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Prei« vierteljährl. LV Ngr. Inserate Preis vierieiiayri. ro vigr. rrn,erale offWL» werden die gespaltene Zeile oder deren I Raum mit 8 Pf. berechnet. JOT Mittwoch, den 31. Januar Erscheint i. Freiberg jed. Wochent. Ab. k U. für den and. Tag. Jnser. werden bis P. I I U. für nächste Nr. angcn. 0 n und Reldia u troh lEHt ,'S .H innten liebln , und t, »aH l Uhl lendete« Sroh - SW, vir de» aHban W int lehte» eine wundervolle Lilie aus seinem Munde emporblühte, welche mit goldenen Blättern die Inschrift trug: Gegrüßt seist du, Maria l" — 6. August: „Der h. GigiSkenuS empfahl fein Vieh der Mutter Gottes. So oft er in der Kirche weilte, sah man auch einen Engel sein Vieh weiden." „Ein Heiliger", heißt es, „war so sittsam, daß, als nach seinem Tode sein Leichnam gewaschen werden sollte, er eine abwehrende Bewegung machte." Mit sichtlichem Wohlbehagen werden eine auffallend große Zahl von Verführungsgeschichten er zählt; die Neuesten Nachrichten führen eine Reihe von Beispiesen auch von solchen an und fügen hinzu, daß eS leicht sei, dieselben durch noch viel drastischere Mitteilungen zu vermehren, wenn nicht der Anstand zurückhielte. In der That, »ver auch nur hie hier ver öffentlichten Auszüge liest, wird es sehr begreiflich finden, daß der baierische Cultusminister dieses Buch verbot, als man eS auch de» Schülern des Regensburger Gymnasium in die Hände gab. — 26. Jan. Der Papst hat an den Erzbischof von München ein Anerkennungsschreiben gerichtet, worin er ihm für seine Stand haftigkeit und für den Muth, den er in der Bertheidigung der hl. Religion entwickelt, aufs Huldreichste dankt ; zugleich bittet er ihn, auszuharren im Leiden, wie auch Christus, der durch den Kreuzes tod die Macht der Bosheit besiegte; der Kirche ist dasselbe LooS beschieden. Schließlich ertheilt Seine Heiligkeit dem eifrigen Kirchen fürsten, seinem CleruS und dem glaubenstreuen Volke den aposto lischen Segen, indem er Gott bittet, er möge ihm den Triumph der gerechten Sache erleben lassen. — 27. Januar. Die Abstimmung in der Abgeordnetenkammer über die Beschwerden des Bischofs von Augsburg rc. ist, wie kurz gemeldet, zu Ungunsten der patriotischen Partei ausgefallen; der Antrag der Ausschußmehrheit, die Beschwerden für begründet zu erachten, erhielt 76 Stimmen, während ebenfalls 76 Stimme» sich dagegen erklärten. Die Beschwerden sind damit abgewiesen, weil nach der Geschäftsordnung des bayerschen Landtags bei Stimmen gleichheit nicht der Präsident den Stichentscheid giebt, sondern der Antrag für abgelehnt gilt und erst in der nächsten Kammersesfion wieder eingebracht werden darf. DaS bedeutsame Ereiguiß, schreibt man der „A. Z.", verdanken wir vorzugsweise auch der großen Aufopferung des kürzlich in die Kammer eingetretenen Abg. Iuliu- Müller, StaatSanwaltS zu Frankenthal, dem vor 2 Wochen der Unfall begegnete, einen Fuß zu brechen, der sich aber dessenunge achtet mit seinem großen GypSverband in die Kammer bringen ließ und gegen die Beschwerden stimmte, so daß hierdurch die Stimmen gleichheit erzielt wurde. Von den 154 Mitgliedern der Kammer fehlten nur zwei, die wegen Kränklichkeit entschuldigt waren. Beide Abgeordnete gehören zur patriotischen Fraction. Als das Resultat der Abstimmung bekannt wurde, gaben die übersüllten Galerien ihre Freude durch wiederholte laute Bravos zu erkennen. Prag, 28. Januar. Dem vom böhmischen Landtage am 20. October v. I. beschlossenen Gesetzentwürfe, betreffend die Auf nahme einer Anleihe von 5 Millionen Gulden feiten der Hauptstadt Prag ist mit allerh. Entschließung vom 18. d- die kaiserliche Sanction verweigert worden. — Die „Nar. Listy" und der „Satan" wurden gestern früh von der Behörde mit Beschlag belegt. Nachmittag- wurden sodann der „Cech", der „Slovan" und das Abendblatt der „Politik" confiScirt. Paris, 27. Januar. Der deutsche Botschafters-Hraf Arnim, wird sich, gutem Vernehmen nach, in der nächsten Woche nach Rom begeben, um dem Papste sein Abberufungsschreiben zu überreichen. — Die „Agence HavaS" meldet: Der C'omitö von NaNcv, welcher die Subscription behufs Befreiung de- französischen Gebietes von der Occupatio» in die Hand genommen hat, will eine Combination gefunden haben, durch welche in einem Tage 400,000 Franc- zu- fammengebracht würden. Der Hornig wird Vertrauensmänner; Tagesgeschichte. Berlin, 27. Januar. Vorgestern und gestern erfolgte die Con- fiScation mehrerer Zeitungen, deren Grund auch heute noch nicht völlig aufgeklärt ist. Von der Exped. der „B. u. H.