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Ein Benedictiner-Priester, Professor der Chemie am Stists»Ghmnafium zu Kremsmünster, hat sich als con- fesfionslos erklärt; er soll die Stell« eine- Fabrik-Direktor- ange- 4- Freiberg, 3. April 1872 Wunder kann eS nicht nehmen, daß die Kirche des Papstthums in dem gegen sie ausgebrochenen Kampfe von all' den Mitteln ihrer Macht Gebrauch macht. So folgen sich denn jetzt die Bannflüche und Excommunicationen solcher Personen, welche ihr religiöses Ge wißen nicht beeinträchtigt fühlen, Paß sie der neuen Jesuitenlehre abhold find und den vom Staat ihnen auferlegten Pflichten Nach kommen. Erst in München, dann io BreSlau, Posen, Ostpreußen und am Rhein find von Seiten der Bischöfe altkatholische Prediger und Professoren der theologischen Facultät excommunicirt worden. Sie wurden damit nach alter römischer Sitte auch ihres weltlichen Lehramtes entsetzt; ja sie sollen bürgerlicher Mißachtung und Ver- sehmung so lange ausgesetzt sein, bis sie reuig widerrufen und dem Kirchengesetz gehorchen. Auf allen Gebieten der Rechtspflege hat,der humane Geist unserer Zeit solche mittelalterliche Barbareien abgeschafft; nur die Kirche mit ihren Geboten christlicher Menschen- und Nächstenliebe denkt nicht daran, ihren Absolutismus abzulegen und das Sclaven- thum ihrer Gläubigen zu beseitigen. Wer ihr nicht gehorcht, ist Rebell, Abtrünniger und deshalb verflucht Wenn sie es wie früher machen könnte, sie würde wieder zu Rad und Scheiterhaufen grei fen. Mit diesem Schreckenösystem hat sie Jahrhunderte lang ihre Macht über die Geister erhalten und sie hofft eS auch heute noch zu können. Die weltliche Macht, das heißt der Staat, hat sich ihr früher auch in dieser Hinsicht gefügt, indem er die Folgen einer solchen Kirchenstrafe ruhig geschehen ließ und nicht zu hindern wagte; aber eS ergiebt sich heute von selbst, daß der Staat unter der Form kirchlicher Disciplinirung sich die von ihm angestellten katholischen Prediger und Lehrer, welche unter dem Absolutismus fanatischen PfaffenthumS und unnatürlichen Geisteszwanges leiden sollen, durch die kirchliche Macht nicht absetzen lassen kann. Als Staat und Kirche in der alten Anschauung eine Moral hatten, konnte der erstere auch einen Feind in demjenigen sehen, der es mit der Kirche verdarb. Jetzt aber, wo der Staat in besserer Einsicht auch die Kirche seinen Gesetzen und seinen Einrichtungen untergeben wissen will, kann er nicht mehr dulden, daß wider seinen Willen und wider sein Recht Beamte von ihm durch Kirchen- strasen versehmt und ihrer Aemter entsetzt werden. Hieße dies nicht, daß ein katholischer Bischof mehr Herr im Staate sei, als die Regierung? Und jetzt, wo Regierung und Ultramontane im schroffen Gegensätze sich befinden, wird ein solcher Vorgang, wie die Excommunicationen der mit den ultramontanen Vorschriften nicht Harmonirenden, ein Act offener Verhöhnung des Staats- rechteS durch die Bischöfe. Die Klerisei, zum Aeußersten ent schlossen, will es natürlich mit diesen Maßregeln darauf ankommen laßen, was der Staat dagegen thut, um dann über neue Eingriffe desselben in ihre Rechte Zeter zu schreien und die Aufregung ihrer ohne Nachdenken Gläubigen zu schüren. Aber der Staat darf sich davor nicht scheuen. Momentan in passiven Widerstand gedrängt, indem z. B. die preußischen Minister die Absetzung der excommuni- cirten Prediger und Professoren verweigert haben, ist es der Staat j« diesem Stadium de- Kampfes mit dem psäsfischen Hochmuth nommen" HHem Erscheint t. Freiberg jed. Wochent. Ab. k U. für den anb, Tag. Jnser. werden bi« V. 11 U. für nächst« Nr. angen. Tagesgeschichte. * Berlin, 2. April. Die Officiösen berichten von hier: Da der Bischof von Ermeland sich noch nicht bewogen gefunden hat, die an ihn ergangene Anfrage des CultusministerS betreff« der Excommuni- cations-Angelegenheit zu beantworten, so hat der CultuSminister eS für angezeigt erachtet, die Anfrage noch einmal mit dem Be merken zu wiederholen, daß die StaatS-Rezierung nicht in der Lage ist, auf ein Hinhalten der Sache sich einzulassen und daß ein weiteres Schweigen des Bischofs empfindliche Folgen für ihn nach sich ziehen müsse. Auch bei der Antwort des Erzbischofs von Köln hat der Cultusminister es nicht bewende« lassen können, sondern auch an diesen Prälaten ist die Aufforderung ergangen, zu erklären, welche Folgen die von ihm über die Bonner Professoren verhängte Form der Excommunication für dieselben haben sollen; nach der Beantwortung dieser Frage wird sich selbstverständlich das weitere Verfahren deS Ministers richten. Breslau, 1. April. Prof. Michelis au- BraunSberg hat sich nach Kattowitz begeben, um dem altkatholischen Pfarrer KaminSkt in der Seelsorge auszuhelfen. Köln. Die Zeichnungen zur Errichtung eines Denkmals auf dem Niederwald haben hier schon über 6400 Thlr. ergeben. Aus Mecklenburg-Schwerin. 29. März, wird der „B.-Ztg." geschrieben: Die Industriellen fangen an, unsern Rittergutsbesitzern ihre Güter abzukaufen. Ein Berliner Consortium hat kürzlich zwei Rittergüter in der Nähe von Rostock zum Preise von 630,000 Thaler angekauft, um daselbst die erste Zuckerfabrik in Mecklenburg zu errichten. Aehnliche Ankäufe stehen in Aussicht. Ein anderes großcS Rittergut ist von einem Juden angekauft, was früher ver boten war, durch das Reichsgesetz aber gestattet worden ist. Wiesbaden, 31. März. Heute hat hier der erste Gottesdienst der Altkatholiken in der evangelischen Kirche stattgefunden. Die Messe celebrirte der Pfarrer Kühn aus Kaiserslautern. Die Predigt hielt Professor Reinkens. Stuttgart, 1. April. Der Minister des Innern v. Scheurleu ist heute nach kurzer Krankheit an einer Halsentzündung gestorben. Tübingen, 1. April. Der Botaniker Pros. Hugo v. Mohl ist heute verstorben. . ' , Karlsruhe. 1. April. Der Großherzog «uddie Großherzogin werden im Laufe des Nachmittags der Königin Victoria in Bade« einen Besuch abftatten. Morgen Abend wird der Kronprinz de» deutschen Reichs mit seinem ältesten Sohne, Prinz Wilhelm, hier erwartet. Straßburg, 31. März. Die Betheiligung ElsaßMhringeu» an der Wiener Weltausstellung 1873 verspricht guten Fortgang. ES erfolgen bereits die Anmeldungen von Ausstellern bet der elsaß- lothringischen Landescommisfion in recht erfreulicher Weise.