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811 Bekanntmachung , die Pferdemusterung im II. und lll Bormusterungsbezirke betreffend. Um eine allgemeine Uebersicht des Bestandes an kriegsdiensttauglichen Pferden im Lande zu gewinnen, und darnach bemessen zu können, ob die für den Aall einer Mobilmachung erforderliche Quantität und Qualität an solchen vorhanden sei, ist vom Königlichen Kriegs-Ministerium auf Grund der Bestimmung in 8 8. Abs. 3 der Ausführungsverordnung vom 18. April 1868, die Aushebung von Pferden für den Bedarf her Armee betreffend, für dieses Frühjahr eine Vormusterung angeordnet worden. Dieselbe findet statt: ' 1. für den III. Vormusterungsbezirk in Freiberg aus dem Wernerplatze. Zu solcher sind zu stellen: ». am 2S. April die Pferde aus der Stadt Freiberg; b. am 30. April die Pferde aus den Ortschaften BräunSdorf, FreibergSdorf, Friedeburg, Großschirma, Halsbrücke, Kleinschirma, KleinwalterSdorf, Lang« heonersdorf und Loßnitz; e. am 1. Mai die Pferde aus Krummenhennersdorf, Langenrinne, Lößnitz, Oberschöna, Rothenfurth, Sand, Seifersdorf, Tuttendorf, Wegefarth und Zug. 2. für den II. Vormusterungsbezirk in Niederbobritzsch. Dahin sind zu stellen: a. am 2. Mai die Pferde aus ConradSdorf, Falkenberg, Halsbach, Herrndorf mit Erlicht, Hetzdorf, Hilbersdorf, Naundorf, Niederschöna, Oberschaar mit Haida und Wüsthetzdorf mit Hutha; b. am 3. Mai die Pferde aus Colmnitz, Lichtenberg, Sohra und Weißenborn mit Süßenbach; c. am 4. Mai die Pferde auS Nieder- und Oberbobritzsch. Demzufolge werden die in den vorgedächten Bezirken wohnhaften Besitzer von Pferden, insoweit ihnen nicht die Ausnahme in 8 2 der Allerhöchsten Verordnung vom 18. April 1868 zur Seite steht, hierdurch angewiesen, Vie letzteren, mit Ausschluß jedoch der Fohlen unter 3 Jahren und der Hengste, in voller Zahl bei Vermeidung der in Z. 20 der angezogenea Verordnung «»gedrohten Strasen und Nachthelle, an den für sie oben bestimmten Orten und Tagen früh 9 Uhr dec betreffenden BormusterungScommisston und dem ihr beigeordneten Herrn Militärcommissar zur Prüfung vorzusühren. Freiberg, den 17. April 1872. Königliche AmtShaupimannschaft. von Oppen. 8. Die nachstgnalisirten Hilbersdorfer Häuslinge . Gottlieb Clemens Liewald aus Zug, Friedrich Moritz Weber aus Reichenbach bei Nossen und Ernst Adolph Leberecht Schlimpert aus St. Michaelis, von denm Weber am 24. vor. Mon. aus der Anstalt, Liewald am 8. dies. Mon. von der Arbeit auf Muldnerhütten und Schlimpert im vor. Mon. bei Gelegenheit der Beurlaubung zu Arbeit in Berggießhübel entwichen ist und die sich muthmaßlich vagirend herum« treiben, wolle man im Betretungsfalle arretiren und mittelst SchubeS anher bringen lassen. Königl. Gerichtsamt Freiberg, am 18. April 1872. Im Auftrage: voodoisno, Assessor. G. Signalement Liewalds: Alter: 26z Jahr; Maaß: 69 Zoll; Statur: mittel; Haare: blond; Gesicht: oval; Gesichtsfarbe: gesund; Augen: blau; Augen« brauen: blond; Stirn: niedrig; Nase: breit; Mund und Kinn: gewöhnlich; Zähne: vollständig; Bart: blond (rastrt.) Bekleidung: schwarze Tuchmütze, graue Zeugweste, schwarzer Tuchrock, graue Leinwandhosen mit schmalen blauen Streifen, rindlederne Halbstiesel und weißes Leinwandhemde mit Nr. 280 gezeichnet. Signalement Webers: Alter: 20 Jahre; Maaß 68z Zoll; Statur: mittel; Haare: dunkelbraun; Gesicht: oval; Gesichtsfarbe: gesund; Auge«: bräun« lich; Augenbrauen: schwarz; Stirn: niedrig; Nase: breit; Mund: klein; Kinn: rund; Zähne vollständig. Bekleidung: braune Tuchmütze, graue Stoffweste, schwarz- und weißschüppriger Stoffrock, bräunliche halbwollene Zeughosen, graue baumw. Socken, rindlederne Halbstiefel, weißes Leinwandhemde mit Nr. 362 gezeichnet. Signalement Schlimperts: Alter: 34z Jahr; Maaß: 68 z Zoll; Statur: mittel; Haare: schwarz; Gesicht: oval; Gesichtsfarbe: gesund; Augen: blau; Augenbrauen: schwarz; Stirn: gewöhnlich; Nase: stumpf ; Mund und Kinn: gewöhnlich; Zähne: vollständig; Bart: blond (rastrt). Bekleidung: unbekannt. —- Bekanntmachung, den Neubau der Bürgerschule betreffend. In Gemäßheit gemeinsamen Beschlusses der städtischen Collegien beabsichtigt man auf dem freien Platze an der Turner» und Körnerstraße eine neue Bürgerschule zu erbauen, und mit diesem Neubau sofort zu beginnen. Da wir nun die einzelnen Arbeiten an einzelne Unternehmer zu vergeben beschlossen haben, so jedoch daß Maurer- und Zimmerarbeiten in Verbindung mit den Erd- und Steinmetzarbeiten zusammen an nur «ine» Gewerken zur Ausführung verdungen werden, so werden vorläufig diejenigen hiesigen Maurer- und Zimmermeister, welche bei diesem Baue zu eoncurriren gedenken, aufgefordert, sich BlanquetS für diesen Bau, sowie dazu gehörige Pausen bei uns vom 23. April dS. IS. abzuholen, hierbei der Bekanntgebung weiterer Bedingungen sich zu gewärtigen und sodann diese BlanquetS ausgesüllt mit der Pause bis spätestens Sonnabend, den 4. Mai 1872, Nachmittags 6 Uhr versiegelt an den Vorstand der hiesigen Baudeputation, Herrn Stadtrath Beyer abzugeben. Indem wir uns die Auswahl unter den Bewerbern Vorbehalten, bemerken wir noch, daß nach obigem Termine eingereichte Offerten keine Berücksichtigung finden würden. Etwaige Auskunft über Einzelheiten in der Ausführung ertheilt Architekt Haller, wohnhaft Annabergerstraße Nr. 222». Freiberg, am 22. April 1872. Der Stadtrath. vlauss, B.