-Z." war an das k. Polizeipräsidium das Ansuchen um Rückgabe der „anschei nend infolge eines Jrrthums confiScirten" Exemplare der Abend nummer vom 25. gestellt worden. Dieselbe erhielt hierauf den Bescheid, daß die Angelegenheit betreffs der Confiscation dem kgl. Staatsanwalt übergeben worden sei und die Entscheidung desselben erst abgewartet werden müsse. Die „N. Pr Ztg." giebt eine Art Aufklärung, indem sie schreibt: Die „deutsche Hypothekenbank" in Meiningen hat kürzlich beschlossen, ihr Actiencapital zu vergrößern und zugleich eine zweite Serie von Prämienpfandbriefen auszugeben, beides durch mehrere hiesige Zeitungen bekannt machen lassen und für die Pfandbriefe bei den hiesigen Bankhäusern Zeichnungs stellen eingesetzt. Diese Operation veranlaßte den Abg. Löwe zu der bekannten Interpellation im Abgeordnetenhause, welche der Herr HandelSministev durch einen Hinweis auf die Gerichte beantwortete. In der That scheinen die gepflogenen Erörterungen die Strafbar keit im Sinne des Reichsgesetzes vom 8. Juni 1871, welches die Ausgabe von Prämienpapieren ohne ein genehmigendes Reichsgesetz verbietet, herausgestellt zu haben; denn die Staatsanwaltschaft beim hiesigen königl. Stadtgericht ist, wie wir hören, sowohl gegen die drei Bankhäuser, als gegen die Zeitungen, welche den ProspectuS enthielten, eingeschritten. Da der 8 6 des citirten Gesetzes für Ausgabe, Ankündigung und Coursnotirungen verbotener Prämien papiere teilweise sehr hohe Geldbußen androht, dürfte ein inter essanter Strafproceß in Aussicht stehen, welcher sich, abgesehen von Meiningen, auch auf Frankfurt a/M. ausdehnen wird, da dort gleichfalls Zeichnungen entgegengenommen sind. Wir glauben nicht zu irren, wenn wir annehmen, daß die Betheiligten die Straflosig keit des Unternehmens aus dem Umstande gefolgert haben, daß die erste Serie der Prämienpfandbriefe bereits vor Erlaß des Reichs- gesetzeS emittirt und in der dies genehmigenden ConcesfionSurkunde der herzoglich sächsischen Staatsregierung die Ausgabe einer zweiten Serie von vornherein vorgesehen war. — Bemerkt mag übrigens noch sein, daß die betreffenden ZeitungsconfiScationen bereits Gegen stand einer Interpellation im Abgeordnetenhause geworden sind, welche auf die Tagesordnung für Dienstag gesetzt worden ist. Berlin, 29. Januar. Die „Nordd. Allg. Ztg." erwähnt der Gerüchte von einer angeblichen zwischen den Höfen von Berlin und Dresden eingetretenen Verstimmung. Das Schweigen der preußi schen Organe sei dahin gedeutet worden, daß etwas Wahres an den Gerüchten sei. Die Möglichkeit einer solchen Deutung kann nicht rasch und entschieden genug beseitigt werden, weil an dem ganzen Gerede nicht- Wahres ist. München, 21. Jan. Die in München erscheinenden Neuesten Nachrichten machen Mittheilunzen aus einem Erbauungsbuche, dessen Gebrauch während der heiligen Messe von dem Vorstand der Congregation der h. Jungfrau den Zöglingen der Jesuitenschulen vorgeschrieben ist: es trägt den Titel: „kietas gaatickians deatissim» Vir^inem ülsriam" (tägliche Huldigungen der h. Jung frau); ausdrücklich ist bemerkt, daß es gedruckt sei LUM lacmltato Luperioruw (mit Erlaubniß des Oberen). Es findet sich da für jeden Tag des Jahres eine hervorragende Begebenheit aus dem Leben eines Heiligen erzählt, die auf dessen Verehrung der Mutter Gottes Bezug hat. Der Erzählung folgt ein Sinnspruch, ein Ge bet und die Vorschrift, während des Tages die Erzählung zu über legen und danach zu handeln. Hier lesen wir u. A. zum 5. Dec.: „Der h. Abbas konnte einen Apfel weder essen noch essen sehen, weil mit ihm Eva verführt wurde." — 9. April: „Der h. Wilhelm Hatte hie Jungfrau Maria so sehr geliebt, daß nach feinem Tode Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg u. Brand. und Tageblatt.