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1784 richtet sich gegen den früheren Polizeisoldaten Joh Seuffert und sieben Genossen (Polizeisoldaten) wegen Mißhandlung Nach dem Zeugenverhör, welches das brutale und'ungerechtfertigte Einschrei ten der Polizisten constatirte, beantragte die Staatsanwaltschaft ge gen den Hauptangeklagten Seuffert eine Gefängnißstrafe von 1 Jahr und 3 Monaten, unter Anrechnung seiner dreivierteljährigen Unter suchungshaft, gegen die übrigen Angeklagten Strafen von 6 Mo naten bis herab zu 10 Tagen Gefängniß. Die Verkündigung des Urtheils wurde auf den 14. d. anberaumt. Wien, 11. September. Die „Neue freie Presse" erfährt von angeblich wohlunterrichteter Seite über die politische Bedeutung der Monarchenzusammenkunft Folgendes: Conferenzen zwischen den drei Kanzlern haben bisher nicht stattgefunden und werden auch voraus sichtlich nicht erfolgen. Dagegen haben wechselseitige Besprechungen zwischen dem Fürsten Bismarck, dem Grafen Andrassy und dem Fürsten Gortschakoff stattgefunden. Es ergab sich, daß die drei Staaten in allen großen europäischen Fragen sich in vollster Ueber- einstimmnng befinden. Weiter gilt als feststehend, daß ohne vor hergehende Uebereinstimmung der drei Mächte keine derselben irgend einen Schritt in eine der großen europäischen Fragen unternehmen werde. Madrid, 9. September Eingetoffener Nachrichten zufolge ist der Postzug von Barcelona nach Valencia zwischen Tarragona und Tortofa durch einen Erdstoß verunglückt; über die Anzahl der Todten und Verwundeten liegen noch keine näheren Mittheilungen vor, doch soll dieselbe ziemlich beträchtlich sein. New-Uork, 10. September. In dem Bundesstaate Maine ist der zur republikanischen Partei gehörige Gouverneur Perham mit einer Majorität von 15,000 Stimmen abermals zum Gouverneur gewählt worden. Bei der jetzigen Wahl ist die republikanische Partei mithin um 5000 Stimmen gewachsen (Bekanntlich pflegt man die Wahlen des Staates Maine als ein Vorzeichen für den Ausfall der Präsidentenwahl anzusehen.) — Die Erieeisenbahngesellschaft hat mit der Eisenbahngesell- schast New-York-Boston und Montreal einen Vertrag abgeschlossen, durch welchen ohne besondere Kosten für die Erieeisenbahngesell- schast der letzteren die Centralisirung des Verkehrs vom Westen nach Neuengland und Canada hin, sowie die directe Einfahrt in New-York mittelst der unterirdischen New-Yorker Centralbahn zu gesichert wird. — Seitens der Unionsstaaten soll jetzt das System der inter nationalen Postanweisungen durchgeführt werden. Der Tarif pro 50 Dollars beträgt 1'/, Dollar. Amerika übernimmt die Garan tie für den aufgegebenen Betrag. Zur Drei-Kaiser-Zusammenlunft. Galt der erste Tag der Drei-Kaiserzusammenkunft dem militäri schen Schaugepränge, der Entwickelung der staatlichen Machtmittel, so war der zweite Tag, der Sonntag, ausschließlich der Familie geweiht, und wie jener in dem Zapfenstreich einen würdigen Ab schluß fand, so endete dieser mit dem „Thee" beim Kronprinzen im neuen Palais bei Potsdam in wahrhaft glanzender Weise. Nach dem am Sonntag früh unser Kaiserpaar im Dome, Kaiser öranz Joseph in der Hedwigskirche und Kaiser Alexander in der Bot schaftskapelle dem Gottesdienst beigewohnt hatten und der übrige Theis des Vormittags zu diplomatischen Conferenzen verwendet worden, fuhr der Hof mit seinen Gästen nach