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Also schwindet in Nichts eitelen Wahn sinnes Wildaufbrausende Kraft. Jener empfand’s, dass er den Gott Mil Hohnworten in wahnsinnigem Muth reizte, Da er bacchant’schem Frauenschwarm Die heiligen Fackeln frech entriss Und höhnt’ euch, flötenfrohe Musen! Strophe 9. An den kvanischen Wassern des flutenden Doppelmeers Dehnt sich Bosporos Strand und der thrakische Salmydessos, Wo Ares, im Land waltend als Gott, An Phineus’ zwei Söhnen Schaute die grause Wunde, Da ihnen voll Wuth des Vaters Gattin Der Augen Sterne beide nicht mit dem Speere, nein, Ergrimmt ausstach mit blut’gen Händen, Mit ihres Webschiffes scharfen Spitzen. Ciegenstrophe 9. Und sie vergingen inThränen bejammernd * ihr Jammerlos, Ach der Mutter entsprossen im Unglücks- eh’bund, die doch Stammte von altfürstlichem Blut Des Königs Erechtheus, Und bei den väterlichen Sturmwinden aufwuchs in fernen Grotten, Die rossereilende Boread’ auf steilen Höhn, Ein Gottkind: doch auch sie ereilte Die Macht der uralten Moira, Tochter! N* 6. Strophe 1. Vielnamiger, Wonn’ und Stolz Der Kadmosjungfrau, du des stark Erdonnernden Zeus Geschlecht! Du Schutz der herrlichen Italia, des eleusischen Thalgrundes Herrscher am Strand, Wo auch Deo thront! Hör’ uns, Baccheus, in Thebe, der Bacchanten Stadt, wohnend an Is- menos’ feuchtem Gewässer, wo einst Die Saat des Drachen aufspross 1 Gegenatrophe t. Auf dem Felsen mit dopplem Haupt Sieht Dich der Strahl der Flammen, wo Korykische Mädchen froh Der Baccheu Tanz begehn. Dich sieht der Born Kastalia’s ; Dich feiern nysischer Berg’ Anhöhn, Epheu’s voll; Dir singt grüner Strand, traubenbekränzt; Dich grösst Mit festlichem Hall Ein Chor heiliger Lieder, so oft Du Thebe’s Gassen heimsuchst; Strophe 9. Der Stadt, die Du stets hoch Vor allen Städten geehrt Sammt der Mutter, die im Blitz Dich empfing: auch nun, da So gewaltig grause Noth Das gesammte Land ergriff, Komm rettend über des Parnassos Höhn Daher, oder durch das Gestöhn des Meeres ! Gegenstrophc 9. 0 du, glutaussprüh’nder Gestirn Anführer, der Nacht Jubeltönen vorgeselzt, Zeus entsprossener Knabe! Mit der Schaar der naxischen, Der entzückten Mägde komm, Die ganz die Nächte hindurch schwärmend Dich Im Chortanz, den Herrscher Jacchos feiern! N 2 7. Hier kommt er ja selbst, der Gebieter heran, In den Armen das lautredeude Denkmal Nicht fremden Vergehns, nein, eigener Schuld, Wenn mir es zu sagen vergönnt ist. Chor. Weh’ mirl Wie solltest du so spät das Rechte sehn! mm