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In den letzten Tagen waren übrigens wieder ganz gegentheilige Gerüchte im Um« lauf, wobei unentschieden bleiben mag, ob dieselben nur zur Ver« deckung der wirklichen Sachlache dienten oder einem letzten Gegen« schlage der antinationalen Hofpartei öffentlichen Ausdruck gab. Danach sollte der politische Einfluß des Prinzen Luitpold wieder sehr gestiegen und eine österreichische Heirath in Aussicht genommen sein. Das Gerückt war nickt ohne einige innere Wahrscheinlich« keit, da aus Nymphenburg über das Befinden deS Prinzen Otto neuerdings wieder sehr beunruhigende Nachrichten eingetroffen find und es deshalb als ein natürliches Interesse des Prinzen Luitpold erscheinen mußte durch die Beförderung einer Vermählung in einer der seinigen conformen politischen Richtung jeden Verdacht wegen persönlicher Wünsche und Hoffnungen von sich abzulenken. Möchte die gestrige Berliner Nachricht sich nun auch als eine definitive bewähren und eine neue segensreiche Familienverbindung zwischen den königlichen Häusern von Preußern und Bayern als ein neues Pfand für jenes gute und herzliche Einvernehmen zwischen der' deutschen Gesammtheit und ih^em wichtigsten Particularstaate wer« den, für das die weise Politik und hochherzige deutsche Gesinnung König Ludwig's II. schon früher die Grundlage geschaffen hat. München, 1. April. Unter den an die bayrische Abgeordneten« kammer gelangten Petitionen befindet sich auch eine um Vor kehrungen gegen etwaige Erdbeben, zu welchem Zweck der Landtag Mittel zur sofortigen Herstellung von Baracken in allen größeren Städten, namentlich in München, bewilligen soll. Stuttgart, 2. April. Die Abgeordnetenkammer beschloß in ihrer heutigen Sitzung, die Regierung um Erwägung der Frage zu bitten, ob nicht der Turnunterricht unter Beachtung der beson« deren Verhältnisse der einzelnen Gemeinden in den Volksschulen obligatorisch einzuführen sei. Aus Paris, 31. März wird über die Nationalversammlung berichtet: Das Kriegsbudget erreicht in diesem Jahre die Summe von 450,050,000 Frs., welche ohne Discusfion bewilligt wurden, sämmtliche Reformen, um Ersparnisse zu erzielen, wurden bis 1873 verschoben. „Das Kriegsbudget, sagt ein Kammerbericht der „France", war mit einiger Besorgniß erwartet worden; doch dieses schwere Budget fand nicht die geringste Einsprache, in weniger als zehn Minuten war Alles abgemacht, was eine Durchschnittbewilligung von 750,000 FrcS. in der Sekunde ergiebt. Das heißt denn doch wahrlich sparsam mit der Zeit umgehen. Aber außerhalb deS Sitzungssaales packt Alles seine R-isekoffer und nebenbei unterhält man sich über den Prozeß Trochu — Der Prozeß, den General Trochu gegen die Redacteure des „Figaro", Villemesfant und Bitu, unklugerweise angestrengt, hat den Bonapartisten allerdings Ge-> hogenheit gegeben, die Septemberiften arg zu compromittiren; aber sie haben sich selbst doch auch ein übles ArmseligleitSattest auSge« stellt; denn was soll es denn heißen, daß sie dem General Trochu vorwarfen, er habe die Kaiserin Eugenie im Stich gelaffen, obwohl er sein Wort als „Katholik, als Bretagner und Soldat" gegeben, für sie zu sterben — ist denn Einer von diesen Herren Bonapar tisten für die Kaiserin gestorben? hat auch nur Einer von den Freunden des Hauses Bonaparte nur den Degen gezogen? Wie jammervoll und kläglich das Benehmen der Bonapartisten gewesen sein muß, das geht zur Genüge schon aus dem einen Umstande hervor, daß die Kaiserin-Regentin ganz ernsthaft daran dachte und offen aussprach, die Prinzen des Hauses Orleans zurückzurusen. Die Herren Bonapartisten haben keine Ursache, Trochu Vorwürfe zu