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L21« Militärgesetz bisher gänzlich ferngestandenen Bürger thellweise und zeitweise demselben unterthänig macht. Diese so tief in das Familien leben einschneidende Maßregel möchte wohl reiflich berathen und jedenfalls nicht Hals über Kopf ins Leben gerufen werden. Die Gründe sind allerdings stichhaltig, womit die Regierung ihre Ab sichten vertheidigt, dennoch lasten sich wohl Bestimmungen treffen, um die Härte der neuen Organisation, namentlich für die älteren Männer, wesentlich zu mildern. Bet alledem wird aber auch diesem Gesetz an und für sich kein ernsthafter Widerstand entgegenzustellen sein, da wir die höchsten Anstrengungen aufbitten müssen, um, wie die Thronrede im Schlußsatz sagt, allen Gefahren ruhig entgegen- sehen zu können. «rst ein Pitma Mitte i nach eil komme» J.inZ Prä einem 2 Minner» Langewei Zeitung« »ng. - Pr. Wi Ja, d< Blätter andere , anderen siel? S Tegenstc sich geb Ja, mai der Kir liberale» Bi-mar Ja, abe Pfarrer I eine von e I Menksch km); ftr stellting d Landtage Mlkdrn. i I« Austra, dt-Jubilc inzwischen vuordnete' Spitze, trn desselben p>« „Ehrl «estrtigte, jiahmn L hoch.ehre» de» zeitig! tmil» m Aojsen ei Lithograph Landhaus« Jubilars i »o» den < edle »dres »asslvem i M dt«<! Lorbeerkra -et dem »üqtm r ei« über, herjlichste» Sachsenr 7 Ahr br de«, Zubi »ollständij «he Msgelegt« find mehr «ös ifi im G- arbeitern, ilaMusi Hierbei i Mgefch Mich vl geführt Wird, während die übrigen Parteigruppen eS nur zu la» nennenSwerthen Minoritäten bringen können. Anch bet drr an 18. October d. I. erfolgten Ersatzwahl im DepartmtNdHar d, Calais blieb der leqitimistische Kandidat bei weitem chinter seine« bonapartistischen Mitbewerber und dem Republikaner zurück; ds, Wahl blieb unentschieden, da keiner der Kandidaten damals dl, absolute Stimmenmehrheit erlangt hatte. Bei der Stichwahl y, hielt nun, wie das „W. T. B" mitthetlt, nach den bisher bt- kannten Resultaten der bonapartistische Kandidat 61,422 und der republikanische Kandidat 58,983 Stimmen. Die Legitimisten gab«, ihre Stimmen zum größten Theile für den Bonapartisten ab. - Die Nachricht, daß Frankreich vor Kurzem einen vergeblichen Ver such gemacht habe, Rußland in der orientalischen Politik fit« Mitwirkung anzubieten, wird der „K. Ztg." jetzt aus Paris vor einer Stelle, die darum wissen kann, bestätigt. Tagesgeschichte. Im Reichstage herrscht, wie die „Nat. Ztg." erfährt, nach dem Ergebniß stattgehabter Parteibesprechungen die größte Geneigt heit, die Geschäfte so zu fördern, daß, wenn irgend möglich, der Wunsch der ReichSregierunq, die Arbeiten bis zu Weihnachten be endigt zu sehen, sich erfüllen kann. Obwohl bestimmte Beschlüsse noch von keiner Partei gefaßt sind, kann die Ueberweifung der Justizgesetze an eine Kommission als eben so sicher betrachtet wer den, wie die des Militär- und Marineetats und des Bankgesetzss. Präsident v. Forckenbeck hat die Absicht, in nächster Zelt die Plenar versammlungen des Reichstages auf das nöthigste Maß zu beschrän ken und hofft, daß die Kommissionen alsdann in der Lage sein werden, über den genannte« Etat nnd das Bankgesetz ihre Arbeiten Mitte November abzuschließen, so daß im December der Reichstag in ununterbrochener Folge seine Beschließungm über das gesammte Arbeitsmaterial mit Ausnahme der Justizgesetzt fassen