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riLL unerhebliche Belastung der Lasse deS geistlichen Einkommens nöthig machen würde, welche fich nur dann rechtfertigen lasten dürfte, wenn ein allgemeine«, im gegebenen Fall nicht vorliegende« Bedürfnis zu diesen Gottesdiensten an den Tag getreten sei, und anempfahl demgemäß den Majoritätsbeschluß, laut welchem bei dem früher gefaßten die gänzliche Einstellung der AdventSwochengotteSdienste aus- sprechenden Beschluß beharrt werden soll, zur Annahme. Die Ver sammlung trat gegen 3 Stimmen dem MajoritätSgutachte« bei, und soll demnach die kircheuinspection um anderweite Berichterstattung an daS S. Ministerium de« CultuS und öffentlichen Unterrichtes ersucht werden. Ueber einen anderweiteu Punkt der Tagesordnung, Beschlußfassung über einen von dem AircheovorstandSmitglied Herrn Victor Gräntz gestellten Antrag auf Beseitigung der während der Abendmahlsfeier hinter den Altären ausgestellten Opferstöcke be ziehendlich aus Anweisung eines anderen geeigneteren Platzes für diese Becken betreffend, erstattete ebenfalls Hr. Adv. Leonhardt im Namen der BerfastougSdepatation Bericht, führte an, daß er die gänzliche Beseitigung dieser für Armeozwecke ausgestellten Becken trotz der anscheinend entqegenstehevden Bestimmung in tz. 9 der Armeuordnuug vom 22. October 1840 für gesetzlich zulässig befunden habe, gab zu erwägen, daß eiugezogener Erkundigung zufolge der durch Aufstellung dieser Becken erzielte jährliche Ertrag ein sehr geringer sei, welcher einen oamenSwerthen Einfluß auf die Mittel der Armeocasse zu äußern nicht vermöge, hielt dafür, daß derjenige, welcher durch den Genuß deS heiligen Abendmahles den Impuls zum Spenden einer Liebesgabe für die Armen empfangen habe, hierzu außerhalb deS Gotteshauses hinreichende Gelegenheit und Veranlassung finden werde und befürwortete, die Zustimmung der städtischen Vertreter vorausgesetzt, demgemäß die gänzliche Beseitigung der Opferstöcke. Die Versammlung anerkannte aber nur, daß die in Frage befangene kirchliche Einrichtung die Andacht der Commu- nicanten zu stören geeignet sei, und beschloß deshalb auf Grund deS Gutachten« der Majorität der DersassungSdeputation diese Becken von dem Altarplatze Wegfällen und ihnen einen anderen passenderen Platz in der Kirche anweisen zu lasten. — Bei Berathung des Vor anschlag« über Verwaltung des geistlichen Einkommens im Jahre 1812, über welchen Gegenstand Herr Bicedirector Tränkner im Namen der Finamdeputation Bericht erstattete, kam zur Sprache, ob sich nicht eine Erhöhung deS sog. Glockenzinses empfehlen dürste, um dem allzuvielen Läuten der Glocken, zumal dies in Freiberg, in der alten Stadt des Bergbaues, an und sür sich öfter als in anderen Städten geschieht, in Etwas Einhalt zu thun. Ein in Folge dessen auS der Mitte der Versammlung gestellter Antrag, es möge der Glockenzins erhöht und für daS Läuten der Glocken bei Begräbnissen die Erhöhung je nach den verschiedenen Begräbniß- classen abgestuft werden, kam in dieser Sitzung nicht zur Berathung unv Beschlußfassung, eS wurde vielmehr diese Frage zuvörderst der vereinigten Verfassung«- und Finanzdeputatiou zur Begutachtung und Berichtserstattung überwiesen. Hierauf referirte Herr Stadtrath Beyer al« Vorsitzender der Baudeputatton deS GesammtkirchenvorstandeS über die stattgehabte Prüfung deS Bauanschlags für daS laufende Jahr 1872, erklärte, daß für bauliche Zwecke nur die Summe von 637 Thlr. 3 Ngr. 9 Pf. von der