: dem Cigarrenarbetter Schiffet^ I dem Schuhmachermstr. Träber — dem HauptsteueramtS-Wstot I Lohse — Eine Tochter: dem Maurer Rudolph in Friedmy I — dem Bergarbeiter Gessel — dem Schuhmacher Fritzsche - d« I Glaser Schmidt — dem Handarbeiter Hinkel — dem Maschinen-1 mstr. Göhler — dem Bahnarbeiter Oehme — dem Güterdod«- I ^d« H arbeiter Herold — dem Kaufmann Hermsdorf — dem Eisensorua I Arnhold in FreiberqSdorf — Hierüber 2 unehel. Kinder, 1 LA I und 1 Tochter. — Ueberhaupt 15. Kinder, als 4 Söhne und U I Töchter. Getränte: der Schuhmacher Carl Oswald Lucius mit Eneilie I Therese Stützner — der Privatier Emst Gottlob Schuhe s I Dresden mit Jzfr. Marie Elisabeth Meyer — der Bildhauer M > sün und I Hermann Biener mit Laura Franziska Dittrich — der HA I «n arbeiter Traugott Heinrich Träger mit Auguste Oehme D tz Photograph Carl Heinrich Kreller mit Ernestine Pauline BW D b«i untens — der Eisenhammerwerksbesitzer Carl Julius Lehnert in Freiberg? I dorf mit Alma Rosamunde Müller — Ueberhaupt 6 Paar». I Gestorbene: des Handarbeiter Myrrhe Sohn, Iuliu» Rob«» W 3f Jahr — des Fabrikarbeiter Kästner Sohn, Paul Heinrichs I Mon. — des Wirthschaftsbesttzer Scharschuh in Friedeburg wM I Sohn — des Lackfabrikanten Maluschka Sohn, Hugo Theodor,» I Jahr — des Tischlermstr. Frosch Ehefrau, Ernestine geb. LehmAN- I 41. Jahre — des Gasthofsbesitzer Burckhardt Ehefrau, Ernestine V Amalie geb. Schröder, 42js Jahr — der Bergarbeiter HedE I Louis Straßburger, 23 Jahre 10^ Monat — des Zimmermann » , Fröhlich in Freibergsdorf Sohn, Ernst Hermann, 10 Mon. 2 Tag« — des Bergarbeiter Schneider daselbst Tochter, Amalie, 2lf 3A — die Johannishospitalitin Eva Rosine Fischer, 82 Jahre A — Ueberhaupt 10 Personen, als 6. männl, und 4. weibl-SeschlE Verantwortlicher Redacteur: E. Ma.« Lisch in Freiberg.