kann. — In der MontagS-Sitzung schlug der Abg. Windhorst vor, die am vergangenen Sonnabend von dem nicht beschlußfähigen Hause auf gestellten Schriftführer durch Acclamation zu bestättgen, welchem Vorschlag das Haus zustimmt. Nach kurzem Nachruf von Seiten des Präsidenten an die verstorbenen ReichstagSabqeordneten Mallin- krodt »nd Bondry wurde der Postvertrag mit Chili und Peru in der ersten und zweiten Lesung genehmigt und die übrigen Punkte der Tagesordnung erledigt. Die Sozialdemokraten bereiten einen Antrag wegen der Haftentlassung Bebel's, Most'S und Hasenclever'S vor. Bismarck reist heute Nachmittag nach Luxemburg ab. Ueber die im Bundesrat he erfolgte Annahme des Bank- gesetz-Entwurfes wird Folgendes berichtet- Der Entwurf hat gegen die Ausschußanträge durch die Plenarberathung nur die Ab änderung erfahren, daß die Bestimmung über die Lombardbeleihung der deutschen Eisenbahnpapiere dahin festgestellt ist, daß dis Be leihung nicht nur in Höhe von 50, sondern von 75 Prozent des Kourswerthes soll stattsinden dürfen. Bei der Abstimmung erklärten sich 12 Stimmen gegen den Entwurf, darunter das Königreich und das Großherzogthum Sachsen und die Thüringschen Staaten mit Ausnahme Meiningens. Eine Gruppe von Staaten, welche für das Gesetz stimmte, gab eine Erklärung ab, wonach sie durch ihr Votum der Anstrebung einer zu begründenden Reichsbank nicht zu entsagen gewillt seien. Darin befinden sich Baden, Würtemberg, Anhalt, Braunschweig und Mecklenburg. Das Reutersche Bureau in London giebt von einem New- Aorker Gerücht Nachricht, wonach der ehemalige Sekretär Arnim's sich in St. Louis mittels Sonnabend-Dampfer mit einem Theil der vermißten Dokumente nach Deutschland «ingeschifft habe. Die Ueberfiedelung des Ex-Königs von Hannover nach Paris wird zur Thatsachr. Der Legationsrath von Meding hat daselbst für denselben auf mehrere Jahre ein Hotel gemtethet. Die Folgen des Krieges fangen erst jetzt an, den Gemeinden Frankreichs recht fühlbar zu werden. Ein deutliches Bild von den enormen Summen, welche das Retablissement der vom Kriege und der Kommune verursachten Schäden erfordert, giebt die Stadt Paris. Im Jahre 1871 mußte dieselbe eine Anleihe von 350 Mill. Franks machen, theils um Schulden zu zahlen, theils um Neubauten aufzuführeu; jetzt muh' die Stadt abermals 260 Millionen Franks aufnehmen, von denen schon mehr als 150 Millionen im Voraus verausgabt sind. Es ist aber noch sehr zweifelhaft, ob damit alle diejenigen Bauten ausgeführt werden können, welche man projektirt hat und welche geradezu unaufschiebbar sind. Einen Begriff von den Lasten der Stadt Paris kann man sich machen, wenn man be denkt, daß die städtische Schuld schon bisher an Zinsen jährlich die Summe von 91,236,466 Franks erforderte. ES ist bereits wiederholt darauf hingewiesen worden, daß bei den politischen Wahlen in Frankreich der entscheidende Kampf fäst ausschließlich zwischen den Bonapartisten und den Republikanern Wachsen Freiberg, 2. November. Oeffentliche Sitzung der Stadt- verordnetenschast am 30. Octbr. Rach vorausgegangenen Referat« des Herrn Adv. Geißler verwilltgt das Kollegium zwei Darlchu von 1200 Thlr. und von 900 Thlr. aus der Sparkasse auf Hm- grundstücke hiesiger Stadt. Rechnung über die Kommunbaukass, auf das Jahr 1872 wird an die RechnungSdeputation abgegebne Einem Rathsbeschluffe: 1) die