dem zoologischen Garten hinaus. Um ^1 Uhr traf der Zug, etwa 30 Wagen stark, dort ein, im ersten Wagen saßen die Kaiser Wilhelm und Franz Josef, im zweiten die Kaiserin Augusta und Kaiser Alexander. Am Eingänge, woselbst das Musikcorps des zweiten Garderegiments die Gäste mit den Klängen des „Gott erhalte Franz den Kaiser" bewillkommnete, wurden die Herrschaften von dem Director <)r. Bodinns empfangen, der sie auch durch den geräumigen Garten führte. Die Gänge waren nicht überfüllt, da in den Morgenstunden nur 10,000 Personen zugelassen und der Eintritt seit 11 Uhr ver sperrt worden war; auch die Polizei war sehr schwach vertreten. Die Umfahrt dauerte etwa eine Stunde und ging durchgehends im Schritt. Um ^2 Uhr verließen die Kaiser den zoologischen Garten, um sich nach dem neuen Potsdamer Bahnhof zu begeben, von wo ein Extrazug mit drei Salonwagen die hohen Herrschaften nach Potsdam führte. Um 3 Uhr langte der Train bei der Wildpark- statiou an; dort wurden die bereitstehenden Wagen bestiegen und weiter gings durch den Park des neuen Palais von Sanssouci, durch die Stadt hindurch nach Babelsberg, wo um 6 Uhr Gala tafel stattfand. Gegen 8 Uhr war die Tafel beendet und eine lange Wagenreihe, zu welcher die Potsdamer Fuhrleute allein 300 Gefährte gestellt hatten, rollte nach dem neuen Palais hinaus. W sie vor dem Palais anlangten, wurde urplötzlich die westliche Seite desselben und die gegenüberliegenden Communs durch benga lisches Licht beleuchtet. Der große halbrunde Gartenplatz und die von demselben ausgehenden Alleen waren in ein einziges großes in allen möglichen Farben und Formen schillerndes Feuermeer ver-' wandelt. Die Linien der Beete und ihre Untereintheilungen waren dicht mit weißen Lämpchen besetzt, von den Bäumen herab zogen sich in den mannigfaltigsten Formen bunte Feuerschnüre zur Erde herab, um sich dort mit den flammenden Conturen der Beete zu neuen Figurencombinationen zu verbinden. Die beiden großen Beete, welche durch den breiten Mittel gang von einander geschieden werden, waren mit mächtigen Candelabern besetzt, deren Stamm in weißem Lichte strahlte, während die Kuppel aus großen bunten Glasglocken zu den elegantesten Formen sich wölbte. Im Centrnm der Beete erhob sich je eine feurige Säulenhalle in den effectreiGw Farbenverbindungen, und rechts und links davon streckte ein Palmen baum mit rothem Stamm und helllodernder Krone seine Blätter weit aus. Die hohen Bäume, welche den Platz umsäumen, warn nicht nur bis hoch hinauf am Stamm, sondern auch bis'in di« Wipfel und die äußersten Zweige mit bunten Lampen befleckt und von dort gingen lange Lampenschnüre, von Kreuzen, Sternen, Kränzen rc. unterbrochen, zu den weiter rückwärts liegenden Bos- quets, die mit bunten Ballons vollständig verkleidet waren. Die jeden Park hineinführenden Hauptwege waren weit hinein mit bunten Feuerbogen bestellt. Den Concentrationspunkt all dieser Pracht bildeten zwei eigens für diesen Zweck erbaute Fontaine» im großen Mittelwege, die abwechselnd eine Feuer- und eine magisch beleuchtete Wassergarbe 50 Fuß hoch emporschleuderten Die Mar- morstatuen an der Peripherie des G,artenplatzes erglühten in stets wechselndem bengalischen Feuer; von fernher ließ sich die wunder bar schön erleuchtete Fontaine von Sanssouci erblicken und durch die Bäume schimmerte bald rothes, bald blaues, bald graues