Finanzdeputation auSgeworfen werden könne, während der vorliegende Bauanschlag fich auf 845 Thlr. 2 Ngr. 6 Pf. belaufe und daß deshalb die Baudeputatton eS fich vor Allem habe ange legen sein lasten, alle Positionen, welche zU nur einigermaßen auf- sckiebbaren baulichen Herstellungen eingestellt worden seien, in Weg fall zu bringen, verlas die einzelnen zu streichenden Positionen und beantragte: „der vereinigte Kirchenvorstand möge in Berücksichtigung, daß die dem geistlichen Einkommen gehörigen Gebäude in einem wenig empfehlenSwerthen baulichen Zustande sich befunden und einer gründlichen Reparatur bedürfen, wenn nicht bei der zeitherigen Be- Handlung der Baulichkeiten binnen wenigen Iahten die Reparatur kosten auf Tausende von Thalern sich belaufen sollen, erwägen, ob nicht im nächsten Jahre mit Erhebung einer Parochialanlage vor- gegangen werden muß, damit die Baudeputation die unbedingt er forderlichen Geldmittel zur Disposition erhallen kann." Mit den vorgeschlagenen Abänderungen wurde der Bauanschlag genehmigt und der Antrag der Baudeputation der Finanzdeputation zur Begutachtung überwiesen. Sodann wurde eine Zuschrift des Stadtrath« hier mitgetheilt, wonach der Gesammtkirchenvorstand daS Guthaben der Stadtcasse an dem Vermögen deS geistlichen Ein- tommens nach Hohe von 3678 Thlr. 10 Ngr. 1 Pf. anerkennen Finanzdeputation wurde jedoch beschlossen, zuvörderst den Stadtrath zu ersuchen, die erforderlichen Unterlagen, auS welchen sich die Höhe der Schuld ersehen lasse, an daS Collegium gelangen zu lassen. 'n, v Schließlich verschritt man zur Wahl eine« stellvertretenden sorfltzendeo, mit relativer Stimmenmehrheit würde al« solcher Hk Stadtrath Scher etivMt. vv. Freiberg, 8. Juni. Se. kgl. Hoheit der Kronprinz Albert traf gestern Abend 9 Uhr von Chemnitz kommend, wo Hochderselbe in „Stadt Gotha" abgestiegen, mit dem Offizierchor gemeinschaft lich dinirt und auf dem Exercirplatze da« dort garnisonirende Re giment besichtigt hatte, vier ein, wurde von einigen RathSherren, so wie von dem hiesigen Offiziercorp« ehrfurchtsvoll begrüßt und fuhr nach kurzem Aufenthalte mit demselben Zuge weiter nach Dresden. Zwickau, 6. Juni. Se. königl. Hoheit der Kronprinz ist heute Vormittag hier eingetroffeu und nach vollzogner Inspektion de« hier garnisonirende« Bataillons mittelst Extrazugs auf der Schnee berger Bahn weitergereist. Dresden, 7. Juni. Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin von Italien find gestern Abend von Berlin in Leipzig und von dort heute Nachmittag 2 Uhr im köaig- lichen Hoflager zu Pillnitz eingetroffen. Bei der Ankunst im hie sigen Bahnhofe, welche Mittags 1 Uhr erfolgte, wurden Ihre kgl. Hoheiten auf dem Perron von Sr. Maj. dem Könige und Sr. kgl. Hoheit dem Prinzen Georg empfangen und in der herzlichsten Weise begrüßt. Dresden. DaS königl. Finanzministerium macht bekannt: Nachdem beide Kammern der Ständeversammlung des Königreich- Sachsen die Regierung ermächtigt haben, zur Deckung des in dem außerordentlichen Budget für die Finanzperiode 1872—1873 vor gesehenen Aufwands, soweit derselbe bereits im Jahre 1872 zur Verwendung zu kommen hat, bis zur Höhe von 6 Millionen Thaler auch mit Ausgabe übertragbarer, nach einer bestimmten Zeit wieder einzulösender Schatzschcine vorzugehen, so hat daS königl. sächsische Finanzministerium beschlossen, zu dem vorbemerkten Zwecke verzins liche Schatzanweisungen im Gesammtbetrage von fünf Millionen Thaler mit 1,000,000 Thaler in Abschnitten zu 100,000 Lit. ä. 1,500,000 ... . 