Volltext Seite (XML)
1128 e- Verantwortlicher Redakteur: E. M auckisch 'in -Mn-. 'i 'N n r« -fige» hoch« ngm- m zu > ein » auf ) der !l. >st then chster ,Ei- iblis- ihm cd. tenen !reiS- >irth- mich- sjecte st: HS Ull >r- .ur ler »r che iS- «n gen »rer dert >atz. 15. tere hlr. ihre 15. wei slich setzt, lischt rkeo, iber- Lage ittel« DÜN' folgt, außet Arni- und Beinbruch noch schwere Verletzungen an Kopfe und wurde mittelst SiechkorbeS in das Krankenhaus ge« Zahre -stad iale-. Berichte der Produktenbörse. Dresden,?. Juni. Weizen weiß, st. 83—SV Thlr., Landw. — braun do. 73—87 Thlr. — Weizenmehl pro 100 Kilogr.: Kaiser« au-zug 15^ Thlr.; VrieSler do. 14 Thlr.; Bäckermundmehl 11, «rieiler do 9z, Pohlmehl 7^, Nr, y 12^, Rr. 111, Nr. 2 9^ Thlr. — Roggen, fremder 57—Ü1 — Roggenmehl pr, 10V Kilogr., Vermischtes. * Chemnitz, 7. Juni. DaS „Chemn. Tgbl." schreibt: CS liefeu am gestrigen Tage in hiesiger Stadt abermals beunruhigende Gerüchte über große Ueberschwemmungen in Böhmen um, von denen namentlich die Gegenden von CarlSbad und Marienbad betroffen sein sollten. Auf telegraphische Ansragen erhielten wir folgende ilnwortcn: Marienbad, 7. Juni, 9 Uhr Vormittags. Hier kein Wol kenbruch gestern erfolgt, eS war gestern bis Mittag bloS anhalten der Regen. Nachrichten zufolge soll aber bei Theusing 2 Meilen von hier ein Wolkenbruch erfolgt sein, der den Strellabach mit großem Hochwasser anschwellte. Tebler Teiche mußten, ebenfalls geöffnet werden, dadurch dürste in CarlSbad etwa- Hochwasser ge wesen sein. CarlSbad, 7. Juni, 8 Uhr Vormittags. In Gchlößler bei Liiditz gestern früh Wolkenbruch' niedergegangen, bei Marienbad nicht, Wasser ziemliche Höhe erreicht. Heute hier beinahe wieder normal. Ueberschwemmung keine gewesen. * Nach dem amtlichen Bericht, welchen der Statthalter von Böhmen über die Hochfluth in Böhmen abgestattet, find dort in sieben Bezirken 199 Menschen ertrunken und 707 Gebäude wegge« riffen, bez. stark beschädigt worden. Hierbei ist zu bemerken, daß auS dem kralowitzer Bezirk, in welchen 41 Menschen (3 in Pleß, 38 in Mebrezin) ertranken, die Ziffer der in großer Zahl zerstörten Gebäude, nicht angegeben ist, so daß sich die Zähl noch erhöhen würde. Ebenso find die minder arg beschädigten Gebäude nicht eingerechnet. DaS ertrunkene Vieh ist ebenfalls nicht angegeben; nur von einer Gemeinde, Herd! Bezirk Horowitz, ist ein Nachweis gegeben, in welcher 336 Stück Vieh ertranken. * AuS der Pfalz, 5. Juni, schreibt das „Fr. I": Seit dem 1. d. M. war der Rhein langsam, doch stetig gefallen; nun haben wir aber seit gestern wieder anhaltenden Regen und infolge davon ist heute das Wasser auch wieder etwas gestiegen. Die Lqndwirshe in den überschwemmten Gegenden machen traurige Gesichter. DaS Wasser hat sich aus den Niederungen noch lange nicht vollständig zurückgezogen, und so lange der hohe Stand deS Rheines fortdauert, so lange leiden selbst die hinter den unversehrten Dämmen liegen den Gründe unter dem sogenannten Druck- oder Sickerwasser. Wären die überschwemmten Gegenden nur erst wieder wasserfrei ge wesen, dann wäre der Regen wohl erwünscht gekommen, um GraS und Klee vom Schmutz rein zu waschen, so