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mittags staut. ^emid- KIN. u, v»r- .A«M r. 28. sam p onsträg xeaä. Septir, bekannte« HjähriW waltung- rstaut. s.p. beste« »aß. gekamitt«. ergeßliche» schmückt» chsteHeS- ibenGatt« orch^ wir unst» affe««. reißmier Anzeiger und Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsümter u. der StadtrLthe zu Freiberg u. Brand. är 218. Erscheint i. Freiberg jed. Wochen!. Ab. SU. für den and.Tag. Jnser. werden bi« B. N U. für nächste Nr. angen. Donnerstag, 19. September. Preil bierteljährl. 20 Rgr. Inserate - ««dm die gespaltene Zeile »d« deren I M» > Raum mit 1 Ngr. berechnet. -i- Freiberg, den 18. September 1872. Am 5. November ist abermals der große Wahltag in Amerika, an welchem das neue Staatsoberhaupt für die nächsten drei Jahre ernannt werden soll. Wie immer, so rüsten sich auch diesmal die Parteien dazu mit großen Anstrengungen und gegenseitigen Hetze reien im amerikanischen Styl. Grant, der jetzige Präsident, hat sich eine große Partei zu erhalten gewußt, die seine Wiederwahl ins Werk setzen will. Die aus Republikanern und Südstaatlern gemischte Gegnerschaft, welcher Grant zu wenig versöhnlich gegen die besiegten Aufrührer von 1865 erscheint, haben den Zeitungsbe sitzer und Redacteur Horace Greely zu ihren Candidaten erkoren. Der AuSgang des Wahlkampfes ist natürlich noch nicht festzustellen; doch find allem Anschein nach die Aussichten für die Wiederwahl Grants im Wachsen. So wenig Interesse an und für sich dieser innere Vorgang jenseit des OceanS auch für uns haben kann, so ist uns doch Nord amerika in seiner Bedeutung als Staat bereits so nahe gerückt, daß wir vom europäischen und politischen Standpunkte aus dieser Präsidentenwahl nicht ohne Interesse entgegensehen. Wenig bekannt mit den Verdiensten des neuen Kandidaten Greely und den Grün den, weshalb er an die Stelle des bisherigen Oberhauptes gesetzt werden soll, richtet sich unsere Betrachtung mehr der Bedeutung zu, welch« Grant für uns gehabt hat. Als Präsident Grant vor drei Jahren sein Amt antrat, be grüßte ihn fast einstimmig auch bei uns die öffentliche Meinung als den Bürger Amerikas, der diese Auszeichnung am meisten ver diene. Grant war als General der Retter seines Vaterlandes ge wesen, der Abgott seiner Soldaten, der Held von Vicksburg, der Besieger Lee's, der Mann, dem man den wieder hergestellten Frie den im amerikanischen Continent verdankte und der deshalb einen großen Zauber auf den Geist seiner Landsleute ausübte. Er er schien in Aller Augen fast so groß als Washington, dessen Erbe er vom Untergange gerettet und wieder in die alte Ordnung ge bracht hatte. Allerdings, auch düstere Prophezeihungen ließen sich vernehmen. Biele sonst einsichtige Politiker verkündeten aller Welt, daß es mit der amerikanischen Republik jetzt zu Ende gehe; daß der siegreiche An-gang des Bürgerkrieges endlich auch diese Jankers, die auf ihr« Einrichtungen so stolz seien, die Last der stehenden Armeen und der ungeheuren Budgets, die sie in ihrem Gefolge haben, em pfinden lassen werde. Keine dieser Voraussetzungen hat sich verwirklicht, und ehrlich gesagt, keine konnte sich ohne Staatsstreich verwirklichen, Dank den Gesetzen des Landes. General Grant, vom militärischen Ruhm umstrahlt, ist immer nur der Diener des Congresses geblieben, der Beamte der höchsten Civilbehörde, unterthan dem Gesetze. Die Soldaten hegten für ihn die Erkenntlichkeit