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uuv ,77 >> 1874 Donnerstag, 29. Jannar. Raum mit 1 Rgr. berechnet. M »ißt. itz an- ch halb vk» Inserate oder deren ladet««- dSIId a 28. B siuüdtD ämmtlicher Die russische Regierung beabsichtigt, die durch den Tod des Grafen Berg erledigte Stelle eines Statthalters von Polen nicht wieder zu besetzen. General von Kotzebue ist nur zum General gouverneur von Warschau und Kommandirenden des dortigen Militärbezirks ernannt worden. Erscheint i. Sreiberg jed. Wochen«. Ab. 6 U. für den and. Tag. Jnser. werden bi« V. 11 N. für nächste Nr. angen. Sachsen. Freiberg. Einspruchsverhandlung Freitag den 3K Januar H11 Uhr Vorm, in der Untersuchung wider Karl Wilhelm Sandig in Brand und andere Personen wegen Diebstahls. — Im 5. Wahlkreis (Altstadt-Dresden) siegte bei der Stich wahl vr. Minckwitz (7724 St.) über den von der sozialdemokratischen Partei ausgestellten Or. Jacoby (6468 St.). - Bei der Stichwahl im 23. Wahlkreise erhielten in den Städten Oelsnitz, Plauen. Pausa, Markneukirchen und Adorf Advokat Krause (lib.) 3160 und Rittergutsbesitzer Seiler (kons.) 856 Stimmen. — Falsche Kassenanweisungen der Geraer Bank find gegen wärtig in bedeutender Anzahl im Umlauf und so täuschend nach gemacht. daß selbst die Kasstrer von Berliner Bank- und Wechsel- geschäften dieselben angenommen haben. Die Vorderseite der Fal sifikate ist für den Laien schwer erkenntlich, nur auf der Rückseite sind diese von den echten Kassenscheinen dadurch zu unterscheiden, daß die Löwenköpfe größer als bet diesen und auch nicht so deut lich ausgeprägt sind. Jedenfalls ist die grüßte Vorsicht bei der Annahme solcher Scheine geboten. ilMblatt de- Kgl. Bezirksgerichts Zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Gtadträtye zu Freiberg U. Brand. o chied sanft ren Leid« lerwandte« hrlcht. 4. löhler. .3.1.1 Itn. lUllck. 28. M Anuan tdLW s« i»W MM. W'fl WMl- 7'/, M nochetch oiesm tb Tagesgeschichte. Betreffs der engeren Wahlen für den Reichstag konstatirt die Ml. S. C", daß die sozialdemokratische Partei fast aus nahmslos ihre Stimmen demjenigen der beiden Kandidaten zuge- mbet hat, von welchem sie annehmen konnte, daß er der dem Aich« minder freundliche sei, daß sie, wo die reichsfeindliche Ge sinnung eines der beiden Kandidaten konstatirt ist, sogar aus drücklich angewiesen wurde, trotz aller sonstigen persönlichen Ab- »tigung und politischen Gegnerschaft für diesen zu stimmen. Es ist dadurch zur Klärung der Lage, so wird bemerkt, viel beigetragen worden. Für das Stimmenverhältniß im Reichstage kommt eS nicht mehr darauf an, ob in einzelnen Wahlkreisen noch ein oder der andere reichsfeindliche Kandidat wider anfän.iliches Vermuthen M Siege gelangt ist; die Klärung der Lage ist durch diese kleinen Verluste nicht zu theuer erkauft An der Mehrheit des Reichs tages wird es sein, die nöthigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Wie die „Germania" mittheilt, hat der Kardinal Antonelli nnterm 17. d M. ein Cirkular an sämmtliche apostolische Nunti aturen erlassen, worin die von der „Köln. Ztg." veröffentlichte „Bulle" ^aatolieas 8säe8 munu, als „ganz erfunden" bezeichnet wird. Der Erzbischof LedochowSki ist, dem „Kuryer PoznanSki" zu folge, neuerdings gerichtlich aufgesordert worden, den Rest der von ihm verwirkten Geldstrafen im Betrage von 9500 Thalern ein- W-len, widrigenfalls er weitere exekutivische Maßregeln zu ge- württgen habe. In der zweiten bayerischen Kammer stand am Montag der Aal für das Ministerium des königlichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten zur Berathung. Der Antrag des Ausschusses, an der postulirten Summe nur 11,000 Gulden in Wegfall zu bringen, wurde schließlich angenommen. Herz hatte die Aushebung sämmtlicher