daß wenigstens ein ge ringes Heu zu erzielen gewesen wäre; so aber kommt dies Wetter recht ungelegen und macht die letzte Hoffnung auf die erste Mahd in den Niederungen zu Nichte. Je länger das Wasser auf den Feldern steht, umsomehr wird auch die Ackerkrume ausgelaugt, und es bedarf dann schon einer recht ausgiebigeren Düngung, wenn man im zweiten Jahre (das erstfolgende ist ohnehin unergiebig) Wieden eine ordentliche Ernte erzielen will. * In Berlin sollen, wie die dortige „Volkszeitung" allerdings unter Reserve mittheilt, sämmtliche Kellner beschlossen haben, in der nächsten Zeit die Arbeit einzustellen. Die Zahl sämmtlicher Kellner in Berlin wird auf nicht weniger als 30,000 angegeben. * Paris, 31. Mai. Vor der Zuchtpolizeikammer des Pariser AppellhoscS ereignete sich gestern ein dramatischer Vorfall. Der sünfzehnjährtge Knabe Joly, welcher unter der Commune dem Corps der Bengeurs de la Republique angehörte und sich in dieser Eigen schaft der Theilnahme an mehrfachen Pferderequisitionen schuldig gemacht hatte, war deshalb in erster Instanz zu fünfjähriger Haft in einem CorrectionShause und zu fünfjähriger Stellung unter Polizeiaufsicht verurtheilt worden. Sein Vertheidiger hatte hier gegen appellirt und namentlich geltend gemacht, daß der jugendliche Angeklagte ohne Unterscheidungsvermögen gehandelt hätte. Als nun der Vorsitzende den Spruch des Appellhofes verkündete, durch welchen das erste Urtheil lediglich bestätigt ward, sprang Joly von der Anklagebank auf und rief: „Gefängniß? Meine Natur ist für das Gefängniß nicht geschaffen, lieber den Tod!" Und ehe seine Wächter eS sich versahen, zog er ein Messer aus der Tasche und brachte sich mehrere Stiche in den HalS bei. Blutend und in ziemlich bedenklichem Zustande wurde er von den GenSdarmen ab« geführt und nach dem benachbarten Hotel Die» gebracht. * AuS Wilna kommt die Nachricht von einer grausigen Mord« that. Der Rector deS katholischen Seminar« daselbst, Prälat Jupalski, ward in vergangener Woche plötzlich von seiner weiteren Umgebung nicht mehr bemerkt; bald darauf verschwand auch dn Diener und Secretär desselben, SazowÄ, ein junger Mann von 24 Jahren, der demnächst in den Priesterstand treten wollte und mit Wohlthaten überhäuft war. Einige Tage darauf verhaftete man den letzteren bei der Stadt Mariampol. Es stellte sich heraus, daß er seinen Prinzipal und Wohlthäter vergiftet und, al»! dieser im Todeskampfe lag, ihm noch durch einen Schlag auf den Kopf den Gnadenstoß gegeben hatte. Den Körper des Ermordeten hatte er dann in einen Muß versenkt; die abgeschnittenen Arme, Beine und den Kopf aber in einer Kiste anderweit bet Seite gebracht. Bis jetzt find die Motive deS Mordes noch in tiefes Dunkel ge« hüllt. Der Mörder ist geständig. * Laut llMdung deS kaiserlich österreichischen Consularagenten in Nowofieliya ist, wie man der „Pr." aüs Lemberg telegraphirt, die Cholera in den Grenzortschaften von Russisch-Podolien, Pros« kurow und Chocim, ausgebrochen. * Der Krater des Vesuvs ist nunmehr zugänglich, obwohl der aufwirbelode Rauch zuweilen das Athmen schwer macht. Palmieri war am 22. Mai auf dem Kegel und schaute von demselben in «inen etwa 200 