von Bürgem, nicht die von Söldnern. Sie begehrten nichts sehnlicher, als in das bürgerliche Leben znrückzukehren, und Grant als Präsident be wickle dies. Gerade er war der Erste, der es öffentlich in einer Armee unnöthig geworden sei. Sogleich wurden die Soldaten verabschiedet, und Alles, was Kriegsrüstung war, kam unter den Hammer. Kaum 27,000 Mann blieben auf den Beinen, um ei» Reich von 10,000 Quadratmeilen zu beschützen. Grant, der Sol dat, errichtete keinen Militärstaat, erstrebte keine Diktatur und that Niemanden, am wenigsten dem Lande Gewalt an. In Frieden und Ordnung ist seine Regierungszeit verfloss«^ Handel und Industrie haben einen neuen großartigen Aufschwung gefunden, die Gesetzgebung hat regelmäßig sich fortgesetzt, der Prä sident sie an Nichts gehindert. Eine colossale Summe ist in monat lichen Raten von der ungeheuren Kriegsschuld abgetragen und da durch der Credit der Union außerordentlich befestigt und erhöht worden. In der auswärtigen Politik friedlich und klug, hat Grant für die Bereinigten Staaten die Freundschaft auch der europäische» Länder mehr als je zu gewinnen verstanden. Dabei konnte da» feste und doch maßvolle Verhalten gegen England in dem Alabama- streit die Achtung für Nordamerika nur steigern. Der friedlich» Ausgleich dieser langen Streitfrage auf dem Genfer Schiedsgericht bildet sogleich einen diplomatischen Erfolg , den Grant für sek» Vaterland über das scheelsüchttge England errang und zu welchem ihm nur zu gratuliren ist. Sonach wüßten wir nicht, weshalb seine Wiederwahl nicht im eigenen Interesse Amerika's und unserer Beziehungen zu demselbeu liegen sollte. Tagesgeschichte. Berlin, 17. September. Die Staatsanwaltschaft hat, wie die „D. St.-Z." meldet, wegen der Unglücksfälle an der Schloßfrei- heit auch gegen die Eigenthümer des daselbst vor dem Hause Nr. 2 aufgestellt und als Tribüne benutzt gewesenen Wagens die Unter suchung eingeleitet. Von den nach dem Obductionshause geschaff ten 8 Leichen sind nur 2 secirt worden, während man sich bei den andern auf eine Besichtigung beschränkte. Nach dem gerichiSärzt- lichen Gutachten sei bei allen 8 Personen der Tod durch Ersticken herbeigeführt worden. Aeußere Verletzungen, mit Ausnahme einiger unbedeutender Hautabschürfungen, sollen an keiner der Lei chen wahrgenommen worden sein. > — Die Caution für die directe Berlin-Dresdner Bahn ist ge stern bei der Staatscasse eingezahlt worden und damit die letzte Formalität erfüllt, um die definitive Ausfertigung der Coneesfion zu erzielen. Fulda, 16. September. Zu den hiesigen BischofSconferenzen werden sämmtliche deutschen Bischöfe, mit Einschluß des Bischof» von Straßburg, hier erwartet, ausgenommen die Bischöfe von Ermeland und von Passau, welche Vertreter senden. Dieselben werden heute und morgen hier eintreffen. Die Conferenzen werden im Gebäude des Seminariums unter Ausschluß der Oeffentlichkett abgehalten werden. Das Präsidium wird der Erzbischof von Köln führen. Ueber die Gegenstände der Berathung liegen noch kein» näheren Mittheilungen vor. Die Conferenzen werden von Mittwoch bis Freitag incl. dauern. Proklamation aussprach, daß mit Beendigung des Krieges die — 17. September. Bis heute Mittag kamen zur Bischofs» conferenz die Bischöfe von Regensburg, Speyer, Straßburg, Hildes heim, Culm, Limburg und die Vertreter des Passauer Bischofs a». Die übrigen werden heute erwartet. Der Breslauer Fürstbischof