machen. * Tagesgeschichte. Berlin, 3. April. Fürst BiSmarck ist am Sonntag Abend au- Barzin hier eingetroffen. - Dem Vernehmen nach wären Unterhandlungen im Werke, denen zufolge die bayrische Gewehrfabrik in Amberg an das deutsche Reich übergehen soll. Bis jetzt lieferte sie die Werdergewehre für die bayrischen beiden ArmeecorpS. — Mit der Verausgabung der Reichsgoldmünzen im Großen — bis jetzt sind fast 70 Millionen Mark ausgeprägt — soll jetzt begonnen werden. — Die von den Deutschen auf den Sandwichs-Jnseln vom 7. August 1870 bis 31. December 1871 für die verwundeten deutschen Krieger ausgebrachten Gaben betragen (wie die jetzt vor liegende Abrechnung ergiebt) circa 15000 Thlr. ES ist das ein schönes Zeugniß für die Opferfreudigkeit unserer in fremden Welt- theilcn weilenden Landsleute. — Die Auswanderung aus den östlichen Provinzen Preußens scheint in diesem Jahre wieder eine sehr bedeutende zu werden. So meldet die „Danz. Ztg." aus Lauenburg in Pommern vom 31. März. Heute früh wurde von hier ein Extrazug mit etwa 800 Auswanderern, größtentheilS junge, kräftige Leute, abgelassen. Insterburg. Am ersten Osterfeiertage hielt Herr Pfarrer Grunert hier den ersten altkatholischen Gottesdienst in der dazu bewilligten Aula des hiesigen Gymnasiums vor einer sehr zahlreich versammelten Zuhörerschaft ab. Der Vorstand der Synagogen- Gemeinde hatte dem Altkatholiken-Verein für seine gottesdienstlichen Zusammenkünfte mit anerkennenswerther Bereitwilligkeit sein Kirchen local angeboten und nur die vorhergegangene Einräumung des Gymnasiums hinderte die Altkatholiken, von dem freundlichen An erbieten Gebrauch zu machen. Kiel, 29. März. Die „N. A. Z " schreibt zur Angelegenheit des Seecadetten Reinhart: AuS angeblich gut unterrichteter Quelle erfahren wir über die neulich auch in unser Blatt übcrgegangene Korrespondenz aus Kiel, welche den Seecadett Reinhart des Doppel mordes und der Widersetzlichkeit gegen eine Patrouille beschuldigte, daß dieselbe wesentliche Unwahrheiten enthält. Der Cadett Rein hart hat den Streit nicht gesucht, sondern ist zu demselben pro- vocirt worden. Verwundet wurde derselbe durch einen Gegner. Von seiner gewaltsamen Arretirung konnte nicht die Rede sein, da der Cadett sich infolge dieser Verwundung am Kopf in bewußtlosem Zustande befand. Wir behalten uns den näheren Bericht bis nach Schluß der UntersuchungSacten vor. Aus allem bis jetzt Be kannten geht indeß hervor, daß das Verfahren des Reinhart das jenige eines ehrliebenden und rechtschaffenen Soldaten gewesen ist. Die beiden Opfer des Unglücks wurden unter allgemeiner Theil- nahme der Einwohner, namentlich aber auch des Militärs und der Marine beerdigt. So groß Anfangs der Zorn des Publikums ge wesen war, so beruhigte sich derselbe doch nach der Schilderung der wahren Thatsachen durch den Prediger an der Grabstätte. „Dem Unglück die Ehre, dem Angeklagten die Gerechtigkeit". Aus München, 30. März, schreibt man der „W. Z.": Die Nachricht von der Verlobung des Königs Ludwig mit der ältesten Tochter deS Prinzen Friedrich Carl scheint sich zu bestätigen und hat hier in den nationalen Kreisen selbstverständlich auf das Ange nehmste berührt. Ueberrascht hat dieselbe hier eigentlich nicht, im Gegentheil waren die betreffenden Entschlüsse hier bereits einige Tage vor dem Eintreffen der bezüglichen Berliner Meldungen in vertrauten Kreisen bekannt und wurden nur darum nicht an die Öffentlichkeit gebracht, um nicht durch voreilige Mittheilung der Sache selbst möglicherweise noch im letzten Moment Hemmnisse in tzei» Wes zu legen. Wie man jetzt hier von wohlunterrichteter Merger Anzeiger Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg u. Brand.