Brauchwafferleitung im Fürstnühal von ihrem dermaligen Endpunkte in nächster Zeit bis an die.Uet- rich'sche Fabrik zu verlängern, dabet aber Herm Fabrikbesitzer Dietrick kontraktlich zu verpflichten, außer der zu zahlenden Wafin- steuer 25 Thlr. als Beitrag zu den Zinsen des nöthig werde»»« Baukapitals jährlich zur Stadtkaffe zu entrichten; ferner 2)G vom Forstwege, wenigstens vom Grundstücke des Herrn Lhaussu- inspektor Fischer ab nach dem Hirtenplatze führende Trinkwassw zweigleitung mit der auf dem Forstwege endenden Brauchwrssei- leitung in Verbindung zu setzen, tritt man bei, verwilligt auch dH Postulate an 784 Thlr. und 240 Thlr., nimmt jedoch den ve» Herrn Lohgerber Steyer bezüglich Punkt 1 gestellten Sntmz, Herrn Dietrich wegen des zu zahlenden Beitrages an 25 Thal« statt auf 5 auf 10 Jahre zu vinculiren, gegen 3 Stimmen u. Den Verkauf der Parzelle Nr. 1029». des hiesigen Flurbucht, Abth. 13, an der Annaberger Straß« gelegen, genehmigt mm, nachdem Herr Faktor Müller eine Erklärung wegen des billig« Verkaufspreises abgegeben und die projektirte Wegregulimz zwischen der Annaberger- und der Olbernhauer Straße erwählt hatte. Weiter wird dem Rathsbeschluffe wegen der Tieferlegung lut nach dem Kommunbauvoranschlagt projektirten Schleüßtnbaue» auf der Mühlgaffe beigetreten und das Postulat an 243 Thlr. 6 Rgr aus dem Reservequantum für das Bauwesen verwilligt. Da« genehmigt man den Verkauf eines kleinen nutzlosen Stressen am- munlichen Areals in der Forststraße an Herrn Bäckermstr. Büchnn zu dem Preise von 10 Ngr. pro m Meter. Hierauf rügt Herr Mauckisch noch die höchst mangelhaft« Beleuchtung bei dem Bahnüberaange auf der Annaberger Straß«, hinzufügend, daß Abends die Passage auf dieser Straße, trotz d« sorgfältigen Bewachung der Bahnbediensteten, geradezu gefährlich sei, er deshalb «inen oder zwei Kandelaber mit mehreren Flamm« dort angebracht wünsche. Da jedoch Herr Factor Müller »«- sichert, daß diese Angelegenheit von der Baudeputatton bertitS W Auge gefaßt sei, beruhigt man sich, wünscht aber, daß diese Sach« mit tbunlichster Beschleunigung erledigt werde. Es folgt dann geheime Sitzung. — Die große Freimaurer-Landesloge zu Sachsen, w«lch« würdige und bedürftige Invaliden aus den Jahren 1812- bit 1815 oder deren Wittwen und Waisen unterstützt, fordert a» Diejenigen, denen dergleichen noch nicht unterstützte hilfsbedürftig« Personen bekannt sind, auf, solche schriftlich bis spätesten- btt 30. d M. anzumelden, da noch ein Zinsüberschuß verfügbar ifi Anmeldungen sind zu richten an: „Die große Landesloge von Sachsen in Dresden, abzugeben Moltkeplatz 8, 1." Nossen, 30. October. Wie bereits erwähnt, fand heute A dem nahe»« Choren die Feier des 25 jährigen LandtagSabgwrdnetvp jubiläums des Herrn Rittergutsbesitzers Oehmichen statt. ES Ham sich infolge dessen eine Deputation aus der Mitte der Zweite« Kammer unter Anschluß noch einiger anderer Kammermitzlt»« nach Choren begeben, um Namens der Kammer deren Glückwünsche darzubrtngen. Herr Abg Amtshauptmann v. Ehrensiein hi«» unter Anerkennung der hohen Verdienste des Jubilars eine schwung voll vorgetragene Festrede, worauf dem Letzteren ein prachtvoll m grünen Sammt gebundenes, mit reichen massiven SilbiroerzierMiN versehenes Album, welches di« Photographien der Hemu'vtaat»- minister und der sämmtlichen Kammermitglisder enthätt;