Meter tiefen Schlund hiqab, der in der Mitte eine tiefe, schwarze Oeffnung sehen ließ. Der Versuch PalmieriS, sich mittels Stricken in den Krater zu lassen, scheiterte an der geringen Festigkeit des KraterraodeS. Eingesandt. In neuerer Zeit ist eS sehr*üblich geworden, den menschlichen Kopf fast stets bedeckt zu tragen, ja selbst mit Wulstigen Bündeln fremder Haare zu belasten und darüber noch sogenannte Hüte mit allerhand Aufputz anzubringen, der sogar Stirn und Augen größten« theils verhüllt und von. Wind und Regen leicht gar übet zugerichtet wird, auch mehr Mühe, Zeit- ünh Geldaufwand verursacht, als er verdient. Nun hat aber schon die Natur selbst dafür gesorgt, daß der Kopf durch frei und reinlich gehaltenen Haarwuchs, vornehmlich bei weiblichen Personen dergestalt hinlänglich geschützt ist, daß eS im Freien gegen Staub, Wind, Regen, Sonnenbrand oder Kälte nur noch einer mäßigen Kopfbedeckung in wohlkleidender Form be darf. Der Kopf, als der Sitz der wichtigsten Sinnes- und Geistes kräfte bedarf möglichster Beachtung alles besten, was seine Kräfte, Starke und Gesundheit fördert. Bekannt ist die alte Lehre, Er fahrung und Regel, daß wohl die unteren Körpertheile, nicht aber auch der Hals und Kopf warm zu halten find und daß, wenn dennoch der Kopf mit allerhand Putz, Haarsalben und Bedeckungen belästiget wird, nicht nur der natürliche Haarwuchs sehr benach- theiligt, sondern auch gar mancherlei Kopfübel und Augen« und Ohrenleiden herbeigeführt werden. Wird der Kopf kühl und rein lich gehalten, wird auch der Haarwuchs und alle Kraft deS KopfeS gestärkt und wohlerhalten. Die Natur hat wie allenthalben immer das Nothwendige und Nützliche mit dem Anmuthigen und Schönen weisest vereinigt und wer sich ohne Noth mit künstlichen Haar bündeln belastet, entstellt und verputzt zugleich sein Ansehen oft bis zum Lächerlichen und Häßlichen. Der Mode ängstlich zu sröhnen, ist sklavisch und Personen zu Liebe, die durch Krankheit ihren natür lichen Haarwuchs geschmälert sehen, sich ebenfalls mit fremden, tobten Haaren und biberschwanzähnlichen Nackenzops (Chignoa) ihren eigenen Naturhaarschmuck zu verderben, ist Schwachheit. Aber auch Kopfbedeckungen, wodurch Stirn uud Augen verhüllt werden, verletzen die Schönheit und Aumuth deS menschlichen Antlitzes, denn diese besteht im Gegensatz zur thierischen Kopfform hauptsäch lich iv hoher, freier, den Verstand deS Menschen tundgebender Stirne und in den so schönen und edlen, da- moralische und geistige Wesen deS Menschen darstellende« Augen und deren nächster Um gebung. Ualer einem Verdeck der Augen hervor- und aufzublicken, ist unschön und den Augen selbst nachtheilig, auch läßt jede bedeckte Stirn namentlich der Ehecandidatinnen sie merklich älter erscheinen, als sie wirklich sind und das wünschen sie doch nicht. — Die Männerwelt aber, welche den erkünstelten Kopsaufputz jung« fraulicher Damen bedauerlich zu finden pflegt, würde dagegen gar wohl thun, den schwänzigen Frack, der eine NaMldung ehemals von unten aufgestülpter Soldaten- und Dienerröcke ist und den man schon mehrseitig excommunicirt hat, endlich ohne weiteres „unatbema sit" gänzlich zu verbannen. P -hi>