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Merger A^eiger T a « e t l a t t. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg u. Brand. M/B LULU'«, Erschkinti.Kreibergjed.Wochml.Ab. »0 i 6 U. für den and. Tag. Jnser. werten I u bi« V. 1 l U. für nächste Nr. angen. 1872. Sonntag, 29. September. SS den neuen Beruf antrete. Preil vierteljährl. 20 R-r. Inserate werden die g-spalime Zeile »der derm Raum mit 1 Ngr. berechnet. tzdaets. Summt Mainz, 26. September. In der gestrigen Sitzung des hie sigen Gemeinderaths ist der am 21. d. Mts. zwischen dem Gouver nement der Festung Mainz und der Stadt Mainz vereinbarte Ver trag über die Erweiterung der Stadt genehmigt worden. Im An schluß daran beschloß auf den Antrag der für den Stadterwei terungsplan niedergesetzten Commission der Gemeinderath ferner, Schritte bei der Staatsregierung zu thun, damit außer den der Stadt bereits aus der StaatScafse verwilligten 1 s Millionen Gulden derselben auch noch der in 3^ M.llio ien bestehende Rest des Bedarfs aus Staatsmitteln leihweise vorgestreckt werde. Aus Heidelberg wird der „Bad. Landeszta" berichtet, daß es sich in Betreff der Berufung des Geheimen Raths Herrmann an die Spitze des evangelischen O berkirchenratbes in Herlin nur noch um die letzten Formalen handelt. Derselbe werd« aber nach eigenem Wunsch seine für das Winterhalbjahr anqekündigten Vor lesungen an der Heidelberger Universität noch abhalten, bevor er Tagesgeschichte. Berlin, 27. September. Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffent licht ein vom 25. ds. datirtes Schreiben des Cultusministers Falk an den Bischof von Ermeland. Das Schreiben, welches den Inhalt der zwischen der Regierung und dem Bischof gewechselten Schriftstücke recapitulirt, betont, daß die Regierung, obwohl sie das Entgegenkommen in der Erklärung des Bischofs anerkenne, außer Stande fei, darin Bürgschaften zu finden, welche sie im Interesse des Staates und der Angehörigen desselben zu fördern verpflichtet sei. Der Gegensatz zwischen den staatsrechtlichen Anschauungen des Bischofs und den Grundprincipien des preußischen wie jeden anderen Staats wesens bestehe trotz der gebotenen Ausgleichsgelegenheiten ohne die gehoffte Lösung fort. Die Staatsregierung vermöge nicht weiter die Verantwortung dafür zu übernehmen, daß aus Mitteln des Staates, besten Gesetzen der Bischof sich nicht unbedingt unterworfen habe, für den Unterhalt des Bischofs Zahlungen geleistet werden. Diese Zahlungen seien vom Landtage in der Voraussetzung be willigt worden, daß die Gesetze und die Verfassung Preußens, auf deren Grund die Bewilligungen erfolgten, von den Empfängern der betreffenden StaatSgelder auch immer als für sie giftig und verbindlich anerkannt würden. Sobald diese Voraussetzung aufge hoben ist, wie es durch die amtlichen Erklärungen des Bischofs der Fall war, wird die Berechtigung der Regierung zur Zahlung zwei felhaft, und die Regierung werde daher die betreffende Zahlung bis auf Weiteres einstellen. — Der „B. B.-Z." ist der Jahresbericht des deutschen General» Consuls in Pernambuco von 1871 zu Händen gekommen. Derselbe enthält eine für unsere Fabrikanten wohl zu beherzigende Auffor derung: „Leider kann sich der größte Theil der deutschen Fabrikanten noch immer nicht entschließen, seine Waaren unter eigener Firma und Etiquette dem Handel zu übergeben, sondern unter falschen französischen und englischen Namen und Stempeln glaubt er die selben eines besseren Absatzes zu versichern. Diesem eingewurzelten Vorurtheil, hervorgegangen aus der altgewöhnlichen Unterordnung unter andere Nationen und dem so geringen Selbstgefühl der Deutschen im Allgemeinen, ist Zeit, jetzt, wo wir ein kräftiges und einiges Volk geworden, ein Ende zu machen. Wir können unsere guten Waaren unter