diplomatischer Stellen für die Vertretung Bayerns außerhalb des deutschen Reiches beantragt, Freitag den Antrag gestellt, daß di« Gesandtschaft in Wien fortbestehe und das Postulat der Regierung auf die Hälfte herabgesetzt werde. Der Ministerpräsident hob dagegen die Wichtigkeit der Gesandtschaften hauptsächlich in Rücksicht- auf die materiellen Interessen der auf Reisen befindlichen Lande-angehörigen hervor. Darauf wurden nach lebhafter Debatte die beiden Anträge abgelehnt. - Der Mi nister v Fäustle hat sich, gutem Vernehmen nach, nach Berlin be geben, um im BundeSrathe persönlich an der Berathung des PreßgesetzeS Theil zu nehmen. In einer zahlreich besuchten Versammlung der Arbeiterpartei in Mülhausen (Elsaß) ist Liebknecht als Kandidat für den Reichstag aufgestellt worden. In der französischen Nationalversammlung stand am Montag der Gesetzentwurf über die Organisation des geistlichen Dienstes in der Armee zur Berathung. An der Debatte bethei- ligte sich unter Andern auch der Bischof Dupanloup von Orleans, welcher hervorhob, daß Frankreich die einzige Nation in Europa sei, welche einen geistlichen Dienst in der Armee nicht besitze. Die Borlage wurde in ihren wesentlichen Theilen angenommen. Ab geordnete der äußersten Rechten haben sich am selbigen Tage zu dem Herzog von Broglte begeben, um ihn zu ersuchen, ihnen Auf klärung über die Veranlassung zur Suspension des „Univers" zu ertheilen, Dem Vernehmen nach würde von der äußersten Rechten eine förmliche Interpellation über diesen Gegenstand in der Na tionalversammlung eingebracht werden. Nach einer inHaag eingegangenen Meldung des holländischen Konsuls aus Penang ist der Kraton durch die Holländer genom vollzogen, so doch Bahn gebrochen habe. Zählte doch die Regierung in der eigenen liberalen Partei bet entscheidenden Fragen kaum weniger Widersacher als Freunde. So war es denn eine höchst unangenehme Perspektive für den Premierminister Gladstone, sich einem Hause gegenüber zu sehen, welches im Jahre 1868 mit einer großen liberalen Mehrheit zusammentrat, aber im Laufe seine- sechsjährigen Daseins allmälig ein ganz verschiedenes Antlitz an nahm, so daß es fast zu drei Vierteln aus offenen oder noch halb maskirten Feinden bestand. men worden. Der Verlust derselben bei der Einnahme war unbe deutend. Ganz unerwartet ist die Auflösung des englischen Parla ments erfolgt ; die Wahlen sollen binnen den nächsten 14 Tagen vor sich gehen, und das neue Haus Anfang März züsammentreien. Das Parlament, welche- die irische Kirche «ntstaatlicht, die irische Landfrage geordnet, die geheime Abstimmung eingeführt, die Armee durch Abschaffung de- Handels mit Offizierpatenten theilweise re- formtrt und ein neues nationales UnterrichtSwesen gegründet, hat also seine Laufbahn beendigt. Eines natürlichen Todes stirbt e- nicht; doch solches Ende ist englischen Parlamenten selten beschieden. Vor dem 7. Lebensjahre giebt sich meist schon die Alter-schwäch» kund, welche eine Beschleunigung der vorgezeichneten Auflösung rathsam erscheinen läßt. Seit den parlamentarischen Niederlagen der Regierung im vorigen Sommer waren oft Gerüchte über eine baldige allgemeine Neuwahl verbreitet, und man konnte auch ohne LuchSaugin erkennen, daß die Regierung selbst unentschlossen htn- und herschwankte. Neue Minister wurden ernannt, nach allen Seiten hin Zugeständnisse gemacht, aber sie genügten nicht, um all die unangenehmen Ereignisse zu verwischen, welche dem Ministerium mit oder ohne dessen Schuld zustießen, und da- Land zeigte durch die Richtung, in welcher die von Zeit zu Zeit vorgenvmmenen Sr- gänzungSwahlen voranschritten, daß die sogenannte konservative Reaktion in der öffentlichen Meinung sich, wenn auch noch nicht s»tl n Rotz'. eks. »vä. lt8D S8- IlllG l»«r M