50,000 . «. 2,400,000 ... . 10,000 . 0. 100,000 ... - 1000 - 0. in 4 Serien auszugeben. Der Zinsfuß dieser Schatzanweisungen ist auf drei und ein halbes Procent für daS Jahr, die Dauer ihrer Umlausszeit aber sür eine Serie von Einer Million Zweihundert und Fünfzig Tausend Thaler (Serie I. der königl. sächsischen Schatz anweisungen vom Jahre 1872) auf fünf Monate — vom 15. Juni 1872 bis zum 15. November 1872 — ferner für eine weitere Serie von Einer Million Zweihundert und Fünfzig Tausend Thlr. (Ser. Hl. der königlich sächsischen Schatzanweisungen vom Jahre 1872) auf vier Monate — vom 15. August 1872 bis zum 15. December 1872 — und für eine Serie von Einer Million Zwei hundert und Fünfzig Tausend Thaler (Ser. IV. der königlich sächsischen Schatzanweisung vom Jahre 1872) auf 5 Monate - vom 15. August 1872 bis zum 15. Januar 1873 — festgesetzt. Die Begebung dieser Schatzanweisung wird die königlich preußische Generaldirection der SeehandlungS - Societät in Berlin bewirken, welcher auch die Mittel zur Einlösung der Schatzanweisung über wiesen werden sollen, soweit nicht die Besitzer derselben acht Tage vor eingetretener Fälligkeit erklären, daß sie die Zahlung unmittel bar bei der königl. Fiaanzhauptcasse in Dresden zu erheben wün schen. Die Bedingungen, unter welchen die Ueberlassung erfolgt, find bei der genannten Direction zu erfahren. Leipzig, 7. Juni. Die „L. Nachr." schreiben: Aus autheo'' tischer Quelle können wir mittheilen, daß da« Schützenhaus in nächster Zeit seinen Besitzer wechseln wird; eS ist an einen auswärtigen Ei senbahnunternehmer verkauft worden, welcher das berühmte Etablis sement nicht bloS in seiner jetzigen Weise weiterführen, sondern ihm noch eine größere Ausdehnung als bisher zu geben suchen wird. Plauen, 5. Juni. Mit der am 3. d. M. hier abgehaltenen Hauptversammlung deS voigtländischen landwirthschaftlichen KreiS- vereinS wurde auch diesmal eine Ausstellung von Thieren, landwirth schaftlichen Maschinen, Geräthen rc. verbunden, die in ihrer Mannich- faltigkeit und durch die Vorzüglichkeit einzelner Ausstellungsobjekte das Interesse der vielen Besucher lebhaft erregte. Zittau, 6. Juni. Gestern kam über unsere Gegend ein ungeheurer Schwarm Heuschrecken gezogen, welche mitunter bi- auf Mannshöhe zur Erde herabkamen. Auf den Kaiserfeldern und der Schießwiese hatten sich viele niedergelassen. Glauchau, 5. Juni. Der am 22. März d. I. vom hiesigen Schwurgerichtöhofe wegen Ermordung des Ziegeleipachters Hoch' muth in Höckendorf zum Tode verurtheilte I. G. Köhler aus Stangcn- dorf ist von Se. Majestät dem Könige auf geschehenes Anrufen zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden. Meerane, 5. Juni. Heute Nachmittag brach ein 14 Jahre alter Kellnerbursche durch das auf dem Härtelschen Saale befind liche Glasdach und stürzte 36 Fuß hoch auf den Fußboden des Saale«. Lr erlitt dem Kop bracht. * tz liefen au Gerüchte »amentli sein sollt ilnworte Mc kenbruch der Rege von hier großem geöffnet wesen sei La Luditz g« nicht, W normal. * 8 Böhmen sieben B rissen, b au« dem 38 inM Gebäude würde, eingerech nur vor gegeben, 1. d. M wir abe ist heut« in den Wasser Mückge so lang den G Wären Wesen, und Kl ringeS recht ui in den Feldern es beda im zwei eine orl * unter 8 der näc Kellner * Appellh sünfzehi der Ve fchast 1 gemacht in ein« Polizei« gegen c Augeklc nun de welchen der An das G Mächte brachte ziemlist geführt * that. Jupalt flmgeh