eigener Firma und eigener Etiquette in die Welt setzen Die Achtung im Auslands vor deutschem Gewerbe- fleiß und deutschem Erfindungsgeiste ist uns gewiß." — Die Nachricht belgischer Blätter, daß der deutsche Bot schafter in Paris von seinem Posten zurücktreten werde, weil er seine Stellung in der Pariser Gesellschaft unhaltbar finde, und daß der Reichskanzler in folchem Falle die diplomatische Vertretung suspendiren wolle, hat im ersten Augenblicke einiges Aufsehen er regt. Der Pariser Correspondent der „Times" telegraphirt, daß, wie es scheint, Graf Arnim in der That einen Wunsch geäußert habe, abberufen zu werden, aber es liege kein Anzeichen vor, daß die deutsche Regierung sein Ansuchen günstig aufgenommmen habe. Die „Times" selbst hält eine Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen für unglaublich, zumal in der letzten Zeit ein ver söhnliches Entgegenkommen Deutschlands mehrfach zu bemerken ge wesen sei. In Eisenach findet nächsten Sonnabend und folgende Tage eine Versammlung deutscher Buchdrucker statt. Behufs Feststellung eines neuen Tarifs ; auch die Gehilfen sind eingeladen worden, Vertreter zur Beiwohnung an den Berathungen nach Eisenach zu senden, doch soll Seitens derselben keine Neigung vorhanden sein, diesem Anerbieten nachzukommen. München, 26. September. Eine königliche Botschaft, welch« an den Gesetzgebungsausschuß beider Kammern am g«strigttr Tage ergangen ist, erklärt die Sitzungen beider Kammern für ««schloffen und spricht die Anerkennung de» Königs für die ersprießliche Wirksamkeit derselben aus. ? — Die hier tagende Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe beschloß im nächsten Jahre ihre Versammlung ausfallen zu lassen, für 1874 aber Leipzig, für 1875 Berlin zum Versamm lungsort zu bestimmen. Gleichzeitig wurde der Wunsch ausgespro chen, daß für das Jahr 1873 von Wien aus zu einer internationalen Versammlung der Land- und Forstwirthe in Wien eingeladen werden möchte Stratzburg, 24. September. Nächsten Sonnabend, am Jahres tag der Capitulation Straßburgs, findet nach der „Straßb. Ztg." in feierlicher Weise die Grundsteinlegung der neuen Befestigung Straßburgs auf Fort 5 (Oberhausbergen) statt. Pest. Das im Budgetausschuß der Reichsrathsdelegation von dem Minister des Auswärtigen, Grafen Andrasty, dargelegte politische Epos« besagt im Wesentlichen Folgendes: Das Ziel, welches die Politik der Regierung Oesterreich-UngarnS verfolg«, sei die Erhal tung des Friedens. Bei der Monarchen-Zusammenkunft in Berlin ging die Absicht des Kaisers lediglich dahin, den aufrichtigen guten Beziehungen zu dem neu constituirten Deutschland einen klaren Ausdruck zu geben. ES könne constatirt werden, daß der Meinungs austausch der leitenden Minister in Berlin ein vollkommen befrie digender gewesen sei. Bei der Monarchen-Zusammenkunft in Berlin habe sich auch herausgestellt, daß gewiße panslavisiische Ten denzen in den maßgebenden Kreisen Rußlands keine Unterstützung finden. Mit Italien beständen die freundschaftlichsten Beziehungen - worauf er den größten Werth lege — im vollsten Maße. Die Regierung des Königreichs Italien sei der Sprache der Mischen der Kurie und der italienischen Regierung herzustellenden Verstän digung mit vollem Verständnisse und aufrichtiger Würdigung ent gegengekommen. Die Beziehungen zu den übrigen Ländern Euro pas seien die besten. Pesth, 26. September. Der Budgetausschutz der ReichSralhs- delegation erledigte den Rest des Budgets des Ministerium de» Auswärtigen und wurde dasselbe nach der Regierungsvorlage an genommen. Der Antrag Rechbauer's auf Aufhebung des Bot schafterpostens in Rom und auf Besetzung der Gesandtschaften, an kleineren Höfen mit Leaationsräthen wurde ab, """ das Referat Rechbauers über mehrere Titel Btt LM L Mde' Lie M M' MU' M