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Reeitatlv. w\U i) (Obadja.) Zerrcisset eure Herzen, und nicht eure Kleider! Um unsrer Sünden willen hat Elias den Himmel verschlossen, durch das Wort des Herrn! So bekeh ret euch zu dem Herrn, eurem Gott, denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von grosser Güte, uud reut ihn bald der Strafe. Arle. (Obadja.) ,,So ihr mich von ganzem Herzen suchet, so will ich mich finden lassen“, spricht unser Gott. Ach! dass ich wüsste, wie ich ihn finden, und zu seinem Stuhle kommen möchte! Chor. ^ ™ (Das Volk.) Aber der Herr sieht es nicht, er spottet unser! Der Fluch ist über uns gekommen, er wird uns verfolgen, bis er uns tödtet. „Denn ich, der Herr dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missethat an den Kindern bis in’s dritte und vierte Glied derer die mich hassen. Und thue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich lieb haben und meine Gebote halten.“ Reeitatlv. (Der Engel.) Elias! Gehe weg von hinnen, und wende dich gen Morgen, und verbirg dich am Bache Crith! Du sollst vom Bache trinken, und die Raben werden dir Brod bringen des Morgens und des Abends, nach dem Wort deines Gottes. Doppel-Quartett. (Die Engel.) Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen, und du deinen Fuss nicht an eineii Stein stossest. Reeitatlv. (Die Engel.) Nun auch der Bach vertrocknet ist, Elias, mache dich auf, gehe gen Zarpath und bleibe daselbst! Denn der Herr hat daselbst einer Wittwe geboten, dass sie dich versorge. Das Mehl im Cad soll nicht verzehret werden, und dem Oelkruge soll nichts mangeln, bis auf den Tag, da der Herr regnen lassen wird auf Erden. (Die IVittwe.) Was hast du an mir gethan, du Mann Gottes? Du bist zu mir hereingekommen, dass meiner Missethat gedacht und mein Sohn getödtet werde! Hilf mir, du Mann Gottes! mein Sohn ist krank, und seine Krankheit ist so hart, dass kein Odem mehr in ihm blieb. Ich netze mit meinen Thränen mein Lager die ganze Nacht; du schaust das Elend, sei du der Armen Helfer! Hilf meinem Sohn ! Es ist kein Odem mehr in ihm. (Elias.) Gib mir her deinen Sohn! Herr, mein Gott, vernimm mein Wort, wende dich, Herr, und sei ihr gnädig! und hilf dem Sohne deiner Magd! Denn du bist gnädig, barmherzig, geduldig und von grosser Güte und Treue. Herr, mein Gott, lasse die Seele dieses Kindes wieder zu ihm kommen! (Die IVittwe.) Wirst du denn unter den Todten Wunder thun? Es ist kein Odem mehr in ihm! (Elias.) Herr, mein Gott, lasse die Seele dieses Kindes wieder zu ihm kommen! (Die Wittwe.) Werden die Gestorbnen aufstch’n und dir danken? (Elias.) Herr, mein Gott! lasse die Seele dieses Kindes wieder zu ihm kommen!