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de« Lgl.<«erirttsericht» zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtSLmter u. der «tabträthe zu Freiberg u. Brand. ich kuq« ierknuW Mist« litbtvol« siß u»s«ß Grabrck echter. Mitwoch, Hause «I und «ß -lischest« , al» -ich o ehmdi «r Itht« achtz«» >d mtW ste«wvrü. herzlich« eßert. Nicht besser ging «S den Franzosen «U Spanien. Nachdem die Spanier dnrch einen Staatsstreich di« föderalistisch« Republik, die nicht- als Anarchie in den Provinzen und in der Arme« her» vorgerufen, glücklich lo-geworden waren, ging man ernstlich gegen die Carlisten vor, die erst vor Bilbao und dam vor Estella be kämpft wurden. Die Carlisten machten sich durch nichts so be rüchtigt, al- durch die Verachtung alles Völkerrechtes, durch ihr« Plünderungen und Massenmorde. Diese scheußlichen Atte riefen die moralische Entrüstung Europa'- hervor. Die große Mehrheit der spanischen Bevölkerung verwünschte und verfluchte die Mord brenner und ihre Helfershelfer. Da- deutsche Reich, welche- de« Parteiungen in Spanien s«hr wenig Interesse abgewtnnen kam, hielt es doch für nöthig eine faktische Regierung durch die Aner kennung Europas zu stützen, eine Regierung, die sich im wackeren Kampfe bemüht zeigt, den Feinden aller Kultur und alle» Völker rechts das schändliche Handwerk zu legen. Die spanische Bevölke rung jauchzte den deutschen Kanonenbooten und dem deutsch«» wi« dem österreichischen Gesandten entgegen. Da- wandte den Sim der Franzose«. ES war ihnen uner träglich, daß Italiener und Spanier Sympathien für Deutschland zeigten. Sie dürfen nur Sympathien für Frankreich haben. Der auswärtige Minister von Frankreich, Herzog von DecazeS, that einen Schritt, den ihm unter anderen Umständen die Franzosen yi« verziehen hätten: er riet aus Civita Vecchta die Fregatte ab, die dienstbereit für den Papst seit Jahren dort ankerte; er nahm die Reklamation der spanischen Regierung gegen die Unterstützungen der Karlisten durch Zufuhren von Waffen und Abenteurern freundlich auf und suchte ihr möglichst zu willfahren, nur um den Italienern und Spaniern die Sympathien für Deutschland wieder auSzutretben und fit von dem unbegrenzten Wohlwollen Frankreichs zu über zeugen. ES fehlt zwar nicht an einigen Remonstrationen der Legitimisten, die jetzt schon in ihrer Presse Lanzen für den. Papst und Don Carlos brechen und wahrscheinlich in der demnächst wieder zusammentretenden Nationalversammlung große Lamento erheben werden; aber nicht- hat doch die legitimistischen Grillen der französischen Regierung so vollständig curirt, als eben di« Sympathien, die in Italien und Spanien für Deutschland erwacht waren, weil dies« Nationen von den Deutschen eine vernünftig« Politik und die Interessen ihrer Länder begünstigt sahen. Alsbald sucht Frankreich andere Weg« einzuschlagen. ES geschieht die- freilich nicht, ohne daß, wie gesagt, die französische Presse das laut« Geschrei erhebst das ist Deutschlands Werk, wir folgen Deutsch lands Befehlen! An solcher Thorheit können wir die französisch« Presse nicht hindern. Vernünftiger und gescheuter wäre es, wen« sie sagt«: wir Franzosen thun das au- freien Stücken! Da- wüste Geschrei dieser Blätter muß ja doch den Italienern und Spaniern nur uoch klarer machen, daß sich di« Deutschen denn doch ein ganz erhebliches Verdienst um sie erworben haben. -hr, vor '4. Mittwoch ft statt. Tagesgeschichte. Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist am,Die«-tag Abend, um 6 Uhr mit Gemahlin und Tochter in^ vorl^ eich-Men. dem en. r« auberposs, iso«. n Balttt, «friedlich, ihle» vir kkn ut -ende md aS Ehre» irr für dü schied«» )am «ich ssPalv« bewies« beim. * Freiberg, d« 28 Oktober 1874. Seit Jahrhurckerteustrobt Frankreich darnach, eine führende jtolb «nt«v den lateinisch«! Nationen zu spielen und Italien wie Spant!« in einer gewissen Abhängigkeit von sich zu erhalten. Be- IM> fivd di« Anstrengungen Ludwig- XIV. und der große hiDcht S«e«sfion-krieg, der sich daran anschloß. In unserem geWnderte fehlte es nicht an zeitweise erfolgreichen Bemühungen WoüonS I., Italien und Spanien unter seine Herrschaft zu kbW. Auch Napoleon II l. hatte viel erreicht, denn Spanien «Mr der Königin Isabella richtete sich meist nach seiner Politik md'KBslich Italien- gelang e- ihm, seinen Nebenbuhler Oester- «ich völlig hinau-zuwerfen. Leg König Viktor Emanuel verpflichtete er sich zu großer Lankharktt und selbst der Papst, so wenig zwischen ihm und ldWlm «in verträgliche- Berhältniß bestand, konnte sich doch richt verhehlen, daß Napoleon noch sein einziger thatkräfttger Be- sgihtewar. Ld ist stehende französische Politik, Italien und Spant«« als sch, und möglichst zuverlSsfige Bundesgenossen, au der Seit« zu Haft« und jeden Schritt, der von einer auswärtigen Macht ver- srchs wird, sich in die Angelegenheit dieser beiden Länder zu mischen, in lpr eifersüchtigsten Weise zu überwachen. Obgleich Frankreich seduvu heutigen Schwäche sich sehr wohl bewußt und zu großen Unternehmungen nicht aufgelegt ist, geräth eS doch in die pein- W« Unruhe und ergeht sich seine Preffe sofort in den wildesten Mümatiknen, so wie Besorgnisse erwacht«, er könnte irgend ein« «dm Dacht dies« gewohnte Domäne ihm streitig machen. Diesem Umstpnd« verdanken wir auch «ine unleugbare Veränderung seiner «Gärtigzu Politik in den jüngsten Zeiten. Gleich nach dem Fri«den mit Deutschland machte Frankreich. «Widme Anläufe in legittmlstischer Richtung. In derNational- versammlung überwöge« b«i weitem die konservativen Prinzipien. HiA mubte ^n« ganze Kraft aufhieten, um die Republik als datM empfehlen,, „waz «n- am wenigsten trennt", und um die Liwäge auf Wiederherstellung der weltlichen Gewalt des Papste- «schädlich zu machen. Als die monarchischen Parteien im Mai 1878 ihn beseitigt hatten, v«rsöhnten sich sogar die dynastischen Familien und die Erhebung Heinrichs V. auf den Thron schien bevorzustehen. Im Vattkan wurden ernstliche Hoffnungen genährt «st Po« Carlo-machte bedeutende Fortschritte in den nordöstlichen Provinzen Spaniens. Der Verkehr seiner Parteigänger in den Gr«zbezirke« Frankreichs und Spaniens war ungehindert und vnaur lebhaft. Italien und Spanien geriethen darüber in gryße Bewegung. Astor Emanuel kam eiunds mit seinen Ministern über die Alpen, bischtz Wien und sogar Berlin. Die Anhänglichkeit an Frank- «ich, welche die Umgebung dieses Königs, seine Minister und die chHchrttchsten parlamentarischen Parteien, stet- zur Schau ge- kaM und der Lamarmora noch eben eine gegen Deutschland «ötzlichst perfide Broschüre gewidmet hatte, schien einen starken Riß bekommen zu haben. Frankreich sah mit Schrecken ei« italtenisch- «VM sich «flbyhnfm A252. Erscheint i. Freiberg jed. Mochtet, «t. SU. für den and. Taz. Ins«, werden bl« V. 11 U. für nächste Nr. angen. Do»«erstag, 2S. Oktober. Preis »ierteljShrl. LO Ngr. Jnsemtt werden die gespaltene Zeile oberderev Raum mit I Ngr. berechne«. 1874