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Oluf. Da tanzen drei, da tanzen vier, — Erlenkönigs Tochter sie winket mir! Erlkönigs Tochter. Willkommen, Herr Oluf! was eilst du von hier? Tritt her in den Reihen und tanze mit mir. Oluf. Ich nimmer darf, ich nimmer mag, Frühmorgen ist mein Hochzeitlag. Erlkönigs Tochter. Ein seiden Hemd ich gebe dir fein, Das bleichte meine Mutter bei Mondcn- schein. Oluf. Versuche mich nicht mit süsser Red’, Ich darf nicht tanzen, wie gern ich’s thät. Erlkönigs Tochter. Hör’ du, Herr Oluf, tritt tanzen mit mir, Einen silbernen Panzer dann gebe ich dir ! Oluf. Ich nimmer darf, ich nimmer mag, Frühmorgen ist mein Hochzeittag. Erlkönigs Tochter. Und wenn du nicht willst tanzen mit mir, Seueh’ und Krankheit soll folgen dir. Ha! Oluf hilf mir Gott! jetzt fasst sie mich an i Erlkönigs Tochter hat mir ein Leid’s ge- than! Erlkönigs Tochter. Der Wange bleich entströmt das Blut, So meine Hand dich schlagen thut. Herr Oluf, friihmorgen bist du lodt! Die Erlenrniidchen. Herr Oluf, friihmorgen bist du todt! Oluf. Entflieh, mein Rappe, das Leben mir rett’! Sonst wird das Grab mein Hochzeitbelt! Erlkönigs Tochter und Erlenrniidchen. Reit’ heim zum Liebchen in Scharlachroth ! Herr Oluf, friihmorgen bist du todt! Oluf Entflieh, mein Rappe, entflieh von hier! Als Hochzeitsgasl folgt der Tod mit mir! Erlkönigs Tochter und Erlenrniidchen. Herr Oluf, frühmorgen bist du todl! III. Morgengesang. Im Osten geht die Sonne auf, Sie färbt die goldne Wolk’, Zieht über Meer und Bergeshöh’, Zieht über Land und Volk. Sie kommt vom fernen, schönen Strand, Aus Paradieses Schoos, Sie bringet Leben, Licht und Lust Für Alle, Klein und Gross. Ja, Gottes Sonn’ erfüllt die Erd’ Mit Wonn’ und Himmelspracht, Sie schenket Lindrung jedem Schmerz, Erhellt des Kummers Nacht. Die Mutier. Ich wartet’ an des Hauses Thür, Die Sterne all’ erblichen; Es ist, seit Oluf ritt von hier, Der Schlaf von mir gewichen. Herr Oluf, wo treibt’s in der Nacht dich hin? Wie füllest mit Angst du der Mutier Sinn ! Chor. Wir schenken Meth, wir schenken Wein! Wann kommt Herr Oluf zum Liebcheusein? Die Mutter. Vom Schooss der Nacht beginnt sich leicht Das Morgenroth zu heben,