Licht, welches eigenthümliche Reflexe auf den klaren Nachthimmel warf. Die Hauptfront des Palais war mit prachtvoll gemalten Riesen ballons besteckt und wurde von Zeit zu Zeit bengalisch beleuchtet; vor derselben postirte sich die Capelle des ersten Garde-Regiments, welche nächst der österreichischen und russischen Nationalhymne mannigfache Concertstücke aufführte. Die Tafel war im Marmor saale gedeckt, die Herrschaften zogen es jedoch vor, in den auf der Freitreppe aufgestellten Sesseln Platz zu nehmen und später einen Rundgang durch den Garten zu machen. Gleich nach 10 Uhr zogen sich die allerhöchsten Herrschaften nebst Gefolge zurück und fuhren nach der Wildparkstation, von wo der kaiserliche Train dieselbe bald nach 11 Uhr nach dem neuen Potsdamer Bahnhof in Berlin führte. Se. Majestät der Kaiser und König, der Kaiser Alexander, der Kaiser Franz Joseph, die Mitglieder der königlichen Familie, die hier anwesenden Fürstlichkeiten nebst Gefolge rc. begaben sich am 10. Sept. Morgens 8 Uhr per Extrazug vom Lehrter Bahnhofe aus bis zur Station Wustermark und von dort aus auf bereit ge haltenen Pferden, resp. Wagen nach dem Manöverfeld Die Rück kehr von dort nach Berlin erfolgte erst nach 2 Uhr Mittags. Um 6 Uhr fand bei den kaiserl. und königl. Majestäten im königl. Palais ein kleines Familiendiner von 12 Couverts statt. Zur selben Zeit dinirten das Gefolge und der Ehrendienst an der Marschallstafel im königlichen Schloß. Abends 9 Uhr fand im Runden Saal des königlichen Palais unter Leitung des Oberkapell meisters Taubert und unter Mitwirkung der Damen Artnt und Peschka-Leutner aus Leipzig, sowie der Herren de Padilla, Niemann, Betz, Fricke und Grimm Concert statt. Zu demselben waren etwa 350 Einladungen ergangen und befanden sich unter den geladenen Gästen die Mitglieder der königlichen Familie, die hier anwesenden allerhöchsten und höchsten fremden Fürstlichkeiten nebst Gefolge und Ambassaden, die am hiesigen Hofe accredirten Botschafter, die Minister, höhere Militärs und andere Personen von Rang. Die Festlichkeit erreichte erst nach 12 Uhr ihr Ende. Vermuthlich werden die Kaiser von Oesterreich und Rußland einen Theil des 11. Sept, darauf verwenden, die hervorragenden städtischen Gebäude Berlins in Augenschein zu nehmen. Der Ober bürgermeister der Stadt würde dann die Ehre haben, sie zu ge leiten. Doch war bis gestern Abend eine feste Bestimmung won Seiten der hohen Gäste noch nicht getroffen. Auf telegraphischem Wege wird gemeldet: Der Kaiser von Oesterreich trat am 11. Abends 8 Uhr die Abreist nach Wien vom Görlitzer Bahnhofe an, wohin ihn der Kaiser Wilhelm begleitete. Auf der Fahrt nach dem Bahnhofe wurden die Monarchen vom Publikum auf das Wärmste begrüßt. Am Bahnhofe waren außer den königlichen Prinzen die hier anwesenden Fürstlichkeiten die Obersthofchargen und die Generalität anwesend. Die Verabschie dung trug den herzlichsten Character. Der Kaiser Franz Joseph umarnrte und küßte wiederholt den Kaiser Wilhelm und den Kron prinzen. Freib mittags 9 1 wider Carl mittags zi< Untersuchuw Lurkersdorf llhr zur Ei: sich Ferdina Verletzung. - Verhandlung gottlob Fri: Mung du Freib Personen da sonen zum < 1 Schuhmac Händler, 1 y meldeten sich ständiggewor während in Familien, tl find an ders derungen, d: wechsel und worden. 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